Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT ' • 
LAND UNP LEUTE ... ' Montag, 4. Februar 2002 
5 Lawinerikurs in Malbun: Wie verhält man sich in Gefahren- und Notsituationen? Zu 90 Prozent haben Lawinen­ opfer ihren Unfall selbst verur­ sacht. Darum ist es eine Frage des Überlebens, dass jeder Berg­ geher die Gefahren des Berges kennt.-Michael Reichert Der Himmel strahlt in schönstem Blau, die Sonne lacht, die Wintersportler tragen fröhliche Gesichter. Doch trotz des heiteren. Ambientes wurde am Sonntag in-Malbun ein erhstes Thema behandelt: Wie verhält man sich in den Alpen, damit man keine Lawinen auslöst. Und wie vermeidet man, dass - ein Lawinenunglück Menschenleben , kostet? Das eigene und das der ande- ren? Der Leiter des Lawinenkurses, Mi­ chael Bargetze, warnt davor, eine La­ wine zu unterschätzen. Schon ein klei­ nes Feld von 40 x 40 Metern könne 32 Tonnen Material in Bewegung setzen, ist also unter Umständen lebensge­ fährlich. Doch könne man lernen, die Gefahren abzuschätzen. Regel Num­ mer 1: Vor jeder Skitour muss das La­ winenbulletin abgerufen werden. Wenn sich alle Alpinisten daran halten würden, an «roten» Tagen den Bergen fernzubleiben, können 40 Prozent aller Unfälle vermieden werden. Regel Nummer 2: Der Wind ist der Baumeis­ ter der Lawinen. Schon kleine Neuschneemengen können gefährliche Verwehungen bilden. Also: Vorsicht bei Neuschneetagen, auch wenn es nur wenig geschneit hat. Es gibt eine Reihe von weiteren Indizien für Gefahr, wie Michael Bargetze ausführte: Risse im Schnee, verdächtige, grummelige Geräusche, Vibrationen... Das alles können Vorboten eines Unglücks sein. Genertl]: Gefährlich sind Hänge/mit 
"Am Sonntagvormittag wurde am Gegenhang der Schneeflucht unter der Leitung von Michael Bargetze ein Lawinenkurs ab­ gehalten. (Bild: Paul Trümmer) einer durchschnittlichen Neigung von 28 oder mehr Grad, die in windabge- wandter Richtung und im Schatten lie­ gen. Man ist wie einbetoniert Wer von einer Lawine mitgerissqn wird, hat fast keine Chance, sich Selbst aus dem Schneemassen zu befreien, wusste Dr. Peter Rheinberger auch aus eigener Erfahrung zu berichten. «Da ist man wie einbetoniert», berichtete der Arzt, der selbst einmal bis zu den Knien verschüttet war und sich erst nach einer viertel Stunde selbst befrei­ en korinte. Er erläuterte die 
Überlebenschancen 
3Verschütteter. Zeit ist hier I,eben. In den ersten 15 bis 35 Minuten können die meisten Opfer le­ bend geborgen werden. Wenn die Un­ glücklichen über eine Luftblase verfü­ gen, dauert es länger. Spätestens nach 120 Minuten Ist auch der letzte Ver­ schüttete erstickt oder erfroren. Wie Verschüttete" geborgen werden, de­ monstrierte Jakob Heidegger. Er führte die Sondierungsstarigen und anderes Rettungswerkzeug vor und Hess die Kursteilnehmer ein wenig Praxis üben. Technik als Lebensretter . Um im Falle der Fälle schnell gefun-. 
den zu werden, tragen viele Tourenge­ her Piepser am Körper. Wie diese Ret­ terlein gehandhabt werden, erklärte Dietmar Wohlwend von der Bergret­ tung. So< ein Piepser kostet rund 450 Franken. Ein Menschenleben ist teurer. Ein weiteres Sicherheitsgerät sind die ABS-Rucksäcke (etwa 600 bis 1000 Franken). Hier können per Reissleine blitzschnell zwei Ballons aufgeblasen werden, dadurch treibt man an der Oberfläche der Lawine, statt von ihr verschüttet zu werden. Michael Bar­ getze meinte, dass 90 Prozent aller La- winenopfer dank solcher Rucksäcke überleben könnten. Jean Jacques Rousseau, ein vielseitiger Denker des 18. Morgen referiert Dr. Christoph Frei im Liechtenstein-Institut über «Rousseau» Morgen Dienstag, den 5. Februar um 18 Uhr wird Dr. Christoph Frei im Liechtenstein-Institut in Beridern, Uber einen der wohl vielseitigsten Denker des 18. Jahrhunderts spre­ chen, Uber Jean-Jacques Rousseau (1712-1778). Seine Opern wurden vor dem französi­ schen König gespielt, seine Romane waren Bestseller. Jean-Jacques Rous­ seau war Komponist und Philosoph, Wissenschafter und Poet, Realist und Träumer in' einer Person: ein kreativer Geist von geradezu ungeheuerlicher Vielseitigkeit. Ein Geist aber auch, der bis heute provoziert. Über wenige Den­ ker ist in den vergangenen zweihun-. 
