Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Freitag,:27. September 2002 9 Hochwasserhilfe für Tschechien Einnahmen der Aufführungen von «Ein Land in Not» fliessen caritativen Zwecken zu Der Ruggeller Künstler und Filmmacher Arno Oehri lässt in seinem neuesten Film Zeitzeu­ gen der Rheinüberschwemmung von 
1927 berichten. Anlässlich der Gedenkveranstaltung zum 75. Jahr der Hochwasserkata- strophe in Liechtenstein feiert die Dokumentation «Ein Land in Not» am Samstag, den 28. September 2002 um 20 Uhr in Ruggell die öffentliche Premiere. Tragische Aktualität hat das Hochwas­ ser in den letzten Wochen immer wie­ der gezeigt. Sei es im nahen Appenzel- lerland, in Deutschland, Österreich oder Tschechien - vielerorts richteten Überschwemmungen grosse "Schädcn an Mensch, Natur und Gebäuden an. Einige unserer Mitbürger haben das Hochwasser und die folgenden schwe­ ren Überschwemmungen in Liechten­ stein im Jahr 1927 erlebt und sie ga­ ben als Zeitzeugen der Projektgruppe um Arno Oehri gerne Auskunft. Unsere ältere Generation erzählt Als wäre der Rhein gestern durch die Strassen und Häuser gerauscht, so präsent sind die Erinnerungen der Zeitzeugen an die Rheinüberschwem- mungen. Befragt hat Arno Oehri über 
Einer der 14 Zcitzeugen iii der Dokumentation «Ein Land in Not» ist Geortf Nä­ selt er aus Gamprin; Interessantes, Nachdenkliches und auch Witziges erzählen die persönlichen Erlebnisse unserer älteren Mitbürger über die Rheiniiber- schwemmung 1927. 25 Personen aus Schaan, Eschen, Mauren, Gamprin, Schellenberg, Rug­ gell und Vorarlberg. In der 42-minüti- gen Dokumentation «Ein Land in Not» berichten nun Meinrad Lingg, Theresia Schreiber, Gebhard Hceb, Johann Wohlwcnd, Alfons Fehr, Anton Schiichlc. Frieda Kind, Georg Näschcr, Karl Elkuch, Ida Hasler, Lisi Haslcr, 
Benedikt Oehri und Berta Walch aus Liechtenstein sowie Magdalena Gopp aus Bangs-Nofels/Vorarlberg ihre per­ sönlichen Erlebnisse. Zu den Zeitzeu­ gen kommen Spielfilmsequenzen, wel­ che mit dem Ruggeller Schauspieler Alexander Biedermann gedreht wur­ den wie auch Archivaufnahmen aus dem Landcsarchiv. Verantwortlich 
für die Kamera war Ernst Egger, die Filmmusik hat Marco Schädler beige­ steuert. Direkthilfe nach Tschechien .. Der Eschner Fredy Gstöhl leistete im Dienste des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe Arbeiten in vom Hochwasser zerstörten Gebieten in Tschechien. Durch diese Arbeit kam er zu direkten Xontakten mit Menschen in der betroffenen Region. Die Pro- . jektgruppe «Ein Land in Not» mit Arno Oehri, Ernst "Egger, Marco Schädler und Elmar Gangl stellt nun sämtliche Einnahmen der Aufführungen den Hochwasscropfcrn in Tschechien zur Verfügung. Die Verwendung der Gel­ der wird vor Ort organisiert, so dass die notwendige schnelle und direkte Hilfe gewährleistet ist. Premiere und weitere Aufführungen Dank der Unterstützung durch die Liechtensteinische Landesbank AG wird der Film nicht nur bei der.Pre­ miere am Samstag, 28. September um 20 Uhr im Gemeindesaal Ruggell ge­ zeigt. Weitere Aufführungen sind am' .29. und 30. September üm 19 Uhr im TaKino in Schaan. Karterireservation für alle Auffuhrungen unter Telefon / Fax 00423 - 373 62 33 oder rhein- not@hollabolla.li . Gemeinderat kommt live in die Wohnstube Triesen: Erstmalige Tonübertragung einer Gemeinderatssitzung Im TV-Kanal der Gemeinde Triesen wird am kommenden Dienstag auf Antrag von Vorsteher Xaver Hoch erstmals eine Sitzung des Gemeinde­ rats live zu verfolgen sein. Triesen geht damit neue Wege in der Infor­ mationspolitik mit der Absicht, die Arbeit im Gemeinderat noch transpa­ renter zu machen und weitere Kreise der Bevölkerung direkt zu erreichen. Wenn sich alle vierzehn Tage die Tries- ner Gemeinderäte zur Sitzung treffen, sind regelmässig Dutzende von Trak­ tanden zu beraten, Beschlüsse zu fas­ sen und Stellungnahmen zu verschie­ densten 
