Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

28 Mittwoch, 30. Januar 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT Millionenent­ schädigung für ' verbrühte Hand NEW 
YORK: Ein Geschwo­ renengericht in New York hat einer Frau 3,5 Millionen Dollar Entschädigung zuge­ sprochen, der bei der Vor­ führung einer Expresso-Ma- schine die rechte Hand ver­ brüht wurde. Daww Sampe- risi erlitt 
bei dem Zwischen­ fall in einem Starbucks-Ge­ schäft in Manhattan vor drei Jahren schwere Ver­ brennungen, ihre Hand wird die 36-Jährige möglicher­ weise nicht mehr benutzen können. US-Präsidenten- Nichte festge­ nommen TALLAHASSEE: Die Nichte des US-Präsidenten George W. Bush und Tochter des Gouverneurs von Florida, Jeb Bush, ist am Dienstag wegen eines Drogenverge­ hens festgenommen wor­ den. Nach einem Bericht des Fernsehsenders CNN würde Noelle Bush in Floridas Hauptstadt TaUahassee da­ bei erwischt, wie sich mit falschen Angaben ver­ schreibungspflichtige Medi­ kamente kaufen wollte. ' Dichter in Kalifor­ nien hingerichtet SAN FRANCISCO: Der mit seinen Gedichten aus der Todeszelle bekannt gewor­ dene Amerikaner 
Stephen Anderson ist im US-Bun- desstaat Kalifornien hinge­ richtet worden. Der48- jährigehabe eine Giftspritze erhalten, .nachdem der letzte Aufschubantrag gescheitert war. Das teilte ein Sprecher des Gefängnisses in San Quentin am Dienstag mit. Anderson hatte nach seiner Verurteilung im Jahr 1981 für den Raubmord an einer 81-Jährigen Gedichte zu schreiben begonnen. Ander­ son ist der zehnte Hinge­ richtete in Kalifornien, seit 1992 die Todesstrafe dort wieder vollstreckt wird. Tödlicher Strom­ schlag im Stall ' LAUSANNE: Vier Kühe und ein Kalb sind am frühen Dienstägmorgen in ihrem Stall in Chesalles-sur-Orori VD 
an einem Stromschlag gestorben. Ursache war ein Verkehrsunfall. Ein Freibur­ ger Automobilist verlor 
in der Nähe eines Bauernhofes . in einer Kurve auf dem Glatteis die Herrschaft über sein Fahrzeug. Der Wagen prallte gegen einen Strom­ masten. Dieser knickte um und traf einen andern Strommasten, was einen Kurzschluss auslöste; wie die Waadtländer Polizei mitteilte. Aus ungeklärten. Gründen standen in 
der Folge die Futterkrippen im Stall des 
nahegelegenen: Bauernhofes unter Strom. 
Präsident Obasanjo beklagt «monumentale Tragödie» LAGOS: Zwei Tage nach der verheerenden Explo­ sionskatastrophe in Lagos fürchten Beobachter bis zu 2000 Todesopfer. Der nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo sprach am Dienstag von einer «monumen­ talen. Tragödie» und sagte, un­ ter den Opfern seien zahlreiche Frauen und Kinder. Die meisten Menschen er­ tranken auf der Flucht vor der Explosion 
eines Munitionsde­ pots in einem Kanal. Während Obasanjo von 600 geborgenen Leichen sprach, berichtete die Zeitung «Vanguard» von 2000 Toten. «Was in Lagos geschehen ist, war eine monumentale Tragö­ die und eine nationale Kata­ strophe», sagte Obasanjo in ei­ ner Rundftinkansprache. Frei­ willige Rettungskräfte berichte­ ten von hunderten geborgenen Leichen, allein aus einem klei­ nen Teil des Oke-Afa-Kanals. Bei der panischen Flucht nach der Expiosidnsserie am Sonn­ tagabend wurden zahlreiche Kinder von ihren Eltern ge­ trennt. Einige von ihnen kamen auf der Polizeiwache in Lagos unter, die Behörden bemühen sich, die Familien wieder zu­ sammenzuführen. Nach Darstellung der Streit­ kräfte waren die Explosionen Folge eines Unfalls. In dem al­ ten Munitionsdepot seien gross-•• 
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 ! Die meisten Menschen ertranken äüfder Flucht vor der Explosion eines Munitionsdepots in einem Kanal. kalibrige Artilleriegeschosse Munitionslager übergegriffen, gelagert worden, sagte Bri- Der Gouverneur von Lagos, Bo­ gadegeneral John Anda. Mi- la Ahmed Tinubu, warf den litärsprecher Felix Chukwumäh Streitkräften Nachlässigkeit bei erklärte, ein Feuer habe auf das der Lagerung von Waffen vor. 
