Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Freitag, 4. Oktober 2002 
5 mit Der Architekturwettbewerb «Mehrzweckgebäude Maureh-Schaanwald» ist entschieden Das Preisgericht gab am ver­ gangenen Mittwochabend nach zweitägiger Jurierung in der Aula der Primarschule Mauren den Sieger bekannt. Das erst­ platzierte Projekt des Architek­ turbüros Bargetze + Partner aus Vaduz "stellt eine Lösung dar, die die gestellten Anforderun­ gen an ein Mehrzweckgebäude mit zukünftigen Entwicklungs­ möglichkeiten für die Gemeinde optimal löst. Beim Wettbewerb haben sich insgesamt 20 Archi­ tekturbüros beteiligt. - Am 11. März 2002 würden die Maurer Bürgerinnen und Öürger an die Wahl­ urne gebeten. Sie hätten zu entschei­ den, ob in der Industriezone ein Mehr­ zweckgebäude mit Beheimatung der kommunalen Dienste, wie Feuerwehr, Werkhof, Kulturgütersamaflung, Aus­ stellungsmöglichkeiten sowie Weitere multifunktionale Raumpotenziale ge­ baut werden soll oder nicht. Das Ab­ stimmungsergebnis war dann iiber- " wältigend, denn 86% der Bürgerinnen und Bürger befürworteten dieses Pro­ jektvorhaben. Damit wurde der Vor­ schlag des Gemeinderates bei der Be­ völkerung auf hervorragende Art und Weise angenommen. Es galt nun, ei­ nen öffentlichen Wettbewerb durch-: zufuhren. Diese Chance Hessen sich 20 Architekten unseres Landes sowie der Region nicht entgehen und begannen mit der Ausarbeitung von Plänen und Modellen. Alle eingereichten Projekte haben die Vorprüfung bestanden und nahmen damit am Wettbewerb teil. Die eingereichten Arbeiten können . übrigens in einer Gesamtschau von heute Freitag, den 4, Oktober bis Don­ nerstag, den 17. Oktober jeweils mon-Das 
Projekt des Architekturburos Bargetze + Partner aus Vaduz uberzeugte durch eine konzeptionell, überzeugende und sorgfältige Ausarbeitung der angeforderten Aufgabenstellung. (Bild: J.J. Wucherer) tags bis samstags von 17 bis 19 Uhr in der Aula der Primarschule Mauren be­ sichtigt werden. Am 7. Oktober wer­ den zudem Fachlepte zur Verfügung stehen. > Herausforderung für Bewerber und Jury Unter dem Motto «Alles unter einem Dach» sollen Im Mehrzweckgebäude die Feuerwehr, der Werkhof, die Kul­ turgütersammlung mit weiteren funk­ tionalen Diensten sowie eine Tiefgara­ ge mit Parkplätzen und Lagerräumen untergebracht werden. Die gestellten Anforderungen waren sehr hoch, und den mitwirkenden Architekten ist es gelungen, interessante Projekte vorzu­legen. 
«Das Niveau war grundsätzlich sehr hoch, was auch das Interesse der. Bewerber an dem Projekt zum Aus--- druck bringt», so der Fachpreisrichter und Vorsitzende der Jury, Markus Gohm. In kleinen Schritten, habe sich die Jury innerhalb von zwei Tagen dem «Optimalen» genähert. Auf dem zweiten Rang behauptete ' sich schliesslich das Projekt von Verling + Partner, Vaduz, den dritten Platz si­ cherte sich das Büro Karl + Probst, Triesen. Die Preisrichter, Johannes . Kaiser, Vorsteher und Vorsitzender, Freddy Kaiser, Gemeindera't, Dietmar Marxer, Gemeinderat, Markus Gohm, Architekt, Stefan Schuler, Architekt, Hubert Ospelt, Architekt, Hansjörg 
Hartmann, Architekt, Max Bühler, f euerwehr, Benno Jäger, Werkhof, und Josef Mahlknecht, Bau-Data ÄG, ha­ ben es sich alles andere als leicht ge­ macht und die Jurierung auf der Basis von nachvollziehbaren, und klaren Kriterien vollzogen." Das Mehrzweckgebäude der Zukunft Den Charakter des erstrangierten Projektes hat die Jury wie folgt um­ schrieben: «Mit einem Längsbaukörper parallel zur Industriestrasse passt sich das Sie­ gerprojekt von Bargetze + Partner den anliegenden Bauten perfekt an. Der Vorplatz der Feuerwehr ist in Richtung 
der Strasse orientiert. Auf der Rücksei­ te des Gebäudes befindet sich der Aus­ senbereich des Werkhofes. Die beiden Funktionsbereiche sind anhand eines Durchgangs klar voneinander ge­ trennt. Der Durchgpng ist auch die zentrale Stelle, um in die oberen Ge­ schosse zu gelangen, wo sich der Kul- turgüterraum und die Ausstellungs- fläche befinden. Das lichtdurchflutete Obergeschoss stellt eine wesentliche Aufwertung der Raumqualität dar. Die Lage des Gebäudes im Grundstück schafft genügend Freiräume für künf­ tige Erweiterungsetappen.. Das vorlie- . gende Projekt überzeugt in seiner Ge­ samtheit und beeindruckt sowohl kon­ zeptionell als auch in der sorgfältigen- Ausarbeitung.» Neben den funktionalen Kriterien • war es für den Gemeinderat sehr wich­ tig, dass die Wettbewerbsarbeiten auch Perspektiven für die zukünftige Entwicklung aufzeigen, ohne dass da­ bei die Funktionsbereiche der Feuer­ wehr sowie des Werkhofes ge­ schmälert werden. Auch aus dem kürzlich Von der Gemeindebehörde durchgeführten: Wirtschaftsgespräch kam deutlich zum Ausdruck,: dass in dieser Richtüng ein Raumpotenzial für die Zukunft notwendig ist. Das Sieger 
