Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

1 2 Freitag, 27. September 2002 
WIRTSCHAFT Liechtensteiner VOLKSBLATT Autobranche setzt auf neuen Schwung PARIS: Volkswagen und BMW setzen auf ein Wiederanspringen der Auto- konjunktur im nächsten Jahr. Zum Auftakt der Pariser Automesse erklärte BMW-Chef Helmut Panke am Don­ nerstag, er erwarte für 2003 ein Plus von zwei bis drei Prozent in Westeuro­ pa. Der Münchner Konzern fahrt in diesem Jahr weiter gegen den negati­ ven Branchentrend und peilt neue Re­ korde bei Umsatz und Gewinn an. Mit einem Feuerwerk von Neuheiten will die Branche auf der Messe «Mondial de l'Automobile» neue Fahrt aufnehmen. Panke sagte Dow Jones Newswires, der Markt in Westeuropa werde 2002 ver­ mutlich 
um etwa vier Prozent schrumpfen. Der Trend zeige aber im nächsten Jahr wieder nach oben. Es gebe bereits Anzeichen dafür, dass sich die Konjunktur in Europa zu stabilisie­ ren beginne. VW-Vertriebschef Robert Büchelhofer erklärte Dow Jones News­ wires, die Hoffnung richte sich auf das nächste Jahr. Chrysler-Chef Dieter Zet- sche widersprach Befürchtungen, die aktuellen politischen Spannungen zwischen Berlin und Washington könnten einen Einfluss auf die Ge­ schäfte des deutsch-amerikanischen Konzerns «DaimlerChrysler» haben. Davon sei nichts zu spüren. BMW stellt auf der «Mondial de l'Automobi­ le 2002» In Paris den neuen Roadster Z4 vor, VW enthüllte den Töuareg. «DaimlerChrysler» präsentierte die bei­ den Luxuslimousjnen unter dem'Mar- kennamen Maybach, Audi sein sport­ lich erneuertes Flaggschiff A8 und Opel den kleinen Minivan Meriva. Abacha-Gelder: Rechtsweg GENF: Nach dem Scheitern des aus- sergerichtlichen Vergleichs zur Rück­ führung der Abacha-Gelder wollen die Anwälte Nigerias in der Schweiz und in anderen europäischen Län­ dern den ordentlichen Rechtsweg be­ schreiten, um ihr Ziel zu erreichen. Ein Mitarbeiter des Genfer Rechtsan­ walts Enrico Monfrinl sagte am Don­ nerstag auf Anfrage, auch nach dem Platzen der Globallösung vertrete man weiterhin die Interessen Nigerias bei den Bemühungen zur Rück­ führung der In der Schweiz und in anderen Ländern blockierten Vermö­ genswerte. Der Vergleich, bei dem Ni­ geria eine Milliarde Dollar aus der Schweiz, Grossbritannien, Jersey, Lu­ xemburg und Liechtenstein hätte zurückerhalten sollen, sei daran ge­ scheitert, dass die Anwälte der Abacha-Familie die vereinbarten Be­ dingungen nicht erfüllt hätten. Aus für Neuen Markt und Smax FRANKFURT/MAIN: Gut fünf Jahre nach dem Start des Neuen Marktes steht das Wachstumssegment der Deut­ schen Börse vor dem Aus. Zuletzt war d^r Neue-Markt-Index von einstmals über 9660 Punkten auf nur noch 365 Zähler dramatisch eingebrochen. Nun soll der einstige Boom-Markt spätes­ tens Ende 2003 eingestellt werden, ebenso das Handelssegment für kleine Unternehmen, der Smax, Die Deutsche Börse will den Aktienmarkt radikal neu ordnen und stellte am Donnerstag in Frankfurt am Main ein entsprechendes Konzept vor. 
Aufschub Credit Suisse Group erwartet BIP-Nullwachstum für 2002 ZÜRICH: Der Wirtschaftsauf­ schwung wird weiter auf sich warten lassen. Zu diesem Schluss kommen die Ökonomen der Credit Suisse Group, die in ihrer Prognose fiir das Jahr 2003 nur von einer mässigfcn Erholung ausgehen. Fiir das laufende Jahr wird ein Null­ wachstum erwartet. Höheres Wachstum gibts erst wieder ab 2004. ' Insgesamt seien die Folgerungen aus einer Analyse des Zustandes der Schweizer Volkswirtschaft ' ernüch­ ternd, sagte Alois Bischofberger, Chef­ ökonom der 
Credit Suisse Group (CSG) am Donnerstag vor den Medien. Die nächsten Quartale seien weiterhin von einem niedrigen Wachstum des Brutto- inlandprodukts (BIP) gekennzeichnet, und der Aufschwung verschiebe sich ins zweite Halbjahr 2003, «sofern uns die globale Konjunktur keinen Strich durch die Rechnung macht», sagte Bischofberger. Die CSG korrigierte deshalb ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr zum zweiten Mal: Von 1,3 Prozent im Januar auf 0,7 Prozent im Juni zu einem Nullwachs­ tum in der Jüngsten Prognose. Für das 
Ein nachdenklicher Alois Bischofbergcr, Chefökonom der Credit Suisse Group, zeichnete gestern ein ernüchterndes Bild Uber die Wachstumsaüssichten. Jahr 2003 werde ein Wachstum von 1,2 Prozent erwartet und die Schaf- • fung einer Basis für eine Steigerung im Jahr 2004. Die Schweiz werde also weiterhin hinter ihrem eigentlichen Wachstumspotenzial von zwei Prozent zurückbleiben, sagte Bischofberger: «Ein Wert, der in den vergangenen 
zwölf Jahren ohnehin nur zwei Mal er­ reicht wurde». Die Arbeitslosenquote dürfte von durchschnittlich 2,8 Prozent im lau­ fenden Jahr auf 3,4 Prozent im Jahr 2003 steigen, wobei die Quote 3,7 Pro­ zent nicht übersteigen dürfte, wie es hicss. 