Orkan fegte durch Kein Schnee in Sicht Schnee schmilzt den Skiorten davon - Kunstschhee rettet Pisten BERN: Wer nächste Woche in den Sportferien Ski fahren oder boarden will, muss hoch hinaus. Schneemangel und warme Temperaturen haben der Weissen Pracht zugesetzt. Viele Talabfahrten und zum Teil ganze Skiregionen sind geschlossen. Nun hofft man auf Frau Holle. Die warmen Temperaturen der letzten Tage haben der ohnehin schon dünnen Schneedecke zu­ gesetzt. Am Dienstag war es auf dem Pilatus, auf 2100 Meter über Meer, 5 Grad warm, wie es bei MeteoSchweiz hiess. Kein Wunder, ist man bei den Schweizer Skiorten besorgt. Viele greifen auf Kunstschnee zurück. Doch in San Bernardi- no GR geht gar nichts mehr, 
hier sind die Anlagen geschlos­ sen, wie es bei San Bernardino Ferien auf Anfrage hiess. In Splügen GR sind nur noch drei von acht Liften offen. Doch nächste Woche beginnen vie­ lerorts die Skiferien. Was tun, wenn man schon gebucht hat und sich die Vorfreude breit macht? Eine Möglichkeit ist das Skifahren in hohen Lagen. Die höher gelegenen Schweizer Skiorte melden über 2000 Me­ ter über Meer gute Pisten. So zum Beispiel Davos-Parsenn GR und Mürren BE (Schilt- hom). Man müsse die Pisten je­ doch gut pflegen, hiess es bei Davos-Parsenn. Auch hier schmilzt der Schnee in tieferen Lagen wie Eis an der Sonne. Die Talabfahrt ist hier nur dank Kunstschnee möglich. Die war­men 
Temperaturen setzten auch diesem zu. «Wir haben keine Angst, was die Sportferi­ en angeht, doch die Sorge sitzt schon im Hinterkopf», hiess es. Auch in St. Moritz GR ist die Talabfahrt nur mit Kunstschnee möglich. «Wir hoffen, dass es nicht länge warm bleibt», hiess es beim Tourismus Büro in St. Moritz. Unter 2000 Meter über Meer sieht es jedoch schlecht aus. In vielen Skiorten sind die Talab­ fahrten nicht mehr fahrbar, so auch in Splügen GR und vieler­ orts im „Wallis. Das Eidg. Insti­ tut für Schnee- und Lawinen­ forschung (SLF) warnt wegen der warmen Temperaturen vor Nassschneerutschen neben der Piste. Die 
Nässe hat es auch .sonst in sich. 
Mehrere Tote und Hochwasser HAMBURG/LONDON: Durch orkanartige Stüime sind in Nordeuropa mehrere Men­ schen ums Leben gekommen. Es entstand Millionenschaden. Zehn tausende von Haushalten waren ohne Strom. An Elbe Und Oder verschärfte sich die Hochwassergefahr. Auch in vielen Teilen Schott­ lands drohte am Dienstag auf Grund starken Regens und der Schneeschmelze Hochwasser. Im Norden Grossbritänniens starben bis Dienstag sieben Menschen: Fünf Briten kamen ums Leben, als Sturmwinde ih­ re Autos umwarfen. In Schott­ land wurde ein Mann von ei­ nem Baum erschlagen, herab­ fallendes Baumaterial tötete im englischen York eine Frau. Am Vortag mussten wegen des Unwetters mit Geschwin­ digkeiten von bis zu 200 Kilo­ metern pro Stunde zahlreiche Brücken geschlossen und Zug­ verbindungen eingestellt wer­ den. Zeitweise waren bis zu 90 000 Haushalte ohne Strom. In Südschweden waren am Dienstagmorgen fast 100 000 Haushalte von der Energiever­ sorgung abgeschnitten. Die Oe- resund-Brücke zwischen der südschwedischen Stadt Malmö und Dänemark musste am Montagabend für kurze Zeit geschlossen werden. An der Nordsee-Küste im Südosten Dänemarks mussten zahlreiche Menschen wegen Hochwasser-Gefahr ihre Häu­ ser zeitweise verlassen. In Nor­wegen 
waren zahlreiche Stras­ sen im ganzen Land gesperrt. In Norddeutschland wurden am Montagabend zwei Men­ schen von umstürzenden Bäu­ men .erschlagen, zahlreiche weitere wurden verletzt; Polizei und Feuerwehr waren pausen­ los im Einsatz. Die Deiche an der Nordsee hielten der schweren Sturmflut stand. 
