Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
WIRTSCHAFT Dienstag, 
1. Oktober 2002 
9 SüdkoreabeiWTO 58 Kündigungen ausgesprochen - Regionalflugpläne ab Bern-Belp gescheitert GLATTBRUGG: Bei der nicht operativ gewordenen liechten- steiniseh-sehweizerischen Flug­ gesellschaft Air Switzerland kracht es gewaltig im 
Gebälk: 58 Kündigungen wurden ausge­ sprochen, wovon 47 den Stand­ ort Bern-Belp betreffen. Die übrigen elf Kündigungen betreffen Leute von Verwaltung und Bodenor­ ganisation am Hauptsitz in Glatt­ brugg, wie aus einer firmeninternen Mitteilung hervorgeht. Das Papier, das von einer «Redimensionierung» spricht, ist von CEO Mario Ritter un­ terzeichnet. der für eine ergänzende Stellungnahme nicht erreichbar war. Für die Gesellschaft, die ursprüng­ lich Mitte Juli den Betrieb ab Bern und Zürich halte aufnehmen wollen, ver­ zögert sich der Start immer wieder. Laut Bundesamt für Zivilluftfahrt wur­ den die erforderlichen Dokumente nicht eingereicht, weshalb die Be- triebsbewilligung nicht erteilt wurde. Der Direktor des Flughafens Bern- Belp, Charles Riesen, sagte, er müsse davon ausgehen, dass die Regional­ flugpläne von Air Switzerland ab Bern-Belp gescheitert seien. Die Kün­ digungen beträfen alle Angestellten von Air Switzerland. Es handle sich praktisch ausnahmslos um frühere Angestellte von Swissvvings, die damit zum zweiten Mal in diesem Jahr auf 
Bei der Air Switzerland, mit dem Liechtensteiner CEO Mario Ritter, kracht es gewaltig im Gebälk. der Strasse stünden. Deutliche Worte Belp, bei seinem Abgang; er trete mit verdient», nicht gebe. Auch erachte er gebrauchte kürzlich Markus Seiler, sofortiger Wirkung zurück, weil es eine die Kapitalisierung und Finanzierung Leiter des Regionalflugbereichs Bern- Geschäftsleitung, «die diesen Namen des Unternehmens als'nicht gegeben. 
; BRÜSSEL: Europäische Werften dür­ fen sich auf staatliche Beihilfen freuen, um der südkoreanischen Konkurrenz auf. dem Weltmarkt zu trotzen. Die EU erklärte- die Ver- • handlungen mjt der südkoreani­ schen Regierung formell für ge­ scheitert und kündigte eine .Klage : bei der Welthandelsorganisation in 'Genf an» : Die HU vertritt die Ansicht, dass südkoreanische Werften Container-.-. : schiffe, Chemikalientanker und womöglich auch Gastanker zu Dum­ ping-Preisen anbieten und dafür ' Staatliche 
Beihilfen erhalten.. Bis i zum vergangenen Freitag hatte die EU-Kommission erfolglos versucht, ! Südkorea zum Einlenken zu; bewe­ gen. DaYauf. hin erklärte die Brüsse­ ler Behörde die Verhandlungen für gescheitert. EU-Handelskommissar Pascal Lamy legte dem EU-Minister- rat am Montag eine entsprechende Erklärung vor. Danach wird die EU Südkorea hun;bei der WTO verkla­ gen und vorübergehend wieder Sub­ ventionen flir die Branche zulassen! i - 
Diese sollen sechs. Prozent .des Auf­ tragswerts ausmachen. Die EU hatte die Subventionen für Werften zum 31. Dezember 2000 eingestellt Nach : 
Angaben der Bundesregierung sind im Bundeshaushalt 2002 für die Beihilfen bereits 24 Millionen Euro eingestellt. Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsmifiisterium, Axel Gcrlach; 
sagte in Brüssel, diese-Mit-; ; 
tel seien sofort verfügbar. Die EU liberalisiert den Automobilmarkt Die Schweiz könnte ab 15. Oktober nachziehen BERN: Die neue Regelung in der EU über die Liberalisierung des Auto- marktes tritt am Dienstag in Kraft. Die Schweiz will einen ähnlichen Weg einschlagen: Mitte Oktober könnten die entsprechenden Vor­ schläge der Wettbewerbskommission (Weko) bereits zur Anwendung ge­ langen. Mit der neuen Regelung in der Eu­ ropäischen Union, der so genann­ ten Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) im Kraftfahrzeughandel, sollen die Konsumenten von tieferen Preisen und vorteilhafteren Leistungen profi­ tieren. Weiter will die EU eigentliche Tabus in der Automobilbranche, einem stark kartellisierten Sektor, brechen. So wird ein Autohändler fortan Fahrzeuge verschiedener Marken am selben Ort, etwa im gleichen Ausstel­ lungsraum, verkaufen können. Einzig die Verpflichtung, die Fahrzeuge der 
unterschiedlichen Hersteller nicht gänzlich zu vermischen, kann ihm auferlegt werden. Auch wird ein Auto- verkäufer nicht mehr länger dazu ver­pflichtet, 
Serviceleistungen nach dem Verkauf selber anzubieten. Diese Rege­ lung erleichtert neuen Anbietern, wie etwa Supermärkten oder 
Internetver- Heute tritt die neue Regelung über die Liberalisierung des Automarktes in der EU in Kraß. 
