Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Dienstag, 1. Oktober 2002 
1 3 Champions League: «Finalspiel» in München LRV-Trainer Girardi holt Gesamtsieg Diskussion um Ferrari-Sieg Fussball-Tabellenparade Liechtenstein «Gravierende Änderungen» DV des Fussball Verbandes: Keine Wahlen - Entscheidungen fallen erst an einer a.o. Versammlung Die Vereine waren bereits gestern Mittag vom LFV in einer Sitzung über den «Spezialbericht» der pro- mega Treuhand AG infor­ miert worden und hätten die weiteren Schritte vor­ gespurt. Sie fällten dis­ kussionslos die Entschei­ dungen, hingegen nah­ men Gäste und Medien die Neuigkeiten mit Stau­ nen zur Kenntnis. Ra i »er Ospel t Präsident Wanger informierte einleitend über die Sitzungen des l.l'V mit den Vereinen am vergangenen Donnerstag, als eine provisorische Jahresrech­ nung vorgelegt wurde sowie über jene von gestern Mittag, als Herr Häuselmann den Ver­ einvertretern seinen «Bericht Spczialprüfung» der Jahres­ rechnung 2000/01 präsentierte. Geschäftsgebaren prüfen Der LFV wollte gemäss Wan-arbeitet 
werden. Die Jahresbe­ richte der verschiedenen Res­ sorts wurden von den Zustün­ digen nur kurz ahgetönt, zur Kenntnisnahme, aber auch die­ se 
werden erst an der a.o. De­ legiertenversammlung geneh­ migt. Um 20.25 Uhr war die Versammlung bereits beendet, unter Varia gab es keine einzige Wortmeldung. Die Gäste waren offensichtlich sprachlos und verzichteten auf eine Gruss­ botschaft. Er stand immer mehr in der Kritik und hat nun wohl auf Druck der Vereine nachgegeben. Markus Schaper wird nun doch nicht mehr als Generalsekretär kandidieren. Betreffend seiner Funktion als Geschäftsführer ist noch kein Entscheid gefallen. (Bilder: H. M.) Gemäss Stefan Häuselmann er­ gibt sich nach den Korrekturen ein Verlust von 495 000 Fr. 
ger damit nicht die Rcvitrust als Kontrollstelle kritisieren, sondern sie wollte «das Ge­ schäftsgebaren der Vorjahre prüfen» und hat deshalb die Sichtung der Verbandsunterla­ gen veranlasst. Das knallharte Resultat lautet: die. Jahresrech­ nung 2000/01 des alten Vor­ standes hätte nicht einen Gc- winn von 26 000 Franken prä­ sentieren dürfen, sondern auf­ grund der vorgezeigten Korrek­ turen einen Verlust von Fr. 495 000. Aber auch Häusel­ mann wollte der Kontrollstelle nichts in die Schuhe schieben, »sie hat ihre Aufgaben ge­ macht». 
Kurzfristig eingeladen Zum einen betonte Morst Büchel als Vertreter der Re- vitrust, dass sie ihrer Sorgfalts­ pflicht genügend Rechnung ge­ tragen habe, konnte sich jedoch nicht im Detail zu den vorge­ legten Zahlen äussern, da auch ihm dieser «Spezialbericht» erst wenige Stunden vor der DV vorlag. Zum andern war die Kontrollstelle erst am vergan­ genen Freitag per Fax eingela­ den worden. All die Zahlen werden nun zweifellos in den kommenden Wochen für Ge­ sprächsstoff und möglicherwei­ se auch für juristische Schritte seitens iles alten Vorstandes 
sorgen. Jedenfalls solldie defi­ nitive Jahresrechnung und das Budget an der ausserordentli­ chen "Delegicrtenversammlung am 29. Oktober in Ruggell vor­ gelegt werden. Personelle Konsequenzen Und auch neue Köpfe werden präsentiert werden der Schatz­ meister und der Generalse­ kretär sind neu zu bestellen. Entsprechende Vorschläge hat der LFV den Vereinen schon unterbreitet. Laut Wanger ste­ hen insgesamt «gravierende Änderungen ins Haus». So sol­ len gemäss Vizepräsident Hilti insgesamt die Strukturen 
über­Herr 
Schaper, Sie feandidle- reiT nicht mehr für das Amt des Generalsekretärs. Was ist der Grund, wann ist dle ̂ ser Entscheid gefallen? Markus Schaper: Der Ent­ scheid hat sich in den letzten Wochen herauskristallisiert\ und es haben mehrere Grün­ de dazu geführt. Offen gesagt war ein Grund die Vorbehal­ te der Vereine. Sic haben ge­ sagt, dass sie in. der Doppel­ funktion politisches'Mandat (Generalsekretär) und Ar­ beitsmandat (Geschäftsfüh- • rer) ein Problem sehen. Sie sind der Meinung, dass der Geschäftsführer auf die Ab­ läufe im Verband zu schauen hat und der Generalsekretär die politische Dimension wahrnehmen soll. Dieses ha­ be ich mir reiflich überlegt und im Sinne des Fussballs komme ich dieser Forderung nach. Das helsst, Sie kandidieren nicht mehr als Generalse­ kretär, aber als Geschäfts­ führer sind Sie weiterhin tätig? Im Moment ja. Was helsst im Moment? Solange man nicht kündigt oder gekündigt wird, ist man tätig. ; Es geht nicht um