Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Freitag, 25. Oktober 2002 
7 Mauren wuchs am stärksten Wohnbevölkerung Liechtensteins nahm im vergangenen Jahr um zwei Prozent zu Die ständige Wohnbevölkerung Liechtensteins ist im vergange­ nen Jahr auf insgesamt 33 525 Personen angewachsen. Das sind 662 Personen oder zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Den grössten Einwohnerzu­ wachs verzeichnete die Gemein­ de Mauren. Der Ausländeranteil verringerte sich geringfügig auf 34,3 Prozent. Manfred Ohr i Am 31. Dezember 2001 wohnten 22 266 Personen im Oberland und 11 259 im Unterland. Nach der amtli­ chen Statistik, die jetzt mit allen De­ tailzahlen veröffentlicht wurde, ver­ zeichnete das Unterland im Vorjahres- verglcich einen Bevölkerungszuwachs um 302 Personen oder von 2,8 Pro­ zent. Im Oberland fiel die Zunahme mit 1,6 Prozent (360 Personen) deut­ lich geringer aus. Mauren und Triesen voran Die in absoluten Zahlen grössten Bevölkerungszunahmen registrierten die Gemeinden Mauren mit 169 und Triesen mit 128 Personen. Insgesamt drei Gemeinden wiesen im Berichts­ jahr Zuwachsraten auf, die das Lan­ desmittel von 2 Prozeht übertrafen. Deutlich an der Spitze lagen dabei die beiden Unterländer Gemeinden Mau­ ren mit 5,1 Prozent und Gamprin mit 4,1 Prozent, gefolgt von Triesen mit einem Wachstum von 2,9 Prozent (sie­ he auch Tabelle). Einwohnerstärkste Gemeinde blieb mit klarem Abstand Schaan, wo Ende letzten Jahres 5556 Menschen lebten - 102 oder 1,9 Pro­ zent mehr als im Vorjahr. Einen Bevöl­ kerungsrückgang gab es im Jahr 2001 in keiner Gemeinde. Wie der Statistik des Amtes für Volkswirtschaft weiter zu entnehmen ist, wohnten noch 66 Prozent der Liechtensteinerinnen und Liechten­ steiner in ihrer Heimatgemeinde. 
Die-• ̂»StandigtoWonnnmx0lKerungtueclitensteinsi2OOl;,nach 
Gemeinden'^M# Gemeinden 2001 2000 
Veränderung im Ganzen in °/o Oberland 22 266 21 906 360 
1,6 % Vaduz 4949 4927 22 
0,4 % Triesen 
4509 . 4381 • ... 128 . 
2.9 % Balzcrs 4299 4233 66 
1,6% Tricsenberg 2596 2556 . 40 1,6% Schaan 5556 5454 102 1,9% Planken 357 355 2 
0,6% - Unterland 11259 -10 957 302 2,8% Eschen 3863 3791 ' 72 1,9% Mauren 3457 3288 169 . 5,1 % Gamprin 
1207 1159 48 4,1 % Ruggell 1754 1744 10 
0,6% Schellenberg 978 975 3 0,3 % Liechtenstein 33 525 32 863 662 2,0 % Die Wohnbevölkerung Liechtensteins nahm im letzten Jahr um 662 auf insgesamt 33 525 Personen zu. Im Unterland wuchs die Bevölkerung mit 2,8 Prozent deutlich stärker als im Oberland, u>o sich ein Zuwachs von 1,6 Prozent ergab. Im Gemeindevergleich verzeichneten Mauren und Triesen die grössten Zunah­ men. „ (Quelle: Amt für Volkswirtschaft) ser Anteil schwankte zwischen 47 Pro­ zent in Planken und 85 Prozent in Balzers. Ausländeranteil bei 34,3 %. Die ausländische Wohnbevölkerung Liechtensteins von insgesamt 11495 Personen setzte sich am Stichtag aus 7550 Niedergelassenen, 3841 Jahres- aufenthaltern, 72 Zöllnern mit An­ gehörigen, 21 Kurzaufenthaltern (die länger als 12 Monate im Land leben) und 11 vorläufig aufgenommenen Per­ sonen zusammen. Von den 11 495 in Liechtenstein wohnhaften Auslände­ rinnen und Ausländern stammten 3750 oder 32,6 Prozent aus der Schweiz, 1997 (17,4 Prozent) aus Österreich, 
