Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Freitag, 18. Oktober 2002 1 3 «Leicht und locker zum Sieg» Giovanni Trapattoni hart in der Kritik In Basel wird Spitzentennis geboten Squash: Topspiel in der Nationalliga B Achim Vogt setzt sich durch Ski Alpin: LSV-Teilnehmerfeld für Weltcup-Riesenslalom in Sölden steht Es ist wieder soweit: Der Skizirkus beginnt am nächsten Wochenende seine Welttournee in Söl­ den (26. und 27 Oktpber), wo je ein Riesenslalom der Herren und der Da­ men ausgetragen wird. Der Liechtensteiner Ski­ verband wird beim Welt­ cup-Auftakt mit Achim Vogt, Marco Büchel und Birgit Heeb-Batliner ver­ treten sein. Robert Nut t Für die FL-Riesenslalom-Routi- niers Marco Büchel und Birgit Heeb-Batliner steht der Termin schon seit längerer Zeit fest. Der zweite Starter bei den Männern musste jedoch noch ermittelt werden. Dabei setzte sich Achim Vogt am vergange­ nen Mittwoch im Pitztal klar gegen seine Kontrahenten Mar­ kus Ganahl, Martin Lampert, Michael Riegler, Claudio Spre­ cher und Jeromc Wagner -durch. Klarer Vorsprung Alle Aspiranten auf den zweiten Startplatz neben Büchel mussten drei Läufe ab­ solvieren, wovon nur die bes­ ten zwei gewertet wurden. Bei sehr guten äusseren sowie bei besten, jedoch harten bis eisi­ gen Schneebedingungen setzte sich der Balzner Achim Vogt mit einem Vorsprung von zwei Sekunden klar durch. «Es ist sehr gut gegangen», freut sich Vogt. «Auch die Vorbereitung - die ich wieder mit dem LSV ab­ solviere - war sehr gut. Daher konnte ich ausser Markus Ga­ nahl, der bei der Vorbereitung auch mit den Schweizern trai­ nierte, auch alle ziemlich gut einschätzen. Ich rechnete mir schon einen Sieg aus, aber das SKI . ALPIN: Für den Sai­ sonauftakt vom übernächs­ ten Wochenende mit den bei­ den Weltcup-Riesenslaloms in Sölden haben sich in Aus­ scheidungsrennen überra­ schend der Slalom-Spezialist Marco Casanova und die Nachwuchsfahrerin Erika Dicht qualifiziert. Casanova bestreitet im Al­ ter von 26 Jahren seinen ersten Weltcup-Riesenslalom, die 21-jährige Erika Dicht ihr erstes Weltcuprennen über­ haupt. Ebenfalls zu seinem ersten Riesenslalom-Einsatz im Weltcup kommt Daniel Defago, der jüngere Bruder von Didier, der wie Casanova als Slalom-Spezialist gilt. Das Aufgebot für Sölden. Män­ ner: Michael von Grünigen, Paul Accola, Didier Cuche, Didier Defago, Daniel Defago, Toblas Grünenfelder und Marco Casanova. - Frauen: Sonja Nef, Corinne Rey-Bellet, Llli- an Kummer, Frünzi Aufdcnblattcn, Marlies Oester und Erika Dicht. 
