Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Montag, 14. Oktober 2002 
9 LESERBRIEF Fürstenhasser? In seinem letzten aus 
einer Vielzahl von Leserbriefen zum Thema Verfas­ sung verstieg sich Herr Dr. Wolfgang Bayer, Gamprin,' am vergangenen Donnerstag dazu, die Gegner der fürst­ lichen Verfassungsvorschläge als 'Fürstenhasser» zu beschimpfen. Den Gehalt der langen Ausführun­ gen Dr. Bayers möchte ich hier nicht beurteilen. Unabhängig davon darf es aber einfach nicht hingenommen wer­ den, dass alle, die nicht gleicher Mei­ nung wie der Fürst sind, derart übel angegangen werden - egal, von wem. Viel zu viel Schaden ist in dieser Hin­ sicht in den letzten Monaten schon an­ gerichtet worden. P. S. Der österreichische Justizminis­ ter nannte kürzlich bei seinem Besuch in Vaduz einen 
wichtigen Grundsatz für eine funktionierende Demokratie: «Jede politische Macht braucht Kon­ trolle». Was ist eigentlich falsch daran, dass auch ein Staatsoberhaupt einer verfassungsmässigen Kontrolle unter­ stellt wird? Martin Negele, Gamprin KURSE Portugiesisch für leicht Fortgeschrittene VADUZ: Für Teilnehmende, die fünf Semester Kurspraxis oder anderweitig erworbene Vorkenntnisse haben; Auf­ frischen und Vertiefen von bereits Ge­ lerntem; Erweiterung des Wortschat­ zes, insbesondere der Verben; Üben von situationsbezogenem, aktiven Sprechen. Der Kurs 553 unter der Lei­ tung von Leticia Pereira Da Silva be­ ginnt am 23. Oktober um 18 Uhr in der Oberschule in Vaduz. Mit Voranmel­ dung. Anmeldung und Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 (oder per E-Mail;  info@stein-egerta.li ). 
(Eing.) Portugiesisch für Anfänger VADUZ: Einführung in die brasilia­ nisch-portugiesische Sprache für In­ teressierte ohne oder nur mit geringen Vorkenntnissen. Die Teilnehmenden sollen lernen, einfache Sätze zu ver­ stehen und selbst zu formulieren. Da­ bei werden die wichtigsten Grund­ kenntnisse der Grammatik geübt. Der Kurs 550 unter der Leitung von Leticia Pereira Da Silva beginnt am Mittwoch, den 23. Oktober um 20 Uhr in der Oberschule in Vaduz. Mit Voranmel­ dung. Anmeldung und Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 (oder per E-Mail:  info@stein-egerta.li 
). 
(Eing.) Silicon Valley Kquititrs NAV (4 AiiHgith^koimMiismn) Kurs 11.10.02 ,„36,87 Hermnmt f in;mce AGinvK Austi.iss" V.KJU/. 
