Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Dienstag, 15. Oktober 2002 
5 Festival der Kulturen Internationale Buchmesse Frankfurt - vom Nobelpreisträger bis zum Comic-Fan «Das Buch ist Kulturgut und Ware», sagte Dieter Schormann, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, bei der Eröffnung der 54. internationa­ len Buchmesse in Frankfurt. •  Gerolf Hause r 6375 Aussteller aus 110 Ländern prä­ sentierten sich vom 8. bis 13. Oktober auf dem bedeutendsten Marktplatz der Welt für geistige Produkte den ca. 265 000 Besuchern. Neue und alte Kapitel Gastland war dieses Jahr Litauen, das sich mit 29 Schriftstellern und 30 Verlagen, mit Musik, Fotografie, Fil­ memachern, Dramatikern usw. präsen­ tierte. Neu war der Themenschwer­ punkt «Bridges for a world divided». Hochrangige Vertreter von Literatur, Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirt­ schaft und Religion diskutierten Fra­ gen nach Gleichheit und Gerechtigkeit im Kontext von Internationalisierung und Globalisierung. Mit der Verlel-Neu 
war bei der diesjährigen Buchmesse der Themenschwerpunkt *Bridges for a world divided*, bei dem Vertreter von Li­ teratur, Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Religion Fragen nach Gleichheit und Gerechtigkeit diskutierten. ben, als hier am Liechtenstein-Stand zu lesen. Z.B. im so genannten Lese­ zelt. Dort reinzukommen und entspre­ chende Werbung zu machen, kostet aber Geld, und aus Budgetgründen können wir nicht so auftreten, wie wir es gerne hätten.» Katzengold Stefan Sprenger sagte uns: «Ein Buch hat eine öffentliche und private Seite. Die Vermarktung ist die öffentli­ che Seite, um die es hier geht. Ich 
glaube, man muss zu dem Punkt kom­ men zu sagen, dass mir mein Produkt so viel wert ist, dass.ich es auch und gerade hier vorstellen will, dass mein Produkt das Recht und die Qualität hat, ein Teil dieser Umgebung zu sein. Ganz abgesehen davon, dass es fein ist, eingeladen zu werden. Da muss ich den Veranstaltern Hochachtung zol­ len, dass sie den Mut haben, mich ein­ zuladen, d. h. dass sie hie^kein strom­ linienförmiges, kein gleichgeschaltetes Land zeigen wollen.» Stefan Sprenger:«Ein Buch hat eine öffentliche und private Seite. Die Vermark­ tung ist die öffentliche Seite, um die es bei der Frankfurter Buchmesse geht.» hung des Friedenspreises an den nige­ rianischen Schriftsteller Chinua Ache- be wurde der Vater der modernen afri­ kanischen Literatur gewürdigt. Dass der grösste Rummel nicht Buchmen­ schen, sondern «Modern Talking»- Sänger Dieter Bohlen, Altrocker Udo Lindenberg und den Klitschko-Box- brüdern galt, ist bezeichnend. Auch im Buchmarkt gilt manchmal: Nicht der beste Inhalt, sondern das cleverste Marketing zählt. Liechtenstein Der Liechtenstein-Stand in Halle 4 bot eine kleine Oase inmitten des Bücherdschungels, an der sich am Freitag, dem Liechtensteintag, bei der Von der Erwachsenenbildung (Franz Jehle) organisierten Reise privat und fachlich an Büchern Interessierte tra­ fen, z.B. von der Gutenberg-Druckerei, der Landesbibliothek, vom Buchhan­ del, Grafikerin Silvia Ruppen (da eini­ ge von ihr gestaltete Bücher präsent waren) oder Evelyne Bermann, deren Buch «Zwischenhalt» vorgestellt wur­ de. Gerhard Hornsteiner stellte den 2. Alpenreport vor (eine Säule des Liech­tenstein-Stands 
