Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

24 Dienstag, 29. Oktober 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT NACHRICHTEN; Gedenkfeier für Rettungshund NEW YORK: New York trauert um einen bekannten Rettungshund, der nach den Terroranschlägen-vom 11. September Verschüttete auf­ gespürt und es so ins Buch der Rekorde geschafft hat. Im Alter von zwölf Jahren erlag «Bear» vor vier, Wo­ chen Arthritis upd Krebs. Am Sonntag fand eine Ge­ denkfeier für ihn statt. Dem Guinness Buch der Rekorde zufolge war er der «am meisten gefeierte Hund der Welt». Der Trainer des muti­ gen Golden Retrievers sagte, er habe nicht geweint, als er Freunde aus dem Schutt von Ground Zero zog, «Bears» Tod aber habe ihn zu Tränen gerührt. John Malkovich als Modeschöpfer PARIS; US-Schauspieler John Malkovich (»Gcfährli- . che Liebschaften», «Being John Malkovich») geht nach einem Bericht des «Figaros» unter die Modeschöpfer. Der 48-Jährige wolle nächstes Jahr eine Männerkollektion unter seinem Namen auf den Markt bringen, schrieb die französische Zeitung am Montag. Malkovich habe die klassisch geschnittenen Kleidungsstücke zwischen den Proben für das Theater­ stück «Hysteria» entworfen, das er am Pariser Theater Marigny.in Szene gesetzt hat. Die Kollektion soll in Frankreich, Italien, Gross­ britannien und 
den USA vertrieben werden. Derzeit stehe der Schauspieler als Partner von Catherine De- neuve für den neuen Film des portugiesischen Altmeisters Manuel de Oli- veira vor der Kamera, be­ richtete das Blatt. Sein er­ ster Spielfilm als Regisseur, das Politdram'a «DancerUp- stairs», soll demnächst in die Kinos kommen. Falscher Arzt muss ins Gefängnis TRAUNSTEIN: Ein Hoch­ stapler, der als falscher Arzt hunderte von Patienten be­ handelt und sogar operiert hat, ist am Montag vom Landgericht Traunstein zu drei Jahren Gefängnis ver­ urteilt worden. Die Straf­ kammer sprach den 46- jährigen Biologen der Ur­ kundenfälschung und des •Betrugs schuldig. Entgegen der Anklage habe er mit seinen Eingriffen aber keine Körperverletzung begangen. Die Patienten seien offenbar zufrieden gewesen, erklärte der Vorsitzende Richter. Das Gericht folgte mit dem Urteil einer Absprache von Anklage und Verteidi­ gung, nachdem der Hoch­ stapler weitgehend gestan­ den hatte. 
30 Tote bei Unwettern in Europa Grossbritannien besonders schwer betroffen - Hunderte Bäume in Oberösterreich entwurzelt LONDON/WIEN: Nach ei­ nem stürmischen Sonntag haben Orkanböen auch in der Nacht zum Montag in weiten Teilen Europas ei­ ne Spur der Verwüstung hinterlassen. Insgesamt kamen dabei über 30 Menschen üms Leben. Neben Deutschland mit 12 To­ desopfern war auch Grossbri­ tannien sehr stark betroffen: Dort kamen mindestens sieben Menschen bei Unfällen infolge heftiger Winde um. In Ober- österrcich wurden Hunderte Bäume entwurzelt. Unterdessen zog das Sturmtief weiter nach Osten ab. Sechs der getöteten Briten, darunter drei Kinder, wurden von umstürzenden Bäumen er­ schlagen. Das 
siebte Opfer war ein Angler, der bei Aberdeen in Schottland von einem Felsen ins Meer gespült wurde. Rund 280 000 britische Haushalte waren am Montagmittag noch von der Stromversorgung ab­ geschnitten, Eisenbahnverbin- dungen^ sowie der Flugverkehr waren weiterhin eingeschränkt. Eine 
Elektrizitätsgesellschaft in Südengland heuerte Techniker aus Frankreich an, um die Sturmschäden schneller behe­ ben zu können. Doch auch Frankreich hatte mindestens 
Die Orkanböen richteten europaweit grosse Schäden an. Dieses Haus in Zschopau, Deutschland, wur­ de von einem umstürzenden Baum zerstört. vier Todesopfer zu beklagen. In Pierrefitte-sur-Seine nördlich von Paris wurden zwei Insassen eines Autos von einem umstür­ zenden Baum erschlagen. Im nordfranzösischen Caumont riss der Sturm das Dach eines Hauses weg. Die Trümmer er­schlugen 
einen Mann. Bei Maubeuge nahe der belgischen Grenze starb ein Jäger, der von einem 
entwurzelten Baum ge­ troffen wurde. Aus Belgien wurden eben­ falls zwei Todesopfer gemeldet, darunter ein 13-jähriger Junge, 
der beim Rollerskating von ei­ ner Sturmböe gegen einen fah­ renden Lastwagen geschleudert worden War. In den Niederlan­ den kosteten die Unwetter min­ destens vier Menschen das Le­ ben, darunter ein Mann in En- schede, der beim Ausführen Russland gedenkt getöteter Geiseln Weiter 405 befreite Geiseln in Krankenhäusern - Putin gibt Militär mehr Macht MOSKAU: Die russische Be­ völkerung hat am Montag der mindestens 118 Opfer ge­ dacht, die bei der gewaltsa­ men Beendigung des Gei­ seldramas in einem Moskauer Musical-Theater 
