Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Mittwoch, 2. Oktober 2002 
1 9 Neues Liechtenstein-Museum «Barocke Erlebniswelt» von Vaduz nach Wien verlegt Für Fürst Hans-Adam II. von Liechtenstein ist es «ein Traum, den schon meine Vorfahren ge­ träumt haben» und der durch den Anschluss Österreichs an Deutschland und den Zweiten Weltkrieg «lange ausgeträumt war». Nun wird der Traum rea­ lisiert. Am 28. März 2004 eröffnet das Liech­ tenstein-Museum im Gartenpalais in Wien-Alsergrund. Es soll zwischen 150 und 200 Gemälde aus den Fürst­ lichen Sammlungen in Wien präsen­ tieren und gemeinsam mit Skulpturen, Möbeln, Waffen, Kunstkammerstücken und der Gartenanlage eine «barocke Erlcbniswelt» bieten. Details des Pro­ jekts wurden am Montag in Wien vor­ gestellt. Rund 20 Millionen Euro hat sich der Fürst die Renovierung und moderne Adaptierung des 1691-1711 errichteten Palais kosten lassen. Zu den wichtigs­ ten Werken, die nach Wien transferiert werden, zählt der gesamte Decius- Mus-Zyklus sowie weitere Porträtwer­ ke von 
Peter Paul Rubens und ausge­ suchte Bilder, von Anthonis van Dyck. Brücke zwischen Wien und Vaduz Die reichen Bestände des öster­ reichischen Biedermeier, werden vor allem im Rahmen von Wechselausstel- lunßcn gezeigt werden. «Es wird eine Brückc geben Zwischen Wien und-Va- duz», meinte Hans Adam IL, «und die Sammlungen werden die Pfeiler sein.» Eine der berühmtesten privaten Kunstsammlungen Europas kehrt da-, mit wenigstens teilweise nach Wien zurück, im Verlauf des Zweiten Welt­ kriegs wurden die Sammlungen des Hauses Liechtenstein nach Vaduz transferiert. Künftig soll nun Wien ne­ ben Vaduz das zweite Standbein der öffentlichen Präsentation der Samm­ lung darstellen. Nicht weniger als 1500 Einzelwerke umfasst das Glanzstück, die Gemälde­ sammlung. Schon alleine angesichts der reichen Bestände an Rubens- Gemälden ist sie «von unschätzbarem Wert», wie Johann Kräftner, der Direk­ tor des Liechtenstein-Museums, be­ tont. 
Zu den wichtigsten Werken, die nach Wien transferiert werden, zählt der gesamte Decius-Mus-Zyklus. Meisterwerke Sie enthält Meisterwerke von der Frührenaissance bis zur österreichi­ schen Romantik. Zentrale Arbeiten von Lucas Cranach dem Älteren, Raffael, "Peter Paul Rubens, van Dyck oder Rembrandt sind ebenso 
vertreten wie flämische und hollän­ dische Meister .oder die Hauptver­ treter des österreichischen Bieder­ meier wie Rudolf von Alt, Carl Schindler odeh Ferdinand Georg Waldmüller. In der Sammlung finden sich zudem bedeutende Bestände an italienischen 
Bronzen des 16. und 17. Jahrhunderts, Prunkwaffen, Emaillen, Elfenbeinen, Möbeln und Porzellan. Im künftigen Museum sollen die einzelnen Sammlungsteile nicht nach Kunstgattungen getrennt, sondern als gemeinsames historisches Ensemble präsentiert werden. «Olymp der Violinkunst erobert» Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt mit Leila Josefowicz in Vaduz Nach dem erfolgreichen Konzert des zente in der Pflege von musikalischer Wiederaufbau des Orchesters und Symphonischen Orchesters Liechten­ stein steht ein zweiter musikalischer Höhepunkt des TaK-Musikpro- gramms bevor. Am Donnerstag, 3. Oktober spielt das Radio-Sinfonie- Orehester Frankfurt (RSO) unter der Leitung vbn Hugh Wolff mit Leila Jo­ sefowicz (Violine) im Vaduzer Saal Werke von Beethoven, Bruch und Brahms. Oerolf Hause r • _ Das RSO Frankfurt blickt auf eine mehr' als 70-jährige Tradition zurück und geriiesst international grosse Re­ putation. Die junge Geigerin Leila Jo­ sefowicz erhielt bei ihren weltweiten Auftritten mit renommierten Orches­ tern exzellente Kritiken.-Im Vaduzer Saal stehen Beethovens Ouvertüre «Leonora», Bruch's Violinkonzert in g- moll und die erste Sinfonie von Jo­ hannes Brahms auf dem Programm. Wie immer gibt es um 19.30 Uhr im Foyer des Vaduzer Saals eine musika­ lische Einführung. Flexibilität und Vielfalt Das RSO Frankfurt hat mit seinem Repertoire von der Barockmusik bis zur Avantgarde einen Spitzenplatz irrt Musikgeschäft erreicht. Hans Rosbaud setzte als erster Dirigent des Ensembles bis zum Jahre 1937 entscheidende Ak-Tradition 
und zeitgenössischer Musik. Nach dem Krieg engagierten sich Kurt Schröder und Winfried Zillig für den 
sorgten für ein.breit gefächertes musi­ kalisches Repertoire. Dean Dixon und Eliahu Iribal formten das Ensemble in Die grossartige Geigerin Leila Josefowicz spielt im Vaduzer Saal das Violinkon­ zert von Max Bruch mit dein RSO Frankfurt unter Hugh Wolff. 