Themen abzugeben. Mit der erstmaligen Tonübertragung einer sol­ chen Sitzung soll die Arbeit des Ge­meinderats 
live und direkt in die Wohnstuben der Bevölkerung ge­ bracht werden. Transparenz über die Entscheidungsfindung und Akzeptanz für die politische Arbeit zu schaffen, sind die erklärten Ziele dieser landes­ weit ersten Direktübertragung einer Gemeinderatssitzung. Tonübertragungen sind bei uns längst nicht mehr neu. Man kennt und schätzt sie vom Landtag, dessen Sit­ zungen seit Jahren im Landeskanal verfolgt werden können. Die Triesncr Gemeinderatssitzung vom kommen­ den Dienstag, 1. Oktober 2002 wird technisch auf dieselbe Art und Weise übertragen: Die Wortmeldungen von Vorsteher und Sitzungsleiter Xaver Hoch, den Gemeinderäten sowie Fach-referenten 
werden authentisch zu hören sein, während das TV-Bild mit Grafik- und Tcxttafcln den Verlauf der Sitzung illustrierend begleitet. Es ist vorgesehen, ca. zwei bis drei Stunden zu übertragen und dabei unter ande­ rem Traktanden wie etwa den Vor­ schlag zur Bildung einer Bürgergenos­ senschaft zu beraten. Je nach Reso­ nanz sollen dann weitere Sitzungen via Gemeindekanal übertragen wer­ den. Vorsteher Xaver Hoch freut sich, dass die Tonübertragung möglieh ge­ worden ist: «Ich erhoffe mir, dass viele Leute niit Interesse in den Originalton der Gemeinderatssitzung hineinhören und sjch ejn Bild über die politische Arbeit in Triesen machen. Wir muss-ten 
erkennen, dass die öffentlichen Sitzungen bislang leider nicht so gut besucht waren. Vermutlich kommt der Sitzungsbeginn am frühen Abend vie­ len ziemlich ungelegen. Da die Leute nicht zu uns gekommen sind, haben wir-uns entschlossen, via Gemeinde­ kanal zu ihnen zu gehen. Der Gemein- derat arbeitet im Auftrag und zum Wohl der Bevölkerung. Das wollen wir den Leuten näher bringen!» Zu hören und zu sehen ist die Über­ tragung der Gemeinderatssitzung am Dienstag, I. Oktober 2002 ab 17.30 Uhr auf dem TV-Gemeindekanal von Triesen. Eine Aufzeichnung der Sen­ dung wird von Mittwoch, 2. Oktober bis Sonntag, 6. Oktober täglich um 19.00 Uhr ausgestrahlt. Spiritualität und Religion Ein Vortragsabend am 2. Oktober im Eltern-Kind-Forum, Schaan Freitag, der 13., Halloween, Söm- mersonnwende - nichts als aber­ gläubische Folklore? Eine Allens- bach-Umfrage hat ergeben, dass die Hälfte aller Deutschen diversen For­ men 
des Aberglaubens anhängen. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung, so das Meinungsforschungs-Institut Emnid, vermutet gar, dass geheime, magische Kräfte unser Leben beein­ flussen. Matthias Pöhlmann, bei der Evang. Zentralstelle für Weltanschauungsfra­ gen zuständig für Esoterik, Okkultis­ mus und Spiritismus, nimmt derartige Zahlen ernst. «Wir verzeichnen einen enormen Zuwachs an Okkultem», sagt er. Die Gründe liegen für Pöhlmann auf der Hand: «Sehnsucht nach einer Wiederverzauberung der Welt.» Ein magisches Gegengewicht zü der nüch- tern-rationalen Welt, in der wir uns bewegen, in der alles erklär- und er­ fahrbar wird, wie das Klonen des Men­ schen oder ein Kurztrip zum Mond. Hauptsache gesund! Genauso hält der Trend zu «sanften Heilmethoden», zu Naturheilverfahren und alternativen Therapieangeboten an. Immer mehr Menschen vertrauen sich mit ihren körperlichen und psy­ chischen Beschwerden und Krankhei­ten 
Behand­ lungsmetho­ den 
und Heil­ verfahren an, die ausserhalb der wissen­ schaftlich aus­ gerichteten Medizin ange­ boten werden. Umfragen ha­ ben gezeigt, Die Referentin: Dr. dass eine Helga Köhler-Spiegel Mehrheit der aus Feldkirch, Profes- Bevölkerung sorin für Religions- alternative Pädagogik. , Heilmethoden für eine sinn­ volle Ergänzung, bei vielen Krankhei­ ten oftmals für den besseren Weg hält. Erhofft wird bei Therapien der ande­ ren Medizin eine natürliche, sanfte, ganzheitliche Behandlung, die auch die geistig-spirituelle Dimension von Gesundheit und Krankheit mitberück-sicht. 