Morgen Dienstag spricht Dr. Christoph dert Jahren soviel gestritten worden. 
Frei im Liechtenstein-Institut über Kaum ein Autor wurde dabei so oft für 
Jean-Jacques Rousseau. 
Ziele und Zwecke vereinnahmt, die nicht die seinen waren. Christoph Frei nähert sich der Denk- und Lebenswelt des Genfers in neuer, unverkrampfter , Weise an - und er wirft ein neues Licht auf Rousseaus ideale Republik. Christoph Freis Dissertation über •; «Hans J. Morgenthau: Eine intellektu­ elle Biographie» wurde nicht nur mit einem «summa cum laude» ausgezeich­ net, sondern erhielt auch gleich zwei Preise, nämlich den Rudolf-Mäder-Preis 1993 für das beste Doktorat und den Hauptpreis 1993 der Gesellschaft für Hochschule und Forschung. Zur Zeit hat Christoph Frei einen Lehrauftrag für Politische Ideengeschichte an der Universität St. Gallen inne und arbeitet an seinem Buch- und Forschungspro­jekt 
über die «Geschichte der französi­ schen Demokratie», für welches er sich zu Forschungszwecken an der Sorbon- ,ne und der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Frankreich auf­ hielt, ; welter. Nach seiner Dissertation bekleidete er verschiedene wissen­ schaftliche Funktionen. 1994 und 1995 war er ausserdem als persönlicher Mit­ arbeiter von alt Bundesrat Dr. Kurt Fuigler tätig. Der, Vortrag ist öffentlich. Der Eintritt beläuft sich auf-CHF 15.- (resp. CHF 7.50 für Studierende). Das Liechten- stein-Institut würde.sich über Ihren Be­ such freuen und erteilt gerne nähere Auskünfte (Tel.: 373 30 22, Fax: 373 54 22, E-Mail: admin@liechtenstein-in- stitutli). 
Liechtenstein-Institut Witzloses Wetter Einem, der für die «Energieferien» of­ fensichtlich gerne «gutes» Winterwet­ ter haben wollte, hat das herrschende Sommerwetter die Bemerkung: «witz­ los» abgerungen. Mir selbst ist zu die­ ser Bemerkung aufgefallen, dass das Sommerwetter nicht nur für ihn und sicher einige andere «witz-los» war, sondern dass es bei vielen Mitmen­ schen auf das Gemüt geschlagen hat und damit war im Strassenverkehr und auch im «einfachen» zwi­ schenmenschlichen Bereich eine ge­ wisse Humorlosigkeit verbunden. Und das zu einer Zeit, da der Fasching sei- jien Höhepunkten zutreibt. Und da wäre nun der Humor sehr gefragt und auch die beste Waffe gegen die allge­ meine Witzlosigkeit, die so wie die zu hohen Temperaturen zur Zeit vor­ herrscht. Allerdings könnte jemand ganz kritischer fragen, ob das Vorhan- : "denseiri einer «witzigen» Zeit nötwen­dig 
ist. Und wenn ich die Welt des Witzes nur für einen Ort betrachte, an dem ich auf Kosten anderer mich aus­ lachen kann, dann ist die Frage über­ aus berechtigt. Nur scheint mir, liegt dieser Ort ganz woanders als der, wo 
der Humor seinen Platz hat und damit verbunden der Bereich des Lachens, der es uns ermöglicht, nicht nur über . die kleinen Schwächen und liebens­ werten Fehlhaitungen der Mitmen-, sehen lächeln zu können, sondern so­ gar über-den Dingen zu stehen, die sonst unser Leben, durch ihre anschei­ nende 
oder auch eingebildete Wich­ tigkeit nachdrücklich beeinflussen. Deshalb ist dieser Humor gerade an «witzlosen» Tagen so wichtig, weil er • selbst unseren Ärger und die ange­ stauten Aggressionen auf jenes Mass herunter relativiert, dass wir «mensch­ liche» Menschen bleiben dürfen, die zwar den Blick auf die Wirklichkeiten nicht verlieren, aber auch den nicht, . der uns die Wirklichkeit in ihren wäh­ ren Zusammenhängen zeigt, so dass wir erleichtert feststellen dürfen, dass. so manch «traurige» Wirklichkeit im Grunde genommen nicht so traürig ist, wenn wir .sie aus den Augen jener Hei­ terkeit' sehen, die erst die Dinge des 
