Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOIKSBLATT EXTRA Freitag, 18. Oktober 2002 1 9 Vernetzung zur Brustkrebsbekämpfung Machtkampf zwischen 1VIS1M und AOL Sony steigt bei Palm ein lnternetum frage: EXPO TOKIO: Ein «virtueller Hand­ schlag» zur gesicherten Da­ tenübertragung zwischen zwei Computern ist in Zeiten des Internets nichts Beson­ ders mehr. Forscher des japanischen Telefonkonzerns Nippon Telegraph and Tele­ phone haben jetzt eine Tech­ nik entwickelt, bei der dies auch mit einem echten Handschlag zwischen zwei Menschen möglich wäre. Da­ bei kommen schwache elek­ trische Signale zum Einsatz, die durch den Körper geleitet werden. Verwendet werden könnte die Technik unter an­ derem in Mobilgeräten, und es würde auch noch funktio­ nieren, wenn das Gerät etwa im Rucksack verstaut ist. Da­ mit könnten sich auch Be­ schäftigte am Eingang zu ih­ rer Firma identifizieren. Wann die Technik marktreif ist, konnte ein Finnenspre­ cher nicht sagen. 
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Zur Krebsbe­ kämpfung vernetzt FRANKFURT/MAIN: IBM baut in Grossbritannien zusammen mit zunächstfönf Kranken­ häusern und unterstützt von der britischen Regierung ein neues Computernetzwerk, ein , so genanntes Grid, zur Bekämpfung von Brustkrebs auf. Es soll vor allem helfen, die Diagnose von Brustkrebs zu verbessern. Dabei werden Mammographien von behan­ delten Frauen digital gespei­ chert und allen beteiligten Krankenhäusern zugänglich gemacht. 
Ein Scan benötigt fast 100 MB. Ärzte haben über das eDiamond genannte Rech­ nernetz die Möglichkeit, die Aufnahmen zu vergleichen und so ihre Diagnose zu verbessern. Letztlich gehe es um ein gigan­ tisches digitales *Fotoalbum*, < erklärte ein IBM-Sprecher. Die beteiligten Unternehmen wollen zunächst rund sechs Millionen Dollar (Euro) investieren. Ein Ausbau des Netzes und der Anschluss von bis 92 Kran­ kenhäusern an das Grid ist geplant. David MSN gegen Goliath AOL Beide Dienste mit neuer Zugangssoftware 8.0 Der Kampf MSN gegen AOL geht in die nächste Runde. Beide Anbieter kommen mit neuer Zugangssoftware auf den Markt. Helen Jung / AP KARLSRUHE: Selbst Microsoft ist manchmal in der Rolle des Davids, der gegen einen Goliath antritt. Beim Online- Dienst MSN mit seinen neun Millionen Mitgliedern ist das in den USA der Fall, wo AOL mit 35 Millionen Anhängern weiter unangefochten die Nummer eins ist - und dies auch bleiben möchte, ungeachtet all der Schwierigkeiten, die der Kon­ zern in letzter Zeit hatte. Beide buhlen jetzt mit neuen Versio­ nen ihrer Zugangssoftware um die Gunst der Kunden. Neue Programme Die Präsentation der neuen Programme, die beide die Num­ mer 8.0 tragen, wird jeweils von einer riesigen Party mit imemeimträge Resultat der Internetum- frage auf volksblatt.li von der letzten Woche: Was halten sie davon, dass der «Miss Steg» den Titel aberkannt wurde? gut 
22,2 % nicht gut 33,3 % egal 44,4 % Die Frage ab heute Wie hat Ihnen die EXPO 02 gefallen? -gut - es geht - schlecht - ich war nicht bei der EXPO 
Rockstars und einer entspre­ chenden Werbekampagne be­ gleitet. AOL 8.0 erscheint in den USA schon jetzt am Diens­ tag, MSN 8.0 eine Woche spä­ ter. Für Microsoft geht es dabei zumindest im Moment weniger ums Geldverdienen als bei AOL. Der sieben Jahre alte MSN- Dienst hat noch nie Profit er­ wirtschaftet. Die Redmonder investierten aber 500 Millionen Dollar in die Entwicklung der neuen Software, 300 Millionen Dollar soll die Werbekampagne kosten. ^ Hoffen auf Erfolg Microsoft hafft, dass sich die Milliarden-Investitionen ir­ gendwann in der Zukunft ein­ mal auszahlen werden. «Wir glauben, dass das eines Tages ein grosses Geschäft wird, so wie Windows oder Office», sagt Marketingdirektor Bob Visse unter Bezug auf die beiden grössten Einnahmequellen von Microsoft. Für AOL geht es vor allem darum, wieder den Kontakt mit 
den Kunden zu Finden, erklären Analysten. Den, so heisst es, habe das Unternehmen während des Internet-Booms verloren. Der Höhepunkt war wohl im Januar 2000, als der grösste Coup aller Zeiten, die Übernahme des alteingessese- nen Medienhauses Time War­ ner durch AOL, bekannt gege­ ben wurde. Die Aktie war da­ nach 72 Dollar wert. Dann kam der tiefe Fall - heute kostet das Börsenpapier gerade einmal zwölf Dollar. Etliche Manager verloren ihren Job. Einige Ana­ lysten sind der Ansicht, der Ak­ tienkurs bewerte heute allein Time Warner. Es ist schon ab­ surd, sagt David Joyce von der Investmentbank Guzman, «AOL scheint nichts mehr wert zu sein». Der Kundenbestand sei für die Manager nur ein Mittel ge­ wesen, um riesige Werbeverträ­ ge an Land zu ziehen. «Sie ha­ ben die Mitglieder benutzt, um immer bessere Quartalsergeb­ nisse vorlegen zu können», sagt Jimmy de Castro, der neue Chef 
