Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

32 Donnerstag, 17. Oktober 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT fflMHRICHTENl 500000 Adressen auf .cto und .Ii ZÜRICH: Zum ersten Mal enden über 500 000 Inter­ net-Adressen auf .ch, das Internet-Kürzel für die Schweiz, und .Ii, das Kürzel für Liechtenstein. Die ersten Internet-Adressen oder Do­ mains wurden in der Schweiz bereits am 20. Mai .1987 registriert. Die ersten Domain-Namen in der Schweiz hätten auf switch.ch und cern.ch ge­ lautet, schreibt die Regist­ rierungsstelle, die Stiftung SWITCH, gestern in einem Communiqu£. Kurz darauf sei eth.ch gefolgt. SWITCH registriert seit dem Beginn des Internet-Zeitalters in der 
Schweiz Adressen mit den Endungen .ch und .Ii. Sie betreibt auch ein Wis- senschafts-Netzwerk für die Schweizer Hochschulen. Kein IFSüctotritt ROM: Papst Johannes Paul II. hat zum 24. Jahrestag seiner Wahl Spekulationen über einen möglichen Rück­ tritt zunickgewiesen. Er wolle 
die ihm «anvertraute Mission zu Ende führen», sagte er gestern vor Zehn­ tausenden von Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Der 82-Jährige machte ei­ nen gesundheitlich ver­ gleichsweise stabilen Ein­ druck. Allerdings 
sprach er, als Folge der Parkinson- Krankheit, erneut sehr un­ deutlich. Zugleich unter­ zeichnete der Kirchenführer ein apostolisches Schreiben über eine Veränderung des Rosenkranz-Gebets. Vier Millionen Franken erbeutet ZÜRICH: Unbekannte Täter sind am Dienstagabend in den Sicherheitsraum einer Geldtransportfirma in Zürich eingebrochen und haben etwa vier Millionen Franken Bargeld erbeutet. Die genaue 
Summe steht noch nicht fest, wie Polizei­ sprecher Stefan Oberlin auf Anfrage Sagte. Es dürfte h sich aber um etwa vier Millionen Franken Bargeld handeln, und zwar in Form von Schweizer Franken und Euros. Am Mittwoch wurde ein Tatverdächtiger festge­ nommen. Zu seiner Person wollte Oberlin nicht mehr sagen als dass es sich um einen Schweizer handelt. 
US-Scharfschützen: «Wenn du wegrennst, stirbst du nur müde» Kritik an die nicht professionellen Scharfschützen in den USA WASHINGTON: Die nicht professionellen Scharf­ schützen in den USA se­ hen sich seit Beginn der Mordserie im Raum Was­ hington scharfer Kritik ausgesetzt. Diese richtet sich gegen die Auftritte der «Sniper» im Internet und deren Verherrlichung. Thomas Müller / dpa Das Motto der US-Scharfschüt­ zen «Wenn du wegrennst, stirbst du nur müde» prangt in­ zwischen nicht mehr auf der Sniper-Webseite. Fast zwei Wo­ chen nach'Beginn der unheim­ lichen 
Mordserie, haben die Verantwortlichen der Webseite «Snipercountry» an die Stelle des alten Leitspruchs nun eine 
Erklärung gesetzt, in der sie ihr Mitgefühl für die neun Mord­ opfer ausdrücken. Kein Treffpunkt gestörter Sniper-Anhänger Zugleich versuchen sie den Verdacht zurückzuweisen, die Wcbseite sei ein Treffpunkt ge­ störter Sniper-Anhänger zur Verherrlichung von Hecken- schützcn. Vielmehr gehe es darum, den professionellen Heckenschützen des Bundeskri­ minalamtes FBI, der Armee, aber auch interessierten Zivilis­ ten ein Diskussionsforum zu geben, heisst es. Nebenbei werden dem «Inte­ ressierten» aber auch Möglich­ keiten zum Kauf von Präzisi­ onsgewehren und Tipps zum richtigen Umgang mit den Waffen geboten. Dass es «Sni­percountry», 
«Snipersparadise» oder ähnlichen Webseiten, wirklich nur um den Informati­ onsaustausch zwischen profes­ sionellen Scharfschützen geht, zweifeln Experten an. Sie zei­ gen sich beunruhigt, über das um sich greifende Sniperinte- rcsse in den USA. Tom Diaz vom «Violencc Policy Center» in Washington warnt, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Kurse für Zivilisten ange­ boten wurden. «Die dunkelste Seite» Dies sei einfach eine Metho­ de, um Geld zu machen, indem man «die dunkelste Seite der Waffen-Fantasien der Men­ schen» ausnutze, sagte Diaz. Die Entschuldigung der Waf­ fennarren, dass sie nur ihre Er­ fahrungen austauschen und 
In­teressierten 
Tipps geben woll­ ten, lässt er nicht gelten.. Dies sei so, als würde ein Waffenexperte der Armee nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst, auf seiner Webseite Tipps zum Einsatz von Chemie­ waffen geben, dazu Videos ver­ öffentlichen und dann noch ei­ ne Schule eröffnen. Kaum Gesetze Gesetze dagegen gibt es kaum. In vielen Bundesstaaten ist es nicht schwer, eine Präzi­ sionswaffe zu kaufen. Und wer möchte, kann sich dann an ei­ ner, der Dutzenden Schulen ge­ gen eine ordentliche Gebühr zum Scharfschützen ausbilden lassen. Für die Enthusiasten gibt es dann überall im Land Wettbe­ werbe, bei denen sie sich nach 