1143 (9,9 Prozent) aus Deutschland, 1109 (9,7 Prozent) aus Italien, 876 (7,6 Prozent) aus der Türkei sowie 2620 (22,8 Prozent) aus anderen Staaten. Die ausländische Wohnbevölkerung nahm im Berichtsjahr um 175 Perso­ nen bzw. um 1,5 Prozent zu, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung ging hin­ gegen im Vorjahresvergleich geringfü­ gig von 34,4 auf 34,3 Prozent zurück. Die ständige Bevölkerung mit Liech­ tensteiner Pass wuchs im gleichen Zeitraum um 4Ö7 auf 22 030 Personen an, was einer Wachstumsrate von 2,3 Prozent entspricht. 65 % im erwerbsfähigen Alter Gemäss den Erläuterungen des Am­tes 
für Volkswirtschaft hat sich seit 1990 die prozentuale Aufteilung der Wohnbevölkerung nach Altersgrup­ pen und Geschlecht nur unwesentlich verschoben. Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten sind in Liech­ tenstein die Altersgruppen im er­ werbsfähigen Alter (20- bis 64-Jähri- ge) mit total 21 786 Personen oder ei­ nem AnteiL von 65 Prozent an der Gesamtbevölkerung überdurch­ schnittlich stark vertreten. Die Antei­ le der Kinder und der älteren Men­ schen liegen dagegen unter dem Schnitt. Dem Bericht zufolge liegt die Ursache dafür im hohen Anteil aus­ ländischer Einwohner, die im arbeits­ fähigen Aiter und damit in relativ 
jungen Jahren ins Land gekommen sind und bei Erreichen des Pensions­ alters oft wieder 
in ihre Heimatländer zurückkehren. 16 759 Stimmberechtigte Von den 33 525 Einwohnerinnen und Einwohner sind 49 Prozent männlichen und 51 Prozent weibli­ chen Geschlechts. Ende letzten Jahres waren 16 759 Personen stimm- und wahlberechtigt. Nicht zur ständigen Wohnbevölkerung zählten zum Zeit­ punkt der Erhebung insgesamt 621 Personen: 427 Kurzaufenthalter, 175 Asylbewerber, Schutzbedürftige und vorläufig Aufgenommene sowie 19 Saisonniers. LESERBRIEFE Gedanken zur zweiten Verfassungsinitiative Sind alle Bürger gleichwertig oder macht es einen Unterschied, WER aus dem Volk die Initiative einreicht? Ist es ein Kasperle-Theater und ist es frech, wenn Bürger demokratische Mittel anwenden, die das Grundgesetz für sie bereit hält? Die Umdeutung und Umkehrung von Begriffen hat in der Verfassungsfrage ihren Höhepunkt er­ reicht. Bisher liegt ein Verfassungs­ vorschlag aus dem Fürstenhaus vor. Ein weiterer, aus dem Volk, ist seit ges­ tern im-Landtag. Ich begriisse es sehr, •wenn das Volk bei einer Abstimmung aus mehreren Vorschlägen den besten auswählen kann, aus welchen *Ecken» sie auch immer stammen mögen. Marlies Amann-Marxer, Eschen Oberiehrer Wolf gang Bayer Es gibt scheinbar heute immer noch Österreicher, welche der K + K-Monar­ chie nachtrauern, obwohl diese nun' doch schon einige Generationen zurückliegt. Aber eben, sich von falten Zöpfen» zu trennen, ist für einige ganz Hartnäckige doch schwieriger als man meinen möchte. Mit seinen nun beina­ he schon täglichen Leserbriefen hat unser Dr. Wolfgang Bayer hoffentlich jetzt doch allen klar gemacht, dass er einer dieser ganz Standfesten ist. Die Ve/ieineiiz, 