des AOL-Online-Dienstes. Der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung und wieder zu mehr Kundenfreundlichkeit soll AOL 8.0 sein. Und weitere Neuerun­ gen sollen folgen, um den Dienst wieder attraktiver zu machen. Die Neuerungen in den bei­ den Zugangsprogrammen sind­ ähnlich. Es geht vor allem um mehr Möglichkeiten der per­ sönlichen Anpassung und Ver­ besserungen 
im E-Mail-Pro- gramm, wo vor allem AOL grosse Fortschritte verspricht. Auch sollen unerwünschte Werbe-Mails, so genannte Spam-Mails, leichter herauszu- filtern 
sein. Kundentreue Für viele vielleicht überra­ schend, sind die AOL-Mitglie­ der ihrem Dienst trotz aller Kritik zum Beispiel am Mail- Programm und an sonstigen Unzulänglichkeiten der bishe­ rigen Software treu geblieben. Einem Bericht der Marktfor­ scher von Forrester Research 
vom Juni zufolge hat MSN weit grössere Probleme seine Kunden zu halten als AOL. Von 2000 auf 2001 blieben MSN gerade 43 Prozent treu, bei AOL waren es 79 Prozent. Um das zu ändern, will MSN nicht nur die bessere Software bie­ ten, sondern AOL auch preis­ lich immer unterbieten, wie Visse ankündigte. Bald Filme und Musik bei AOL? Wie AOL darauf reagieren wird, ist noch nicht ganz klar. Aber der Konzern hat nach An­ sicht von Analysten zum Bei­ spiel mit dem Musik- und Film­ fundus von Time Warner riesi­ ge Möglichkeiten. 
Mit der Zu­ nahme von Breitbandzugängen wären Bezahlangebote in die­ sem Bereich sehr nahe liegend. Bei AOL wird das und vieles mehr derzeit noch geprüft. Viel wird für AOL aber auch von ei­ nem baldigen wirtschaftlichen Aufschwung abhängen, damit die Werbeeinnahmen wieder sprudeln. Ä. IflWlp 
Sony beteiligt sich an Palm SAN JOSE: Der japanische Elektronikkonzern Sony betei­ ligt sich 
mit 20 Millionen Dollar an der Software-Abtei­ lung von Palm. Der Hersteller von tragbaren Kleincomputern hat die Software-Abteilung schon ausgegliedert. Im kom­ menden Jahr soll PalmSource als eigenständiges Unterneh­ men geführt werden. Sony, das nun sechs Prozent an Palm­ Source besitzt, 
weitete auch die Zusammenarbeit im techni­ schen und geschäftlichen Be­ reich mit Palm aus. Der Sony- Kleinrechner Clie läuft auch mit dem Betriebssystem von Palm. 
«iiNEVVSll Kampf gegen Cyberterrorismus PITTSBURGH: Das US-Ver­ teidigungsministerium hat die Carnegie Mellon Univer­ sität damit beauftragt, Mit­ tel und Taktiken zur Abwehr von Cyberterrorismus zu entwickelt. Das Ministerium stellt der Hochschule, die als führend auf dem Gebiet von Computerwissenschaften gilt, dafür 35,5 Millionen Dollar bereit. Die Entwick­ lungen der 
Universität kön­ nen natürlich auch gegen Hacker und Verbrecher im Internet eingesetzt werden. Schon jetzt arbeiten die For­ scher etwa an intelligenten Festplatten, die bei einem ' Hackerangriff Gegenmass- nahmen ergreifen können. Ordnung In die Internet-Cafes PEKING: China hat strenge Regelungen für Intemet- Cafös erlassen. So ist Min- deijährigen der Zutritt ver­ boten und die Betreiber der Einrichtungen müssen ihre Nutzer registrieren sowie Protokolle anfertigen zu den Informationen, die im Inter­ net abgerufen werden. Die Regelungen sollen Mitte No­ vember in Kraft treten. Wei­ teren Vorschriften zufolge ist Rauchen grundsätzlich verboten, um Mitternacht muss geschlossen werden und Internet-Caf6s müssen mindestens 200 Meter von Schulen entfernt sein. Offi­ ziell 
wurden die Regelungen als Reaktion auf einen ver­ heerenden Brand erlassen, bei dem Mitte August 25 Menschen in einem Inter- net-Cafö ums Leben kamen. Insgesamt zeigen die Re­ geln, dass die Machthaber in China das Internet mög­ lichst stark unter Kontrolle halten wollen. Sicherheitsloch in Outlook Express REDMOND: Microsoft hat auf eine weitere Sicherheits- lücke im E-Mail-Programm Outlook Express hingewie­ sen, die als kritisch 
einge­ stuft wird. Der Programmier­ fehler könnte es 
Angreifem erlauben, das Programm zum Absturz zu bringen oder auch die Kontrolle über den Rechner zu überneh­ men. Der Fehler betrifft nicht das umfangreichere Programm Outlook, das zur Bürosoftware. Office gehört In den so genannten Servi­ cepacks für XP oder den In­ ternet Explorer ist er schon behoben worden. Alle ande­ ren Outlook-Express-Nutzer sollten sich 
einen Patch von der Microsoft-Web-Site aus dem Internet downloaden. <•», www. 
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