Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Samstag, 12. Oktober 2002 
23 Der Liechtensteiner Espöir Rene Marxer an der Strassen-WM in Zolder mit Rang 109 im Ziel An der Strassen-WM in Zolder (Be) hat der Liechtensteiner Es- poir Rene Marxer sein Vorhaben verwirklicht, die Distanz durch­ zustehen und ins Ziel zu kom­ men. Weil er an der letzten klei­ nen Steigung wegen Bein­ krämpfen leicht abgehängt wurde, war der 19-Jährige nach der Fahrt über 166,4 km nicht ganz zufrieden. Toni Nötzli aus Zolde r 1:38 Minuten'Rückstand und Platz 109 unter 139 Klassierten und 173 Teilneh­ mern wies die Rangliste für Rene.&Iar- xer.aus. 
"Plus; ein Rekord-Stundenmit­ te! für ein Espoirs-WM-Rennen von' 46,122 km/h, das den einzigen Liech­ tensteiner Teilnehmer, dieser Titel­ kämpfe allerdings nicht gross beein­ druckte: «In dieser Saison habe ich auch schon so schnelle Renne gefah­ ren.» . Zu wenig getrunken Wenig gcsprilchig sass Rene Marxer nach seinem Einsatz in der Boxe Liechtensteins auf einem Stuhl: «Am Schluss musste ich abreissen lassen, am einzigen Berg.» Für die Provinz > Limburg im Norden Belgiens mag der, Ausdruck «Berg» zutreffen. Es handel­ te sich um einen kleinen, sanften An­ stieg. Pro 12,8-km-Runde machte die Höhendifferenz bescheidene 24 Meter aus. Und weshalb musste Rene Marxer 3 km vor dem Ziel passen? «Ich habe wahrscheinlich zu wenig getrunken.» Nur drei Bidons Flüssigkeit nahm er im Verlaufe der Rekordfahrt von .3:38. Stunden Dauer zu sich. Angesichts der kühlen Temperatur von lediglich 9 Grad war diese Flüssigkeitszufuhr trotzdem zu gering. Angesichts des konstant .hohen Rhythmus war .der Flüssigkeitsverlu'st durch das Schwit­ zen nicht zu unterschätzen. . «Nächstes Jahr geht es besser» Rene Ma'rxer hatte sich meistens im mittleren Teil des Feldes aufgehalten und hatte dabei das Glück, von den zahlreichen Stürzen unbehelligt zu bleiben. Letztes Jahr, als er in Lissabon bei seiner WM-Premiere als Junior an-Rent 
Marxer zeigte sich mit seiner Leistung und dem 109. Rang nicht sonderlich zufrieden. 
. fortige Disqualifikation wegen Verlas­ sens der Fahrlinie zur Folge gehabt hätte. In Zolder deklassierten die Kom­ missäre 
des Weltverbandes UCI dafür Hans Dekkers (Ho), der die Ziellinie als Zweiter überquert hatte. Dekkers hatte wohl Körperkontakt mit Eric-Baumann (De), doch dieser Vorfall war nicht .so gravierend. ' . Die Deklassierung Dekkers gereichte David Loosli zum Vorteil, der damit der Schweiz die erste. WM-Medaille in einem Espoirs-Wettkampf bescherte. Für den Fahrradmechaniker aus Bern . hatte Gregory Rast den Spurt-lanciert. 50 m vor dem Ziel befand sich Loosli in führender Position. Dann wurde der diesjährige Sieger der Berner Rund­ fahrt und einer Etappe der Thüringen- Rundfahrt noch überspurtet. Wie alle anderen jungen, hoffnungsvollen Fah­ rer sucht Loosli nach einem Profi-Ver­ trag.'Möglicherweise .hilft ihm seine Leistung von Zolder, diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen. 7" " Resultate Zolder (Be). Rad-WM. Strasse. Espoirs (166,4 km): 1. Francesco Chicchi (It) 3:36:28 (46,122 km/h). 2. Francisco Gutierrez (Sp). 3. David Loosli (Sz)i 4. Sergej Lagutin (Usbj. 5. GcofTroy Lcquatre (Fr). 6. Gregory Rast (Sz). Ferner: 32. ÖlivcrZaügg ($z).49. Michael Al- basini (Sz), alle gleiche Zeit. 
