Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

4 Mittwoch, 30. Oktober 2002 
INLAND Liechtensteiner VOLKSBLATT Verbilligte Saisonkarten SCHAAN: Die Gemeinde Schaan bietet ihrer Bevölkerung für die Wintersaison 2002 / 2D03 verbilligte Saisonkarten der Bergbahnen Malbun AG an. Der Gemeinderat von Schaan hat diese Subventionierung am 23. Oktober 2002 beschlossen. Damit zahlen Schaaner Einwohnerinnen und Ein­ wohner für Saisonkarten, die im Vor­ verkauf bezogen werden, nur noch folgende Preise: Kinder CHF 50.- (Subvention von CHF 155.-); Jugend­ liche / Senioren CHF 150.- (Subventi­ on von CHF 120.-); Erwachsene CHF 200.- (Subvention von CHF 130.-). Der Gemeinderat hat diese einmalige Aktion zur Förderung des Malbuner Skigebiets und zur Unterstützung der Schaaner Wintersportler/-innen be­ schlossen; gleichzeitig erfahren Fami­ lien mit Kindern eine wesentliche fi­ nanzielle Unterstützung. Die Gutschei­ ne für den verbilligten 
Bezug können ab dem 18. November gegen Vorlage eines persönlichen Ausweises auf der Einwohnerkontrolle der Gemeinde Schaan bezogen werden. Die Bergbah­ nen Malbun AG und die Gemeinde Schaan informieren frühzeitig über den Vorverkauf. (Eing.) Gemeinderat gesucht! Am Wochenende des 31. Januar / 2. Februar 2003 finden in Liechtenstein die Neuwahlen der Gemeindevorsteher und der Gemeindevertretungen statt. Landesweit sind 1 Vorsteher- bzw. Bürgermeistermandate und 10G Sitze (total 117) für Gemeinderäte und Ge- meinderätinnen zu vergeben. Wenn wir davon ausgehen, dass sich alle drei Parteien um Sitze bewerben, müssen in den nächsten Wochen mindestens 250 Liechtensteinerinnen und Liech­ tensteiner gefunden werden, die bereit sind, 
für die eine oder andere politi­ sche Gruppierung als Kandidat bzw. Kandidatin zur Wahl anzutreten. Was erleben die Parteien auf der Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten? Welche Fähigkeiten werden vorausge­ setzt 
und wie funktioniert die Über­ zeugungsarbeit bei der Kandidatensu­ che? Diesen und. anderen Fragen- ist die Diskussiorisrunde von Radio L am kommenden Sonntag, den 3. Novem­ ber gewidmet. Als Gäste im Studio er­ warten wir Doris Frommelt, Vize-Vor­ steherin in 
Schaan und den scheiden­ den Gemeindevorsteher von Schellen­ berg, Walter Kieber. Diesen Sonntag in der Sendung Rampenlicht kurz nach den 11 Uhr-Nachrichten. Radio L Turnerunter­ haltung 2002 SCHAAN: Es ist wieder so weit. Nach einer längeren Pause organisieren wir - der Turnverein Schaan - wieder eine Tumerunterhaltung mit dem Motto «Landliabi». • Da der Rcschsaal anderweitig benützt wird, mussten wir in den Rat­ haussaal umsiedeln, was aber einige Veränderungen mit sich bringt. Sicher haben Sie in den letzten Tagen schon die Einladung mit den zwei Gratis- Eintritten erhalten. Diese berechtigen Sic zwar für einen freien Eintritt, müs­ sen aber aus beschränkten Platzgrün­ den, beim Schuhhaus Fehr oder bei der Papeterie Matt in Schaan gegen ein «nummeriertes Ticket» umgetauscht werden! Wir hoffen sehr auf Ihr Verständnis und Ihr Kommen, denn natürlich gibt es auch dieses Jahr wieder eine grosse Tombola, und für das leibliche Wohl wird wie immer bestens gesorgt sein. Wenn Sie Lust auf einen Besuch bei uns bekommen haben, halten Sic sich doch diese Termine frei für den TV SCHAAN: Freitag, den 15. November um 20 Uhr Samstagnachmittag, den 16. No-' vember um 13.30 Uhr Samstag, den 16. November um 20 Uhr Turnverein Schaan 
Höchstnote für Liechtensteiner Projekt Europäisches Forschungs- und Entwicklungsprojekt für Liechtenstein im Rahmen von Leonardo Die europäischen Berufsbil­ dungsprojekte werden von der Nationalagentur Leonardo da Vinci im Amt für Berufsbildung begleitet 
und betreut. Dieses Jahr erfolgte ein weiterer An­ trag für ein wissenschaftlich basiertes Pilotprojekt bei der Europäischen Kommission in Brüssel. Dieses wurde von der Universität für Humanwissenschaften in Triesen ge­ meinsam mit fünf weiteren Projekt­ partnern aus Deutschland, England, Estland, Schweden und Spanien erar­ beitet. Das beantragte Forschungs­ und Entwicklungsprojekt erhielt von der Europäischen Kommission die Höchstnote. Von ursprünglich ca. 1500 Projekt­ anträgen wurden 257 genehmigt, von diesen liegt das liechtensteinische Pro­ jekt an der Spitze. Die Nationalagentur Leonardo da Vinci Liechtenstein über­ reicht mit Freude dieses Projekt an G. Guttmann und sein Team. In den kom­ menden zweieinhalb Jahren ent­ wickelt und'erprobt dieses Projektteam pädagogische Instrumente und Me-* 