ums Leben gekommen sind. In die Trauer der Bevölkerung mischt sich inzwischen immer mehr auch die Wut darüber, dass der Tod von 116 dieser Geiseln auf das Konto des Ner­ vengases geht, das die Einsatz­ kräfte bei der Erstürmung des verminten Gebäudes versprüh­ ten, um die schwerbewaffneten tschetschenischen 
Kidnapper ausser Gefecht zu setzen. Am Montag befanden sich nach of­ fiziellen Angaben noch immer 405 befreite Geiseln in den Krankenhäusern. 239 wurden bis dahin entlassen. Die Wir­ kung des Betäubungsgases sei durch die extremen Bedingun­ gen und den geschwächten All­ gemeinzustand der Geiseln of­ fenbar dramatisch verstärkt worden, erklärten der leitende Arzt der Stadt Moskau, Andrej Selzowski, und Chefanästhesist Jewgeni Luschnikow. Zwei Gei­ seln starben durch Schusswun­ den. Unter den Toten sind drei Kinder und zwei ausländische Frauen. Die Moskauer Stadt­ verwaltung gab am Montag ei­ne 
Entschädigungszahlung für die Opfer bekannt. Angehörige von getöteten Geiseln sollen 100 000 Rubel (rund 3100 Euro) erhalten; für Überlebende ist die Hälfte der Summe vorgese­ hen, wie die Nachrichtenagen­ tur Interfax berichtete. Ausser­ dem werde die Stadt Moskau die Beerdigungskosten über­ nehmen. Der russische Präsi­dent 
Wladimir Putin kündigte unterdessen an, er werde den Streitkräften eine umfassendere Vollmacht zum Vorgehen ge­ gen mutmassliche Terroristen geben. Wie die Nachrichtena­ gentur Interfax weiter berichte­ te, sagte Putin auf einer Kabi­ nettssitzung, er werden dem russischen Generalstab befeh­ len, die Richtlinien zum Einsatz 
seines Hundes von einem um­ stürzenden Baum getroffen wurde. Im süddänischen Varde stürzte ein Baum auf ein Auto und erschlug dessen 51-jähri­ gen Fahrer. In Südschweden prüften die Behörden zunächst noch, ob ein Verkehrsunfall mit einer Toten und vier Schwer­ verletzten unmittelbar auf die Unwetter zurückging. Verwüstungen auch in Polen In Österreich waren mehr als 600 Feuerwehrleute im Einsatz, um vor 
allem in Oberösterreich umgestürzte Bäume von den Strassen zu räumen. Die Polizei ermittelte, ob ein Verkehrsun­ fall im Mühlviertel mit vier To­ ten mit den Windgeschwindig­ keiten von bis zu 166 Kilome­ tern pro Stunde zusammen­ hing. Mindestens drei Autofah­ rer seien mit dem Schrecken davongekommen, nachdem Bäume auf ihr Auto gestürzt seien, hiess es. Unterdessen richtete das Sturmtief auf sei­ nem Weg nach Osten auch in Polen schwere Verwüstungen an, wobei zwei Menschen in den Tod gerissen wurden. Im Nordosten des Landes starb ein 25-jähriger Autofahrer, der auf einen umgefallenen Baum ge­ prallt war. In Wyszkow bei Warschau wurde ein Mann von einem Blechstück erschlagen. der Militärmacht «in Zusam­ menhang mit der wachsenden Gefahr des internationalen Ter­ rorismus» zu ändern. Er sprach auch die Gefahr an, dass Terro­ risten «Mittel einsetzen, die mit Massenvernichtungswaffen vergleichbar - sind». Russland werde eine solche Bedrohung mit «passenden Mitteln» beant­ worten. 
WASHINGTON: Gegen den mutmasslichen Heckenschüt­ zen von Washington ist ges-> tern Anklage wegen Mordes erhoben worden. Ausserdem wurde der 41-Jährige von dem Gericht im Bezirk Spot- sylvania in Virginia des Mordversuchs, der schweren vorsätzlichen . Körperverlet­ zung und des- verbrecheri­ schen Gebrauches einer Schussw.affe angeklagt. Es war zunächst nicht bekannt, ob gegen den 17-Jährigen, der Komplize des «Snipers» gewesen sein soll, ebenfalls Anklage erhoben wurde. Da die Morde in verschie­ denen US-Staaten begangen wurden, herieten die Staats­ anwälte darüber, wie am bes­ ten gerichtlich gegen die bei­ den Männer vorgegangen . werden sollte. Laut Robert Horan, Staatsanwalt des US- Staates Virginia, hat. der 17- Jährige möglicherweise einen der Morde selbst verübt. Da­ mit, würde ihm in Virginia, wo die Tat verübt worden war, die Todesstrafe drohen. Es bestehe sowohl bei dem 41-jährigen John Allen Mu­ hammad als auch bei dem 17-jäfirigen John Lee Malvo «die gleiche Möglichkeit», den tödlichen Schuss auf eine FBI-Beamtin am 14. Oktober abgegeben zu haben, sagte Horan. In Moskau herrseht noch immer Trauer und Entsetzen über die vielen getöteten Geiseln. Die Mediensite 
Nummer 1 für Liechtenstein ^0^   www.volksblatt.li \
	        

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