mit der Herr Du Bayer für unsere Monarchie hier in Liechten­ stein auf die Barrikaden geht, kann ich fast nur auf die obengenannte Prä­ gung zurückführen oder gibt es viel­ leicht Interessensgruppen, ßr die sich Dr. Bayer als *Winkelried» opfert? Das 
einzige, was ich an diesen vielen Leserbriefen wirklich .mühsam oder gar langweilig finde, ist der ständig belehrende Unterton. Hugo Walser, Eschnerstrasse 33, Schaan Nutzen Sie Ihre demokratischen Mittel, Frau Falk-Marxer Da Sie Pflichtmitglied der Gewerbe- und Wirtschaftskammer sind, haben Sie nicht nur Pflichten, sondern auf Rechte. Die Jahresversammlung der Sektion Handel legt den Jahresbeitrag Ihrer Sektion fest, nehmen Sie an der Versammlung teil und bringen Sie Ihre Stimme ein. Stellen Sie sich als Dele­ gierte der Sektion Handel zur Verfü­ gung und bringen Sie Ihre Anliegen di­ rekt im obersten Gremium der GWK ein. Dieser Weg würde Ihnen schon seit Beginn Ihrer Mitgliedscliafi offen stehen. Warum haben Sie ihn noch nie gewählt? Herbert Steffen, Präsident Sektion Handel. Modehaus Hannelore, Schaan Ärgernis Aeulestrasse Fast täglich stauen sich die Autos auf der Aeulestrasse in Vaduz. Die Ursa­ che für dieses Ärgernis liegt nicht al­ lein im grossen Verkehrsaufkommen, sondern in der Organisation des Ver­ kehrs. Die Ampeln bei der Post und beim Old Castle verursachen die Staus. Beide Ampeln sind übe/flüssig. Der Verkehr ist ohnehin langsam, so dass die Autos, die aus den Parkgaragen kommen, immer wieder eine 
Lücke fin­ den und sich ohne Hilfe von Ampeln in den Verkehr einreihen können. Der kritische Punkt Fussgänger­ streifen Post-Caß Amann wird ohne 
Ampel sicherer. Mit der Ampel herr­ schen chaotische Zustände: weder Fussgänger/-innen noch Automobilist/- innen respektieren die Ampel: Fuss- gänger/-innen gehen bei Rot über die Strasse, Autos halten bei Grün an und gewähren den Vortritt. Ohne Ampel ist die Vortrittsregelung für alle klar: wer auf dem Fussgängerstreifen ist, hai Vortritt. Mit einer besseren Signalisa- tion und einer Blinkanlage kann die Sicherheit zusätzlich erhöht werden. Das Aeule verbindet Wohnquartiere mit dem Zentrum. Die Leute sollen oh­ ne Wartezeiten an mehreren Stellen die Aeulestrasse überqueren können. Das bedeutet mehr Wohnqualität und belebt zudem das Zentrum; Weniger Staus, flüssigerer Verkehr,, mehr Si­ cherheit, mehr Wohnqualität - jeden­ falls genug Argumente die dafür spre­ chen, die Ampeln im Aeule endlich auf Blinken umzuschalten. Freie Liste Vaduz, Kaspar Frick Sommerlad und Frommelt Herr Martin Sommerlad beschimpft mich als Undemokrat, Herr Hans Frommelt beschimpft mich als Funda­ mentalisten 
und bewegt sich an der Grenze zu einer straflaren Ehrenbelei­ digung. Das primitive Geschäft der persönlichen Diffamierung braucht halt auch seine Vertreter. Mir gehen die sachlichen Argumente nicht aus. Die grosse Zustimmung, die ich täg­ lich erfahre, zeigt mir, dass sich ein Teil des Volkes, in den Medien nicht vertreten fühlt. Tatsache ist, dass jedes erdenkliche Mittel ausgeschöpft wird, das Volk aus dem Verfassungsprozess auszusperren. Aber irgendwann muss halt doch über den, mit dem Fürsten vereinbarten, Verfassungsentwurf ab­ gestimmt werden. Ob sich dann die 