.Nur so sei den vielfältigen Er­ fährungen von Krankheit, Krise und Unheil beizukömmen. Sehnsucht Sehnsüchte werden häufig künstlich geweckt, um ihre Befriedigung ver­ kaufen zu können. Die Sehnsucht nach Palmen und Sandstrand dient der Vermarktung für den nächsten Flug ins Urlaubsparadies. Die Sehn­ sucht nach Freiheit und Abenteuer lässt sich vermeintlich mit einem Glimmstengel der richtigen Marke be­ friedigen. Wer gewohnt ist, sich alles zu kaufen, erliegt leicht der Versu­ chung, auf die eigene Sehnsucht mit gekaufter Lustbefriedigung zu reagie­ ren. Die Journalistin und Autorin Ant­ je Schrupp meint, der eigenen Sehn­ sucht zu folgen, sei wie ein Stochern im Nebel mit einer vagen Hoffnung auf Glück und authentisches Leben. Der Aufbruch erfolge an dem Punkt, wo die Sehnsucht stärker sei als die 
Si- ELTERN KIND FORUM 
cherheit und die Befriedigung über das £rreichte. Sehnsucht nach Spiritualität Die italienische Philosophin Chiara Zamboni hat die Sehnsucht einmal als einen Weg der Offenbarung charakte- . risiert. Desiderio - Begierde, Wunsch, Sehnsucht - sei eine Fähigkeit der Seele, Momente der Qualität wahrzu­ nehmen und ihnen immer wieder nachzustreben. Kann unsere Religion diese Sehnsucht stillen? Kann unsere Kirche einen befriedigenden Weg auf­ zeigen?. Was genau macht die Sehn­ sucht nach Spiritualität aus? Vortrag Am Mittwoch, den 2. Oktober 2002 um 20.00 Uhr veranstaltet das Eltern- Kind-Forum (Landstrasse 170, Schaan) einen Vortrag zum Thema «Spiritua­ lität und Religion». Die Referentin Frau Dr. Helga Kohler-Spiegel aus Feldkirch ist Professorin für Religions­ pädagogik und wird obigen Fragen auf den Grund gehen. Diese Veranstal­ tung findet im Rahmen des Jahrespro­ gramms 2002 des Eltern-Kind-Forums statt. Ajs Schwerpunkt wurde die Re- . fiexion von Themen gewählt, welche. Familien in ihrer Wertehaltung betref­ fen. Anmeldung unter Tel. 233 24 38, E-Mail:  welcome@elternkindfonifti.li 
Die grosse Überschwemmung SCHAAN: Die jüngsten Überschwem­ mungen in weiten Teilen Österreichs, Deutschlands und Tschechiens geben einem Ereignis Aktualität, welches bei uns im Rheintal vor 75 Jahren ähnli­ che Verwüstungen und Not verursach­ te: Die Rheinnot 1927. Der rund 40- minütige Dokumentarfilm «Ein Land in Not» erinnert an eine der schlimms­ ten Naturkatastrophen, welche das da­ mals arme Fürstentum Liechtenstein zu Beginn des 20. Jahrhunderts heim­ suchte. Es geht in dieser Dokumentati­ on aber nicht nur um eine Nacherzäh­ lung der Ereignisse, sondern hauptsächlich um die subjektiven Er­ lebnisse und Erinnerungen noch le­ bender Zeitzeugen. Rund 14 Personen geben Auskunft aus ihrer persönlichen Perspektive. Umrahmt und bereichert wird der Film von einigen Originalauf­ nahmen aus dem Jahr 1927, von zahl­ reichen Fotos aus der Zeit, sowie eini­ gen Spielszenen mit derri Ruggeller Schauspieler Alexander Biedermann. «Ein Land in Not» ist am Sönntag und Montag jeweils um 19 Uhr im Ta­ Kino zu sehen. Seniorenausflug unserer Gemeinde soll niemand allein sein VADUZ: Der Frauenverein Vaduz lädt alle Senioren (Frauen, Männer, auch Nichtmitglicder) herzlich zum Herbst- ausflug am Dienstag, den 1. Oktober ein. Die gemütliche Busfahrt geht über Bregenz, Lochau, Hörbranz nach Ho- hcnweiler. In Gwiggen wird die Mög­ lichkeit geboten, das" Zisterzienserin­ nenkloster. in einer kurzen Führung zu besichtigen. Beim anschliessenden Beisammensein in Eichenberg offeriert, der Frauenverein einen Zvieriteller. Der Fahrpreis beträgt Fr. 20.50. Ab­ fahrt: 13 Uhr ab PHS Au. Zustiegs- mögliehkeiten: Kirche, Bus Terminal. Löwen, Schlüssle, Elite, Falknis, Müh­ le. Vergessen Sie Ihren Pass oder Ihre ID nicht! Anmeldungen bis spätestens Sonn­ tag, den 29. September werden gerne von Ilse Seger, Tel. 232 31 69 und Gi­ sela Kaiser, 232 32 29 entgegenge-' norfrmen. Auf eine rege Teilnahme freut sich der Vorstand des Frauenver­ eins Vaduz. ANZEIGE . RAUMPLANUNG eine weitere | Überreglementierung • Ein Knackpunkt ist Artikel 13! Er schränkt die Verfügbarkeit des Grundeigentums massiv ein, indem vage 10-Jahres-Prognosen und ein Zonen-Ausbaugrad von 80% über die Zukunftspläne vieler Bauwilliger entscheiden. Daher: Nein zu solchen Ein­ griffen und zu einer solchen Beschneidung privater Interessen Xaver Hoch Gemeindevorsteher Triesen
	        

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