109. Rene Marxer (Lie). 124. Daniel Gysling (Sz) 3:37. 173 ge­ startet, 139 klassiert. Hans Dekkers (Ho) als ; 
Zweiter wegen irregulärem Sprints deklassiert. Juniorinnen (76,8 km): 1. Suzanne de Gocde (Ho) 1:59:00 (38,723 km/h). 2. Claudia Stumpf (De). 3. Monica Holer (Sd). 4. Nathälie Tirard (Fr). 5. Magen Long <ÜSA). 6. Bclinda Gross (Au). Ferner: 9. Judith. Baumann (Sz). 24.' Monika Furrcr (Sz), alle gleiche Zeit. 60 klassiert. den Start gegangen war, hatte er schon am Ende der ersten Runde schmerz­ haften Kontakt mit.dem Aspha'lt ge­ schlossen und war danach über die restliche Distanz hinter dem Feld her­ gefahren. «Ich hatte mit einem schnel­ len Rennen gerechnet. Das passte schon», meinte Marxer, der die gute Betreuung durch Yvonne und Elmar Ritter lobend hervorhob. «Nächstes . Jahr geht es. besser», fügte der 19- Jährige an. Dann findet die WM in Ha­ milton (Ka) statt und der Rundkurs dort beinhaltet eine ruppige Steigung, , die von den Einheimischen kurzerhand als 
«Wand» bezeichnet wird. Marxer: . «Dann muss ich halt dementsprechend 
trainieren.» Als er in Zielnähe kam, hatte Rend Marxer kein besonders Au­ genmerk für den am Boden liegenden • Fabio Borghesi (It): «Stürze gehören in unserem Sport zum Alltag. Das ist nichts Besonderes.» In diesem Fall vielleicht schon. Chicchi ist Weltmeister Die deutschen Fahrer berichteten, Borghesi sei das Opfer des neuen Welt­ meisters Francesco Chicchi (It) gewor­ den, der.sich vor dem Endspurt mit. den Händen und den Füssen Platz ver­ schaffte. Auf den allerletzten Metern fuhr Chicchi dann noch eine riesige Welle, die in jedem Profirennen die 
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SjpegSigäe "l^-Fussball Das Volksblatt-FussballTQuiz Alle gegen Cipollini und Zabel Rad: Mehr als 50 Aspiranten auf den Strassen-WM-Titel Vor dem Strassen-WM-Rennen der Elite am Sonntag in Zolder (Be) spricht vieles Tür eine Massenan­ kunft. Sehr viele Fahrer werden je­ doch danach trachten, sich am Ende nicht mit den Sprintern wie Mario Cipollini oder Erik Zabel messen zu müssen. Das jüngste Beispiel dafür, wie auch auf flachen Strecken die Sprinter aus­ manövriert werden können, datiert vom vergangenen Sonntag. Im Klassi­ ker Paris-Tours setzten sich zum sechsten Mal in Folge die Ausreisser 
durch. Unter besonderem Druck stehen die Italiener. Seit 1992 (Gianni Bugno in Benidorm/Sp) stellte die Squadra azzurra keinen Strässenweltmeister mehr. Erstmals hat sie bei einem Titel- kampf mit Mario Cipollini, der mit Giovanni Lorobardi, Mario Scirea und Daniele Bennati gleich drei persönli­ che Helfer besitzt, eine der schillernds­ ten Profi-Persönlichkeiten der Gegen­ wart in ihren Reihen. Nicht wenige Be­ obachter sind überzeugt davon, .dass Erik Zabel am Ende eines Rennen von über 250 km Länge stärker einzustufen ist Cipollini. Ein Medaillengewinn 
würde die Saison des Deutschen auf­ polieren, dem im Gegensatz zu den vorangegangenen vier Jahren beinahe nichts gelang. Schweizer als Aussenseiter Auch wenn die Schweizer in den letzten Jahren die Titelkämpfe mehr­ mals mitgeprägt haben, sind ihnen diesmal lediglich AusSenseiter-Chan- cen einzuräumen. In Jean-Claude Leclercqs Aufgebot sind keine Athle­ ten auszumachen, die in einem Mas­ senspurt eine Spitzenklassierung er­ zielen können. Rumsas gegen Kaution auf freiem Fuss Rad: Edita Rumsas nach über zwei Monaten Haft gegen Kaution entlassen Die am 30. Juli in Untersuchungshaft genommene Litauerin Edita Rumsas 
; ist in Bonneville (Fr) gegen Zahlung einer Kaution von 20 000 Euro ent­ lassen worden. Die Frau des Renn­ fahrers Raimondas Rumsas war nach der Tour de France mit Dopingmit­ teln erwischt worden. Die Polizei hatte im Auto der 28-jähri­ gen Ehefrau des TdF-Dritten 37 ver-, schiedene Doping-Präparaten gefun­ den. Die Anklage lautet auf organisier­ ten Handel mit Doping-Mitteln. Frau Rumsas hatte behauptet, die 
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nen Medikamente, darunter Wachs- tums-Hormone und EPO, seien für ihre Familie in.Litauen bestimmt ge­ wesen. Raimondas Rumsas war Jbei Doping­ kontrollen während der Tour de Fran­ ce und danach stets negativ getestet worden. Der Profi' des italienischen Lampre-Teams weigerte sich, persön­ lich vor der französischen Justiz zu er­ scheinen und auszusagen. Polizisten vernahmen ihn, der den Gebrauch von verbotenen Präparaten leugnete, an seinem Wohnort am Gardasee. Bis zur Klätüng der Situation wurde Rumsas 
vom Lampre-Team suspendiert. Vier Lampre-Fahrer, die an der «Grande Boucle» teilgenommen hat­ ten, unter ihnen Rubens Bertogliatti, waren am Sonntag nach dem Weltcup- Rennen Paris-Tours von der französi­ schen Polizei im Zusammenhang mit der «Affäre Rumsas» vernommen wer­ den. Die Justiz hatte sich zweimal gegen Edita Rumsas' Entlassung ausgespro­ chen. Am Freitag wurde die Angeklag­ te von einem Angestellten der litaui­ schen Botschaft abgeholt und in ihren Wohnort nach Italien chauffiert. '? . 
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