Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner 
VOLKSBLATT 
EXTRA Samstag, 19. Oktober 2002 
9 Grippewelle: Tipps von Fachleuten Neurodermitis: Beratungswoche in Schaan Gelbe Brillengläser nützen nichts Krebstherapie Aktiv gegen Grippeviren Manfred Oehry, Stellvertretender Landesphysikus zu Risiken der Grippe und was dagegen getan werden kann * r t Hat's mich erwischt? Diese Symptome sind gemäss Gerard Eberle von der Laurentius-Apotheke Schaan typisch für Grippe: Hohes Fieber Schüttelfrost Glieder- und Muskelschmer­ zen Kopfschmerzen Schnupfen Trockener Husten Müdigkeit und Abgeschla­ genheit Einige dieser Symptome treten plötzlich und ohne Voranzeige auf. Ihr Wohlbe­ finden verschlechtert sich rasch und binnen weniger Stunden fühlen Sie sich rich­ tig krank. Was tun? Bei ersten Anzeichen einer Grippe gibt es ganz neue Me­ dikamente, mit welchen die Viren direkt bekämpft wer­ den. Die Dauer der Krankheit wird so deutlich verkürzt und die Schwere der Symptome um bis zu 40 % vermindert. Das Risiko einer zusätzlichen Komplikation vermindert sich auf die Hälfte. Ansonsten gilt! Mindestens zwei Tage im Bett bleiben und sich scho­ nen, viel trinken, inhalieren und das Fieber herausschwit­ zen. Stress nimmt immer mehr zu Psychische Belastungen wie Stress nehmen bei Arbeit­ nehmern im Dienstleistungs­ bereich immer mehr zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen In­ stituts in der Hans-Böckler- Stiftung in Düsseldorf. Die Wissenschaftler hatten rund 200 Betriebsräte von IT-Un­ ternehmen schriftlich zu--ge­ sundheitlichen Risiken am Arbeitsplatz befragt. Wenn die Haut verrückt spielt... * Vom 17.10.-13.11.02 bieten wir Ihnen eine Auftlirungskampagn« mit Schwerpunkt Neurodermitis an. Profi­ tleren Sie In 69 TopPharm Apotheken von einer kompetenten, penänllchen Beratung Inkl. Infomaterial. <top pharm* LAURENTI U^APOTH EKE 9494 Schaan 
In der Schweiz sterben pro Jahr zwischen 400 und 1000 Menschen an Grippe. Vorbeugende Massnahmen und die Impfung gegen Grippe werden gemäss Bundes­ amt für Gesundheit viel zu wenig genutzt. Im Ge­ spräch mit dem Volksblatt gibt Manfred Oehry, Lan- desphysikus-Stellvertre- ter, Auskunft zum Thema Grippe. Karin Hassle r Volksblatt: Was für Tipps zur Vorbeugung gegen Grippe können Sie geben? Manfred Oehry: Die wirksams­ te Massnahme zur Vorbeugung gegen Grippe (Influenza) ist die Impfung. Diese besteht aus einer einmaligen, jährlich vom Hausarzt Mitte Oktober bis Mitte November durchgeführ­ ten Injektion in den Oberarm. Generell ist eine gesunde Le­ bensweise, d. h. eine ausgewo­ gene Ernährung, regelmässige körperliche Aktivität und Ver­ zicht auf Tabakkonsum zum Schutz der Gesundheit wichtig. Eine Grippeerkrankung lässt sich damit aber nicht verhin­ dern. Im Falle einer bereits aus- gebrochenen Grippeerkran­ kung können antivirale Medi­ kamente die Dauer und den Schweregrad der Grippe ver­ mindern. Welche Menschen sind be­ sonders anfällig auf Grippevi­ ren? Ältere Menschen und Men­ schen mit chronischen Herz-, Lungen-, Nierenerkrankungen, Blutzuckerkrankheit sowie Per­ sonen mit einem geschwächten Immunsystem. Wie erfolgt die Ansteckung? Vor allem in geschlossenen Räumen wird das Grippevirus durch Niesen und Husten leicht von Person zu Person 
Die Grippenwelle rollt an. Ärzte empfehlen sich impfen zu lassen. Ein Interview mit Manfred Oehry, Landesphysikus-Stellvertreter. übertragen. Auch Personen, die noch keine typischen An­ zeichen für.eine Grippe zeigen, können andere anstecken. Ty­ pische Symptome sind ein plötzlicher Beginn mit einem starken Krankheitsgefühl, ho­ hes Fieber bis 41 Grad Celsius, Schüttelfrost, starke Kopf-, Muskel- und Gelenkschmer­ zen. In Gemeinschaften wie Kliniken und Altersheimen, in denen Gruppen von Menschen in vergleichsweise engem Kontakt leben, ist die Gefahr einer Ansteckung besonders gross. Wann Ist die Grippegefahr am höchsten? Bei uns erfolgen die Grippe­ epidemien in der Regel zwi­ schen Dezember und März. 