In anderen Teilen Deutschlands schwollen durch das Tauwetter Flüsse stark an und überschwemmten Uferre- , gionen. Während in Frankfurt das Main-Hochwasser nicht mehr stieg, bereitete sich Dres­ den auf eine kräftige Flutwelle vor. Die SehifTfahrt auf dem Rhein musste wegen Hochwas­ ser eingeschränkt werden. ' Überschwemmungsgefahr für Köln bestand jedoch nicht. In Süddeutschland entspannte sich die Hochwasserlage. Nach Angaben des Deutschen Wet­ terdienstes wird das Hochwas­ ser in den nächsten Tagen kaum noch Nachschub bekom­ men. Der .Regen lasse nach und auch die Schneeschmelze ver­ siege. In Mecklenburg-Vor- pommern hatten Tausende von Haushalte vorübergehend kei­ nen Strom. Mehrere Zugver­ bindungen wurden in Nord­ deutschland durch umgestützte Bäume 
vorübergehend unter­ brochen. Im Lübecker Hafen. kollidierte eine schwedische Frachtfähre mit einem Schlep­ per. Menschen wurden jedoch nicht verletzt. EcuadorlanlVulkanlzerschellt QUITO/BOGOTÄ: . Die seit Montag vermisste Passagier­ maschine aus Ecuador ist ah dem Vulkan Chiles direkt auf der Grenze zum Nachbarland Kolumbien zerschellt. Das bestätigte die Regierung, in Quito am Dienstag. Es galt als äusserst unwahr­ scheinlich, dass einige der 94 Menschen an Bord das Unglück überlebt haben könnten. «Aber bis keine Rettungsmannschaf­ ten vor Ort sind, verlieren wir, nicht die Hoffnung», sagte Ecuadors Innenminister Marce­ lo Merlo weiter. Bauern aus'Ecuador hätten Teile des Wracks uhd Doku­ mente von Passagieren gefun­ den. Das sei ein hinreichender • Beweis für den Absturz, sagte : Merlo. Zunächst war davon ausgegangen worden, dass das 
Flugzeug tiefer im benachbar- teri Kolumbien verunglückt sei. An Bord der Maschine vom Typ :. Boeing 727-100 der staatlichen Luftlinie TAME waren nach neuen Angaben 85 Passagiere, darunter fünf Kinder und zwei Babys, und neun Besatzungs- mitglieder. 43 der Menschen' stammten aus Kolumbien und ; zwei waren Spanier. Zunächst war von 92 Menschen an Bord berichtet worden, weil die bei­ den Babys keinen eigenen Platz in der Maschine hatten. Das Flugzeug war am Montagvor­ mittag in der Hauptstadt Quito gestartet und. kurz vor einer Zwischenlandung in der Grenz­ stadt l\ilcän im Norden Ecua­ dors von den Radarschirmen verschwunden. Anschliessend hätte es weiter in die südko­ lumbianische Grossstadt Cali fliegen sollen. Zusammenstoss zwischen Militärflugzeug und Auto Pilatus Porter raste über Startbahn hinaus auf Dorfstrasse - Autolenker leicht verletzt ALTENRHEIN: Wegen eines Startabbruchs, ist am Dienstag um 14.16 Uhr ein Militärflug-, zeug der Schweizer Armee auf der Dorfstrasse im st. galli­ schen Altenrhein mit einem Personenwagen zusammenge- stosien. Der Autolenker wur­ de leicht verletzt. «Glück im Unglück» sei es ge­ wesen, sagte der Pressesprecher der St. Galler Kantonspolizei Hans Eggenberger gegenüber, der Nachrichtenagentur sdai Kurz nach 14 Uhr waren hin­ tereinander drei kleine Pilatus Porter PT6 der Schweizer Ar­ mee gestartet. Eine Maschine 
kam nicht hoch. Der Pilot des Pilatus Porter PT6 brach den Start ab. Das Flugzeug schoss über die f*iste hinaus, durch­ brach einen Zaun und prallte auf der Dorfstrasse gegen ein Auto. Der Fahrer konnte sich leicht verletzt aus dem Auto­ wrack befreien. Er wurde laut Eggenberger ins Spital einge­ wiesen. Über die Gründe des Zus'am- menpralls ist noch nichts Ge­ naues bekannt. Das Büro ; für Flugunfalluntersuchungen wird den Fall untersuchen. Es werde auch eine militärische Untersuchung geben, sagte Eg­ genberger. 
Glück im Unglück nach Zusammenstoss mit Flugzeug: Der PKW-Lenker 'wurde nur leicht verletzt.
	        

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