1.4 Donnerstag, 31. Januar 2002 t • 
WIRTSCHAFT Liechtensteiner VOLKSBLATT •••••• sen Im 4. Quartal überraschend um 0,2 Prozent - Wallstreet dennoch brustschwach - Ende der weltweiten Rezessioh? WASHINGTON: Die Wirtschaft in den USA ist im 4. Quartal 2001 wegen deutlich höherer Verbraucher- und Staatsausga­ ben überraschend gewachsen. Auf das Jahr hochgerechnet stieg das Bruttoinlandprodukt (BIP) im Vergleich zum Vor­ quartal um 0,2 Prozent. Dies gab* das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington bekannt. Finanzkreise hatten im Schnitt mit ei­ ner weiteren Schrumpfung der US- Wirtschaftsleistung um 0,9 Prozent gerechnet. Sie hatten erst für das 1. Quartal 2002 wieder ein Wachstum in den USA erwartet. Im dritten Quartal war das BIP noch um 1,3 Prozent zurückgegangen. Insgesamt stieg der "Wert der produ­ zierten Güter und Dienstleistungen in den USA im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent und damit um die geringste Rate seit 1991. Wie das Handelsminis­ terium mitteilte, kam das unerwartete Wachstum des BIP im 4. Quartal durch einen Anstieg der Verbraucherausga­ ben und der Staatsausgaben zustande. Dadurch wurden Lagerbestände in Rekordhöhe aufgelöst . Die Verbrau- cherausgaben erhöhten sich im letzten Quartal 2001 hauptsächlich wegen günstiger Finanzierungsangebote der Autobranche um 5,4 Prozent. Auch die Ausgaben der öffentlichen Hand stie­ gen mit einem Plus 9,2 Prozent so stark wie zuletzt vor 15 Jähren. Hoffnungen auf Ende Rezession Die Daten verstärkten an den Fi­ nanzmärkten Hoffnungen auf ein rar 
Gute Nachrichten fiir den wegen des Enron-Desasters unter Druck geratenen US-Präsidenten George W. Bush: Die Wirt- schafi in den USA ist im 4. Quartal 2001 wegen deutlich höherer Verbraucher- und Staatsausgaben überrdschend ge­ wachsen. (Bild: Keystone) sches Ende der Rezession und eine na­ hende Erholung der weltgrössten Volkswirtschaft. Als besonders ermuti­ gend bezeichneten Analysten den star­ken 
Abbau der Lagerbestände im'4.. Quartal Um rund 120 Mrd. Dollar. Mit nahezu leeren Regalen in den Lagern sei die Basis geschaffen fUr ei­nen 
raschen Produktionsanstieg und damit eine nachhaltige Erholung der Konjunktur im Verlauf dieses Jahres, sagte Diane Swonk, ChefVolkswirtin 
bei Bank One. Analysten sagten, die BIP-Bahlen hätten das Ende des Zins- senkungszyklus der US-Notenbank Fed eingeläutet. Nahezu einstimmig wurde erwartet, dass die Fed am Abend die .Leitzinsen unverändert las­ sen wird. Es sehe nun vielmehr so aus, dass die erste Zinserhöhung in den kom­ menden Monaten schneller kommen könnte, als von vielen erwartet, sagte Corey Redfield von US Bancorp Piper Jaffray. Die Fed hatte im "vergangenen Jahr die Zinsen elfmal um insgesamt 4,75 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent zurückgeschraubt. Euro und Bonds unter Druck Die gestiegenen US-Konjunktur­ hoffnungen brachten den Euro weiter unter Druck, der zeitweise wieder un­ ter 0,86 Dollar fiel. Die New Yorker Börse eröffnete eine Stunde nach Bekanntgabe der Daten geringfügig fester, drehte dann aber ins Minus. An den Rentenmärkten bei­ derseits des Atlantiks führten die ge­ bremsten Zinssenkungserwartungen zu Kursverlusten. Nach vier Gewinntagen in Folge war es am Dienstag am New Yorker Akti­ enmarkt zu einem Kurseinbruch ge­ kommen. Der Dow-Jones-Index für 30 führende Industriewerte war um 247,51 Punkte oder 2,5 Prozent auf 9.618,24 gesunken. Der Index der Techriologiebörse Nasdaq hatte um 50,93 Punkte oder 2,6 Prozent auf 1.892,98 nachgegeben. In der Liste überwogen die mit Abschlag gehan­ delten Werte die mit Gewinn gehan­ delten im Verhältnis von nahezu drei - und eins. Nur für Siegertypen: das neue Nokia 6310. sMmf ... u •& ... 
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