Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Samstag, 12. Oktober 2002 
1 3 Liechtensteins Präsenz in Frankfurt Elisabeth Sele und Mathias Ospelt über Liechtensteins Büchmessenauftritt Liechtenstein präsentiert sich in diesem Jahr zum vierten Mal bei der internationalen Buch­ messe in Frankfurt. Zwei weite­ re Auftritte sind geplant. Wie es . weitergehen soll, so Mathias Ospelt, liege an der Regierung. Gerolf Hauser aus Frankfurt Dazu komme, dass in Basel nächstes Jahr eine grosse Litcraturmesse entste­ hen soll. Allerdings, so Elisabeth Sele, sei die Basler Terminwahl äusserst ungünstig, da praktisch zeitgleich in Genf eine Literaturmesse stattfinde. Beachtung finden Natürlich, so Elisabeth Sele und Ma­ thias Ospelt, die beiden Verantwortli­ chen für Liechtensteins Auftritt auf der Frankfurter Messe, sei es sehr in­ teressant, in Basel präsent zu sein, was aber Frankfurt nicht ausschliesse, denn liier seien das internationale Publikum, die internationalen Verlage vertreten. Mathias Ospelt: «Es kommen viele Menschen aus aller Welt zu un­ serem Stand und wollen etwas erfah­ ren über Liechtenstein. Vielehalten an unserem Stand auch an, weil wir 
wirk­ lich schöne und attraktive Bücher prä­ sentieren. 
Und letztendlich ist unsere Präsenz hier doch auch wichtige Ima­ gepflege.» Elisabeth Sele: «Und dies, 
Gerhard Hornsteiner präsentierte den 2. Unser Bild zeigt Tom Büchel, Leiter der obwohl der Standplatz, den man uns zugewiesen hat, nicht so ideal ist wie im letzten Jahr, da man alle kleineren europäischen Länder zusammenge­ legt hat, aber leider ausserhalb des Stockwerks, auf dem die grossen Lite- raturverlage vertreten sind. Ausser-Alpenrepört 
und Rudolf Winterstein das Buch »Evelyne Bemann - Zwischenhalt». Stabsstelle für Kultur, bei der Präsentation des Bildbandes «Licht und Schatten». Da Liechtenstein'nicht über einen nationalen Verlegerverband verfügt, wurden durch den Kulturbeirat, l^ie in den vergangenen Jahren, Elisabeth Sele und Ma­ thias Ospelt mit Planung und Durchführung der Präsenz in Frankfurt beauftragt. 
dem steht mitten in unserem Stand eine der grossen Hallensäulen. Und trotz­ dem sind die Beachtung und die Kon­ takte zu Verlegern sehr gut, eigentlich von 
Jahr zu Jahr besser geworden, denn man findet umso mehr Beach­ tung, je öfter man hier in Frankfurt präsent ist.» Mathias Ospelt: «Wir, d. h. der Name Liechtenstein, steht jetzt auch auf allen grossen Hinweisplaka­ ten auf dem gesamten Messegelände.» Begrüssung durch Josef Braun Josef Braun, Präsident des Kultur­ beirates, erläuterte bei seiner Begrüs­ sung am- gestrigen Liechtenstcin-Tag die Teilnahme Liechtensteins an der internationalen Buchmesse in Frank­ furt: «Nach verschiedenen Ausstel­ lungserfahrungen, hat die Regierung des . Fürstentums Liechtenstein auf Empfehlung des Kulturbeiratcs im Jahre 2000 beschlossen, dass sich Liechtenstein künftig regelmässig an der Buchmesse beteiligen wird. Wir „haben uns mit diesem Beschluss er­ hofft, dass das internationale Publi­ kum verstärkt auf das liierarische Schaffen und auf die Verlagstätigkeit in Liechtenstein aufmerksam gcmacht werden kann... Der Literatur werden in Liechtenstein verschiedene Plattfor­ men geboten. Alle zwei Jahre finden 
in Schaan die Liechtensteiner Litera­ turtage statt, an denen Dichter und Dichterinnen aus dem In- und Aus­ land aus ihren Werken lesen und diese zur Diskussion stellen. Ein Förderer des literarischen 
Schaffens ist auch der Pen-Club Liechtenstein. Mit be­sonderer 
Freude darf ich Sie heute daraufhinweisen, dass am 7. Septem- ' ber dieses Jahres der Verein <Literatur- haus Liechtenstein» seine Tätigkeit aufgenommen hat.» Stefan Sprengers Katzengold Stefan Sprengers Text «Katzengold», der im Dezember im Roman-Banzer- Verlag erscheinen wird und aus dem er am Liechtenstein-Tag Auszüge las, beschäftigt sich intensiv und äusserst feinfühlig mit den Fragen: «Ist es möglich, die Auswirkungen der Fi- nanzdrehscheibe Liechtenstein auf Liechtenstein selbst zu bilanzieren? Gibt es neben offensichtlichen Vortei­ len nach dem Motto <uns geht es gut, so soll es bleiben», auch Verformun­ gen, Behinderungen, Betäubungen, gibt es Nachteile?» Sein Text sei ein Versuch, mit Fragen zumindest zu weiteren Fragen zu kommen. Mit den folgenden vielsagenden Fragen be­ ginnt der Text: «Weshalb unterschreibt der 16-jährige Peter einen kaufmänni­ schen Lehrvertrag bei einem grossen Treuhandunternehmen in Vaduz, wie es die 12 anderen Jugendlichen der 15-köpfigen Vaduzer Realabschluss­ klasse auch tun? Weshalb wird er nicht Töffmech? Weshalb studiert der 20-jährige Benedikt Jura in Innsbruck oder Wirtschaft 
in St. Gallen wie 15 andere Maturandi der Vaduzer Gym­ nasialklasse? Und nicht Film in Paris?» Beim gestrigen Liechtenstein-Tag las Frankfurt Stefan Sprenger aus seinem erscheinenden Text »Katzengold». 
