Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Donnerstag, 24. Oktober 2002 
1 3 Zuversicht, Frohsinn und eine Portion Schalk strahlt sie aus, die Frau, die vis-a-vis sitzt und von ihrem Leben zwischen Spi­ talbett, Operationszimmer und Physiotherapie spricht. Diese positive Einstellung wird es wohl sein, die Caroline Egger- Batliner trotz all dem, was ihr in den letzten acht Jahren ge­ schah, immer wieder half, fri­ schen Mut und neue Hoffnung zu schöpfen. .  Theres Mat t Was war der Auslöser für die erste Operation? Caroline Egger-Batliner: Ein Bänder- riss im rcchten Fussknöchel. Der Fuss knickte mir immer wieder ein. Im De­ zember 1994 wurde ich im Spital Feld­ kirch operiert. Und dann? Bei einem Kontrollbesuch erwähnte ich meine Instabilität auch am linken Fuss. So folgte eine zweite Operation im Mai 1995. Konnten Sie nun wieder unbehindert gehen? Keineswegs. Das rechte Bein schmerzte, das linke war unstabil. Ich ging zur Therapie nach Bad Ragaz. Dr. Hohmeister, der meine Haltung beim Gehen beobachtete, schickte mich zu einer MRI-Untersuchung nach Zürich. Der Befund: Nochmalige Operation wahrscheinlich. «Geh' zu Dr. Segesser in Muttenz. Er ist einer der besten Sportärzte in der Schweiz», empfahl mir Dr. Hohmeister. Wie ist es dann weitergegangen? Nach langer Wartezeit kam ich erst einmal zur Untersuchung nach Mut­ tenz. Ungeduldig erwartete ich Dr. Se­ gessers Bericht, musste zur Kenntnis nehmen, dass beide Knöchel nochmals operiert werden müssen. Bei beiden Eingriffen machte das Operationsteam erschreckende Feststellungen: «So et­ was hätten sie noch nie gesehen». Mit meiner Erlaubnis hielten sie alles fo­ tografisch fest. Unternahmen Sie gerichtliche Schritte nach diesem belastenden Befund? 
neue Caroline Egger-Batliner berichtet über ihre achtjährige Spital-Odyssee Caroline Egger-Batliner 1 
«7- Ich geb' nicht auf Meine Odyssee als Schmerzpatientin Caroline Egger-Batliner berichtet in ihrem Buch über ihre, achtjährige Spital-Odyssee. Einem Arzt Fahrlässigkeit nachzu­ weisen, ist sehr schwierig. Ausserdem dachte ich, dass ich jetzt wieder ge­ sund sei - Schwamm darüber. Und, waren Sie wieder gesund, konnten Sie unbehindert laufen? Der rechte Fuss machte mir Sorgen, tat weh, der linke weniger. Meine Hoffnung auf Heilung schwand. Trotz Therapien hatte ich Dauerschmerzen. Im März und April 1997 mussten bei­ de Knöchel nochmals operiert werden, weitere kleine Eingriffe folgten. 
Endlich schmerzfrei? Keineswegs. Es wqr, als hätten sich alle guten Geister gegen mich ver­ schworen. Eine Wundheilungsstörung am linken Fuss erforderte Einweisung ins Inselspital Bern zu neuerlicher Operation. Die Wunde wollte nicht schlicssen. Ich hatte starke Schmerzen, bekam von einem Arzt zu hören, dass ich ein Krüppel bleiben werde. Ver­ letzt, voller Wut lag ich vorerst da - doch dann siegte meine Kampfbereit­ schaft «Ich geb' nicht auf». Ich liess mich ' ins Universitätsspital Zürich 
überführen. Mit verschiedenen Opera­ tionen wurde versucht, meinen zer­ mürbenden Dauerschmerzen, Bewe- gungs- und Druckschmerzen Herr zu werden. Morphiumähnliche Schmerz­ mittel wurden verschrieben. An Weih­ nachten wurde ich - von den Schmerzmitteln süchtig - entlassen. Eine schwierige Entzugsphase folgte. Nahm Ihr «Leidensweg» endllch-ein Ende? • Nervenschmerzen, instabiler linker Fuss, blieben Dauerbegieiter. Von 
«Fuss versteifen» war die Rede. Als Rettung wurde ich an einen Spezialis­ ten in Bellrnzona verwiesen. Erneute Operation - erfolgreich. Insgesamt wurde ich mehr als 30-mal operiert, davon 25-mal unter Vollnarkose. Die Operationsberichte füllen einige Akten­ ordner. Wie verarbeiten Sie das, was Ihnen - als vor den Bänder-Operationen gesunden Frau - geschehen ist? Monate-und insgesamt jahrelangen Spitalaufenthalt aufzwang? Es gab Zeiten, wo ich psychisch an- geschlagen war. Prof. V.E.Meyer, in dessen Obhut im Uni-Spital Zürich ich immer wieder landete, riet mir, meine achtjährige Krankheitsgeschichte auf­ zuarbeiten, alles aufzuschreiben, ein Buch herauszugeben, auch, zum Mut machen und als Hilfestellung für all die vielen Menschen, die unter chroni­ schen Schmerzen leiden. Neben all dem/was mir an Schmerzlichem, auch Unverständlichem geschehen ist, habe ich auch positive Erfahrungen ge­ macht,-Erkenntnisse gespeichert, Men­ schen kennengelernt. Mein Buch, das im IKOS-Veriag herausgekommen ist, habe ich meinem Mann Wolfgang und meiner Mama gewidmet. Sie waren in schwerer Zeit immer für mich da, machten mir Mut, sassen stundenlang an meinem Krankenbett. In der Zwischenzeit habe ich Ihr Buch gelesen; bis In . späte Nacht­ stunden konnte ich es nicht mehr weglegen. Es Ist für mich der Be­ richt einer starken Frau, die sich im­ mer wieder gesagt hat: «Ich weiss,. dass mir Irgendjemand helfen kann,- dass ich wieder gesund werde«. Sie schildern das eindrücklich, sagen aber auch, dass Ärzte Im Allgemei­ nen bezüglich Schmerzentstehung und -behandlung zu wenig wissen. Wie wurde Ihnen schlussendlich so- weit geholfen, dass Sie schmerzfrei leben können? Ein Implantat wurde beim letzten Eingriff eingesetzt, hält mich schmerzfrei. Ich kann normal leben, haushalten, etwas unternehmen. Ge­ wisse Einschränkungen sind da - doch das Gefühl «keine Schmerzen mehr zu haben» ist für mich ungemein wichtig. «Nicht aufgeben» möchte ich mit mei­ nem Buch allen sagen, die unter Dau­ erschmerzen leiden. ANZEIGE ® TOYOTA Der sicherste Kleinwagen Europas: Jetzt ab Fr. 221.- pro Monat, 
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