* • * * * * * * Bildung und Kultur Leonardo da 
Vinci thoden zur Förderung des Gefähr- dungsbewusstscins und der nachhalti­ gen Handlungskompetenz der Auszu­ bildenden. Hierfür wird von der Eu­ ropäischen Kommission ein Budget von 350 000 Euro zur Verfügung ge­ stellt. Projektinhalt und -ziele. @ Begabungsadäquate Trainingsstra­ tegien im Bereich Sicherheit und Ge­ sundheit für Menschen mit Behinde­ rungen. @ Beschreibung der wissenschaftli­ chen Zielsetzungen des Projekts. Wie kann man menschliches Ver­ halten verändern? Dieses Problem stellt sich in allen Bereichen der Erzie­hung 
und meist hofft man, durch das Vermitteln von Regeln und Geboten zum Ziel zu kommen. Doch leider be­ steht 
oft zwischen Wissen und Han­ deln eine Diskrepanz und werden auf diese Weise wohl Kenntnisse, nicht aber das tatsächliche Verhalten verän­ dert. Dieses Problem stellt sich besonders bei der Einschulung von behinderten Menschen, die während ihrer Ausbil­ dung einer erhöhten Unfallgcfahr aus­ gesetzt sind. Die Unfallzahlen sind, wie die zuständige Bundesbehörde für Unfallversicherung in Deutschland berichtet, in den letzten Jahren dras­ tisch- gestiegen, wobei mehr als 80 Prozent dieser Unfälle nicht auf tech­nische 
Ursachen, sondern auf organi­ satorische oder menschliche Fehler zurückzuführen sind. Das Forschungsprojekt hat daher das Ziel, Strategien für ein Sicher­ heitstraining zu entwickeln, durch welches eine nachhaltige Veränderung des Verhaltens herbeigeführt werden kann. Nach einer eingehenden Analy­ se der häufigsten Unfallquellen bei der Berufsausbildung in den fünf Partner­ ländern - Deutschland, England, Est­ land, Schweden und Spanien - wird ein Programm entwickelt, welches nicht nur das Wissen um mögliche Ri­ sikosituationen, sondern das tatsächli­ che Verhalten der behinderten Ju­ gendlichen verändert und dadurch zu einer deutlichen Reduktion der Arbeits­ unfälle führt. Die Projektträgerschaft und wissen­ schaftliche Begleitung wurde von der Universität für Humanwissenschaften im Fürstentum Liechtenstein unter der Leitung 
von G. Guttmann übernom­ men. Die Ergebnisse werden in den Sprachen aller Projektpartner publi­ ziert und können sodann in diesen Ländern als Ausbildungsgrundlage bei der Einschulung von behinderten Per­ sonen eingesetzt werden. (paß) Nachhaltiger Verkehr - Studie brauchbar? Forum: Stellungnahme des Verkehrs-Clubs des Fürstentums Liechtenstein Das Ressort Verkehr hat via pafl am 24.10. eine wenig schmeichelhafte Stellungnahme zur Studie «Nachhal­ tiger 
Verkehr im Oberen Rheintal» veröffentlicht. Nach Ansicht des VCL stellt die Studie eine gute Analyse dar und zeigt Wege auf, die zu einer nachhaltigen Verkehrspolitik fiihren. Wunderlösungen 
gibt es keine: der Pelz wird nass beim Waschen! Der Verkehrs-Club legt im folgenden die verkehrspolitisch relevanten Zu­ sammenhänge kurz dar. Denn bei ver­ kehrspolitischen Entscheidungen wird oft von Annahmen ausgegangen, die viel mit dem bestehenden autozent­ rierten Verkehrssystem zu tun haben und wenig mit der Realität des menschlichen Verhaltens. Nötige Mass­ nahmen finden Sie unter   www.vcl.li . Mobil nur mit Auto? Die Mobilität oder Mobilitätsrate gibt die Zahl der Wege pro Person und 
Tag an, unabhängig von der Art des Verkehrsmittels. Sie ist annähernd konstant und beträgt etwa 3,5 Wege pro Tag. Die Mobilität ist in den letz- . ten Jahrzehnten nicht gewachsen, sondern die Verkehrsmittelwahl hat sich hin zum Auto verlagert. Dies, weil eine auf das Auto ausgerichtete Vcr- kehrspblitik betrieben wurde mit gross­ zügigen Privilegien für Autofahrende. Zudem ist die Zahl der Einwohner und Beschäftigten gestiegen; dies bedeutet in der Summe mehr Wege, Unter der Rubrik «Forum» veröffent­ lichen wir Zuschriften und Beiträge von Verbänden, Vereinen, Aktionen und Institutionen. Das «Forum» drückt aus, dass die in den Beiträgen geäusserten Meinungen nicht mit der Haltung der Zeitung überein­ stimmen müssen.. 