Lebens }n ihrem wahren Wert uns zeigt. Diese Heiterkeit, gepaart mit dem richtigen Humor, ist auch die Ba­ sis für «inen tragfähigen Glauben, von dem 
der «heitere» Papst Johannes XXIII. einmal gesägt hat: Heiterkeit ist der Glaube, der von Gott kommt. Und im Übrigen kommt sicher noch das dazu, was der grosse; Shakespeare so beschrieben hat:. «Nur der Heitere ist der Meister seiner Seele» Kaplan August Paterno 
Mehr Busse an der Fasnacht Der Liechtenstein Bus verstärkt den Li­ nienverkehr mit zusätzlichen Bussen von Mauren, Ruggell und Mäls nach Schaan zum Monsterkonzert vom Samstagabend, den 9. Februar. Nach der Veranstaltung fahren diese Busse wieder retour. Die Haltestelle Rössle/ Im Zentrum kann am Samstag ab 17 Uhr nicht mehr bedient werden. Bitte in dieser Zeit die Haltestelle bei der Post Schaan benützen. Zum Fasnachtsumzug am Sonntag, den 10. Februar . Der Liechtenstein Bus verstärkt den Linienverkehr mit zusätzlichen Bussen von Mauren, Ruggell, 
Mäls ünet Buchs nach Schaan zum Fasnachtsumzug. Nach der Veranstaltung fahren diese Busse wieder retour (Pendelverkehr). Folgende Haltestellen können' am Sonntag ab 1 Uhr bis zum Ende der Veranstaltung nicht mehr bedient wer­ den. Dafür werden für die Fahrgäste, die angeführten Ersatzhai testeilen ein­ gerichtet: © Rössle/Im Zentrum: Ersatzhaltestel­ le bei der Abzweigung Wiesengasse/ Im Pardiel (Schuh Konrad) 0 Laurentiusbad: Ersatzhaltestelle bei der Abzweigung Wiesengasse/Im Par­ diel (Schuh Konrad) 9 Schaan Post;. Ersatzhaltestelle an der Zollstrasse/Abzweigung Im Pardiel (PRO COLORA) • Weitere Informationen auf Unserer Homepage   www.lba.Ii .  Vielen Dank für Ihr Verständnis. ; Liechtenstein Bus Anstalt • _ , • 
<k. Z • • F0NDS'02 mit Spezialitäten der LLB Vom 7. bis 9. Februar 2002 findet die FONDS'02 in Zürich statt. Die Liech­ tensteinische Landesbank stellt dort ihre Anlagefonds, welche sich beson­ dere durch hohe Attraktivität aus­ zeichnen, vor. Es warten aber auch noch andere typisch liechtensteini-. sehe Spezialitäten auf Sie, diese wer­ den ihnen sicher besonders gut mun­ den. ' Wenn Sie über die Vorteile des Fondsplatzes Liechtenstein informiert werden und erfahren möchten, wie 
1 Sie als Fondspromotor davon profitieren können, dann reservieren Sie sich den 8. Februar, 10.30 Uhr Kongresshaus / Seezimmer. Zwei LLB-Fondsspezialis- ten referieren über diese speziellen Chancen. Willkommen auf der Messe. Willkommen am Stand Vll der LLB. Reservieren Sie sich Ihren Eintrittsgut­ schein bei Aririette Fehr, Telefon 236 84 68. L'ANGOLO DEQÜITAUANI Servizi sociali © Sportellb consolare Liechtenstein: ogni sabato dalle 10.00 alle 12.00 alla Missione Cattolica a Schaan (Rebera­ strasse 1). ® Corrispondenza consolare Werden- berg: ogni sabato dalle 9.00 alle 11.00 nella saletta sotto la chiesa cattolica di Buchs. Operatore sociale: Matteo Di Gennaro. © Patronato Acli: ogni primo e terzo sabato del mese.dalle 11.00 alle 12.00 alla Missione Cattolica a Schaan (Re­ berastrasse 1). Operatore sociale: Mat­ teo Di Gennaro. nternet Wettbewerb Freundlichster Müllmann gesucht www. e n tsorg ungsp rofi.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.