Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Donnerstag, 17. Oktober 2002 
9 Liechtenstein zum Anbeissen Confiserie-Konditorei Wanger lanciert das erste «FL- Schokiland» Eine Schokoladentafel in der Form Liechtensteins gefüllt mit zarten «Wanger-Pralinen», so präsentiert sich das neueste Produkt der Confiserie Wanger in Schaan. Ein süsses Liechten­ stein zum Anbeissen also, das die Gaumen von Geschäftspart­ nern, Freunden oder Bekann­ ten bestimmt zu verzücken weiss. Mit diesem neuen Produkt will Junior- chcf Richard Wanger unter anderem Firmen ansprechen. Die Oberfläche seines, schokoladenen Liechtensteins lässt sich nämlich individuell gestal­ ten. «Wir können für jede Firma etwas Spezielles herstellen, so können wir es beispielsweise mit Weihnachtsgrüssen aus Liechtenstein beschriften, kombi­ niert mit einem essbaren Firmenlogo», freut sich Richard Wanger. Seiner Mei­ nung nach ist das Schoko-Liechten­ stein also ein ideales Geschenk für Mitarbeiter oder Businesspartner. Aber auch für Privatpersonen ist das scho­ koladene Liechtenstein bestens als ex­ klusives Mitbringsel geeignet. «Wir können Liechtenstein auch mit css­ baren Fotos, beispielsweise von Ge­ burtstagskindern, versüssen», erklärte Richard Wanger. Pralinen und Scho­ kolade hätten ja schliesslich die mei­ sten Leute gerne und wenn man sie in der Form Liechtensteins verschenken könne, sei das schon etwas ganz Spe­ zielles, so der Konditor-Confiseur wei­ ter. Das FL-Schokiland ist in einer idealen Grösse erhältlich. 
läuft man immer Gefahr, dass sie nachgemacht werden», begründet Richard Wanger diesen Schritt. Spezialwünsche einfach vorbestellen Bei Spezialwünschen und grosseren Mengen sei es ideal, wenn der Kunde das Produkt frühzeitig vorbestelft; Das zartschmelzcnde Liechtenstein werde dann frisch produziert. Ausserdem empfiehlt der Juniorchef bei individu­ ellen Wünschen persönlich vorbeizu­ schauen, weil er so die Kundschaft je nach Bedürfnis beraten könne. Der Transport des Produktes sei kein Pro­ blem, betont Richard Wanger, es ver­ trage Temperaturen bis 30 Grad. Aus­ serdem hat die Confiserie Wanger spe­ zielle Postverpäckungen anfertigen lassen. Juniorehef Richard Wanger ist stolz auf seine neueste Kreation - das FL-Schoki­ land. Und gerade weil diese Idee so spezi- koladc-Liechtcnstein auch patentieren eil ist, hat Richard Wanger sein Scho- lassen. «Wenn man neue Ideen bringt, 
Richard Wanger ist gelernter Kondi- j tor-Confiseur. In einer Zusatzlehn: hat er den Fachausweis Bäcker er-1 worben und später noch die Unter- 
j nehmerschule SIU in Zürich be- 
i sucht. Derzeit absolviert' der 27- Jährige ebenfalls In Zürich die Aus­ bildung zum eidgenössisch diplo­ mierten Betriebswirtschafter des Ge- - werbes. Neben der Schule arbeitet Richard Wanger in der Confiserie und Konditorei des elterlichen Be­ triebes in Schaan und ist für die 
i Produktion und die Lancierung neu-; er Produkte verantwortlich. LESERBRIEFE Keine Fürstenhasser Herr Martin Negele: Sie sehen keine Fürstenhasser unter den Gegnern des Verfassungsvorschlages? Wie beurtei­ len Sie die primitiven Beschimpfungen in der FL-info, die Denunziation beim Europarat? Sie fragen, was falsch-dar­ an ist, ein Staatsoberhaupt einer ver­ fassungsmässigen Kontrolle zu unter­ stellen. Denken Sie daran, den Landes­ fürsten im Art. 112 dem Staatsge­ richtshof zu unterstellen? Ich empfeh­ le Ihnen, an ein republikanisches Staatsoberhaupt zu denken. Fürst und Volk sind im dualen System Souverä­ ne. Der Fürst lehnt zum Glück die Rol- ANZEIGE 
le eines Staatsbeamten ab. Wenn Zweifel in Verfassungsfragen zwischen Landesfürst und Volk entstehen, ist ei­ ne Volksabstimmung wesentlich besser als ein Richterbeschluss. Das ist direk­ te Demokratie! Sie meinen, ich richte mit meinen Leserbriefen Schaden an? Wahrscheinlich bei den Gegnern des Verfassungsvorschlages - und das ist gut so! Demokratischer Kampf bis zur Abstimmung, garantiert! Dr_ Wolfgang Bayer, Gamprin Zum Glück..... Eigentlich bin ich ein grosser Freund von Verbesserungen für Fussgänger und Radfahrer. Beim Projekt der 