Das Angebot verändert das Verhal­ ten des Menschen. Deutlich bessere Angebote für Zufussgehende, Radfah­ rende und den öffentlichen Verkehr zu Lasten des Autos werden zu ökolo­ gisch, ökonomisch und gesellschafts­ politisch verträglicheren Mobilitäts­ formen führen, ganz im Sinn einer nachhaltigen Entwicklung. Richtig ge­ setzte Massnahmen wandeln einen Teil des motorisierten Individualver- kehrs in nicht-motorisierten Verkehr und speziell öffentlichen Verkehr um. Zeiteinsparung und Freiheit? Die Geschwindigkeitserhöhung durch motorisierte Verkehrsmittel be­ wirkte eine grössere geographische Reichweite. Ist dies für die Mehrzahl der Wege überhaupt nötig? Etwa ein Drittel aller Auto-Wege ist kürzer als drei Kilometer, etwa die Hälfte kürzer als fünf Kilometer. Zudem ist die für die täglichen Wege aufgebrachte Zeit ziemlich konstant geblieben und be­trägt 
im Durchschnitt etwas mehr als eine Stunde pro Tag. Geschwindigkeits­ erhöhung bewirkt im System also kei­ ne Zeiteinsparung. In seiner Entwicklung hat die Spezies Mensch gelernt, für die Fortbewegung möglichst wenig Energie zu verbrau­ chen. In Relation zum Gehen braucht Autofahren nur etwa halb soviel eigene Energie. Deshalb wird das Auto auch für kurze Distanzen eingesetzt - heute zum zweifachen Schaden des Men­ schen. Bewegungsmangel und Umwelt­ verschmutzung sind die krankmachen­ den Folgen. Der Mensch ist nur bedingt frei in der Vcrkehrsmittelwahl, da er die riesigen Mengen an externer Energie (Treibstoff) nicht berücksichtigt. Nötige Massnahmen für eine Ver- kehTssteuerung, die einer nachhaltigen Entwicklung gerecht wird, finden Sie auf der VCL-Homepage  www.vcl.li   unter News, Verkehrspolitische Dau­ erthemen, Verkehrssteuerung nach dem Kaskadenprinzip. VCL LESERBRIEFE Auch beim Hutwechseln gibt es Unterschiede Während der Debatte der beiden Ini­ tiativen auf Abänderung unserer Ver­ fassung in der Landtagssitzung von vergangener Woche hatte ich mehrere und meines Erachtens stichhaltige Ar­ gumente vorgetragen, weshalb der Fürst als Inhaber des einen Teiles der Staatsgewalt nicht berechtigt sei, eine Volksinitiative zu lancieren. Zusam- mengefasst und damit verkürzt - wie immer bei Zusammenfassungen - habe ich ausgeführt, dass es ein Ausßuss des dualen Systems in unserem Lande sei, dass sowohl das Volk als auch der Fürst als Inhaber eines Teiles der Staatsgewalt nicht an der Willensbil­ dung des anderen Teiles teilnehmen können. Meines Erachtens kann der Fürst nicht als Monarch und Staats­ oberhaupt beliebig «den Hut wechseln» und einerseits eine Völksinitiative - wie anfangs August dieses Jahres ge­ schehen - initiieren und diese am Schluss, wenn alle anderen Vorausset­ zungen, wie beispielsweise die Annah­ me in der Volksabstimmung vorliegen, auch sanktionieren. Tut er das, so hüpft er gleichsam von einem Teil der Staatsgewalt zum andern und nimmt an beiden teil. Auch die Tatsache, dass der Fürst zuerst den richtigen Weg über eine Regierungsvorlage mit Bera-tungs- 
und Abänderungsmöglichkeit im Landtag gewählt hatte, diesen Pro- zess aber aufgrund schlechter Erfolgs­ aussichten 