Liechtensteiner selbst den Boden unter den Füssen wegziehen werden, auf dem sie seit Jahrzehnten frei und pros­ perierend leben? Meine Frau 
und ich sind Liechtensieiher und 
stehen zum dualen System. Es macht Liechtenstein fit 
für das 21. Jahrhundert. Es be­ wahrt Kontinuität in den Aussenbezie- hungen, es gewährt ein unabhängiges Eingreifen in Krisensituationen, es er­ möglicht weitsichtige Planungen, es gibt Halt bei schwierigen Entscheidun­ gen, es stellt ein Gegengewicht zur Fil- zokratie. Nach über 40 Jahren in Liechtenstein und Erfahrungen in Ös­ terreich, 
Deutschland, Schweiz kann man mir glauben: Es gibt im ganzen Umkreis nichts. Freieres als den Liech­ tensteiner. Und das wird auch so blei­ ben. Dr. Wolfgang Bayer, Gamprin Liebe«Hobby-Unterneh­ merin»Frau Falk-Marxer Leider kann ich es mir nicht leisten, meinen Beruf als Hobbyunternehmer zu führen. Sie haben sich selbst als Hobbyunternehmerin bezeichnet, dabei aber wohl vergessen, dass Sie mit ihrem angeblichen Hobby die Unter­ nehmen konkurrenzieren, die nebst dem unternehmerischen Risiko auch die Verantwortung für ihre Mitarbeiter tragen. Nur die Pflichtmitgliedschaft sichert, dass nicht nur einige wenige bezahlen und alle davon profitieren (Trittbrettfahrertum). Elmar Gstöhl, Mauren Verfassungskonflikt oder Spiel mit dem Risiko? von Emil Konrad, Schaan vom 22. Okt. 2002 Ihr Leserbrief hat die Gedanken und Wünsche der mehrheitlichen Liechten­steiner 
ausgedrückt. Wir möchten ei­ nen ehrlichen Frieden im Lande, und nicht nur Machtkämpfe, Rechthaberei und Fanatismus. Wie ich einmal gele­ sen habe: «Wir 
können nicht mit ei­ nem begrenzten Denken die Probleme des. unbegrenzten Lebens lösen.» Eine ewige Verzögerung der Verfassungs- Abstimmung bewirkt des Gegenteil bei vielen Bürgern, denn das Volk hat die ewige Juristerei und ihre Angst-Psy- chosen satt. Danke Herr Konrad für Ihre Wahrheit. Andersdenkende, fürs­ tentreue Liechtensteiner Traudl von Vladar-Ospelt, Schaan Wissenschafts­ preis nach FL : An der diesjährigen, 100. Jah-!: reskonfetenz der Deutschen Au- j i genärztlichen Gesellschaft erhielt | die Forschungsgruppe um Privat-1 Dozent Dr. Alexarider Reis, Triesen; i den Wissensehaftspreis 2002. Üie \ ' ausgezeichnete Arbeit ist eine von] 274 Projekten, die. am diesjährigen: • Koftgress präsentiert wurden. Neben j seiner wisiehsähaftlichen Tätigkeit j f an der Heinrich Heine-Universität in j Düsseldorf operiert Dr. Reis regel- ; : mässig als Belegarzt im Uechten- ; j steinischen Landesspital. Am Liech- j i tensteinischen Landtsspital wurde j erst; kürzlich 
; die erste Hornhaut-> Transplantation durchgeführt!. Sol- 
; | che Operätiprieirtkönneh bei Ef. 
j i wachsenen heute mit relativ gros- ] ) sehr? Erfolg^xdurchgeföto werdenr ' Auch nachJahren bleibt das! ^Transplantat in 90 Prozent der Fälle i . klar und die Sehkraft damit erhal-j : ten. * 
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