Schuldzuweisungen Der LFV beauftragte ein Treuhandbüro mit der Sichtung der Verbandsunterlagen Sowohl im personellen Be­ reich als auch in Sachen Jah­ resrechnung 2000/01 hatte LFV-Präsident Markus Wan­ ger (Bild) überraschende Neu­ igkeiten anzukündigen. Es stehen angeblich gravie­ rende Änderungen Ins Haus. Für den Schatzmeister und den Generalsekretär werden . bei der ausserordentlichen DV neue Kandidaten vorge­ schlagen. Markus Wartger: Das ist richtig. Der Generalsekretär wird nicht mehr kandidieren und der Kassier hat sein Amt seit längerem zur Verfügung gestellt. Haben diese Entscheidungen auch Einfluss auf die Funkti­ on' als Geschäftsführer von Markus Schaper? Dies ist, sowohl von den Ver­ einen, wie auch von uns im » * 
Vorstand thematisiert worden. Wir haben mit ihm diesbezüg­ lich gesprochen und werden noch weitere Gespräche führen. Zum Thema Finanzen: Ent­ scheiden jetzt Buchhalter und Buchprüfer über die Schuldfrage? Das darf nicht sein. Wir ha­ ben gehört, dass wir in der Rohbilanz 850 000 Franken Minus haben und daher habe ich gesagt, dass wir die Ursache finden müssen." Wie ich in meinen Aus­ führungen erwähnt.habe, geht es nicht um Schuldzuweisun­ gen, sondern wir möchten den tatsächlichen Ist-Zustand, wie er am 30. Juni 2001 wirklich gewesen ist. Auf dem wollen wir aufbauen und an dem möchten wir auch zukünftig gemessen werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir dies im Griff haben. 
Bis zur ausserordentlichen DV wird es also für die Verei­ ne und den LFV die Hauptauf­ gabe sein, die Zahlen zu un­ tersuchen und entsprechend zu budgetleren? Die Zahlen haben wir bereits besprochen, jedoch noch nicht festgelegt. Zudem haben wir übers Budget gesprochen und wir sind überall auf Sparkurs. Hier habe ich die grösste Unter­ stützung von allen Ressortin­ habern im Vorstand, den Tech­ nikern und unseren Mitarbei­ tern. Und diese Zahlen werden dann rechtzeitig für die aus­ serordentliche DV vorliegen - auch der Presse? Für die Presse ist rechtzeitig, wenn unsere Vereinspräsiden­ ten die Zahlen kennen. Vor al­ lem möchten wir dies zuerst in­ nerhalb der Fussball-Familic besprechen. 
Stellungnahme zur LVF-DV vom 30. September Wenn anlässlich der DV vom 30. September 2002 ausge­ führt wurde, dass die Fi­ nanzsituation bereits vor ei­ nem Jahr die gewesen sei, dass von einem Verlust von ca. 500 000 Frqnken auszu­ gehen gewesen sei, so ist ei­ ne solche Aussage für uns unverständlich. Die Rechnung, wie sie an­ lässlich der DV vom Septem­ ber 2001 gelegt wurde, ent­ sprach allgemein anerkann­ ten und rechtlich veranker­ ten Bilanzkritcrien. Zudem wurde bis auf die Belegstufe I hinunter von der 
Revisions- j stelle alles geprüft und für in 5 Ordnung befunden, so dass j auch seitens der Revisions-, stelle keinerlei zusätzlicher Erklänmgsbedarf mehr be­ stand in Hinblick auf die Ausstellung des Revisions- bcrichtes. Wenn nun mehr behauptet wird, dass die von uns der DV 2001 im Rahmen unseres Jahresberichtes gelegte Rechnung nicht der wahren Finanzlage entsprach, fra­ gen wir uns allen Ernstes, wie der Finanzchef des OFV zu den obigen Aussagen kommen konnte, bezie­ hungsweise auf welche Zah­ len und Unterlagen sich des­ sen Urteil stützt. Hier wird der aktuelle Vor­ stand des LFV noch erhebli­ chen Erklärungsbedarf ha­ ben. Wir weisen jegliche diesbezügliche Aussagen als unbegründet entschieden zurück. (. Otto Biedermann Dr. Wilfried Hoop Bernhard Lantpert Hannes Pingitzer Mario Beck van Äcker neuer Bregenz-Trainer FUSSBALL: Der Vorarlberger Fussball-Bundesligist SW Bregcnz hat einen neuen Trainer gefunden. Der neue Mann heisst Regi van Acker, ist 47 Jahre alt und kommt aus Belgien. Rücktritt als Team-Kapitän angeboten FUSSBALL: Bayern Mün­ chens Kapitän Oliver Kahn hat nach seiner Attacke 
am. Samstag im Bundesliga- Spiel bei Bayer Leverkusen seinen Rücktritt- als Kapitän der Nationalmannschaft an­ geboten. «Wenn jemand 
der Auffassung ist, dass ich die­ ser Vorbild-Funktion nicht mehr nachkommen, trete ich selbstverständlich als Kapitän der Nationalelf zurück», erklärte er in einem Interview mit dem Sport­ magazin «Kicken». Der 33- Jährige reagierte damit auf die Kritik nach seinen Griff in den Nacken des Leverku­ sener Stürmers Thomas Brdaric, der mit'einer gelben und nicht mit einer roten Karte geahndet wurde.
	        

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