Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Wirtschaftsraum Südostschweiz 24. Oktober 2002 
8 Von Wolfgarig Zechner Ein oft durchgekautes Vor­ urteil lautet wie folgt: Liechtenstein ist 
ein Klein­ staat im Herzen Europas, der 
abgesehen von Treu­ händern und Banken wirt­ schaftlich nicht viel zu bie­ ten 
hat. So hartnäckig sich dieses Vorurteil hält, so falsch ist es: Der Industrie- . Standort Liechtenstein ist ein wirtschaftlicher Eckpfeiler des Fürstentums. Und das Flaggschiff des Industriestandorts ist das Unternehmen mit dem ro­ ten Koffer - die Hilti AG. 
Der rote Hiltikoffer-Symbol für den Industriestandort Liechtenstein Der rote Koffer - Symbol für die Hilti AG - das «Flaggschiff» des Industriestandortes Liechtenstein. Das Fürstentum Liechtenstein hat in den letzten 40 Jahren eine wirtschaftli­ che Entwicklung erlebt, wie sie - pro­ portional gesehen - kein anderes west- ' liches Land aufzuweisen hat: Aus einem eher ärmlichen Agrarstaat hat sich Liechtenstein zu einem der höchstin- dustrialisierten Länder der Welt ent­ wickelt. Für den Bcsucher ist dies je­ doch kaum erkennbar, weil die indus­ triellen Anlagen mit sauberen und hellen Fassaden harmonisch zwischen •Wiesen und Bergwäldern eingebettet sind. Keine hohen Schlote, keine Rauchschwaden trüben die Landschaft. 
Die Kehrseite der Medaille: Viele Men­ schen «übersehen» die Industrie und re­ duzieren das Land auf Fürst und Fi­ nanzplatz. Dabei hat sich gerade der Industriestandort zu einem Herzstück des Fürstentums entwickelt. Vor allem die Erfolgsgeschichte der Hilti AG ver­ deutlicht exemplarisch den Aufstieg des Bauernstaates zum Industriestandort. Aus 5 mach 14 000 Als kleines Familicnunternehmen im Jahr 1941 von den Brüdern Eugen und Martin Hilti als «Hilti OHG» in 
Schaan gegründet, machte man sich vorerst mit fünf Mitarbeitern daran, ein weltweites fungierendes Unterneh­ men aufzubauen. Das Brüderpaar be­ gann alsdann mit der Entwicklung eines eigenständigen Produkteprogram- mes 
und der Lancierung eines Direkt- montagesystems. Eine Idee, die bald darauf die engen Grenzen Liechten­ steins sprengte - in Italien wurde die erste Auslandsvertretung geschaffen. Angebotserweiterungen und sukzessive Schritte ins Ausland machten Hilti zu der weltweit bekannten Marke, die sie heute ist. Eine Marke, unter deren 
Flagge nicht mehr fiinf Werkzeugma­ cher, sondern immerhin 14000 Men­ schen in 120 Ländern an der weiteren Erfolgsgeschichte des roten Koffers, fei- -j len. . ) Seit dem Jahr 2000 werden alle stimmberechtigten Aktien der Hilti Aktiengesellschaft vom Martin Hilti Familien-Trüst gehalten. So soll die Weiterführung des Lebenswerks des Unternehmensgründers Martin Hilti langfristig gesichert werden. Das Unternehmen ist seit 1986 mit Partizi- pationsscheinen an der Börse kotiert. Die Hilti Gruppe präsentiert sich heute als ein weltweit führendes Unter­ nehmen in Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von qualitativ hochwerti­ gen Produkten, die den professionellen Kunden in der Baubranche und in der Gebäudcinsrandhaltung Mehrwert bie­ ten. Das Hilti-Angebot umfässt die Produktlinien Bphr- und Abbautech- nik, Direktbefestigung, Diamanttech­ nik, Dübeltechnik, Brandschutz- und , Schaumsysteme, Installationstechnik, Positionier-Systeme, Schraubtechnik sowie Säge- und Schleiftechnik. «Un­ sere Schlüsselstärken sind herausra­ gende Innovation, höchste Qualität, di­ rekte Kundenbeziehungen und wirksa­ mes Marketing», so Michael'Hilti, der Präsident des Verwaltungsrats. Dem rauen Klima getrotzt Zwei Drittel der mehr als 14 000 Mitarbeiter sind in den Verkaufsorgani­ sationen, im Engineering und im Kun­ dendienst unmittelbar für die Kunden tätig. Hilti betreibt eigene Produktions­ werke sowie Forschungs- und 
Entwick­ lungszentren in Europa, Amerika und Asien. Am Hauptsitz des Konzerns in Schaan im Fürstentum Liechtenstein arbeiten rund 1500 Menschen. Fakten, die selbst den fleissigsten Skeptiker, der Michael Hilti und sein Bekenntnis zum Standort Uechtenstein: «Ein gutes Umfeld ist Voraussetzung für jeglichen wirtschaftlichen Erfolg. Im Vordergrund steht für uns konkret politische und wirtschaftliche Solidität, Zugehörigkeit zum europäischen Wirtschaftsraum, daraus resultierende Freizügigkeit Im europäischen Personen- und Warenverkehr, Zugang zu internationalen Forschungsprojekten, hohe Leistungsbe­ reitschaft und gute Ausbildung der Bevölkerung in der Region. Wir sind nach wie vor überzeugt dass uns Liechtenstein diese Qualitäten bietet» 
Die Bohrmaschine gilt als Synonym für den Hilti-Erfolg. * 
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