Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Rangnick bis 2005 bei Hannover Nach Wochen langer Verhandlun­ gen haben Bundesligist Hahnover 96 und Trainer Ralf Rangnick einen bis zum 30. Juni 2005 laufenden Vertrag unterschrieben. Der Coach soll 600 000 Euro pro Jahr erhalten und • eine Nicht-Abstiegs-Prämie von 180 000 Euro ausgehandelt ha­ ben. Der Vertrag gilt auch für die 2. Bundesliga. UEFA kündigt Untersuchung an Die UEFA will auf Grund von rassis­ tisch motivierter Vorfälle während dem Champions-League-Spiel zwi­ schen dem PSV Eindhoven und Ar­ senal (0:4) eine Untersuchung ein­ leiten. Arsenals französischer Stür­ mer Thierry Henry, der zwei Treffer erzielte, wurde zweimal bei einem Eckball von holländischen Fans mit Gegenständen beworfen. Libyen will Scoglio als Trainer zurück Der Italiener Franco Scoglio soll nun doch wieder Trainer der liby­ schen Nationalmannschaft werden, die dazu allerdings erst wieder ein­ gerichtet werden' muss. Mitte des Monats hatte der libysche Verband überraschend das Nationalteam auf­ gelöst und Scoglio nach achrMona- ten Amtszeit entlassen. FCZ und ZSC Lions gleichzeitig in Genf FUSSBALL: Unverständliche Daten- kollision am Freitagabend in Genf: Um 19.30 Uhr spielen Servette und der FCZ im Fussball, sowie Servette und 
die ZSC Lions im Eishockey ge­ geneinander. Auf den Zuschauerzu- spruch dürfte sich dies wenig för­ derlich auswirken. Der Genfer Fussballklub hat seine Partie um 24 Stunden vorgezogen, um sich mehr Erholungszeit vor dem UEFA-Cup-Rückspiel vom nächsten Dienstag (18 Uhr) in Polen gegen Amica Wronki zu verschaffen. Dabei wurde offensichtlich übersehen, dass am Freitag auch die Eishockeyaner ein Heimspiel austragen. Das sechst­ platzierte Servette will seine Unge­ schlagenheit in der Charmilles auch gegen den FCZ bewahren und mög­ lichst den sechsten Heimsieg in Fol­ ge einfahren. Die Genfer könnten damit den Rückstand auf die Zürcher auf zwei Punkte verkleinern. Der FCZ ist allerdings seit drei Runden nicht mehr bezwungen worden und liegt in der Auswärts-Statistik auf dem dritten Platz. NLA-Tabelle: 1. Grasshoppcrs 13 
35:16 29 2. Basel 13 32:16 
25 .3. Young Boys 13 
23:19 
22 4. Zürich 13 20:18 22 5. Thun 13 23:22 
19 6. Servette 13 27:22 
17 7. Neuchätel Xamax 13 i4:lB 
17 ß. Wil 13 19:27 
15 9. St. Gallen 
13 19:24 
13 10. Delimont 13 
16:24 13 11. Luzem (-4)* 13 16:22 
12 12. Aarau 13 
10:26 
8 ' - in Klammern Punkteabzug wegen Lizenz- verstoss 
Triumph eines Traumpaares Nicht nur Weltrekorde fanden im Leichtathletik-Jahr 2002 Beachtung Keine Weltmeisterschaft, keine Olympischen Spiele: War 2002 für die internationale Leicht­ athletik demnach ein ruhiges Jahr? An Schlagzeilen jedenfalls herrschte 
kein Mangel, ebenso wenig an grossartigen Leistun­ gen. Und die Europameister­ schaft im Münchner Olympia­ stadion wurde zum Highlight. 2002 war das Jahr, in dem Dieter Bau­ mann auf die Erfolgsbahn zurück keh­ ren durfte . Beim Marathondebüt wur­ de der Olympiasieger von 1992 unfrei­ willig zum Aussteiger. Danach zog er sich ins Höhenträiningslager zurück. Als hätte es nie den Trubel um Ver­ dächtigungen, um Sperre und Klage gegeben, feierte Baumann in München ein triumphales Comeback mit EM- Silber über 10 000 ni. Verweilen wir beim Thema Doping, das heute mit einigen Sportarten so eng verhaftet ist wie die Spikes am Sprinter. Bei 7:53,17 Minuten blieb die Uhr im Züricher Letzigrund stehen, als Brahim Boulami eine neue Rekord­ marke über 3000 m Hindernis aufge­ stellt hatte. Fotografen eilten fast so schnell herbei wie der Marokkaner, um der Nachwelt ein Dokument dieser Sternstunde zu liefern/Und die Repor­ ter 
lobten Technik und läuferisches Können dieses Ausnahmeathleten. In Wirklichkeit aber hatte Brahim Boula­ mi für 
den Skandal des Jahres gesorgt. Epo führte ihn zum Weltrekord, der nun wieder gestrichen wird. Für gewisse Athleten ist die Versu­ chung trotz diverser Kontrollsysteme , nach wie vor gross, ein wenig nachzu­ helfen mit Präparaten, die zwar verbo­ ten, aber dennoch heiss begehrt sind. Schon aus finanziellen Erwägungen. Die Leichtathletik lässt ihre Protagonis­ ten gut leben. Es müssen ja nicht gleich die Topgagen der Formel 1 sein., Traumpaar Jones und Montgomery Den stolzen Gesamtbetrag von 400 000 US-Dollar gab es beim Grand- Prix-Finale für das Paar Tim Montgo­ mery und Marion Jones. Wohl noch nie zuvor waren der schnellste Mann 