war . dem internatio­ nalen Jahr der Berge gewidmet), Tom Büchel, Leiter der Stabsstelle für Kul­ tur, präsentierte den Bildband «Licht und Schatten», Stefan Sprenger las Auszüge aus seinem demnächst im Roman-Banzer-Verlag erscheinenden Text «Katzengold», Kulturbeiratspräsi- dent Josef Braun begrüsste die Gäste zu einem Apöro und dankte dem Mes­ seteam (Elisabeth Sele und Mathias Ospelt) für den geleisteten Einsatz. Das liebe Geld Mathias Ospelt und Elisabeth Sele bestätigten das Interesse des Publi­ kums und verschiedener Verleger an Liechtenstein, das von Jahr zu Jahr steige. Sie bedauerten aber auch das geringe Interesse, an der Messe zu le­ sen. Mathias Ospelt: «Wenn ich ein Buch herausbringe, muss ich es an entsprechender Stelle präsentieren. Wenn man mir diese Möglichkeit an­ bietet, gerade hier an der Buchmesse, würde ich sie ergreifen. Ich freue mich, dass Stefan Sprenger liest, kann aber 
auch die Absagen verstehen, denn es müsste andere Lösungen ge-Der 
Liechtenstein-Stand in Halle 4 bot eine kleine Oase inmitten des Biicher- dschungels. Dort wurden Bücher präsentiert, u.a. von Tom Büchel, Leiter der Stabsstelle für Kultur, der Bildband «Licht und Schatten».(Bilder: Gerolf Hauser) Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Regierungsrat Hansjörg Frick beim Competitiveness Council der EU in Nyborg Am 11. und 12. Oktober 2002 tagte in Nyborg/Dänemark der erste infor­ melle Competitiveness Rat der EU. Eingeladen und durch ihre Wirt­ schaftsminister vertreten waren auch die EWR-Mitglieder der EFTA. Für Liechtenstein nahm Regierungsrat Hansjörg Frick am Treffen teil. Die EU hat sich die anspruchsvolle Zielsetzung vorgegeben, bis 2010 die wettbewerbsstärkste Region der Erde zu werden. An der Tagung in Nyborg wurde festgehalten, dass dafür eine konsequent wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik notwendig ist. Ein 
wichtiger Aspekt darin ist die Errei­ chung einer signifikanten Verbesse­ rung der Wettbewerbsfähigkeit aller Länder. Welche Massnahmen konkret in die­ se Richtung führen, muss nicht durch neue Gutachten abgeklärt werden, de­ ren gibt 
es bereits genug. Notwendig wäre nun, die Vorschläge der vielen vorhandenen Studien zusammenzu­ führen, 'Synergien ausfindig zu ma­ chen und letztlich umzusetzen. Ausführlich wurde der Frage nach­ gegangen, welcher Änderungen es im Rechtssetzungsprozess der EU bedarf. Ausnahmslos wurde dem Bedürfnis 
nach Vereinfachung Ausdruck gege­ ben. Sowohl in Bezug auf zu schaffen­ den neuen Acquis als auch im Hin­ blick auf den bestehenden sollte im­ mer die Frage gestellt werden, wel­ chen Aufwand die Rechtsvorschriften auf Seiten der Unternehmen bewirken. Der Blick ist dabei nicht auf Grossbe­ triebe zu richten, sondern in erster Li­ nie auf die kleinen und mittelgrossen Unternehmen. Der Ansatz lautet: «Think small first.» Von einem EU- Mitglied wurde beispielhaft festge­ stellt, dass 95 Prozent aller statisti­ schen Erhebungen auf EU-Richtlinien zurückgehen. 
Vereinfachung ist aber auch ge­ wünscht, was die Umsetzung des EU- Rechts in den Mitgliedsstaaten anbe­ langt. Zu oft werde in zu perfektionis- tiseher Weise vorgegangen («gold plating»). Auch hier ist das Bewusst- sein dahingehend zu erhöhen, den Verwaltungsaufwand für die öffentli­ chen Administrationen und die Privat­ unternehmen möglichst niedrig zu halten. Der Wettbewerbsrat wird sich diesen Fragen weiterhin annehmen und die konkrete Umsetzung einfor­ dern. Mehrfach wurde geäussert, dass es auf Taten ankomme, nicht auf Worte. 
