Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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J - i L 40 Freitag, 1, Februar 2002 
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1, * i, NACHRICHTEN IMKMMttM Ki . v '*uui * I Samenspender lu; Vaterschaft verurteilt - STOCKHOLM: Das Amtsge­ richt im schwedischen öre- bro hat am Donnerstag ei­ nen Samenspender zum ju­ ristischen Vater der mit sei- ner Spende für ein lesbi- , sches Paar erzeugten drei Kinder bestimmt. Das Ge­ richt wies dabei die Klage des selbst homosexuellen Mannes ab, der zuvor schon von einem anderen Gericht zu Ünterhaltszählungen verpflichtet worden war. Der'Fall hatte auch interna­ tional Aufsehen erregt, weil der Samenspender vor mehr als zehn Jahren aus reiner Gefälligkeit eigenes Sperma für 
das mit ihm befreundete lesbische Paar zur Verfii- , gung gestellt hatte. Bush fördert sexuelle Enthalt- ' samlceit WASHINGTON: US-Präsi- dent George W. Bush will die Programme zur Förde­ rung sexueller Enthaltsam­ keit mit mehr Geld ausstat­ ten. Die Befürworter dieser ; seit mehr alsfünf Jahren staatlich geförderten Kam­ pagne machen geltend, dass der Verzicht auf Sex der einzig sichere Weg ist, um Schwangerschaften und beim Geschlechtsverkehr übertragene Krankheiten zu verhindern. Für die Förde­ rung der 
Lustabstinenz will Bush im Finanzjahr 2002/2003 iiisgesamt 135 Millionen Dollar bereitstel­ len. Mallorca ver­ schiebt Touristen- steuer bis Mai MADRID:.Die Erhebung der geplanten Touristenabgabe auf 
Mallorca und den ande­ ren Balearen wird um zwei Monate bis Mai verschoben. Dies gab der Regierungschef der autonomen spanischen Region der Balearen, Fran- cesc Antich, am Donnerstag in Madrid bekannt. Die hef­ tig umstrittene «ecotasa» (Ökosteuer) sollte eigentlich- ab März von den Touristen kassiert werden. Die Steuer soll von den Hoteliers erho­ ben werden lind im 
Durch­ schnitt je einen Euro (1,47 Franken) pro Tag. und Per­ son betragen. Unfall in Tiroler .Eisbar " INNSBRUCK: Schwere Brandverletzungen haben drei Feriengäste aus der Schweiz und aus Deutsch­ land an einer 
Apres-Ski- Feipr bei einem Hotel in Ischgi im Tirol erlitten. Als der Barkeeper Brennsprit auf die Theke der Eisbar nachschütten wollte, löste • sich der Portionierer der Flasche, teilte die Polizei mit. • • Die Vorführung, der so genannte «Eisbärzauber», war jeden Tag während der : Saison inszeniert worden. Dabei trug der Bannann die brennbare Flüssigkeit auf die Fläche auf und entzün­ dete sie anschliessend. Bei dem Unglück entstand am Dienstag eine heftige 
Stich­ flamme, die.in der Folge auch die Skikleidung der 
 1. Gäste erfasstei 
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Umgekippt Auf der AI bei Aarau ist ges­ tern ein Tanklaster mit einer . LadungFlüssig-Säuerstoff um­ gekippt. Verletzt würde bei " dem Uhfali niemand, und der Tank wurde nicht beschädigt. Weil die Fahrspur Richtung Zürich zwischen den Ausfahr­ ten Aarau West und Aarau Ost nur einspurig befahrbar, war, hatten sich die Fahrzeuge auf bis zu neun Kilometern Länge gtstaut, sagte Rudolf Woodtli, Sprecher der Aargauer Kan­ tonspolizei. Der verunglückte Laster sei um 6.30 Uhr mit ei­ nem anderen Fahrzeug zusam- mengestosseri, von der Auto- 
r bahn abgekommen und in einer Wiese umgekippt. Die geföhrli- . che Ladung musste vor Ort per Pumpe umgeladen und das verunglückte Fahrzeug danach . mit,einem Kran aufgerichtet, und geborgen werden. sollen 