i Itilfilon ••1?3 / 309 33 HO It's Money www.herntannfinnnce.coin PanAlpina Sicav Alpina V Preise, vom 11. Oktober 2002 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 41.40 Rücknahmepreis: € 40.50 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 39.70 Rücknahmepreis: € 38,86 ' Zahlstelle In Liechtenstein: Swissflrst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz 
«Steine zur Meditation» Arbeiten von Karl Prantl und Willi Kopf in der Galerie am Lindenplatz in Vaduz Mit Arbeiten von Karl Prantl und Willi Kopf zeigt die Galerie am Lindenplatz in Vaduz bis zum 16. November Werke von zwei international renommier­ ten, aus Österreich stammenden Künstlern, Gerolf Hause r  • Galerist Kurt Prantl eröffnete am Frei­ tagabend die Ausstellung «Karl Prantl - Steine zur Meditation» und «Willi Kopf - Objekte aus Spanplatten», die bis zum 16. November zu sehen ist. Karl Prantls Skulpturen entstehen als Ausdruck der Demut im Suchen nach einem Zusammenleben mit den Natur­ kräften; die ̂ls minimalistische Kuben erscheinenden Objekte von Willi Kopf sind aus industriell produziertem Ma­ terial, den Spanplatten, gestaltet. Die beiden Künstler Karl Prantl wurde 1923 im Burgen­ land geboren. Er studierte an der Aka­ demie der bildenden Künste (Klasse von Albert Paris Gütersloh) und grün­ dete 1959 das erste Europäische Bild­ hauersymposium in St. Margrethen im Burgenland, bei dem Steinbildhauer aus verschiedenen Nationen zusam­ men lebten und den künstlerischen Gedankenaustausch pflegten. Prantl begründete damit eine bis heute nicht abgerissene Tradition. Die Skulpturen von Karl Prantl schei­ nen wie von der Natur selbst 
geschaf-Vernissage 
zur Ausstellung von Karl Prantl und Willi Kopf in der Galerie am Lindenplatz in Vaduz. Von links: Willi Kopf, Katharina Prantl (kam in Vertretung ihres erkrankten Vaters) und Galerist Kurt Prantl. (Bild: Paul Trümmer) fen zu sein - Steine, die jahrelang der Sonne, dem Wind und dem Regen aus­ gesetzt sind und zu denen der Künstler gelegentlich mittels hartnäckiger Ein­ griffe im Einklang mit dem Wirken der Naturelemente zurückkehrt. Der 1949 in Vorarlberg geborene Willi Kopf studierte an der Kunstge­werbeschule 
und an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Fritz Wotruba. Er ist Vorstandsmitglied der Wiener . Secession, das älteste, aus­ drücklich der zeitgenössischen Kunst gewidmete, unabhängige Ausstel­ lungshaus. Bei den Arbeiten von Willi Kopf zeigt sich der Weg von einer in 
der Tradition abendländischer Bild­ hauerkunst verwurzelten Auffassung zu einer neuen, unkonventionellen Art der Gestaltung: einem von der künst­ lerischen Handschrift und den Spuren des 
Arbeitsprozesses befreiten, mini- malistischen Kubus, gestaltet aus in­ dustriell produziertem Material.. ; Suchtprävention auf humorvolle Art Eisi Gulp am kommenden Freitag in Balzers: «Hackedicht oder was?» Im Rahmen des 10-jährigen Beste­ hens des Balzner Jugendtreffpunkts Scharmotz sowie des 1-jährigen Be­ stehens des Wartauer Jugendtreffs Chillout findet am Freitag, den 18. Oktober um 20 Uhr im kleinen Ge­ meindesaal in Balzers eine einmalige Vorstellung von Eisi Gulp statt. Speziell eingeladen sind Eltern und deren Kinder, aber auch alle anderen, die das Thema Sucht einmal von der humorvollen und doch hintergründi­ gen Seite erleben wollen. Präventionspädagogik Um was geht es in «Hackedicht oder was»? Saufen, rauchen, kiffen, koksen, schnüffeln, spritzen, Trips einwerfen - darf man über Süchte lachen? Kann das ein Thema für einen Komiker sein? Für Eisi Gulp überhaupt kein Probleml Hackedicht! - nicht er selbst, sondern 
der Name seines Kabaretts - dreht sich nur um eins: jede Art von Drogen und deren Konsum. Eisi Gulp weist nicht mit erhobenem Zeigefinger auf die Ge­ fahren der bösen, bösen Drogen hin, sondern teilt gehörig ausl Ob Säufer, Kiffer oder Nikotinbaby - da bleibt kei­ner 