Das laufende dritte Quartal 2002 werde das schlechteste dieses Jahres überhaupt, hiess es. Verschiedene Fak­ toren wie die steigende Arbeitslosig­ keit, die Aussicht auf bescheidene Lohnzuwächse und auch die BVG- Mindestzinssenkung sprächen dafür, dass der private Konsum als umfang­ reichste Komponente des BIP keine treibende konjunktureile Kraft sein könne. Andere wichtige BIP-Kompo­ nenten wie die Ausrüstungs- und An­ lageinvestitionen sowie Export und Import könnten die Lücke nicht oder nicht rechtzeitig füllen. Die Folge sei eine zeitliche Verzögerung der Ablö­ sung des privaten Konsums als Kon­ junkturmotor. «Damit dürfte die Schweizer Wirtschaft sowohl 2002 als auch 2003 deutlich weniger wachsen 
 1 als die Volkswirtschaften unserer wichtigsten Handelspartner», sagte der CSG-Chefökonom. Akzentuiert werde die Wachstumsschwächc durch die In­ vestitionszurückhaltung im Ausland und der unbefriedigende Geschäfts­ gang der Finanzdienstleister im In­ land. Weil die Durststrecke sich ver­ längere, werde die Schweizerische Na­ tionalbank ihre expansive Geldpolitik fortsetzen können. Erst im Laufe des nächsten Jahres dürfte es zu einer ersten Leitzinserhöhung kommen. Investment und Portfoliomanagement Bank verkauft HYiPO-AIPE-ADRIA-BANK Klagenfurt übernimmt Unternehmen mit Sitz in Schaan Die Investment und Portfoliomana­ gement Bank AG mit Sitz in Schaan ari der Landstrasse 126a ist an die HYPO ALPE-ADRIA-BANK AG mit Sitz In Klagenfurt verkauft worden. Die GRAZER WECHSELSEITIGE VER­ SICHERUNG AG, die via Capital Bank - Grawe Gruppe die IPM Bank AG zu 100 % gehalten hatte, hält einen An­ teil von 48 
%'an der neuen Eigentü­ merin. Die Investment und Portfollomanage- ment Bank AG wird aufgrund der neu­ en Eigentümerstruktur den Namen in HYPO ALPE-ADRIA-BANK (Liechten­ stein) AG umändern und ist eine 100- °/o-Tochter des Hypo Alpe'-Adria-Kon- zems. Der Konzern legt grossen Wert auf «Corporate Identity», dies manifes­ tiert sich unter anderem dadurch, dass sämtliche Tochtergesellschaften mit dem Namen Hypo Alpe-Adrla-Bank in den entsprechenden Ländern auftre­ ten. Neue Verwaltungsräte Im Zuge des Eigentümerwechsels wurden neue Mitglieder in den Ver­waltungsrat 
gewählt. Dietmar Falsch- lehner, Präsident des Verwaltungsra­ tes, Dr. Wolfgang Kultercr, Vizepräsi­ dent des Verwaltungsrates, und Günter Striedinger als Mitglied des Verwal­ tungsrates. Prinz Wolfgang von und zu.Liechtenstein und Dr. Wilfried Hoop wurden als Verwaltungsräte bestätigt. Kapitalerhöhung auf 20 Mio. Franken An der ausserordentlichen General­ versammlung von 20. August 2002 wurde beschlossen, die Tochterbank in Liechtenstein mit den notwendigen ei­ genen Mitteln auszustatten und das Aktlenkapital wurde auf CHF 20 Mio. erhöht. Aa2 Rating von Moody's Die International renommierte Ra­ tingagentur Moody's stellt der HYPO ALPE-ADRIA-BANK ein ausserge- wöhnlich gutes Zeugnis aus. Per 10. September 2002 hat Moody's ein Upg- rading von Aa3 auf Aa2 gemacht. Dies bedeutet das Maximum an zu verge­ bender Bonität seitens Moody's und ist bereits das zweite Upgrading, welches 
die Hypo Alpe-Adria-Bank innerhalb von zwei Jahren erfährt. Somit ist sie die beste von Moody's eingestufte österreichische Bank. Auch die Hypo ALPE-ADRIA-BANK (Liechtenstein) AG kann an diesem hervorragenden Rating mitpartizipie­ ren. Konzern und Strategie Der Hypo-Konzern, mittlerweile in sieben Ländern vertreten (Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien- Herzegowina, Serbien und Liechten­ stein), weist zum 30. Juni 2002 eine Bilanzsumme von EUR 8,7 Mrd. und ein Betriebsergebnis von EUR 80 Mio. und konnte das Ergebnis der gewöhn­ lichen Geschäftstätigkeit im Vcr- gleichszeitraum um 140,6 % steigern. Die Ursprungsbank wurde im Jahre 1896 unter dem Namen «Kärntner Landes-Hypothekenanstalt» gegrün­ det. Seit dem Jahr 1999 firmiert die Bank unter dem Namen «Hypo Alpe- Adria-Bank AG» und ist mit der.Aus­ fallshaftung des Landes Kärnten aus­ gestattet. Die Hypo Alpe-Adria-Gruppe ist ein 
