Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Dienstag, 29. Oktober 2002 
3 Ein Segen für das Sägen Die zwei Eschner Innovationspreisträger revolutionieren die Holzsägearbeit Es ist der arbeitstechnische Alp­ traum eines jeden Försters: das Zersägen von Holzbündeln. Ein Alptraum der dank Simon Schächle ausgeträumt zu siein scheint. Gemeinsam mit seinem Kollegen Werner Stricker erfand er kurzerhand den «Wesi» - einen Holzbündel-Prozessor. Wolfqann Zechne r Holz war immer schon die grosse Lei­ denschaft des heute 24-jährigen Si­ mon Schächle aus Eschen. Als er sich vor einigen Jahren eine vollautomati­ sche Maschine, die Holzbündel schnei­ den kann, zulegen wollte, machte er eine verblüffende Entdeckung: Solch ein Djng war noch gar nicht erfunden. «Die Händler auf den Fachmessen ha­ ben mich ausgelacht, wenn ich nach so einer Maschine gefragt habe», er­ zählte Simon Schächle gestern dem Volksblatt. Selbst ist der Mann Auch kein Problem, dachte sich der ehemalige Buschauffeur und Daniel Düsentrieb in spe - und beschloss, kurzerhand einen Holzbündelprozes­ sor selbst zu konstruieren. Gesagt, ge­ tan - gemeinsam mit seinem 26 Jahre alten Kollegen Werner Stricker machte sich der Eschner ans Werk. Und' schliesslich nach hunderten Stunden Planungs- und Arbeitszeit war der Prototyp - genannt «Wesi» - entworfen, gebaut und einsatzbereit. Das Prinzip hinter dem «Wesi» is derart genial einfach, dass man sich ernsthaft fragen muss, ob sämtliche Erfinder von holzverarbeitenden Maschinen bisher ein Brett vor dem Kopf gehabt hatten. Zuerst erfassen die Greifschalen des «Wesi» das Holzbündel und bringen es in die korrekte Verarbeitungsposition. Die Handarbeit fällt weg, man braucht schon füV diesen Arbeitsgang weniger Arbeitskräfte. Erst wenn die Greifscha­ len das Holzbündel fest im Griff ha­ ben, wird das Stahlband entfernt. Das Bündel kann so nicht mehr zerfallen. Anschliessend wird von der Führerka­ bine aus das Holzbündel in die richtige Position gebracht. Das Schneideblatt kommt zum Ein­ satz und zerkleinert das Holz in der" 
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•*&&&$£$ gewünschten Länge. Die Methode ga­ rantiert hohe Sicherheit und den grösstmöglichen Komfort. Nicht zu sprechen von der Zeitersparnis: Im­ merhin ist der «Wesi» rund fünfmal schneller als alle herkömmlichen «Handsägemethoden». Ruhd 32 000 Franken kostet übri­ gens ein «Wesi». Eigentlich recht preis­ günstig, wie Schächle bekräftigt: «Das ist im Grunde nicht teurer als eine bes­ sere teilautomatische Handsäge.» Ganze drei Stück hat das innovative Duo aus Eschen bis jetzt verkauft. Und das dürfte erst der Anfang gewesen sein. «Derzeit läutet oft das Telefon. Wir bekommen viele Anfragen bezüg­ lich des <Wesis>. Aber da wir das alles 
noch nebenher machen, können wir derzeit maximal 20 «Wesis» pro Jahr bauen», so Werner Stricker. Innovationspreis Aber nicht nur in Fachkreisen wird man langsam, aber sicher auf die bei­ den Holzexperten und ihre «Wunder­ säge» aufmerksam, auch die GWK an­ erkannte unlängst das Potenzial der beiden Jungerfinder: Der GWK-Inno- vationspreis, ein mit 10 000 Franken dotierter Förderungspreis, der alle zwei Jahre an junge Unternehmer geht, die mit einem neuartigen Konzept den Markt nachhaltig verändern, landete am vergangenen Wochenende in Es­ chen - bei Werner Stricker und Simon 
Besuch beim Bundesgericht VADUZ: Über Einladung des Präsiden­ ten des schweizerischen Bundesge­ richtes, Hans Peter Walter, hat eine Delegation des Staatsgerichtshofes dem Schweizerischen Bundesgericht in Lausanne einen dreitägigen Ar­ beits- und Freundschaftsbesuch abge­ stattet. Die liechtensteinische Delegation setzte sich aus dem Präsidenten Harry Gstöhl, den Richtern am' Staatsge- riehtshof Rony Frick und Klaus Berchtold sowie den Ersatzrichtern Marzeil Beck und Johannes Müller zu­ sammen. Der Staatsgerichtshof pflegt schon seit Jahren freundschaftliche bi-̂ laterale Beziehungen mit dem schwei­ zerischen Bundesgericht. Im Mittel­ punkt des Besuches standen Arbeits- gespräche, wo vor allem die neueste Entwicklung im Bereich der Gcrichtsi- organisation und des Verfassungsrech­ tes erörtert wurde. Zur Sprache kamen auch aktuelle Themen der Tagespolitik im Zusammenhang mit der Verfas- surigsdiskussion in Liechtenstein. Die Delegation hatte Gelegenheit, Einblick in die Organisation und das Funktio­ nieren des Bundesgerichtes zu erhal­ ten. Beim Abendessen am 24. Oktober 2002 war auch der liechtensteinische Botschafter in der Schweiz, Prinz Ste­ fan von Liechtenstein, anwesend. Der Besuch verlief in einer ausgesprochen herzlichen Atmosphäre. 
(paß) ANZEIGE Die erfolgreiche Kreuzung von Kettensäge und Traktor: Simon Schächle (links) und Werner Stricker vor ihrem »Baby» - dem Holzbündel-Prozessor «Wesi». .. 
(Bild: Wolfgäng Zechner) Schächle. Preis hin, Interesse von den Experten her - eines steht für die bei­ den «Holzköpfe» fest: «Verkauft wird das Patent nicht.» Gut möglich übri­ gens, dass der «Wesi» bald einen «klei­ nen Bruder« bekommen könnte, denn der Erfindergeist des Duos scheint noch lange nicht erschöpft zu sein: «Die Idee für eine neue Maschine ha­ ben wir auch schon. Ich will nicht zu viel verraten, aber es ist wiederum ei­ ne Maschine, wie sie bisher am Brenn­ holzmarkt gefehlt hat», so Schächles kiyptische Ankündigung. Bleibt als Fazit ein Gedanke: Für den Holzmarkt könnten die Erfindungen der findigen Eschner vor allem eines sein: ein Sägen. 
CS) de Sede Lova Fl-9490 VADUZ TEL +423/399 29 19 www.Iova.li Stimmen Sie für das Fürstentum Liechtenstein! Informationen und Unterlagen erhalten alle Haushalte ab 2. November per Post. Sollten Sie weitere Unterlagen benötigen, erhalten Sie diese - auf der Fürstenhaus Website unter   www.fuerstenhaus.li - via E-Mail unter der Adresse   office@fuerstenhaus.li - unter der Telefonnummer 2381282 - unter der Faxnummer 2381281
	        

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