Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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Liechtensteiner 
'Mittwoch 23. Oktober 2002 Fr. 1.20 Redaktion und Verlag: Fddklrchcr Strasse 5, FL-9494 Schaan Telefon +423 237 51 51 Fax Redaktion +423 237 51 55 Mail Redaktion:  rcdaktion@volksblatl.li Fax Inserate +423 237 51 66 Mail Inserate:   insernte@volksblatt.li Internet:   http://www.volksblatt.il Mit amtlichen Publikationen • 124. Jahrgang, Nr.243 
VERBUND I SÜDOSTSCHWEIZ Initiative für zulässig erklärt MITTWOCH <<Konsensprinzip durchbrochen» VADUZ: «In unserer Verfas­ sungssituation muss man sich im Klaren sein, dass wir ein duales System ha­ ben. Da? heisst, dass Verfas­ sungsänderungen sowohl vom Landesfürsten als auch vom Volk getragen werden müssen. Durch diese neue lnitiative'wird dieses für unser System notwendige Konsensprinzip jedoch durchbrochen», sagt FBP- Präsident Johannes Matt' zur neuen Initiative. Seite 2 Halloween-Party JUGEND: Zum vierten Mal findet am Wochenende vor der offiziellen Halloween- Nacht am 
Samstag, den 26. Oktober 2002 mit dem «Eu­ ropean Halloween Festival» die inzwischen grösste Hal- loween-Party der Welt (!) in den ABB-Eventhallen in Zürich-Oerlikon statt. - Ein gigantisches Grusel-Aben- teuer, das nicht nur Gespens­ ter in seinen Bann ziehtl Seite 15 Favoriten setzen sich durch FUSSBALL: Die favorisier­ ten Teams gaben sich im Viertelfinale des FL-Cups keine Blösse und 
steigen in die nächste Runde auf. Die eiste 
Mannschaft des USV • Eschen/Mauren setzte sich in einem torreichen Spiel mit 6:5 gegen Triesen durch. Nationalspieler Tho­ mas Nigg schenkte den Triesnern gleich fünf Tore, ein. Im Balzner Derby be­ siegten die Alge-Schützlin­ ge die zweite Auswahl stan- desgemäss mit 6:0. Die zweite Mannschaft des USV Eschen/Mauren schlug Va­ duz Portugues mit 3:0. Seite 11 
Initiative «Verfassungsfrieden»: Geteilte Meinungen - Ball liegt nun beim Landtag An der Initiative «Verfas­ sungsfrieden» scheiden sich die Geister. Die Kriti­ ker der Fürsteninitiative sprechen von einem guten Kompromiss, der Landes­ fürst dagegen spricht von «Etikettenschwindel». Die Regierung hat derweil die Initiative sehr speditiv be­ handelt und für zulässig erklärt. Jetzt liegt der Ball beim Landtag. Martin Frommel t Die Kritiker der Fürsteninitiati­ ve begrüssen die am Montag eingereichte Volksinitiative. «Ich finde es gut, dass hier et­ was Positives geschaffen wur­ de», meint etwa VU-Fraktions- sprecher Peter Sprenger. Nüch­ terner sieht es dagegen FBP- Fraktionssprecher Helmut Kon­ rad: «Ich denke, dass im Sinne unserer dualen Staatsform, bei der ja beide Träger, also Fürst und Volk, einverstanden sein müssen, diese Initiative zu kei­ ner Lösung führen wird.» Die Reaktion des Fürstenhauses be­ stätigt diese Einschätzung. «Verzögerung und Verwirrung» Gegenüber dem Volksblatt sprach S. D. Landesfürst Hans- Adam II. Klartext: «Es handelt sich nicht um eine Friedens­ initiative, sondern es geht den Initianten offensichtlich darum, 
Die Initiative 'Verfassungsfrieden» ist fiirdas Fürstenhaus keine valable Alternative zu der von Fürs­ tenhaus und Landtagskommission erarbeiteten Fürsteninitiative, so S. D. Fürst Hans-Adam II. den Termin der Volksabstim­ mung zumindest hinauszuzö­ gern und Verwirrung zu stiften. Es ist ja bezeichnend, dass es sich eigentlich mehr oder weni­ ger um die gleichen Personen handelt, die ja auch gegen un­ sere Initiative Beschwerde bei der Regierung und bei der Ver­ waltungsbeschwerdeinstanz eingereicht haben.» Den Titel «Verfassungsfrie-. den» für diese Initiative be­ zeichnete der Landesfürst als «Etikettenschwindel»: «Die Ini­tiative 
dient nur dazu, den Ver­ fassungsstreit um die Monar­ chie fortzusetzen.» Für das Fürstenhaus ist diese Initiative keine Alternative zur Fürsteninitiative. Sollte die Fürsteninitiative abgelehnt werden, dann, so der Landes­ fürst gestern erneut, werde das Fürstenhaus den Zustand vor 1938 herstellen. Um die Klärung der Verfas­ sungsfrage nicht zu verzögern, hat die Regierung sehr schnell gehandelt. Bereits in ihrer ges­trigen 
