34 _Donnerstag, 26. September 2002
AUSLAND Liechtensteiner
VOLKSBLATT Rebellen getötet KATHMANDU: Bei einem Gefecht mit Regierungstruppen sind in Nepal 82 maoistische Rebellen getötet worden. Der nächtliche Schusswechsel fand im Gebiet Rolpa, einer Hochburg der Maoisten, statt, hiess es am Mittwoch von Seiten des nepalesischen Militärs. . In dem seit sechs Jahren anhaltenden Gewaltkonflikt in dem kleinen süd asiatischen Königreich sind bereits mehr als 4000 Menschen ums Leben gekommen. Die Maoisten kämpfen für eine Landreform und den Sturz von König Gyanendra. Fischer fliegt in Kürze in die USA BERLIN: Zur Bereinigung der deutsch amerikanischen Irritationen fliegt Ausseriminister Joschka Fischer in Kürze in die USA. Fischer sagte am Mittwoch jn Berlin, er werde zum «frühestmöglichen Zeitpunkt» reisen. Fischers Sprecher Walter Lindner sag te, konkrete Reisedaten gebe es für den Grünen-Politiker noch nicht. Aber die Notwendigkeit der Reise liege auf der Hand. Die Bundesregierung arbei tet nach Angaben ihres -Sprechers Uwe-Karsten Heye «mit grosser Ge duld» daran, . Missstimmungen und Missverständnisse in den deutsch amerikanischen Beziehungen zu be seitigen. Festnahmen SANAA: In Jemen sind erneut zwölf mutmassliche Mitglieder des Terror netzwerkes El Kaida festgenommen worden, wie am Mittwoch aus Sicher heitskreisen verlautete. In der vergan genen Woche hatte die Polizei bereits drei Personen mit mutmasslichen Ver bindungen zu El Kaida in Gewahrsam genommen.
Kein Blankocheck USA: Streit um möglichen Irak-Krieg verschärft WASHINGTON: Angesichts der bevorstehenden Wahlen zum amerikanischen Kongress ver schärft sich auch in den USA der Streit um einen möglichen Krieg gegen Irak. Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Tom Daschle, warf Präsident George W. Bush am Mittwoch vor, die Debatte über Irak
zu politisieren. Be reits
zuvor hatte Daschle deutlich ge macht, dass der Senat dem Präsidenten keinen Blankocheck für einen Irak- Krieg ausstellen werde. Daschle förderte in einer Rede vor dem Senatsplenum den Republikaner Bush auf, sich für den Vbrwurf zu ent schuldigen, die demokratische Senats mehrheit sei nicht an der Sicherheit des eigenen Volkes interessiert. Dieser Vorwurf sei unerhört, rief der Senator aus. «Wir sollten diesen Krieg nicht politisieren. Wir sollten die Rhetorik über Krieg und Leben und Tod nicht politisieren.» Am Dienstag hatte Daschle erklärt, die Demokraten seien zwar bereit, Bush in der Irak-Frage zu unterstüt zen, der vom Präsidenten eingereichte Resolutionsentwurf gehe aber zu weit. Er hoffe auf einen Kompromiss mit Bush bis zum Wochenende. Seine De mokratische Partei wolle die Irak-Re solution möglichst bald über die Büh ne bringen, damit die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wieder auf die wirt schaftlichen Probleme des Landes ge richtet werde. In den USA stehen im November Kongresswahlen an. Der britische Aussenminister Jack Straw betonte unterdessen, zwischen London und Washington gebe es keine Differenzen in der Irak-Politik. «Das
Ziel, das wir anstreben, ist die Ent waffnung von Saddam Husseins Regi me», sagte er am Mittwoch dem Rund funksender BBC. Straw widersprach damit Berichten, dass es London vor allem um eine Entwaffnung, Bush da gegen vorrangig um einen Sturz Sad dam Husseins gehe. Straw erklärte, möglicherweise sei auch eine Ent machtung des irakischen Staatschefs notwendig, um das Hauptziel - die Entwaffnung - zu erreichen. Die irakische Regierung kündigte an, mit.einer detaillierten Antwort auf das vom britischen Premierminister Tony Blair vorgestellte Waffendossier zu reagieren. Das berichtete am Mitt woch das irakische Fernsehen unter Berufung auf einen Regierungsspre cher. Die Anschuldigungen werden sich laut dem Sprecher im Falle einer UN-Waffeninspektion binnen kurzem als haltlos herausstellen. Der Sprecher wiederholte den Vorwurf, das Dossier sei voller Lügen. Senator Daschle: *Kein Blankocheck.»