Finanzkonzern, der sich dem Univer­ salbankprinzip verschricben-hat. Dabei werden durchaus regionale Unter­ schiede wahrgenommen, was sich in unterschiedlichen länderspeziflschcn. Umsetzungsstrategien ' auswirkt. So finden sich im Gesamtkonzern alle Zielgruppen - von Institutionen und der öffentlichen Hand an der Spitze über Grosskommerzkunden und solche aus der mittelständischen Wirtschaft bis hin zum Gewerbetreibenden, Sclbstständigerwerbende und schliess­ lich der breiten Masse der Privatkun­ den. Am Alpen-Adria-Raum - Liechten­ stein gehört auch dem Alpenraum an - zählt die Hypo Alpe-Adria-Gruppe zu den führenden Finanzkonzernen und sie nimmt in dieser europäischen Zent­ ralregion mit ihren Initiativen und ihrem Pionierdenken und -handeln ei­ ne Vorreiterrolle ein, die den Konzern zu einem gefragten Partner werden lässt und gleichzeitig die Basis fiir das weitere Wachstum ist. Die Tochterbank in Liechtenstein wird sich wie bisher sehr stark auf das Private Banking konzentrieren. Kurzarbeit für rund 300 Beschäftigte bei Pilatus Auf Anfang November bis voraussichtlich Frühling 2003 PanAlpina Sicav AlplnaV Proiso vom 20. September 2002 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis; 
€ 42.60 Rücknahmepreis: 
€ 41.68 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 40.90 Rücknahmeprela: € 39.99 Zahlstelle In 
Liechtenstein: Swlssflret Bank (Liechtenstein) AG Austrage 61, Posttech, FL-Ö490 Vaduz 
STANS: Die Pilatus Flugzeugwerke AG führen auf Anfang November für rund 300 Beschäftigte Kurzarbeit ein. Die Geschäftsleitung rechnet voraussichtlich bis Frühling 2003 mit einer Reduktion der Arbeitszelt von rund 30 Prozent, wie sie in Stans (NW) mitteilte. Entlassungen wegen mangelnder Auslastung seien keine geplant. Auslöser der Kurzarbeit sei der erneut schleppende Bestellungseingarig für den PC-12, heisst es in der am Don­ nerstag veröffentlichten Mitteilung. Es fehle auch an Bestellungen für Trainingsflugzeuge. Deshalb werde das Produktionsprogramm der Nach­ frage angepasst. Über 80 Prozent des PC-12-Umsatzes wurden 
in den letz­ ten Jahren In den USA erzielt. Kurz­ arbeit sei das .geeignete Mittel, die Produktionsrate könne so bei einer Erholung der Konjunktur rasch wie­ der nach oben angepasst werden. 
Nicht betroffen von der Massnahme Firmenchef Oscar J. Schwenk be- sei die Entwicklung und Flugerpro- kräftigte, dass es sich um eine tem- bung des neuen Trainingsflugzeuges poräre Massnahme handle und keine PC-21. Entlassungen • infolge mangelnder Ab Anfang November stellen die Pilatus Flugzeugwerke in Stans auf Kurzarbeit um. Für die weitere Zukunft ist man aber durchaus optimistisch. 
Auslastung geplant seien. Es gelte je­ doch ein Personalstopp. Abgänge auf Grund von Fluktuation und Pensionie­ rung würden nicht ersetzt. «Die Erho­ lung der Konjunktur in den USA ver­ zögert sich, wir sind jedoch überzeugt, dass sich der erwartete Aufschwung innert Jahresfrist in Bestellungen um­ wandeln wird», wurde Schwenk in der Mitteilung zitiert. Mit dem PC-21 si­ chere sich Pilatus die Zukunft im Be­ reich der Trainingsflugzeuge. Deshalb werde an diesem bisher sehr erfolgrei­ chen Projekt wie geplant weiter gear­ beitet. Die Pilatus Flugzeugwerke AG ist der führende Hersteller von einmotori­ gen Turboprop-Flugzeugen. In den drei Geschäftsfeldern, Government Aviation, General Aviation PC-12 so­ wie Flugzeugwartung arbeiten welt­ weit rund 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Pilatus hat Tochterge­ sellschaften In den USA, Australien sowie In Genf.
	        

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