Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Wirtschaftsraum 
Südostschweiz 24. Oktktober 2002 
10 Von Wolfgang Zechner Der Finanzplatz Liechten­ stein ist weltbekannt. Ein kleines aber ungemein leistungstarkes Rädchen innerhalb des Finanzplat­ zes wird dabei manchmal übersahen - der Fonds­ platz. Im grossen «Finanz- platz-Gespräch» gibt Mat­ thias Voigt, Präsident des Liechtensteinischen Anlage­ fondsverbands (LAFV), Auskunft über die Zukunft des Fondsplätzes Liechten­ stein. aEs bestehen, auch aufgrund der Mitgliedschaft im EWR, moderne und attraktive Rahmenbedingungen», so Matthias Voigt der Präsident des Liechtensteinischen Anlagefondsverbands. Wolfgang ZZechner (Redaktor LVB): Worin sehen Sie die Standortvorteile des «Fondsplatzes» Liechtenstein? Matthias Voigt: Der Fondsplatz Liechtenstein ist sehr jung und dyna­ misch. Es bestehen, auch aufgrund der Mitgliedschaft im EWR, moderne und attraktive Rahmenbedingungen, die be­ sonders für die so genannten kleineren Fondslösungen gut geeignet sind. Durch die Anpassung der nationalen Gesetze an die neuen EU - Richtlinien gehört unsere gesetzliche Plattform zu den modernen in Europa und bietet 
Fondsproduzenten viel Gestaltungs- möglichkeiten. Ebenso ist die Schnel­ ligkeit und Flexibilität der Aufsichtsbe­ hörde in Bezug auf die Konzessionie- rung ein weiterer Vorteil unseres Standortes. Als Finanzplatz und insbesondere als «Banketiplatz» ist Liechtenstein welt­ weit bekannt. Wie beurteilen Sie den Bekanntheitsgrad des «Fondsplatzes»? Gibt es hier noch Optimierungsmög­ lichkeiteni Der Bekanntheitsgrad des Fondsplat- oWir müssen in erster Linie unser Image als offener, transparenter, gut regulierter und organisierter Platz international präsentieren.» 
zes steht und fallt im Wesentlichen mit dem des gesamten Finanzplatzes. Gleichwohl ist der Fondsplatz eben aufgrund seiner Jugend eher den Fi- nanzmarktprofis als der breiten interna­ tionalen Kulisse ein Begriff. Wenn Sic hier Optimierungsmöglichkeiten an­ sprechen, muss man mit einem klaren JA antworten. Wir müssen in erster Linie unser Image als offener, transpa­ renter, gut regulierter und organisierter » Unser Image international präsentieren IC Platz international präsentieren und ständig an unserem Erscheinungsbild feilen. Dies insbesondere, um vorge­ nannte Attribute sowie die Qualität unserer Dienstleistungen immer weiter zu verbessern und entsprechend vorzu-» stellen. Es muss auch ganz klar sein, dass diese Bemühungen ein wichtiger und niemals endender Bestandteil von allen zukünftigen Entwicklungen des Finanzplatzes und des Fondsplatzes sein müssen. Der LAFV macht sich ja laut Eigende­ finition zur Aufgabe, unter Ausschluss jeder geschäftlichen Tätigkeit, die Ent­ wicklung des Fondsplatzes Liechten­ stein zu fordern. Inwieweit ist das in den letzten zwei Jahren gelungen 
  ? Ich denke, das ist uns bisher sehr gut gelungen. Zunächst stand die interne, organisatorische und administrative Strukturierung des Verbandes an. An­schliessend, 
bzw. gleichzeitig haben wir den LAFV sowohl in Liechtenstein als auch im Ausland vorgestellt. Dies ins­ besondere durch unseren Internetauf­ tritt 
 www.lafv.li ,  sowie die gemeinsame Kurspublikation aller im Land konzes­ sionierten Anlagefonds und AgmvK's. Wir sind immer bemüht, unsere Aufga­ ben professionell und seriös zu erledi­ gen, wobei neben den fachlichen Kom­ ponenten auch Begriffe wie Moral und Ethik für uns sehr wichtig sind. In die­ sem grundsätzlich klar strukturierten Umfeld wird der LAFV beachtet und wahrgenommen. Das ist sicherlich mittel- und langfristig eine gute Basis und Unterstützung für die Geschäfts­ entwicklung unserer Mitglieder im In- und Ausland. Wie will der LAFV die weitere Ent­ wicklung des Fondsplatzes in Zukunft förderni Wir werden unseren Weg weiter fort­ setzen. Natürlich müssen wir allfällige anstehende Entwicklungen mit einbe­ ziehen und die eingeschlagene Rich­ tung ständig überprüfen und feinsteu­ ern. Wir müsse, auch mit Blick auf die vorher gestellten Fragen und Antwor­ ten, die Rahmenbedingungen in Liech­ tenstein optimieren, unsere Präsenz und unser Image an den internationa­ len Märkten weiter etablieren und festi­ gen. Wie gesagt, das betrifft nicht nur den Fondsplatz, sondern soll oder wird auch für den gesamten Finanzplatz sehr wichtig 
werden und entsprechende Priorität geniessen. Seit einigen Monaten ist der LAFV Mitglied im europäischen Dachver­ band der Fondsverbände (Fidiration Europienne des Fonds et Sociitis d'In- vestissement). Welcher praktische Nut­ zen ergibt sich aus dieser Mitglied­ schaft. Der LAFV ist derzeit neben der Liechtensteinischen Anwaltskammer, nach meinem Wissen, der-zweite Ver­ band, der international in einem euro­ päische Dachverband vertreten ist. Der praktische Nutzen unserer Mitglied­ schaft bei der FEFSI liegt ganz klar in der Öffnung unseres Fondsmarktes in Richtung Europa. Durch die Mitglied­ schaft Liechtensteins im EWR nehmen wir teil an dem Zusammenwachsen der Finanzmärkte und deren Regulierun­ gen. Nationale Gesetze werden ständig durch Richtlinien der EU erweitert, angepasst und mit anderen rechtlichen Plattformen abgestimmt, um verbin­ dende europäische Rahmenbedingun­ gen zu schaffen. Wir sind im Board of Directors der FEFSI als vollwertiges Mitglied vertreten, was uns wiederum direkten Zugang zu Informationen über Entwicklungen, Neuerungen, An­ passungen usw. in Europa und ins­ besondere auch in den einzelnen Mit­ gliedsstaaten gibt. Diese Informations­ flut, wenn sie denn analysiert ist, kommt wiederum unseren Mitgliedern, dem Finanzplatz, aber auch der Regie­ rung und den relevanten Behörden zu­ gute, zumal hier sehr viel Synergiepo­ tential gegeben ist.
	        

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