Die seit einer Woche von der Aussenwelt abgeschnittenen Schulkinder wurden in Sicherheit gebracht. Schüler gerettet Kämpfe in Elfenbeinküste dauern an ELFENBEINKÜSTE: Amerikani sche und französische Soldaten bemühen sich in der Elfenbein küste um die Rettung westlicher Ausländer vor dem blutigen Aufstand in dem westafrika nischen Staat. Die Gefechte dauerten auch am Mitt woch an, als die US-Soldaten in der Hauptstadt Yamoussoukrou landeten. Französische Soldaten begannen mit der Evakuierung von 200 Schülern und Lehrern einer Missionareschule in der umkämpften Stadt Bouake. In einem Konvoi von einem Dutzend Autos machte sich die Gruppe unter dem Schutz der Truppen nach Yamoussouk rou auf. Rund 100 französische Solda ten waren zuvor in Bouake eingerückt,
um die Schüler und Lehrer der Interna tionalen Christlichen Akademie in Sicherheit zu bringen, die dort seit Be ginn der Unruhen am vergangenen Donnerstag festsassen. Unter den Schulkindern im Alter von fünf bis 18 Jahren sind 100 Amerikaner. Insgesamt sollen sich laut Angaben amerikani scher Behörden etwa 300 Amerikaner in Bouake aufhalten. Bouake wurde er neut von schwerem Artilleriefeuer er schüttert. Die zweitgrösste Stadt des Landes ist seit dem Wochenende ohne Strom und Wasser, Bewohner ver schanzten sich in ihren Häusern. Zunächst gab es Berichte über eine Re gierungsoffensive, die von den Auf ständischen jedoch dementiert wurden. Später hiess es, die Regicrungstruppen seien zurückgeschlagen worden. f * !?i vs J: „Kit Aus Gegengeschäft
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JERUSALEM: Die Palästinenser haben am Mittwoch Gespräche mit Israel über ein Ende der israelischen Bela gerung des Amtssitzes von Jassir Arafat abgesagt. Als Grund nannte der palästinensische Kabinettsmi- nistcr Sajeb Erakat die israelische Weigerung, vorher Vertreter des so genannten Nahost-Quartetts zu Araf at zu lassen. Das Quartett setzt sich aus den USA, Russland, der Europäi schen Union und den Vereinten Na tionen zusammen und bemüht sich um eine Beilegung des israelisch palästinensischen Konflikts. Israeli sche Soldaten belagern des Amtssitz des palästinensischen Präsidenten in Ramallah im W^stjordanland seit Donnerstag voriger Woche.
Terroranschlag KARACHI: Bewaffnete Männer haben am Mittwoch das Büro einer christli chen Hilfsorganisation in Pakistan ge stürmt und sieben Mitarbeiter erschos sen. Wie die Polizei mitteilte, fesselten die Täter ihre Opfer an Stühle und tö teten sie anschliessend mit Kopfschüs sen. Bei den Toten handelte es sich um drei pakistanische Christen und drei Muslime. Vier weitere Menschen wur den bei dem Überfall in der Hafenstadt KaraChi verletzt, mindestens einer da von schwer. Mehrere hundert Polizis ten riegelten die Umgebung des 13-stöckigen Gebäudes ab, in dem sich das Büro des christlichen Instituts für Frieden und Gerechtigkeit befindet. Die Organisation ist in Karachi seit 30 Jahren an Hilfsprojekten beteiligt. k Li fe ' ^ IjEUi JeäBnjPonnargtag MndSamataq.. . ..v w ^ -uuuu. Coupon ausschneiden, ausfüllen, Betrag beilegen und einsenden an: Liechtensteiner Volksblatt, Feldkircher Strasse 5,9494 Schaan
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