Fuss- Kürbs af äs cht Wo: 
Aeulehof, Bendern (beim Kreisel) Wann: Am Sonntag, den 20. Oktober, von 10.00 -16.00 Uhr « Kürbis-Schnitzen  mit Prämierung e Unterhaltung für Kinder und Erwachsene «Traktor-Rundfahrten «Wettbewerbe und Spiele mit Kuhroulett, Mistgabel- und Strohballenweitwurf, Kuhmelken, Kürbisslalom etc. « Grosse Festwirtschaft 
und Radweg-Brücke TriesenfSevelen gilt es aber noch andere Faktoren in die Entscheidung einzubeziehen. Die Liechtensteiner und Liechtensteinerin­ nen haben vor zwei Wochen das für ei­ ne geordnete Entwicklung gedachte Raumplanungsgesetz mit 87% Nein- Stimmen haushoch verworfen. Man will sich in Liechtenstein offenbar nicht einschränken lassen. Geld und Bauland zählt. Das kleine Land am Rhein hat heute 33 000 Einwohner, 29 000 Arbeitsplätze, und Bauzonen für Einfamilienhäuschen mit 100 000 Einwohnern. Doch das genügt den Liechtensteinern und Liechtensteine­ rinnen nicht. Sie wollen alles, überall bauen können, dazu eine intakte Land­ wirtschaft, eine intakte Natur, schöne Naherholungsgebiete, nur keine Ein­ schränkungen. So kam man im Fürs­ tentum auf die Idee, doch die Natur, die Landwirtschaft und die Naherho­ lungsmöglichkeiten bei unseren lieben Schweizer Nachbarn zu nützen. Die Liechtensteiner zahlen einen Grossteil der neuen Fuss- und Radweg-Brücke von Triesen über den Rhein ins Gebiet Heuwiese und Weite-Wartau, können dort drüben ihre Hunde Gassi führen, sich im Grünen erholen und hier im Ländle weiter machen wie bis anhin. Heute habe ich mit Freude gelesen, dass gegen die Geineinderatsbeschliis- se von Sevelen und Wartau das Refe­ rendum zustande gekommen ist. Ich möchte dem Initiativkomitee dafür aus ganzem Herzen danken. Die Be­ fürchtungen, dass das Gebiet Weite- Wartau zum Rummelplatz und Hun­ dekloo verkommt, ist meiner Ansicht nach berechtigt. Ich hoffe, dass ich noch möglichst lange vom schönen Triesenberg in die herrliche Land­ schaft am Fusse des Alvier hinüber blicken und mich daran freuen kann, dass die Eidgenossen jenseits des Rheins Sorge tragen zu ihrem Lebens­ raum. Zum Glück entscheiden diesmal unsere Schweizer Nachbarn und nicht wir. Klaus Schädler, Triesenberg Herr Dr. Bayer, Gamprin Im Gegensatz zu Dr. Hübe, der einen fürstlichen Titel innehat, kommt mir vor, dass Sie einen solchen anstreben. Im Weiteren verweise ich auf den in­ haltlich seriösen Leserbrief von Martin 
Negele aus Gamprin vom 14. Oktober im Volksblatt. Meinrad Ospelt, Malbun VERANSTALTUNGEN Rhythmik-Kurse für Kinder SCHAAN: Von der nächsten Woche an können Kinder ab dreieinhalb Jahren, Kindergarten- sowie Schulkinder an den Rhythmik-Kursen von Wally Lö- rez-Pauritsch teilnehmen. Der kreative Umgang mit Elementen der Musik, Sprache und dem eigenen Körper un­ terstützt die Entwicklung der Kinder in grossartiger Weise. Spielerisch können, so die Kreativität, Selbstsicherheit, Körperbeherrschung, das Rhythmusge­ fühl, etc. gefördert werden. Wally Lo- rez-Pauritsch ist Rhythmik -und Tanz- pädagogin mit langjähriger Erfahrung. Die Kurse 
werden im Bewegungsraum des Fitness Salutaris in Schaan, Land­ strasse 168 durchgeführt. Auskunft und Anmeldung unter Tel^230 03 30. Gildentreffen Jeweils am 25. Oktober, d. h. am offizi­ ellen Gründungstag der weltweiten Gildenbewegung ehemaliger Pfadfin- der/-innen, findet dieser Tag auf die ei­ ne oder andere Weise seinen Nieder­ schlag. Aus gegebenem Anlass finden sich die benachbarten Gilden aus Feld­ kirch, 