Sitzung hat sie den Be­ richt zur Vorprüfung der Initia­ tive «Verfassungsfrieden» ver­ abschiedet. «Initiative zulässig» Die Regierung kommt in ihrem Bericht zum Schluss, dass die Verfassungsinitiative die im Volksrechtegesetz gere­ gelten materiellen und formel­ len Voraussetzungen erfüllt, mit den von Liechtenstein ein­ gegangenen völkerrechtlichen Verpflichtungen vereinbar ist 
Und zur Unterschriftensamm­ lung zugelassen werden kann. Auf die Frage, warum die Re­ gierung hier so schnell gehan­ delt habe, sagte Regierungschef Otmar Hasler: «Erstens handelt es sich um zwei Initiativen, die den gleichen Geltungsbereich betreffen. Zweitens ist gemäss Volksrechtegesetz vorgesehen, dass die Initiativen vom Land­ tag gleichzeitig behandelt wer­ den. Die Initiative ist hinsicht­ lich der Übereinstimmung mit bestehendem Staatsvertrags- , recht ja auch unproblematisch.» Ball liegt nun bei Landtag Nun liegt es heute am Land­ tag, den Regierungsbericht be­ treffend Vorprüfung der zwei­ ten Initiative als Zusatztraktan- dum zu 
beschliessen und dann allenfalls morgen gemeinsam mit der Fürsteninitiative zu be­ handeln. Da der Landtag zu die­ ser lediglich formalen, jedoch nicht inhaltlichen Prüfung mehrheitlich seine Zustimmung geben dürfte, könnte dann nächste Woche, nach Publikati­ on durch die Regierung, mit dem Sammeln der Unterschrif­ ten gestartet werden. Der Landesfürst begrüsste das rasche Handeln der Regierung und hofft, dass der Landtag die­ ses Zusatztraktandum be- schlicsst. «Damit hätte man je­ denfalls die Verzögerung weg und das wäre schon einmal das Allerwichtigste», so der Landes- fiirst. Seiten 3 und 5 Basel trotzt Valencia FC Basel - Valencia 2:2 (1:1) Der FC Basel hat sich erfolgreich für die 2:6-SchIappe im Hinspiel bei Valencia rehabilitiert und dank zweier Ergic-Tore ein 2:2-Un- entschieden erreicht. Neben Valencia taten sich auch andere Favo­ riten schwer. So kam Real Madrid zu Hause nicht über ein 2:2 ge­ gen AEK Athen hinaus und für die AS Roma reichte es lediglich zu einem 0:0 gegen Genk. Auch Dortmund und Inter Mailand muss- ten sich mit Remis begnügen. Arsenal verlor zu Hause gegen Au- xerre mit 1:2. Einzig Basels Gruppengegner Liverpool fuhr mit dem 3:1 in Moskau einen souveränen Sieg ein. Seite 11 
10. Todesopfer USA: Heckenschütze schlägt erneut zu WASHINGTON: Nur einen Tag nach den geplatzten Hoffnun­ gen auf einen Fahndungser­ folg hat der Heckenschütze von Washington wahrschein­ lich den zehnten Menschen er­ schossen. Ein am frühen Dienstagmorgen angeschossener Busfahrer erlag später seinen Verletzungen. Der Vorfall ereignete sich kurz vor 6.00 Uhr Ortszeit in dem Mont- gomery-Bezirk nördlich von Washington, wo die Verbre­ chensserie begonnen , hatte. 
Dort wurden allein sechs der bisher zwölf Anschläge verübt. Der 35-jährige Busfahrer stand an der Connecticut Ave­ nue auf der oberen Treppenstu­ fe eines Stadtbusses, der zu ei­ ner üblichen Fahrt aufbrechen sollte. Da wurde er von einer Kugel in die Brust getroffen. Der Mann kam mit lebensgefährli­ chen Verletzungen ins Spital und wurde sofort operiert. Stunden später berichteten US- Medien, er sei gestorben. Letzte Seite 
Radikalkurs bei GH-Post BERN: Die Schweizer Post zent­ ralisiert die Briefverarbeitung rigoros und will 2500 Vollzeit­ stellen streichen. Die Gewerk­ schaften meldeten am Dienstag umgehend massiven Wider­ stand gegen den Plan an. Scharfer Protest kam auch aus den vom Abbau betroffenen Kantonen. Im Departement Leuenberger wird das Vorhaben unterstützt. Die Post wolle auch in zehn Jahren noch die Num­ mer • 1 sein und müsse jetzt handeln, sagte Postchef Ulrich Gygi an einer kurzfristig einbe­ rufenen Medienkonferenz in Bern. Reformen seien deshalb unumgänglich. Nach verschie­ denen Umstrukturierungen sei nun die Briefverarbeitung an der Reihe. Seite 7 ANZEIGE Der Heckenschütze hat wieder zugeschlagen, die Polizei Ist ratlos.
	        

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