Familiendrama Bad Ragaz: Das monumentale Dorfbad soll saniert werden BAD RAGAZ: Ab 2003 sollen im prachtvollen Dorfbad in Bad Ragaz Menschen mit Haut­ krankheiten wie Psoriasis (Schuppenflechte) und Neurodermitis von «Dok­ torfischen» (Roten Saug­ barben) geheilt werden. Die Fische saugeh die Schuppen an erkrankten Stellen ab. Mit dem Projekt des Kantons •St. Gallen, der Gemeinde Bad Ragaz und der Fachschule für Natürheilpraktikerlnnen (FNH) werden zwei Ziele erreicht: Der schützenswerte Prachtbau des Dorfbads wird erneuert Und läs­ tige Hautkrankheiten geheilt. Es handelt sich laut FNH um das erste derartige Projekt in «Höchzeitsfieber. Begeisterte Niederländer und . ein mild gestimmter Himmel sind der Hochzeit des Jahres i in Amsterdam schon mal si­ cher. Es wird ein grosser Tag i. für das Königreich, wenn die ganze Welt heute Samstag die Vermäh|ung, von Krön-/ , prinz Willem-Alexander mit; seiner schönen Braut Maxi-; ma Zorreguieta miterlebt. Die letzte Hochzeit von "diesem Rang war die seiner Eltern am 10. März 1966; damals • war Beatrix noch Thronfol-; gerin. ' '! , Zur" Hochzeit wird sich- wieder der Ho'chadel versam- • mein. Maximas Vater Jorge » Zörreguieta war Agrarminis­ ter 
der von 1976 bis 1983 
: . dauernden Militärdiktatur iin' Argentinien, während der bis ' zu 30 000 : Regimekritiker; verschwanden., r Das sorgte für Wirbel in \ Holland, aber am 3. Juli 20011 stimmte das Parlament derj •Heirat des Prinzen zu, nach-; dem zugesichert worden war,; dass Jorge Zorreguieta nicht ; zur Hochzeit erscheinen wer­ de. Die Verbindung des I. Thronfolgers Willem-Ale-' xander mit der bürgerlichen; Argentinierin, 
 : die bei der] Deutschen Bärik in New York",, arbeitete, \yar.' im .August! 1999 bekannt geworden. •/. 
der Schweiz. Vorerst wird eine umfassende Patientenstudie mit den Roten Saugbarben im Dorfbad durchgeführt. Die Fi­ sche sind drei bis sechs Zenti­ meter lang und leben auch in" der Natur in 35 Grad wannen Thermalgewässern. Sie werden von.der menschlichen Haut an­ gezogen und «knabbern» die Hautkrankheit weg. Die kantonale Ethikkotiiipis- sion hat die Studie genehmigt; Sie wird in diesem Frühling un­ ter ärztlicher Begleitung durch die FNH durchgeführt. Unter­ suchungen .in der Türkei hätten die Wirksamkeit dieser naturkundlichen Behandlungs­ form nachgewiesen, heisst es in einer Mitteilung der Gemeinde Bad Ragaz und der FNH, vom Donnerstag. Die FNH will die neue Therapie mit den Doktor-Fischen 
unter dem Namen Der- mato-Phagos-Therapie (Haut- Fisch-Therapie) anbieten. Die Therapie gilt laut türkischen Untersuchungen als eine der wirkungsvollsten Methoden zur Linderung von Schuppen­ flechten und Neurodermitis. Der Kanton als Eigentümer und die Gemeinde Bad Ragaz als Betreiberin des monumen­ talen Dorfbads mitten in Bad Ragaz wollen das sanierungs­ bedürftige Gebäude mit den veralteten Einzelbädern längst loswerden. Die Gemeinde ist •bereit, das Bad nach einer um­ fassenden Sanierung zu über­ nehmen. Das letzte Wort zur Abtretung des Hauses und zu einem Sanierungsbeitrag hat das Kantonsparlament. Die Lei­ densgeschichte 
des Dorfbads würde mit diesem Projekt been­det. 
Die Bad- und Trinkhalle auf dem Dorfiplätz wurden 1866 und 1867 erbaut. Bauher- . ren Waren Kanton und Gemein­ de. Die Pläne stammen vom ßt. Galler Architekten Johann Christoph Kunkler (1813-1898). Zahlreiche Projekte, eine neue Zweckbestimmung für das Gebäude zu finden, schei­ terten. Die Gemeipde ist bereit, das Bad zu übernehmen. Sie will aber, keine jährlichen Defi-. zite mittragen, wie Gemeinde­ präsident Guido Germann sagt. Parallel zu den therapeuti­ schen und medizinischen Ab­ klärungen wird ein Vorprojekt für die bauliche Erneuerung des Dorfbads erarbeitet. An den Kosten beteiligen sich das Bau­ departement, die Gemeinde und die FNH zu je einem Drit­ tel. 