an der internationalen Buchmesse in im Dezember im Roman-Banzer-Verlag (Bilder: Gerolf Hauser) Maria Bill präsentiert den «Spatz von Paris» Faszinierende Hommage an Edith Piaf im TalC Am Mittwoch, 16., und Donnerstag, 17.. Oktober, 20.09 Uhr, kommt die Schweizer Schauspielerin und Sän­ gerin Maria Bill wieder einmal ans Theater am Kirchplatz. Sie präsen^ tiert Szenen und Chansons aus dem Leben der Edith Piaf. «Non, rien de rien. Non, je ne regrette rien!» Nein. Sie bereut nichts, rein gar nichts. Dabei gibt es etliche dunkle Stellen in ihrem Leben. Doch die Frau, die da im gleissenden Licht der Scheinwerfer singt, hat das Milieu der schweren Jungs und leichten Mädchen hinter sich gelassen. Sie ist nicht mehr Edith Giovanna Gassion, die Stras- sensängerin, sie ist Edith Piaf, der um­ jubelte «Spatz von Paris». Der Erfolg hat seinen Preis. Piaf singt, Edith leidet. Mit Alkohol und • Drogen malt sie sich «La Vie en rose». Als sie am 11. Oktober 1963 stirbt, ist sie gerade 47 Jahre alt. Auch fast vierzig Jahre nach ihrem Tod ist E'dith Piaf unvergessen. Einen ganz besonderen Tribut zollt ihr die Schweizerin Maria Bill mit ihrem So­ loprogramm «Piaf». Sie - singt die Chansons, zeichnet in kurzen Spiel­ szenen das Leben auf der Achterbahn nach, rechnet ab mit den Männern 
Die Schweizer Schauspielerin und Sängerin Maria Bill kommt wieder einmal ans Theater am Kirchplatz. und der Liebe. Und zieht das Fazit: Es gibt nichts zu bereuen. Der Vorverkauf hat begonnen. Kar­ten 
gibt es beim TaK, Reberastrasse 10, Schaan, (00423) 237 59 69, montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und von 
15 bis 18 Uhr. Ausserhalb dieser Zei­ ten nimmt ein Anrufbeantworter Kar­ tenwünsche entgegen. 
Passivkonzert BALZERS: Am Samstag, den 26. Okto­ ber um 20 Uhr findet im Gemeindesaal Balzers das diesjährige Passivkonzert des Singkreises Gutenberg unter dem Motto «Zauber des Südens» statt. Mit einem bunten Liederbogen aus Spanien und Italien, bereichert durch feurige Tänze einer Flamencogruppe, laden wir Sie, liebe Konzertbesucher, ein, diesen Abend in heiterer südlicher Atmosphä­ re mit uns zu verbringen. Der zweite Teil des Konzertes wird zusammen mit den Sängerkollegen des MGV Balzers gestaltet, als Solist wirkt der bekannte Tenor Karl Jerolitsch mit. Begleitet wird das Ganze musikalisch von der Pianistin Elena Büchel und einer Rhyth­ mus-Gruppe ; mit Christian Kindle, Gitarre; Clemens Kaufmann, Kontra- bass; Maximilian Näscher, Schlagwerk. Besonders gespannt darf man auch auf die Flamenco-Gruppe sein, deren Leiter. Eduardo de Soto, selbst ein gefeierter Solotänzer und Choreograf, heute als Leiter der Ballettschule regelmässig in der «Alten Traube» in Sargans Modern Dance und Flamenco unterrichtet. Die Gesamtleitung liegt in den bewährten Händen unseres langjährigen Dirigen­ ten Josef Gstach. Im Anschluss an das Konzert laden wir Sie herzlich ein, mit uns noch einige gemütliche Stunden im kleinen Gemeindesaal (1. Stock) zu verbringen und freuen uns heute schon auf Ihren Besuch. (Eing.)
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.