drei Jahrzehnten (1961-1990) schliess­ lich zu einem Orchester von. interna­ tionalem Renommee. 1990-1996 war Dmitrij Kitajenko Chefdirigent des RSO. Seit 1997 ist der Amerikaner Hugh Wolff Chefdirigent. Flexibilität und Vielfalt sind zwei wichtige Stich­ worte auch für seine Arbeit mit dem Orchester. Wie im Märchen Die unglaubliche geigerische Sou­ veränität der 22-jährigen Amerikane­ rin Leila Josefowicz ist eine echte Sen­ sation. Kritiken jubeln: «Es ist wie im Märchen: Ein solches geigerisches Ta­ lent gedeiht nur alle fünfzig Jahre»; «überragende Technik, Bravour, lupen­ reine Intonation, künstlerische Reife, Phrasierungssicherheit, schier une'r- messlicher Ausdrucksreichtum»; «die Zaubergeigerin hat bereits den Olymp der Violinkunst erobert.» Sie ist mit den erstklassigsten nordamerikani­ schen und europäischen Orchestern aufgetreten unter Dirigenten wie Sir Neville Marriner oder Seiji Ozawa. Lei­ la Josefowicz begann ihr Violinstudi­ um mit drei Jahren und hat am Curtis Institute of Music, wo sie bei Jaime La- redo und Jascha Brodsky studierte, ab­ geschlossen. Im Mai 1994 gewann sie den Prestige-Preis Avery Fisher Career Grant. Leila Josefowicz spielt auf der Guamerius del Gesu-Violine «Ebersolt» aus dem Jahr 1739. 
Ambivalentes von Heinz Schwizer .WERDENBERG: Faszinierende Colla­ gen, verbunden mit gefühlsvollen Aquarellen zeigt Heinz Schwizer in sei­ nen neuen Bildern in der Städtli-Gale- rie Nr. 7 in Werdenberg. Die Ausstel­ lung kann noch bis Sonntag, den 6. Ok­ tober 2002 besichtigt werden. 
(Eing.) Tanznachmittage für Senior/innen BUCHS: Heute Mittwoch, den 2. Okto­ ber treffen sich tanzfreudige Männer .und Frauen im Hotel Buchserhof in Buchs zu unterhaltsamen Stunden. Für die-musikalische Begleitung sind be­ liebe Nostalgie-Duos besorgt. Die Tanznachmittage der Pro Senectute dauern von 14 bis 17 Uhr. Eine An­ meldung ist nicht erforderlich. Das Hotel Büchserhof ist gut erreichbar (Bahnhof,. Bushaltestelle). Parkplätze sind ebenfalls vorhanden. Es wird ein Unkostenbeitrag von 10 Franken pro Person erhoben. Weitere Informatio­ nen erhalten Sie bei Margrit Riccitelli- Hefti, Tel; 081/756 53 27. 
(Eing.) Morgenmusik TSCHERLACH" Am Sonntag, den 6. Oktober, mit Beginn um 10.45 Uhr, findet die diesjährige Morgenmusik in der St. Jöhanneskirche von Tscherlach (bei Walenstadt) statt. Es spielt das «Rl- vensis Ensemble St.- Gallen» mit Helen Braun, -Flöte/Soprah, Enrico Lavarini, Blockflöte, Robert Bokor, Violine, Ma­ ria Schweizer, Violoncello, und Ciaire Pasquier, Cembalo. Geboten wird ein Programm mit Musik aus verschiede- nen*Epochen; Veranstalter ist der Kul­ turkreis Walenstadt. Irische, walisische und schottische Volksmusik in auf das. Ensemble zugeschnittener Bearbeitung steht beispielsweise Liedern und Airs gegenüber, wie sie in den Salons des 18. Jahrhunderts gesungen wurden und sehr beliebt waren. Barocke Kam­ mermusik findet zeitgemässe Entspre­ chung mit Stücken wie «Tonques» oder «Suite galactique». 
(Eing.) Wilhelm-Busch- Gesamtausgabe Die von Wilhelm Busch gezeichneten Bildergeschichten sind zum ersten Mal in einer umfassenden Gesamtausgabe zu sehen. Die dreibändige erste histo- risch-kritische Gesamtausgabe der Bil­ dergeschichten von Wilhelm Busch ist beim Schlüterschen Verlag in.Hanno- ver erschienen. Seh,mn / l.ioclilcmlein MORGEN!; 20 h, Vaduzer-Saal, Vaduz' Radlo-Sinfonle- ^ Orchester Frankfurt • Leila losefowla (Violine}, Ltg.: Hugh Wolff Beethoven: Leonoren-Ouvertilre Nr. Bruch: Violinkonzert, prahn»! 1, "Symphonie So, 6.10,/IV h,T#K, Schaan J r Der Intendant lädt ein Georg Roojering tfellt den TaK-Splelplaft vpt Kopenhagen rM Stück ln zwei Akten von Mtchaelfrayn Mi; i6„ ÖÖ, 2o.(»h, T«K, Maria Bill: Plaf Sienenund Chan'ions 
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