Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

6 Donnerstag, 3. 
Oktober 2002 
INLAND 
Liechtensteiner VOLKSBLATT EWI verlieh Europa-Preise «Euro Crystel Globo» für verdiente Persönlichkeiten delskammerpräsident, Säntander; EWI-Präsidium, Campione; S. E. Bot- partement f. Auswärtige Angelegen- 4. Reihe v. links: GK Hans Harrer, schafter Johannes Matyassy, Eidg. De- heiten (EDA), Bern. 
(Eing.) 
[ • " V" Frauen fördern Frauen , r Frauen fordern Fräuen Renate Wohlwend Landtagsabgeordnete umm mi h- - -— 
 1 '"' r' Tr i' ni iii «Fraua i d'Politik? Es ischt hött nor­ mal, aber i bi wytt ober 70 gsy, wo mini Grosskind für 's Frauastimm- recht gy stimma sinn!» Diese aufge­ weckte Unterländerin ist zweifellos denen dankbar, die fiir das Wahl­ recht der Frauen gekämpft haben. Sie erachtet es als wichtig, dass Männer und Frauen gleichgestellt sind, nicht nur in der Familie und im Beruf, sondern auch im öffentli­ chen Leben und in politischen Gre­ mien. Diese motivierenden Worte zu Be­ ginn meiner «politischen Laufbahn» kamen mir spontan in den Sinn, als der Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in Strassburg lamentierte, er vermisse die Frauen in den neu bestellten De­ legationen der Mitglicdstaaten. Vor allem im Vorfeld, von Wahlen, aber um so mehr bei Bekanntwer­ den der von Männern dominierten Wahlergebnisse fragen wir uns, was wir besser machen sollten, um mehr Frauen zur aktiven Mitarbeit in der Politik gewinnen zu können. Das Thema scheint nicht, nur uns in Liechtenstein zu plagen. Ein Blick in die Delegationslisten der Mitglieds­ staaten des Europarates ist ernüch­ ternd: die Zahl der weiblichen Volksvertreterinnen ist verschwin­ dend klein; nicht einmal die skandi­ navischen Länder schaffen mehr als 25-30 Prozent Frauenanteil, so manche Delegation ist gar rein männlich besetzt. Liechtenstein schneidet mit einer 25-prozentigen, in der letzten Mandatsperiode sogar 50-prozentigen, Frauenbeteiligung in der Europaratsdelegation gar nicht schlecht ab! Den europaweiten Vergleich im realitätsbezogenen politischen All­ tag anzustellen, dünkt mich sehr in­ teressant: Ergebnis: Noch wird die Politik von Männern gemacht! Daran können wir nur dann etwas ändern, wenn wir Frauen uns viel mehr für politische Anliegen inte­ ressieren; Frauen führen den Haus­ halt, Frauen erziehen verantwor- tungsbewusst ihre Kinder, Frauen bewähren sich im Beruf: Alles an­ spruchsvolle Aufgaben, die mit ei­ nem Selbstverständnis brillant er­ füllt werden. Politik fordert nicht mehr - aber auch nicht weniger, Po­ litik prägt die Gesellschaft, in der wir leben, und umgekehrt; gerade deshalb ist es so wichtig, dass Frau­ en vermehrt vertreten sind. Für das politische Engagement ist es nie zu spät: nicht den Weg des geringsten Widerstandes gehen, sondern mitreden, mitgestalten, konstruktiv kritisieren, für etwas einstehen, sich gegenseitig unter­ stützen, etwas bewegen...! Mir gefällt der Slogan: «Frauen fördern Frauen, Frauen fordern Frauen», und ich stehe voll dafür ein. Wenn es dann auch noch Män­ ner gibt... und es gibt sie... die uns Frauen fordern und fördern, ist es umso besser! 