Wem empfehlen Sie eine Imp­ fung gegen Grippe? Für folgende Risikogruppen empfiehlt das Schweizer Bun­ desamt für Gesundheit eine Impfung: Personen über. 65 Jahre; Personen (Kinder und Erwachsene), die regelmässig medizinische Betreuung be­ nötigen oder im Verlauf des Jahres hospitalisiert waren, Personen mit erhöhtem Kom­ plikationsrisiko bei bestimmten Krankheiten wie chronische Herz- und Lungen- und Nieren­ erkrankungen. Im weiteren wird die Grippeimpfung Be­ wohnern von Alters- und Pfle­ geheimen, Patienten in Einrich­ tungen für chronisch Kranke, Medizinal- und Pflegepersonal sowie allen Personen mit direk­ tem Kontakt zu Patienten / Be­wohnern 
von Spitälern," Klini­ ken, Arztpraxen, bei der Haus­ pflege, in Alters- und Pflege­ heimen sowie in Kurhäusern empfohlen. Eine Grippeimp­ fung kann auch bei allen Per­ sonen in Betracht gezogen wer­ den, 
die das Gripperisiko ein­ schränken und eine längere Abwesenheit am Arbeitsplatz verhindern möchten. Wann Ist der richtige Zett­ punkt für die Impfung? Die Grippeimpfung sollte jährlich zwischen Mitte Okto­ ber und Mitte November wie­ derholt werden. Nur so kann sich der Körper rechtzeitig vor der Grippesaison auf die Ab­ wehr des Grippevirus einstel­ len. Der Grippeschutz beginnt erst ein bis zwei Wochen nach der Impfung und dauert mindes­ tens vier bis sechs Monate. Die Impfung muss jedes Jahr wie­ derholt werden. Ist eine Impfung ein hundert­ prozentiger Schutz? Die Impfung schützt gegen echte Grippeviren, nicht aber gegen alle anderen im Winter zirkulierenden Erkältungserre- ger, deren Krankheitsverlauf meist aber viel weniger drama­ tisch ist. Es kommt vor, dass auch geimpfte Personen an der echten Grippe erkranken. In diesen Fällen verläuft die Krankheit in aller Regel aber weniger schwer und mit weni­ ger Komplikationen. Insbeson­ dere Seniorinnen und Senioren sollten sich daher mit einer jähr­ lichen Impfung vor der Grippe schützen. Dies gilt auch für Be­ wohnerinnen und Bewohner von Alters- und Pflegeheimen. Noch Fragen? Informationen und Fragen zum Thema Grippe werden un­ ter der Telefonnummer 0844 448 448 beantwortet. Weitere Informationen zum Thema Grippe finden Sie auch im . Internet unter:  www.grippe.ch , www.influenza.ch oder www. tamiflu.ch Wenn die Haut verrückt spielt Die Laurentius-Apotheke analysiert und berät zu Neurodermitis 
y Eine Kampagne, die der. Früherkenniing und Vorbeu­ gung sowie der verbesserten Therapie von Neurodermitis dient, führt die Laurentius- Apotheke in Schaan durch. Das Dienstleistungsangebot be­ inhaltet eine umfassende, indi­ viduelle Beratung im Bereich Neurodermitis und Asthma. Neurodermitis ist eine chroni­ sche Stoffwechselerkrankung verbunden mit starkem Juckreiz der Haut. Schon Babys betroffen Die befallenen Hautstellen sind hauptsächlich Arm- und Kniebeugen, Achselhöhlen, El­ lenbogen, Handrücken, Hals, Nacken und Gesicht. Das Schlimmste aber ist: Die Krank­ heit beginnt meist im Säug­lingsalter, 
oft schon im zweiten bis dritten Lebensmonat. Soziale Ausgrenzung Neurodermitis führt bei äite-. ren Betroffenen oft zu einer Minderung des Selbstbewusst- seins bis hin zur sozialen «Selbstausgrenzung». Bei Kin­ dern kommt es auch zu Be­ nachteiligungen innerhalb des sozialen Bereiches. Das grösste Problem stellen natürlich der starke Juckreiz und das damit verbundene Aufkratzen der wunden Stellen dar. Der Rege- nerationsprozess der Haut wird damit zusätzlich ver­ langsamt. Beratung Betroffener Die Aktion der Laurentius- Apotheke richtet sich an die ganze Bevölkerung. Beson­ders 
angesprochen sind natürlich betroffene Eltern von Kindern mit Neurodermi­ tis und allgemein alle Perso­ nen mit trockener und spröder Haut. Kompetente Partner Im Rahmen der Neurodermi- tis/Asthma-Kampagne arbeitet die Laurentius-Apotheke mit der Patientenorganisation «aha!» (Schweizerisches Zent­ rum für Allergie, Haut und Asthma) und den «Laboratoires Dermatologiques Avfcne» zu­ sammen. Denn zusammen mit kompetenten Partnern kann ein gemeinsames Ziel besser ver­ folgt werden: Aufklärung und Vorbeugung sowie Betreuung und Behandlung von Betroffe­ nen im Bereich Neurodermi- tis/Asthma. 