ungeschoren. Eisi Gulp ist ein Mul- titalent und bayrisches Original, er hat schon «Comedy» gemacht, bevor das Wort überhaupt erfunden war und lässt so manchen Entertainer alt aussehen. • Warum sollen Eltern, Jugendliche, Lehrkräfte und Jugendarbeitende hin­ gehen? Weil 
es ein pädagogisch wert­ volles Programm im Sinne der Sucht­ prävention ist. Zahlreiche Empfehlun­ gen sprechen für sich, z.B. die des Stadtjugendamtes München: «Neueste Forschungsergebnisse zur Präventi­ onspädagogik belegen eindrucksvoll, dass Aufklärung durch den ausschliess­ lichen Appell an Vernunft und Ein­ sicht wenig bringt. Im Vergleich dazu sollen Methoden mit lebensweltlichem Bezug auf «emotionaler Kommunikati­ onsschiene» wesentlich effektiver sein. Der Komiker und Kabarettist Eisi Gulp hat mit diesem Programm einen Weg gefunden, auf tragisch-komische Art 
und Weise zur Einsicht in den .selbst­ zerstörerischen Widersinn des Drogen- missbrauchs zu zwingen. Ein Pro­ gramm, das unserer Ansicht nach für Jugendliche aller Bevölkerungsschich­ ten besonders gut geeignet ist.» Der Eintritt kostet an der Abendkas­ sa 8 Franken, mit der Jugendkarte eu- ro26 nur 5 Franken. Für nur 5 Franken erhalten im Vorverkauf alle eine Ein- trittskarte (aha Schaan, Chillout Trüb­ bach, 
Migrol-Shop Trübbach, Roxy- Markt Balzers, Scharmotz Balzers). Gruppen ab 10 Personen erhalten zwei Karten gratis bei Reservation unter 079/740 74 64. Weitere Informationen zu Eisi Gulp und seinem Programm finden Sie im Internet unter www.eisi- gulp.de.   Eine Veranstaltung präsentiert von: Offene Jugendarbeit Balzers und Wartau, Amt für Soziale Dienste Liechtenstein. Wir freuen uns auf eu­ ren Besucht 
(Eing.) «FLay» lud zur Coming-out-Party Homosexuelle feierten am Samstagabend in der alten Sennerei in Tnesen Die Coming-out-Party wurde von «FLay», dem liechtensteinischen Ver­ ein 
fiir Schwule und Lesben, veran­ staltet. Anlass dafür war der interna­ tionale Coming-out-Tag am Freitag, an dem homosexuelle Menschen in aller Welt mehr Toleranz und Ver­ ständnis filr die gleichgeschlechtliche Liebe fordern. Martin Hasle r 1998 gegründet, zählt «FLay» heute ungefähr 35 Mitglieder, wobei etwa ein Viertel davon weiblich sind. Günther Simon, Medienverantwortli­ cher des Vereins, ist der Meinung, dass die gesellschaftliche Akzeptanz in den letzten Jahren vor allem bei der jün­ geren Generation zugenommen hat. Gesetzlich benachteiligt Trotzdem, so betont er, sind homo­ sexuelle Paare durch das Gesetz nach wie vor benachteiligt. Da es zur Zeit noch keine gesetzliche Anerkennung 
der gleichgeschlechtlichen Partner­ schaft gibt, haben diese Paare mit er­ heblichen Einschränkungen zu rech­ nen. Diese äussern sich unter anderem im Erbschafts- sowie im Steuerrecht. 
Filmvorführung Bei der Coming-out-Party wurde den Anwesenden eine Komödie über Homosexualität vorgeführt. «Weil ich Gute Stimmung an der Coming-out-Party in Triesen. 
ein Mädchen bin» handelt von der Vorzeigeschülerin Megan, die zu Un­ recht von ihren Eltem füf lesbisch ge­ halten wird. Kurzerhand wird sie in eine Umerziehungsklinik für homose­ xuelle Jugendliche geschickt, wo sie sich dann prompt in ihre rebellische Campkollegin Graham verliebt. Homophobie, die Angst vor homo­ sexueller Liebe, wird in diesem Film zwar humorvoll . thematisiert. Schockierend ist jedoch, dass solche Umerziehungscamps in den USA tatsächlich existieren. Im Anschluss an den Film feierten die Anwesenden den internationalen oComing-out-Tag. So ein Tag soll Schwulen und Lesben, so Günther Si­ mon, die ihre Neigungen bis dahin ge­ heim gelebt haben, Mut zum Coming- out machen. Ausserdem wird durch diesen Aktionstag daraüf hingewiesen, dass Homosexuelle nicht anders leben als «normale» 
Menschen und auch im beruflichen Alltag genausoviel leisten können. i
	        

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