Bereits zum 9. Mal verlieh das Europäische Wirtschaftsinstitut International, EWI, Schaan, sei­ ne Europa-Preise. Am 31. Au­ gust 2002 durfte EWI-Präsident Consul 
DDr. Werner Walser un­ ter dem bezeichnenden Motto: «Eine Europa-Matinee mit Tra­ dition, Herz und Charme» im grössten Casino Europas in Ba­ den/Wien folgende Persönlich­ keiten mit dem «Euro Crystal Globe» auszeichnen: Reihe v. links: Frau Monika, EWI- Präsidium, Schaan;. Consul DDr. Wer­ ner Walser, EWI-Präsident, Schaan; Dagmar Koller, Operetten- und Musi­ cal-Star, Wien; K. H. Dr. Otto von Habsburg, Europa-Pionier, Pöcking; S. D. Prinz Alfonso von Hohenlohe, Ur­ banisator, Hotelier, Marbella; 2. Reihe v. links: Dr. Comelio Som- maruga, Ehrenpräsident d. Intern. Ro­ ten Kreuzes, Genf; Freddy Quinn, Sän­ ger, Schauspieler, Entertainer, Ham­ burg; 3. Reihe v. links: Urs Keller, Vorsitz d. Geschäftsleitung d. Aspecta Int. As- surance'AG, Vaduz; Hans Dieter Maier, Präsident der Bayerischen Akademie f. Werbung 
u. Miarketing (BAW), Mün­ chen; Dr. Pavol Rusko, Gründer von Markiza TV und der Partei ANO, Brati­ slava; Modesto Pifieiro, Reeder, Han- VADUZ: Um die Oberaufsicht des Par­ laments über die Geschäfts- und Haushaltsführung der Regierung und Verwaltung zu verstärken, soll die Fi­ nanzkontrolle als ständiges Organ der Finanzaufsicht vorrangig die Ge­ schäftsprüfungskommission bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben unter­ stützen. Dies schlägt die Regierung in ihrer Vorlage zur Abänderung des Fi­ nanzhaushaltsgesetzes vor. Die Be­ stimmungen des Geschäftsverkehrsge­ setzes werden im Entwurf zur Anpas­ sung des Finanzhaushaltsgesetzes er­ gänzt, indem die Finanzkontrolle ver­ pflichtet wird, die Geschäftsprüfungs­ kommission dabei zu unterstützen, die Oberaufsicht über die Geschäfts­ führung von Regierung und Verwal­ tung unter Einbezug der Justizverwal­ tung vorrangig wahrzunehmen. Neben dieser Hauptaufgabe soll die Finanz­ kontrolle - soweit personelle Kapa­ zitäten vorhanden sind - aber auch künftig der Regierung bei der Aus­ übung ihrer Aufsichtsfunktionen zur Verfügung stehen. Als ständiges Fach­ organ der Finanzaufsicht arbeitet die 
Finanzkontrolle selbststündig nach den im Revisionswesen üblichen Prü­ fungsmethoden. Sie ist fachlich unab­ hängig und in ihrer Prüfungstätigkeit einzig dem Gesetz sowie den allge­ mein anerkannten Grundsätzen der Revision verpflichtet. 
(paß) Arbeitsgruppe zur Gewaltproblematik VADUZ: Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 1. Oktober 2002 eine Ar­ beitsgruppe zur Behandlung der Ge­ waltproblematik eingesetzt. Die Ge­ waltschutzkommission soll unter der Leitung des Vorsitzenden der Koordi­ nationsgruppe Rechtsradikalismus der Landespolizei stehen. Als weitere Mit­ glieder der Arbeitsgruppe sind Vertre­ ter oder Vertreterinnen des Amtes für Soziale Dienste, der Landespolizei, des Schulamts, der Staatsanwaltschaft und der Vereinigung Liechtensteini­ scher Jugendinstitutionen vorgesehen. Bei der Kommission zur Behandlung der Gewaltproblematik handelt es sich um eine Regierungskommission, die als staatliche Antwort auf ein wach­ sendes Gewaltphänomen verstanden werden kann. Durch die Schaffung 
dieses Gremiums soll ein kontinuierli­ ches und systematisches Nachdenken und Bearbeiten der Gewaltproblematik in Liechtenstein gewährleistet werden. Die Kommission ist Ausdruck des poli­ tischen Willens, sich der Herausforde­ rung des sozialen Gewaltphänomens zu stellen und soll gleichzeitig eine aktive Antwort auf diese Herausforde­ rung darstellen. Die Arbeitsgruppe zur Behandlung der Gewaltproblematik wird dabei nicht operativ im Sinn ei­ ner Task Force tätig werden, sondern sie wird sich auf die Analyse von all­ gemeinen gesellschaftlichen Entwick­ lungen und Tendenzen sowie auf die Initiierung und Koordinierung von notwendigen gesellschaftlichen und behördlichen Massnahmen konzent­ rieren. 