(paß) 
«Werk-Tagung» in Ruggell RUGGELL: Diese findet am Samstag, 19. Oktober, von 9 Uhr bis 13 Uhr im Gemeindesaal Ruggell statt. Im Jahr 1999 hat die Gemeinde Ruggell im Sin-r ne einer rollenden Planung einen 5- jährigen Investitionsplan verabschie­ det. Zur Weiterentwicklung des Inves­ titionsplanes sind umfassende Vorar­ beiten geleistet worden. In einem öf­ fentlichen Workshop, zu dem alle in­ teressierten Einwohnerinnen und Ein­ wohner herzlich eingeladen sind, wer­ den diese Grundlagen diskutiert, , be-, wertet und weiterentwickelt. Bauen Sie mit, an der Zukunft von Ruggell. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und Ihre aktive Mitarbeit. Gemeinde Ruggell Baha i-Feier VADUZ: Am 20. Oktober feiern die Bahä'i den Geburtstag des Bäb, des Vorläufers von Bahä'u'lläh, des Stifters der Bahd'i-Religion. Am 20. Oktober 1819 wurde Ali Muhammad, der sich später den Titel Bäb (d. h. Tor, s. Joh.10.1 Ol beilegte, in Shiraz, im Sü­ den Irans, geboren. Am 23. Mai 1844 erklärte er seinem ersten Jünger, der von den Schiiten erwartete Mihdi zu sein. Mit dem Jahre 1844 beginnt denn auch die neue Zeitrechnung der Bahd'l, genau mit der Frühjahrs-Tag- und Nacht-Gleiche am 21. März. Auf­ grund seines Anspruches wurde der Bäb am 9. Juli 1850 in Tabriz hinge­ richtet. Seine Lehren waren Kommen- . tare und Auslegung des Korans und insbesondere Hinweise auf den, «den Gott offenbaren wird» (Bahä'u'lläh, d.h. Herrlichkeit Gottes). Seine irdische Hülle ruht am Abhang des Berges Kar- mel, in einem wunderschönen Grab­ mal, das heute von vielen Tausenden als die Sehenswürdigkeit von Haifa besucht wird. Die Bahä'i in Liechtenstein begehen diese Feier am Sonntag, 20. Oktober um 15.00 Uhr im Vereinshaus Vaduz (oberhalb der ehem. Spoerry-Fabrik). Alle Interessierten sind herzlich einge­ laden. Kuscheldecke für Winterabende VADUZ: Wir verwandeln eine Woll­ decke mit aufgenähten Filzmotiven zum speziellen Geschenkl Der Kurs dauert 2 Abende ä 2,5 Stunden und findet am Mittwoch, 23.10. und Mitt­ woch, 30.10. 2002 von 18.30 bis 21.00 Uhr in den Räumlichkeiten der KBA, Bcckagässli 6, Vaduz, statt. Kursleite­ rin ist Hildegard Kaiser. Die Kurskos­ ten betragen 50 Franken/für das Ma­ terial (Fliesofix) werden 
5 Franken be­ rechnet. Bitte bringen Sie eine Woll­ decke, farblich passenden Filzstoff und Stickgarn mit. Der Kurs eignet sich für alle Altersgruppen, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Anmeldungen und Informationen: Kontakt- und Bera­ tungsstelle Alter (KBA), Beckagässli 6, Vaduz, Tel. 237 65 65. TOFU - 1000 und 1 Möglichkeit VADUZ: Die Tricks der richtigen Zube­ reitung. Sie haben bereits probiert mit Tofu zu kochen und es hat Ihnen und möglicherweise auch Ihrer 
Familie wie ein gekochter Putzschwamm ge­ schmeckt? Vor ca. fünfzehn Jahren hatte ich auch dieses Erlebnis. Danach habe 
ich gelernt, wie man mit Tofu richtig umgeht. Und wie eine Raupe zu einem Schmetterling wird, wurde der Tofu zu einem «Tausend-Sassa», der für nieine Kreativität und Phantasie keine Grenzen mehr kannte. Es war kein Fleischersatz mehr, .sondern eben Tofu - «Der Ver\vandlungskünstler». Der Kurs 175 unter der Leitung von Hansjörg Jandi beginnt am Dienstag, 22. Oktober 2002 in der Primarschule Äule in Vaduz. Anmeldung und Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 oder per E- Mail:  info@steln-egerta.li 
(Bing.) \
	        

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