Rankweil und Liechtenstein zu einem regionalen Treffen ein. In die­ sem Jahr lädt unsere befreundete Gilde Rankwcii als Gastgeber in ihre Gemar­ kungen ein. Das Thema des Abends steht unter dem Motto «Auf Walser­ pfaden im Mittelalter». Als Referent fungiert der bekannte Vorarlberger Historiker Dr. Elmar Schallert. Wann: Samstag, 19. Oktober um 19 Uhr. Wo: Pfadfinderheim Rankweil (Parkmög­ lichkeit beim Gasthof Sternen) An­ schliessend an Referat und Diskussion laden die Rankweiler zu Pellkartoffeln, Käse, Most, etc. ein. Ein ailfälliger Er­ lös der Aktion kommt den hochwasser- geschädigten Gildenfreunden zugute. Wir laden herzlich ein und freuen uns auf eine rege Teilnahme zum diesjähri­ gen Weltfreündschaftstagl Wer eine Mitfahrgclegenheit wünscht, melde sich bitte bei Frau Ida Hasler-Beck in Vaduz, Tel. 232 18 25. (PGL) 
Frauen fördern Frauen 
J Frauen fordern Frauen 1 Linde Büchel Gemeinderätin Ruggell Für mich steht es seit jeher ausser Fra­ ge, dass sich Frauen an Politik beteili­ gen sollen. Frauen können wie Män­ ner auf einen reichen Erfahrungs­ schatz aus Familien- und Berufsleben zurückgreifen. Frauen nehmen in vie­ len Fragestellungen einen anderen Blickwinkel ein, als Männer es tun. Es geht dabei nicht darum, ob die weib- liehe Perspektive besser ist als die der Männer. Sie ist anders, und allcine deswegen schon bereichernd. Zudem bin ich überzeugt, dass Frauen prakti­ scher denken. Frauen zielen Lösungen auf direktem Weg an, sind pragmati­ scher. Somit war für mich rasch klar, bei der ersten Anfrage für eine Kandi­ datur in den Gemeinderat vor bald 8 Jahren, Ja zu sagen. Ja zur damit ver­ bundenen Verantwortung, Ja zum Einsatz für die Gemeinschaft, aber auch Ja zu meiner persönlichen Ent­ wicklung. Voraussetzung für dieses.Ja war auch ein Ja der Familie. Für mei­ ne vier Männer war gleich klar, dass ich diesen Schritt machen solle. Durch mein Mandat als Gemeinderätin fand ich grosses Interesse an Sachfragen aus den verschiedensten Bereichen. Natürlich war zu Beginn diese neue Tätigkeit auch mit Unsicherheiten verbunden. Vieles war völlig neu fiir mich. Die gegenseitige Akzeptanz in­ nerhalb des Gemeinderates und der Fraktion, die Unterstützung, die wir Neuen erfahren durften, half rasch über diese anfänglichen Ängste hin­ weg. Die Arbeit im Gemeinderat be­ reitet mir heute noch Freude. Eine weitere lehrreiche politische Erfah­ rung durfte ich während den letzten Landtagswahlen machen. Die Orts­ gruppe fragte mich für die Kandidatur in den Landtag an. Eigentlich glaubte ich immer, über Gemeinderätin hin­ aus würde mein politisches Streben nicht gehen. Wieder sah ich mich ei­ ner neuen Herausforderung gegen­ über. Die Argumente und Motivation war dieselbe wie bei der Anfrage in den Gemeinderat - Verantwortung, Gemeinschaft, persönliche Entwick­ lung. Ich habe Ja gesagt und habe mich im Rahmen des Wahlkampfes eingebracht. Auch dieser Sprung ins kalte Wasser brachte mir rückblickend sehr viel. Es entstanden neue Kontak­ te, der Teamgeist war ausserordent­ lich, meine politische Perspektive hat sich sehr erweitert. Dass meine Kandi­ datur letztlich nicht von Erfolg be­ schieden war, schmerzte im ersten Moment zugegebenermassen. Man empfindet eine Nichtwahl schon als persönliche Niederlage. Aber wirklich nur im ersten Moment. Es gehört zu den Spielregeln der Demokratie, dass eine Auswahl getroffen wird. Die Be­ reitschaft, sich der Wahl zu stellen, er­ möglicht erst eine Auswahl und somit die Demokratie. Daher sehe ich heute meine Kandidaturen sehr positivem Licht. Ich habe Verantwortung über­ nommen, habe mich der Wahl'gestellt und damit auch eine Pflicht erfüllt. Diese politischen Erlebnisse veranlas­ sen mich aus Überzeugung, Frauen zu einer Kandidatur Mut zu machen. Die Angst vor neuen Aufgaben und der Verantwortung sind unbegründet. Frauen sollen sich diesen öffentlichen Aufgaben stellen und Verantwortung übernehmen: Der persönlich Gewinn daraus ist ausserordentlich. j.' 2tC?>läHr0 I Frauen InderFBP 1
	        

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