DieLaurentius Apothekeberat Vom 17. Oktober bis 13. No­ vember werden folgende kos-; tenlosen Dienstleistungen in der Laurentius-Apotheke in Schaan angeboten: • Beratung rund um das Krankheitsbild Neurodermitis • Tipps zum Umgang mit Neurodermitis (Ernährung, Umwelteinflüsse, Komple­ mentärmethoden und psycho­ logische Aspekte) 
; • Aufzeigen von' Thera­ piemöglichkeiten • Pflegeanleitung abgestimmt, auf Ihren Hauttyp • Fachbroschüren und An­ laufstellen für Interessierte! und Betroffene 
[NACHRICHTj£Ni Nachtfahrbrillen bringen nichts Nachtfahrbrillen mit gelb gefärbten Gläsern verbes­ sern das Sehvermögen nicht. Wie Augenärzte der Uniklinik Tübingen in einer Studie nachwiesen, verbes­ sern die auch bei Skifahrern beliebten Brillen weder die Dämmerungssehschärfe noch die Blendempfindlich- keit. Nach Angaben der Au­ genärzte lässt der Gelbfilter lediglich den Eindruck ent­ stehen, heller und damit besser sehen zu können. In der Studie wurde das Seh­ vermögen von Normalsich- • tigen und Personen mit ein­ geschränktem Sehvermögen verglichen. Getestet wurde das Kontrastsehen bei Däm­ merung oder 
Dunkelheit so- • wohl mit Gelbfilter- als auch mit 
Klarglasbrillen. Neuer Ansatz für Krebstherapie Einen neuen Ansatz für die Krebstherapie haben mögli­ cherweise Forscher des Münchner Max-PIanck-In- stitutes für Biochemie ge­ funden. Sie entdeckten ein Protein, das die Kontrollme­ chanismen im Rahmen der Zellteilung ausser Kraft set­ zen und somit die Tumor­ bildung begünstigen könne, teilte das Institut mit. Im Mittelpunkt der Untersu­ chungen stand der so ge­ nannte «Spindel-Check­ point», der zusammen mit anderen Kontrollsystemen über 
den reibungslosen Ab­ lauf der Zellteilung wacht. Die Forscher fanden heraus, dass der Checkpoint ohne das Protein «Hecl» nicht richtig funktioniert. Ohne «Hecl» verharrt die Zelle in . einem Vorstadium der Zell­ teilung; es könne sogar zu einem katastrophalen Aus­ stieg aus dem gesamten Tei­ lungsprogramm kommen. Wenn die Ge­ schwister leiden Geschwister von chronisch kranken Kindern leiden häufig unter psychischen Problemen. Zu diesem Er­ gebnis sind Forscher der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychothe­ rapie des Kindes- und Ju­ gendalters der Universität Köln 
bei einer Studie mit 59 Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren gekommen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die körperlich gesunden Geschwister ten­ denziell zu aggressivem Verhalten, zu Angst und Depressionen neigen. Über 40 Prozent der Geschwister würden von ihren Müttern als verhaltensauffällig be­ zeichnet. Besonders gefähr­ det seien die gesunden Ge­ schwister dann, wenn ein Elternteil sich nur noch um das kranke Kind kümmere und nicht mehr angemessen auf die Geschwister oder den Partner eingehe, erklärt die Leiterin der Studie.
	        

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