dem Motto «Ein Schuss, ein Treffer» mit Gleichgesinnten messen können. WASHINGTON: Die Hoffnun­ gen der ÜS-Polizei, ein Phan­ tombild des Heckenschützen von Washington erstellen zu können, haben sich gestern nicht erfüllt. Die Zeugenaus­ sagen vom Ort der jüngsten Tat seien zu ungenau, gab die Polizei bekannt. «Wegen der Entfernung, der Dunkelheit und vielleicht auch wegen des Adrenalins» hätten die Zeugen kein klares Bild ge­ ben können, sagte eine Poli­ zeisprecherin. 11 ]   ffn 4 [t g i j 
AlexändriäTe^röfffiet ALEXANDRIA: In Anwesen^ heit der Präsidenten und Kö­ niginnen mehrerer Länder ist gestern die Bibliotheca Aie- xandrina (Bild) feierlich eröff­ net worden, eine moderne Version der berühmten anti­ ken Bibliothek von Alexandria und an gleicher Stelle erbaut. Und wie diese soll auch die neue Bibliothek ein Zentrum des Gedankenaustauschs und der Toleranz werden. Deshalb gehören zu dem Komplex ein Planetarium, ein Konferenz­ saal, fünf Forschungsinstitute, sechs Galerien und drei Mu­ seen. Das ägyptische Parla­ ment garantierte der Biblio­ thek im vergangenen Jahr ei­ ne unabhängige 
Verwaltung. Zu den rund 300 Ehrengäs­ ten des ägyptischen Staatsprä­ sidenten Husni Mubarak und seiner Frau Suzanne bei der Eröffnungsfeier, gehörte unter anderem der französische Staatspräsident Jacques Chi­ rac. Rotschopf heisst Cahaya ZÜRICH: Die Orang-Utan-Fa­ milie im Zürcher Zoo hat überraschend Nachwuchs er­ halten. Der jüngste Rotschopf ist ein Weibchen, etwas mehr als fünf Wochen alt und heisst Cahaya. Cahaya hängt buch­ stäblich an ihrer Mutter Timor, im Nest hoch oben im Gehege. Der jüngste Spross der nun zehnköpfigen Familie, wird et­ wa ein halbes Jahr lang von der Mutter getragen, ehe es langsam selbstständig wird. Die Geburt Cahayas, am letz­ ten 7. 
September, erfolgte mehr oder weniger überraschend, wie Kurator 
Robert Zingg am Apöro des Zürcher Zoos gestern erklärte. 
Das Ende der 80er-Jahre in Angriff genommene und 230 Millionen Dollar teure inter­ nationale Projekt verzögerte sich mehrmals. In einer Dekla­ ration der UN-Kulturorganisa­ tion UNESCO war um Spenden und Unterstützung gebeten worden; der Golfkrieg verhin­ derte aber zunächst, dass das Vorhaben voran kam. Eine für April dieses Jahres geplante offizielle Eröffnung wurde wegen der Kämpfe in Palästi­ na abgesagt. 
Mutter oder Grossmutter? Grossmutter bringt ihre Enkel zur Welt RAPID CITY/USA: Im US-Staat South Dakota hat eine 48- Jährige ihre eigenen Enkel zur Welt gebracht. Die beiden Zwil­ lingsmädchen Kaitlyn und Shelby wurden in Rapid City per Kaiserschnitt geboren. Sha­ ron Dunn trug die Kinder für ihre Tochter Trish Roberts aus, die keine Gebärmutter besitzt. Dunn waren zwei Eier ihrer Tochter eingepflanzt worden, die mit dem Samen von Trishs Ehemann Mike befruchtet wor­ den waren. Die Schwanger­ schaft verlief laut Dunn völlig problemlos. «Sie sind wunder­ voll», sagte sie über die beiden Babys. «Sie haben unsere Fami­ lie komplettiert.» Vorbild der Aktion war nach Angaben Roberts' ein Fall aus dem Jahr 1991, als in Rapid Ci­ ty ebenfalls eine Frau die Zwil­ linge ihrer Tochter zur Welt brachte. Gefunden I LONDON: Tränen beim Zwie­ belschneiden könnten bald der Vergangenheit ange­ hören. Japanische Forscher fanden das Tränen-Enzym in der Zwiebel. Die das Weinen auslösende Substanz sei das Produkt eines einzigen spezi­ ellen Enzyms, berichten ja­ panische Forscher im briti­ schen Fachmagazin «Nature». Durch 
Ausschalten des ent­ sprechenden Gens Hessen sich Zwiebeln züchten, die beim Schälen und Schneiden nicht mehr zu Tränen führ­ ten. Geschmack und Nähr­ stoffgehalt der tränenlosen Zwiebeln würden den For­ schern zufolge dabei erhalten bleiben. 
Gefunden II LONDON: Im Herzen der Milchstrasse verbirgt sich ein gigantisches schwarzes Loch. .Ein Team unter Leitung deut­ scher Astronomen hat jetzt den ersten handfesten Beweis für die Existenz dieses lang vermuteten «Massemonsters» gefunden. Die Forscher aus München haben zehn Jähre lang die Umlaufbahn eines der innersten Sterne der Milchstrasse vermessen. Die: beobachtete Bahn kann den Astronomen zufolge nur.um ein schwarzes Loch mit meh­ reren Millionen Sonnenmas­ sen führen, nahezu alte an­ deren bislang diskutierten Alternativen seien ausge­ schlossen. 
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