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 1 * * Marion Jones und Tim Montgomery sind das Traumpaar der Leichtathletik. und die schnellste Frau liiert und ein­ malig ist auch der Triumph bei der gleichen Veranstaltung. Eine Reakti­ onszeit, die gerade noch im Rahmen des Erlaubten blieb, und ein Rücken­ wind, für den das Gleiche galt: Es wa­ ren optimale Bedingungen, die der 27- jährige Montgomery vorfand und ihn insgesamt um 250 000 Dollar reicher machten. Weltrekorde gibt es jetzt nicht mehr als Dutzendware, ihr Niveau ist ein­ fach zu hoch. Bei der Hallen-EM in Wien trumpften Ludmilla Feofanowa (Russland) mit 4,75 m im Stabhoch­ sprung und Jolanda Ceplf»k aus Slowe­ nien mit erstklassigen 1:55,82 Minu­ ten über 800 m auf. Dabei sollte man nicht vergessen, dass Stephanie Graf aus Österreich nur drei Hundertstel langsamer war. Khalid Kannouchi 
(USA) drilckte die Marathonmarke mit 2:05:38 weiter nach unten. Man sollte den Wert einer Leistung nicht allein danach bemessen, ob .sie ganz oben einzustufen ist. Paula Radcliffe (29) verpasste beim London-Marathon mit 2:18:56 den Weltrekord nur knapp. Wer allerdings berücksichtigt, dass es sich hier um ein Debüt auf der längs­ ten olympischen Strecke handelte, der wird ganz tief den Hut ziehen vor der Britin. Ungebrochene Popularität Ohne Rekord und Titel ist eine ande­ re Athletin abgetreten. Aber dennoch mit Glanz und Gloria. Im 66. (!) Sie­ benkampf ihrer Karriere bot Sabine Braun bei der EM in München noch einmal einen starken Auftritt. Die 37- Jährige, die stets zu den Stillen im 
Lande zählte, erkämpfte sich zum Aus­ stand Silber gegen eine Konkurrenz, die zum Teil eine Generation jünger war. Die Tage von München verdeut­ lichten die ungebrochene Popularität der olympischen Kemsportart. Man er­ lebte wie 30 Jahre zuvor bei den Olympischen Spielen 1972 Unterhal­ tung auf höchstem Niveau und ein tol­ les Publikum sorgte für einen idealen Rahmen. Nun folgen drei Leichtathletik-Jah­ re, in denen sich jedes Mal die Welteli- te in Europa misst. 2003 bei der WM in Paris, 2004 bei den Olympischen Spie­ len in Athen und 2005 bei der WM in Helsinki. So mancher amtierende Eu­ ropameister wird dann zu der Erkennt­ nis kommen, dass in vielen Bereichen nach wie vor die Amerikaner und die Afrikaner den Ton angeben. Blanco Solosieger der letzten Vuelta-Bergankunft Heras' Vorsprung nicht so gross wie erhofft In der letzten Bergankunft der Vuel- ta ist es Leader Roberto Heras in der Skistation La Covatilla zwar gelun­ gen, seinen Gegnern Zeit abzuneh­ men. Vor dem Zeitfahren vom Sonn­ tag in Madrid stellt sich aber die Fra­ ge, ob die Reserve des Gesamtesten ausreichend ist. Wenn er nach La Covatilla im Gesamt- klassement mehr als anderthalb Minu­ ten Vorsprung auf Aitor Gonzalez auf­ weise, könne er der Prüfung gegen di£ Uhr zuversichtlich entgegenblicken. So hatte sich Heras vor dem Teilstück in seiner engeren Heimat geäussert. Der Armstrong-Leutnant ist in Bejar wohnhaft, das in der Nähe der neu er­ schlossenen Skistation liegt. Heras kannte die Bergstrasse, die maximal zehn Steigungsprozente auf­ weist und die in keiner Art und Weise mit den hochprozentigen Rampen des Anglirü oder der Sierra de la Pandera vergleichbar ist, wo der Spanier ge­ zeigt hatte, dass er der stärkste Klette­ rer in diesem Vuelta-Feld ist. Auch diesmal erwies sich Heras sei­ nen Gegnern überlegen. Aber statt wie erhofft eine Minute Hess er Gonzalez und seinen Teamkollegen Oscar Sevil­ la nur um 37 Sekunden hinter sich. Gonzalez' Rückstand im Gesamtklas­ sement vergrösserte sich zwar auf 1:12 Minuten. Aber im Zeitfahren der 10. Etappe in Cordoba hatte Heras auf 
Santiago Blanco entschied die letzte Bergetappe der Traditionstour nach ei­ ner langen Solofahrt für sich. 