Fahren in Sölden um Weltcup-Punkte: Die Olympia-Teilnehmer Marco Büchel, Achim Vogt und Birgit Heeb-Batliner (von links). dieser so klar ausfällt, hätte ich mir nicht gedacht.» Auch Vogt ist wie Marco Büchel auf neuen «Brettern» unterwegs. Er wechselte nach der vergangenen Saison von Rossignol zu Stöckli. Vogt: «Stöckli ist ein optimaler Part­ ner und die Zusammenarbeit ist sehr gut. Zudem ist mir das Topmaterial gewährleistet.» Dritten FL-Startplatz sichern Auf die Frage, was sich Vogt in Sölden erwartet, schmunzelt er:.«Ich hoffe, auch im zweiten 
Lauf dabei zu sein. Im Ernst: Es ist wichtig, dass Marco oder ich in die Punkte fahren, um einen dritten FL-Startplatz zu si­ chern. Für mich wird der erste Lauf die Hürde sein. Wenn ich diesen gut überstehe, sollte ein 20. Rang - wenn alles passt - drinliegen.» Auch für Marco Büchel ist ein dritter Startplatz in den kommenden Rennen sehr wich­ tig. «Es freut mich, dass Achim die Qualifikation für sich ent­ scheiden konnte. Wichtig ist in Sölden, dass einer von uns in die Punkte fährt. Mein Ziel ist 
es zudem, in der FIS-Liste wie­ der unter die ersten 30 zu kom­ men (Anm. d. Red.: Büchel ist im Riesenslalom auf Position 46 abgerutscht).» Die Vorzei­ chen dafür sehen gut aus: «Ich bin unverletzt und gut trainiert. Es läuft wirklich gut. Vor allem der Wechsel von Stöckli auf Head war eine der besten Ent­ scheidungen, die ich treffen konnte.» «Schweres Rennen» Bereits 20 Tage auf den Skiern hat Birgit Heeb-Batliner, die als einzige Dame die'Lieeh-tensteiner 
Farben in Sölden vertreten wird, bereits hinter sich. Auch in Sölden konnte sie einige Trainings absolvieren: «Der Hang ist technisch schwierig, was mir aber entge­ gen kommt. Es lief eigentlich ganz gut.» Resultatmässig ist das Ziel von Birgit Heeb-Batliner - die der Marke Nordica treu geblie­ ben ist - ein wenig höher ge­ steckt, als jenes der beiden Her­ ren: «Es wird ein schweres Ren­ nen. Dennoch rechne ich mir einen Rang unter den ersten zehn aus.» «Wollen das Image der Schweiz verbessern» Ski alpin: Pressekonferenz des Schweizer Skiverbandes in Worblaufen Duri Bezzola, der Präsident des Schweizerischen Skiver­ bands (Swiss-Ski), hat für die am übernächsten Wochenende in Sölden (Ö) beginnende al­ pine Skisaison ehrgeizige Zie­ le. «Wir wollen das Image der Schweiz verbessern», sagt der Bündner. An der traditionellen Herbst- Medienkonferenz von Swiss- Ski, die am Hauptsitz des neuen •Hauptsponsors Swisscom in Worblaufen BE stattfand, äus­ serte sich Nationalrat Bezzola optimistisch bezüglich kom­ mender Saison: «Wir haben ehrgeizige Ziele zu erreichen.» An den (finanziellen) Mitteln "soll es trotz der tristen Wirt­ schaftssituation nicht schei­ tern, wie der Swiss-Ski-Präsi- dent betonte: «Swiss-Ski befin­ det sich in der glücklichen La­ ge, über viele treue Sponsoren zu verfügen.» Dies unterstri­ chen auch die Worte Peter Boe-Swiss-Ski-Präsident 
Duri Bez­ zola hat ehrgeizige Ziele. nis, des Head of Sponsoring der Swisscom: «Das Engagement der Swisscom ist nicht kurz­ fristig. Wir wollen mittel- und langfristig investieren. Wir sprechen schon von den Olym­ pischen Spielen 2006 in Turin und weniger von St. Moritz.» 