WALZENHAUSEN: Ein- 52- jähriger Mann hat am Don-: nerstag 
in Walzenhäusen in Appenzell Ausserrhoden sei-; ne 40-jährige Ehefrau er­ schossen. Anschliessend richtete er sich selber. . Kurz vor 12 Uhr wurde der Kantonspölizei Appenzell-; Ausserrhoden mitgeteilt, dass < die, äls sehr zuverlässig be- . kannte Frau nicht am Ar­ beitsplatz erschienen sei. Der ausgerückte'... Polizeibeämte fand ein verschlossenes Haus vor. Als er die Türe mit Ger walt aufgebrochen hatte, fand er im Schlafzimmer die Eheleute tot vor. Sie wiesen Schussverletzungen auf. - : - . Die Ermittlungen ergaben, : dass sich das Ehepaar seit längerem in einer persönli? chen Krise befand. Dies dürf­ te gemäss Mitteilung der. Po­ lizei der Grund sein, weshalb es zu dem Drama kam. Ab­ klärungen des Instituts für Rechtsmedizin sowie von; Spezialisten der Kantonspoli­ zei ergaben, dass 
eine Fremd­ einwirkung ausgeschlossen werden kann. Satanistenpaar muss in die Psychiatrie Gericht verhängte zudem 15 und 13 Jahre Haft BOCHUM: Das Urteil für das mörderische Satanisten-Ehe- paar Manuela und Daniel Ru- da sieht eine unbefristete Un­ terbringung in einer geschlos­ senen psychiatrischen Klinik vor. Das Bochumer Landgericht verurteilte den 25-jährigen An­ geklagten zu einer 15-jährigen Freiheitsstrafe 
und seine drei Jahre jüngere Frau zu -13 Jah­ ren. Der Vorsitzende Richter der Schwurgerichtskammer, Arnjo Kerstingtombroke erklärte, bei den Angeklagten bestehe die. Gefahr weiterer Bluttaten. Das Ehepaar hatte am 6. Juli letzten Jahres in seiner Woh­ nung in Witten einen gemein­ samen Bekahnten mit 66 Ham­ merschlägen und Messersti-: chen bestialisch umgebracht. Sie hatten erklärt, Satan habe ihnen die Bluttat befohlen, und keinerlei Reue gezeigt. «Es ging nicht um Satanis­ mus, sondern um ein Verbre-- chen von zwei gestörten Men­ schen», erklärte Kerstingtom-, broke in seiner einstündigen Urteilsbegründung. «Der Sata- nismus war ein Popanz, den sie vor. sich herschoben», meinte der Richter weiter. Dennoch at­testierte 
das Gericht den Ange­ klagten erheblich verminderte Schuldfähigkeit, Die sei so er­ heblich gewesen, dass eine le­ benslange Haftstrafe nicht in Frage gekommen sei. In Rich­ tung des exzentrisch gekleide­ ten Paares auf der Anklagebank sagte Kerstingtombroke: «Mit der Inszenierung, ist jetzt Schluss. Jetzt kommt das graue Einerlei der Psychiatrie für lan­ge 
Zeit.» Während Daniel und Manuela Ruda den Richter­ spruch äusserlich unbewegt entgegennahmen, kündigten ihre Anwälte noch im Gerichts- säal Revision gegen das Urteil an. «Das Urteil ist zu hart, und der Satanismus hat sehr wohl eine Rolle gespielt», erklärte Rechtsanwalt Reinhard Benne- ken. Der Anwalt der Nebenkläger, Das Bochumer Landgericht verurteilte den 25-jährigen Angeklag­ ten zu einer 15-jährigeri Freiheitsstrafe und seine drei Jahre jün­ gere Frau.zu 13 Jahren. : 
der die Eltern des Opfers ver­ tritt, sagte: «Kein Urteil gibt den Eltern, ihren Sohn wieder.» Nach den Worten des Richters Kerstingtombroke war der 33- Jährige nicht zufällig Opfer des; Ehepaares geworden. Der ehe­ malige Arbeitskollege von Da­ niel Ruda sei vielmehr als auf-. geschlossener und lebensbeja­ hender Mensch genau das Ge­ genteil des Paares gewesen. Der geplante und 
vorbereitete Mord sei «äus Wut des Gestörten auf •das Gesunde» begangen wor­ den, erklärte der Richter im vollbesetzten Verhandlungs­ saal, Die Tat habe «nichts Mys­ tisches oder Kultisches» gehabt, sondern sei «ein gemeines, ver- abscheuungswürdiges 
Verbre­ chen» gewesen. Die Angeklagten haben sich nach Überzeugung.des Gerichts in dem seit Anfang Januar lau­ fenden Verfahren nicht ver­ stellt." Sie hätten auch anderen nichts vorgemacht. Bei beiden liegt nach den Worten des Vor­ sitzenden Richters eine gestörte Persönlichkeit vor. «Das ist kein schönes Leben, das sie geführt haben. Wer möchte schon in ihrer Haut stecken?», meinte, Kerstingtombroke bei der Ur­ teilsbegründung. <
	        

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