36,5 km 1:34 Minuten auf seinen wichtigsten Gegner eingebüsst. Und die Prüfung gegen die Uhr vom Sonn­ tag in Madrid ist noch 3,5 km länger. Ob sich Heras beim Vuelta-Abschluss vom Leadertrikot zu einer Sonderlei­ stung beflügeln lässt? «Mein Vor­ sprung ist nicht so gross ausgefallen, wie ich mir dies erhofft habe. Im Zeit­ fahren werde ich aber über den Vorteil verfügen, dass ich als Letzter starte und somit bestens über die Zwi­ schenzeiten informiert sein werde», meinte Heras. Fremde Schützenhilfe Auf der Anfahrt zur Bergankunft über drei Steigungen der 1. und 2. Ka­ tegorie hatte sich Heras' Team als nicht unverwundbar erwiesen. Wie in sol­ chen Situationen im Profiradsport nicht unüblich, erhielt US Postal Schützenhilfe von Fahrern, die bei Acqa Et Sapone unter Vertrag stehen. Bei Keime wird man mit den Fingern auf diese Zusammenarbeit zeigen. An­ derseits erwiesen sich die Protagonis­ ten des sportlichen Leiters Vicente Belda als taktisch wenig vielseitig. Sie unternahmen nichts, um den Gesamt­ ersten vor dem letzten Anstieg in Be­ drängnis zu bringen. Dabei hätte es sich aufgedrängt, mit Fahrern auf Platz 2 
(Gonzalez) und 3 (Sevilla) den Leader anzügreifen. Ebenfalls in Bejar aufgewachsen ist 
Santiago Blanco, der die 18. Etappe für sich entschied, nachdem er 39 Sekun­ den Vorspning auf Heras ins Ziel zu retten vermochte. Blanco gehörte einer 19 Fahrer starken Fluchtgruppc an, die sich schon nach 30 km gebildet hatte. Als sich die Vorhut aufzusplittern be­ gann, setzte sich Blanco 40 km vor dem Ziel am zweitletzten Tageshinder-. nis ab und kam zu einem schönen Er­ folg, den er sich mit letzter Kraft er­ kämpfte. Blanco hatte letztes Jahr die Vuelta-Etappe in La Molina gewon­ nen. Mit seinem Triumph in Covatilla bescherte er seiner Sportgrupp 
e iBanesto den 25. Saisonerfolg und den Trost dafür, dass die einst erfolgsvcr- wöhnte Truppe im Gesamtklassement der diesjährigen Vuelta überhaupt kei­ ne Rolle spielt. Spanien-Rundfahrt 18. Etappe Salamanca - La Covatilla 
(193,7 km): 1. Santiago Blanco (Sp) 5:04:17 138,195 km/h)- 2. Roberto Heras (Sp) 0:39. 3. Juan Antonio Flccha (Sp) 0:47. 4. Joscba Belokl (Sp) 0:51. Pietro Caucchioli (Ii) 1:09. 6. Felix Garcia Ca- sas (Sp), gleiche Zell, 7. Oscar Sevilla (Sp) 1:16. 8. Aitor Gonzalez (Sp), gleiche Z<;it. 9- Angel Casero (Sp) 1:26, 10. Franccsco Casa- ßrande (It) 
1:31. Gesamtklassement: 1. Heras 66:58:09. 
2. Gonzalez 1:12. 3. Sevilla 1:45. 4. Beioki 2:09- 5. Mayo 4:IS. 6. Garcia Casas 4:35. 7. Casa- grandc 4;48. 8. Simoni 6:04. 9, Casero 6:lB- 10. Bcliran 7:00. 11. David Plaza (Sp). glcichc Zelt. 
12. Gllbcrto Simoni (It) 1:48. 13. Danilo Di Luca (it) 1:53. 14, Fabian Jekcr (Sz) 2:10- 15. Jos6 Guticrrcz(Sp) 2:19.
	        

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