j projekt löste auch diese Aufgabenstel­ lung mitzukunftsorientierten Perspek­ tiven. • '• Zustimmung des Gemeinderates Im Anschluss an die Jurierung be- fasste sich der Gemeinderat mit den' Jury-Ergebnissen und bestätigte nach eingehender Beschäftigung mit der Wettbewerbsfrage einstimmig die Re- . sultate des Preisgerichtes. Die Ge­ meinde Mauren darf sich auf ein tolles sowie zukunftsorientiertes Projekt . freuen. Kinder benötigen glaubwürdige Erwachsene Vortrag im «Eltern-Kind-Forum» über Spiritualität und Religion «Kindern die Möglichkeit geben, sich und die Welt zu erfahren, in der Natur, in Riten, bei Tag und im Dunkeln...» Dazu führte Dr. Helga Kohler-Spiegel Bemerkenswertes aus in ihrem Vor­ trag vom Mittwochabend im «Eltern- . Kind-Forum», zu dem Geschäftsfuh- rerin Maja Marxer-Schädler ein­ führende Worte sprach. Theres Mat t  , «Was Kinder glücklich macht», darüber berichtete die Referentin nach neues^ ten Untersuchungen: «Mit der Familie ANZEIGE . 
etwas"erleben, in güter Atmosphäre,' wenn alle miteinander zusammen sind und es gut haben.» Sie bestärkte Eltern und Erziehende, achtsam und hell­ hörig zu-sein in den vielen kleinen Momenten des Tages, däs Unauffällige im Alltag wahrzunehmen, bewusst und aufmerksam: in Begegnungen, Si­ tuationen, Erfahrungen, Erlebnissen. Sie betonte, dass spirituelle Haltung im Konkreten beginne, wie etwa ande­ re Menschen bewusst anzusehen, sich ihnen zuzuwenden. Es- gelte, sich selbst zu spüren, Stimmungen wahr­ zunehmen, aufzumerken: Was be- • Wer sich frühzeitig auf den Winter vorbereitet, hat einfach mehr Spass. Gut, gibt es den permanenten 
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schäftigt mich, welche Gedanken be­ stimmen mich. Gesellschaftliche, kulturelle, religiöse Vielfalt Wie vielfältig «Religion» - Glau­ bensvorstellungen - uns heute entge­ genkommen, fasste Helga Kohler in vier Aspekten zusammen: «Was ich glaube, ist meine Sache» - «Was wahr ist, weiss keiner» - «Ich glaube, was mir hilft, was mir etwas bringt» - «Ich suche mir zusammen, was mir pässt, was zu mir passt.» Sie betonte: «Inner­ halb dieser gesellschaftlichen 
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; v\:\ - ; Am Mittwoch referierte Helga Kohler-Spiegel in den Räumlichkeiten des Eltem- Kind-Fontms in Schaan über Spiritualität und Religion.• (Bild: Paul Trümmer) Samstag, 5. Oktober 2002,09.00 -17.00 Uhr Sonntag, 6. Oktober 2002, 10.00 -16.00 Uhr Garage 
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wicklungen-ist es nicht einfach, Men­ schen neben sich selbst wahrzuneh­ men, den Blick zu öffnen auf Men­ schen, mit denen ich lebe und arbeite, die ich mir nicht selbst ausgesucht ha­ be, mit denen ich im Alltag verbunden bin.» Sie verwies darauf* dass Kinder und Jugendliche die Widersprüchlich­ keit der Erwachsenenwelt erleben, ging auf die «Spracharmut» auf die In­ dividualisierung und Privatisierung im religiösen Bereich ein. Erzählen, feiern, ritualisieren Die Rednerin verdeutlichte, wie an­ hand der Bibel vom Leben erzählt wer­ den kann, über Erfahrungen von Men­ schen, um Gott und Glaube - abends beim Zubettgehen, in der Küche, am Familientisch, wo auch immer. Zum Erzählen gehöre das Feiern, meist mit festgelegten Orten, ritualisierten Ab­läufen, 
liturgisch oder familiär. Beim Feiern nehmen Kinder den Klang, den Geruch, die Atmosphäre auf, bevor alle Worte verstanden werden, betonte sie. Es gelte eine Sprache zu finden für unsere Sehnsucht, fiir das Religiöse, um die Kinder daran teilhaben zu las­ sen, sie einzubinden. Als Erziehende bestehe unsere Aufgabe im alltägli­ chen Leben darin: Dasein, wenn ein Gespräch nötig ist, gut auf sich selbst zu achten und auf die Menschen, die uns anvertraut sind, in Beziehung zu bleiben mit sich, mit anderen, mit Gott. Das anschliessende Gespräch berührte unter anderem die individu­ elle Prägung, Angstbilder und Zwän­ ge, das Erleben der Kinder, das gute Zuhören und auf sie Eingehen, der Schutzengel, neue Formen im; Gottes­ dienst, ausgerichtet auf Jugendliche, . auf Suchende, die Ökumene.
	        

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