Den klaren Höhepunkt der Saison 2002/2003 sieht der Bündner Bezzola im Februar in St. Moritz: «An den Weltmeis­ terschaften stehen wir im in­ ternationalen Schaufenster. Da wollen wir das Image der Schweiz verbessern.» Bezzola gibt sich bezüglich des Ab- schneidens der Schweizer rea­ listisch: «Es wird kaum einen Medaillenregen für unser Team geben. Doch St. Moritz soll der Ausgangspunkt für eine güns­ tige Entwicklung sein. Die WM soll uns aufzeigen, zu was wir fähig sind.» Realistische Ziele Karl Frehsner, der am Ende der vergangenen Saison Dieter Bartsch als Männer-Chef ab­ löste, vermied konkrete Pro­ gnosen. Im Gegensatz zu sei­ nem Vorgänger fordert Frehs­ ner nicht ultimativ Siege. «Wir müssen das fordern, was rea­ listisch ist. Ich kann nicht aus 
dem Nichts Podestplätze ver­ langen», sagte der «eiserne Karl», der zwischen 1976 und 1991 mit den Schweizern ins­ gesamt 27 Olympia- und WM- Medaillen gewann. Angelo Maina, der vor einer Saison nach fünfjähriger Ab­ wesenheit als Frauen-Chef zum Skisport zurückgekehrt war, zog zunächst ein (mehrheitlich) positives Fazit der vergangenen Saison: «Ausser bei den Olym­ pischen Spielen haben wir fast alle Ziele erreicht.» Der 41- jährige Tessiner ist sich der ge­ steigerten Erwartungshaltung an sein Team, das letzte Saison sieben Weltcuprennen (fünf verschiedene Siegerinnen) für sich entschied, bewusst. Maina hat im Sommer die Trainings- gruppe 
vergrössert und drei B- Kader-Fahrerinnen mit dem Weltcupteam trainieren lassen: «Um weitere Fortschritte zu er­ zielen, braucht es mehr interne Konkurrenz.» I; 
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1« • SPORTINKURZE 4 Monate bedingt für Rocchigiani BOXEN: Der ehemalige Weltmeister Graciäno «Rocky» 
Rocchigiani ist vom Amtsgericht Berlin we­ gen Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt zu 
vier Mona­ ten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der 38- Jährige, dem kürzlich in den USA rund 31 Millionen Dollar Schadenersatz vom Weltverband WBC zuge­ sprochen wurden, hatte im Dezember 2001 einem Poli­ zisten die Faust ins Gesicht geschlagen. Die vor 
Gericht erfolgte Entschuldigung nahm der Beamte nicht an.' Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig, verlautete aus der Jüstiz-Pressestelle. Zu­ dem sei das Strafmass ge­ trennt von jenem Verfahren zu betrachten, wegen dem Rocchigiani noch bis Januar 2003 in der Strafvollzugs­ anstalt Berlin-Tegel einsitzt. Trainingssturz von Obermoser SKI ALPIN: Die Österreiche­ rin Brigitte Obermoser ist am Donnerstag beim Trai­ ning in Sölden mittelschwer gestürzt. Die 26-jährige Salzburgerin erlitt dabei Becken- und 
Rippenprellun­ gen sowie ein leichtes «Peit­ schenschlag-Syndrom» und einige Blutergüsse. Obermo- ser wird in den nächsten Ta­ gen zu Hause in Altenmarkt behandelt. Gemäss ihrer ei­ genen Aussage ist der Start beim Weltcup-Auftakt in Sölden am 
26. Oktober aber' nicht gefährdet. Casagrande zu Lampre RAD: Francesco Casagrande wechselt auf die kommende Saison zu Lampre, wo auch Rubens Bertogliati unter Ver­ trag steht. Im Juni hatte der 31-jährige Italiener angekün­ digt, mit dem Auslaufen sei­ nes Vertrags mit 
Fassa Bor- tolo die Karriere zu beenden. Casagrande wurde in diesem Jahr aus dem Giro d'Italia ausgeschlossen, nachdem er einen Konkurrenten absicht­ lich zu Fall gebracht hatte. Der einzige nennenswerte Sieg gelang ihm in der 5. Etappe der Tour de Suisse. 1999 gewann er das TdS-Ge- samtklassement, nachdem er eine neunmonatige 
Sperre wegen Dopings abgesessen hatte. Casagrande ist seit 1992 Berufsfahrer. Exweltmeister Brochard zu AG2R RAD: Laurent Brochard, der Strassenweltmeister von 1997, hat mit dem französi­ schen Erstdivisions-Team AG2R einen Vertrag filr ein Jahr unterschrieben. Der 34- jährige Franzose, der 1998 in die «Festina-Afläre» ver­ wickelt war, fuhr in diesem Jahr für Jean Delatour, einer Mannschaft der 2. Division.
	        

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