(paß) Jungbürgerfeier am Samstag VADUZ: Die Jungbürgerinnen und Jungbürger Liechtensteins begehen am Samstag, den 5. Oktober ihren Eintritt in die Volljährigkeit mit einem Empfang auf Schloss Vaduz und einer Feier im Vaduzer Saal in Vaduz. Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechten­stein 
empfängt die Jungbürgerinnen und Jungbürger um 17 Uhr auf Schloss Vaduz. Um 18.30 Uhr folgt ei­ ne Feier im Vaduzer Saal, wo die Jungbürgerinnen und Jungbürger Gäste der Regierung bei einem Abendessen und bei Musik und Tanz sind. Regicrungschef-Stellvertreterin Rita Kicbcr-Bcck wird sich in einer Ansprache an die jungen Liechten­ steinerinnen und Liechtensteiner wenden. Als Vertreter der Jungbürge­ rinnen und Jungbürger spricht Ma­ thias Possner aus Gamprin. 
(paß) «Achtig» In diesen Tagen geht die Mitteilungs- broschüre «Achtig» der Bürgerbewe­ gung DUALES LIECHTENSTEIN an al­ le Haushaltungen Liechtensteins. Mit dieser Informationsschrift informiert die Bürgerbewegung einerseits über die Artikel des Verfassungsvorschlags, welche zu Diskussionen Anlass geben, und wirbt gleichzeitig für gegenseiti­ gen Respekt und Achtung in der Ver­ fassungsdiskussion. Zum Stichtag e. Oktober 2002 hatten 1086 Personen die Solidaritätserklürung der Bürger­ bewegung DUALES LIECHTENSTEIN unterschrieben. 
(Eing.) 20 Jähre Frauen In dor.FBP,, 
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Öffentliche Waagen unter kompetenter Aufsicht 18 Waagmeister vom Amt für Lebensmittelkontrolle eingesetzt Am vergangenen Freitag wurden 18 Waagmeister im Ajnt für Lebensmit­ telkontrolle und Veterinärwesen ein­ gesetzt. Sie sind bei 11 öffentlich zu­ gänglichen Brückenwaagen tätig. Die Einsetzung erfolgte auf der Grundlage der Eichämter-Verordnung durch Peter Malin, den Leiter des Am­ tes für Lebensmittelkontrolle und Ve­ terinärwesen, als Vertreter der Auf­ sichtsbehörde. Der Einsetzung ging ei­ ne Instruktion durch Eichmeister Mar­ tin Lenherr voraus. Damit wurden alle, auch die zum Teil über grosse Erfah­ rung verfügenden Waagmeister auf den gleichen Instruktionsstand ge­ bracht. Die Einsetzung bot auch die Möglichkeit zum Informationsaus­ tausch, die rege genutzt wurde. Nach der Verpflichtung auf die gewissen­ hafte Durchführung des ihnen anver­ trauten Wägevorganges wurde allen Waagmeistern die erfolgte Einsetzung urkundlich dokumentiert. 
(paß) 
Die eingesetzten Waagmeister von links nach rechts: hintere Reihe: Peter Schneider, Roland Stiiber; mittlere Reihe: Hubert Gabriel, Karin Schädler-Büchel, Albert Vogt, William Brendle, Wilhelm Nägele, Isabelle Meier, Emil Rechsteiner, Erich Raich, Harald Marxer, Doris öhri, Doris Marxer, Roland Vogt, Karl Frick, Edgar Büchel; vordere Reihe• Peter Wohlwend (Monika Egle fehlt). • '(Bild: Presseamt) 
Finanzkontrolle er­ hält neue Stellung
	        

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