abgebrochen hat, belegt, dass der Fürst sich bewusst war, dass dies das korrekte Vorgehen und Ver­ halten gewesen wäre. Obwohl der Landtagspräsident in mir den Ursprung allen Übels in der Verfassungsfrage sieht, hatte ich in der besagten Debatte bewusst darauf verzich tet, auf eine Replik von Kollege Rudolf Lampert zu meinen oben ge­ nannten Ausführungen zu antworten, um die gereizte Stimmung im Landtag nicht weiter aufzuheizen. Ich lebte da­ mals in der Hoffnung, dass die Aussa­ ge Lantperts, dass auch ich als Abge­ ordneter «gesonderte Rechte» und an­ lässlich der Verkehrsinitiative zuerst als Abgeordneter und in der Folge als Bürger Peter Sprenger an der Lancie­ rung der Verkehrsinitiative mitgewirkt hätte, nicht allzu viel Publizität erhal­ ten werde. Die Tatsache, dass dieser nicht nur hinkende, sondern schlicht falsche Vergleich tausendfach durch das Volksblatt vom 25. Oktober 2002 multipliziert wurde, zwingt mich zu folgender Richtigstellung: Wenn Abgeordnete zuerst von ihrem Recht als Volksvertreter Gebrauch ma- • chen und eine Initiative in den Land­ tag bringen, die die Mehrheit in zwei aufeinanderfolgenden Sitzungen nicht erreichen kamt, und diese sich in der Folge zusammen mit Mitbürgern ent­scheiden 
eine Volksinitiative zu star­ ten, damit das Volk darüber entschei­ den kann, agieren sie beide Male auf der Seite des Volkes, einmal als Volks­ vertreter und einmal als Bürger. Wenn der Fürst aber einerseits bei der Lan­ cierung einer Volksinitiative als einfa­ cher Bürger Hans-Adam Liechtenstein agiert und in der Folge als Fürst Hans- Adam der II. von und zu Liechtenstein als Monarch und Staatsoberhaupt die­ selbe. Initiative sanktioniert, ist das qualitativ etwas anderes und wider­ spricht den Grundgedanken des dualen Systems und der Gewaltenteilung. Ich ersuche hößich darum, dass dieser fei­ ne aber entscheidende Unterschied auch in gewissen rechtslastigen Krei­ sen in Mauren zur Kenntnis genom­ men wird. Die Stimmungsmache gegen die Befürworter der bestehenden Ver­ fassung rechtfertigt nicht jede Verdre­ hung, auch wenn sie sich noch so po­ pulär anhört. Peter Sprenger, Haidenstrasse 12, Triesen Ernstes Spiel Nach dem Lesen des jüngsten Vater­ land-Interviews mit dem Landesfürs­ ten versuchte ich, seine kritischen Äusserungen an der *Friedensinitiati­ ve» 
wörtlich auf den »fürstlichen Ver­ fassungsvorschlag» anzuwenden. Eini­ ge Proben: Mit dem *fürstlichen Verfassungs­ vorschlag» wird das Volk entmündigt. 
Zwei Souveräne gibt es dann nicht mehr, es gibt dann nur noch einen Souverän. Der «fürstliche Verfassungsvor- schlag» setzt den Verfassungsstreit (...) mit eingeschränkter Demokratie fort. Gegenüber der heutigen Verfassung ist es eine Verschlechterung. Es gibt keinen europäischen demo­ kratischen Rechtsstaat, der über eine so undemokratische Verfassung verfü­ gen würde. Der *fürstliche Verfassungsvor­ schlag» hat ja ganz entscheidend zu dieser Polarisierung beigetragen. Mit der Annahme des "fürstlichen Verfas­ sungsvorschlags» stürzt man sich in eiii Abenteuer, von dem niemand weiss, wie es ausgehen wird. Die «Friedensinitiative» bringt einen wirklichen Verfassungsfrieden sowie eine Stärkung des demokratischen Rechtsstaates. Philipp Vogt, Tschappina BRIEFFREUNDSCHAFT Mark Haralambous aus London möch­ te auf dem Weg der Brieffreundschaft Kontakt mit Leuten aus Liechtenstein herstellen. Seine grosse Leidenschaft gilt den Briefmarken. Seine Adresse: Mark Haralambous, 6 Passmore Gdns, Bounds Green, London N.II 2. P.L., United Kingdom.
	        

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