käufern, den Zugang zum Autover­ trieb. Sie können die Fahrzeuge ver­ kaufen, obwohl sie keinen Reparatur­ dienst anbieten. Die EU-Kommission hat sich aber nicht für eine volle Liberalisierung entschieden: Einige Wettbewerbsbe­ schränkungen bleiben in der'Branche bestehen. Die Produzenten können ihren Konzessionären etwa ein geo- grafisch begrenztes Exklusivitätsrecht einräumen. - Die Eidg. Wettbewerbskommissiön (Weko) ihrerseits will verhindern, dass •die Schweiz beim Autovertrieb zu ei­ ner «Hochpreisinsel» wird. Innerhalb der Schweiz soll deshalb der Wettbe­ werb verstärkt werden. .Eine neue Regelung zum Automo­ bilvertrieb, die sich an die neue EU- Verordnung lehnt, wurde im August in die Vernehmlassung geschickt. Die Antworten werden derzeit von der We­ ko ausgewertet. Erste Entlassungen bei Swiss Dairy Food ausgesprochen SDF entlässt 310 Angestellte in Gossau und Mont-sur-Lausanne GOSSAU: Der überschuldete Milch­ verarbeiter Swiss Dairy Food (SDF) hat am Montag erste Entlassungen ausgesprochen. 310 Mitarbeitern der Standorte Gossau (SG) und Mont- sur-Lausanne (VD) wurde gekündigt, wie SDF am Montag mitteilte. Die Gewerkschaft VHTL fordert den Bund auf, die Mittel für einen Sozial­ plan vorzuschiesscn. Betroffen sind rund 200 Mitarbeiter in Gossau und rund 110 in Mont-sur-Lausanne, wie SDF schreibt. Nachdem das zuständige Richteramt der SDF am 22. September das Gesuch um Nachlassstundung in­ folge Überschuldung provisorisch be­ willigt. habe, seien bereits jetzt erste Massnahmen nötig geworden. Um die provisorische Nachlassstundung nicht zu gefährden, hätten sich der Vehval- tungsraf und die Geschäftslcitung un­ ter der Aufsicht des Sachwalters Fritz Rothenbühler gezwungen gesehen, die Entlassungen auszusprechen. 
Lufthansa will neue Stellen schaffen FRANKFURT: Die Deutsche Lufthansa will im kommenden Jahr in Deutsch­ land bis zu 2000 neue Stellen schaffen. Voraussetzung dafür sei jedoch eine •stabile wirtschaftliche und politische Entwicklung, teilte die Lufthansa am Montag mit.-Insgesamt sollten 2003 rund 4000 neue Mitarbeiter eingestellt werden, sagte eine Lufthansa-Spreche­ rin. Davon seien 1500 bis 2000 so ge­ nannte Nettoarbeitsplätze, der Rest entstünde durch Fluktuation. Gesucht werden den Angaben zufolge 1800 .Flugbegleiter, 340 Piloten und 410 Mitarbeiter an den Flughäfen Frank­ furt und München. Zudem wolle die Lufthansa rund 600 Hochschulabsol­ venten einstellen und'644 neue Aus­ zubildende beschäftigen; Commerzbank: Stellenabbau FRANKFURT: Auch die Commerzbank dreht weiter an der Kosterischraube. Mit einer zweiten massiven Sparwelle und zusätzlichem Personalabbau will die Frankfurter Grossbank den Fall in die Verlustzone verhindern. Vorstands- chef Klaus-Peter Müller hat. dazu für 2003 ein. ehrgeiziges Ziel vorgegeben. Die Personal- und Sachkosten müssen nochmals um 10 Prozent reduziert werden. Nach 5,5 (2001: 6,2). Mrd. Eu­ ro im laufenden Jahr-sind nun für 2003 «unter 5 "Mrd. Euro» die neue Messlatte. Dies bestätigte Commerz­ bank-Sprecher Ulrich Ramm in Frank­ furt. Die anhaltende Krise im Bankge­ werbe und an den Kapitalmärkten wird - wie bei der Konkurrenz - mit zusätz­ lichem Stellenabbau beantwortet. Beim Milclwerarbeiter Swiss Dairy Food sind gestern die ersten 310 Kündigungen ausgesprochen worden. 
PanAlpina Sicav AlpinaV Preise vom 30. September 2002 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 42.50 Rücknähmepreis: € 41.60 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 40.80 Rücknahmepreis: € 39.91 Zahlstelle In Liechtenstein: Swlssflrst Bank (Liechtenstein) AG Austrasso 61, Postfach, FL-9490 Vaduz
	        

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