Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

1 6 Samstag, 21. September 2002 
WIRTSCHAFT Liechtensteiner VOLKSBLATT streicht 23 Die Auswirkungen auf die Schweiz sind noch nicht bekannt PARIS: Der angeschlagene fran­ zösische Telefonausrüster Alca- tel streicht bis Ende kommen­ den Jahres weltweit 23 000 Stellen. Damit wird sich die Zahl der Beschäftigten auf 60 000 verringern. Die Auswir­ kungen auf die Schweiz sind noch nicht bekannt. Wie das Unternehmen am Freitag in Paris weiter mitteilte, soll diese Mass­ nahme dem Konzern die Rückkehr in die Gewinnzone ermöglichen. Ende 2001 waren bei Alcatel noch 99 000 Menschen beschäftigt gewesen. Un­ mittelbar nach der Bekanntgabe des Planes stürzte die Alcatel-Aktie an der Pariser Börse um mehr als 13 Prozent auf 2,18 Euro. Zumindest in diesem Jahr kein Stellenabbau in der Schweiz Alcatel- Schweiz sieht sich vorder­ hand nicht in der Lage, die Auswir­ kungen des Beschlusses des Mutter­ hauses auf ihre Arbeitsplätze in der Schweiz zu nennen. Alcatel Schweiz mit ihren insgesamt 450 Angestellten müsse das für Ende November erwar­ tete Budget abwarten, um zu eventuel­ len Konsequenzen etwas sagen zu können, erklärte deren Sprecher Mat­ thias Jost am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Laut Jost geht es allerdings Alcatel Schweiz 
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angeschlagene französische Telefonausrüster Alcatel streicht bis Ende kommenden Jahres weltweit 23 000 Stellen. ser als dem Mutterhaus. Zumindest im laufendeh Jahr werde es bei Alcatel Schweiz zu .keinem Stellenabbau kom­ men, versicherte der Firmensprecher. Zu Jahresbeginn hatte Alcatel Schweiz 
insgesamt 30 Stellen gestrichen. Das Unternehmen beschäftigt gegenwärtig 415 
Personen in Zürich, 30 in Genf und 5 in Bern. Zusätzlich führt Alcatel zwei weitere Einheiten in der Schweiz. 
Dabei handelt es sich um Alcatel Spa­ ce (Bildverarbeitung) in Gals BE mit 80 Angestellten sowie um das internatio­ nale Koordinationsbüro mit 15 Ange-' stallten in Basel. 
Ringier-Verlag an Springer? m FRANKFURT: Per Ringier-Verlag kommt möglicherweise in deutsche Hände. Der Springer-Verlag verhandle mit Ringier über eine komplette Über­ nahme des Schweizer Verlaghauses,' veriautete am Freitag aus Verhand­ lungskreisen. Die beiden Verlagshäu­ ser verhandeln seit einiger Zeit über den Verkauf des 40-prozentigen 
An­ teils von Leo Kirch am Axel-Springer- Verlag. Nun zeichnet sich in diesen Gesprächen eine neue Entwicklung ab. Springer würde den 
grössten Schwei­ zer Verlag im Sinne einer Überkreuz- beteiligung zunächst vollständig über­ nehmen. Im Gegenzug würde dann Verleger Michael Ringier das Aktien­ paket im Umfang von 40 Prozent von Kirch an Springer kaufen. Die Nach­ richtenagentur Reuters zitierte aus verhandlungsnahen Kreisen, die damit einen 
Bericht des «Handelsblatt» be­ stätigten. Knackpunkt sei derzeit die Bewertung des Ringier-Verlags. Sprin­ ger sei nicht bereit, die 
von Ringier ge­ forderten 800 Mio. Euro für eine Über­ nahme des Schweizer Verlagshauses zu bezahlen, hiess es weiter. Mit die­ sem Betrag wolle Ringier dann das 40- Prozent-Aktienpaket von Leo Kirch an Springer erwerben. Springer würde mit der Übernahme von Ringier zu Euro­ pas grösstem Printkonzern mit einem Jahresumsatz von rund 5,1 Mrd. Fran­ ken. Sprecher beider Häuser wollten die Berichte nicht kommentieren. «Zu den laufenden Verhandlungen geben wir keine Details bekannt», sagte Rin- gier-Sprecher Fridolin Luchsinger. Coop verkauft BASEL: Die Coop-Gruppe verkauft die in den Basler Rheinhäfen tätige SILAG Rhein Terminal an die Konkurrentin Ultra- Brag. Grund für den Verkauf sei die strategische Ausrichtung von Coop auf das Detailhandelsgeschäft. Die SI­ LAG Rhein Terminal beschäftigt 5.0 Personen, wie Geschäftsleitungsvorsit­ zender Dieter Galli am Freitag auf sda- Anfrage sagte. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden von Ultra- Brag weiterbeschäftigt; ausgenommen ist die obefste Geschäftsleitung, die sich anderweitig orientieren oder in Pension gehen wird. Die SILAG (St. Jo­ hann Lagerhaus- und Schifffahrtsge­ sellschaft) ist seit 1937 im Besitz der Coop-Gruppe. Sie ist im Bereich Bin- nenschifffahrt, Lager-, Umschlag- und Logistikaktivitäten tätig. Eigene Schif­ fe besitzt das Unternehmen allerdings nicht mehr; das letzte wurde im Früh­ jahr verkauft. Das Unternehmen habe seit seiner Gründung immer erfreuli­ che Ergebnisse erarbeitet, heisst es in der Mitteilung. Die SILAG habe im Konkurrenzvergleich gut gearbeitet, sie habe der Coop doch immer eine Di­ vidende von rund 10 Prozent bezahlt, ergänzte Galli. Das Aktienkapital beläuft sich auf rund 1,1 Mio. Franken. 
Mobilcom erhält erste 50 Millionen Euro PanAlpina Slcav AlplnaV Preise vom 20. September 2002 Kategorie A (thesaurlorend) Ausgabepreis: € 43.10 Rücknahmepreis: € 42.22 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 41.40 Rücknahmepreis: € 40.51 Zahlstelle In Liechtenstein: SwlBBflrst Bank (Liechtenstein) AQ Austrasso 61, Poetfach, FL-9490 Vaduz LGT Precious Metal Fund Anlagefonds für- Edelmetallwerte Abgabepreis* . USD 5.80- Rücknahmepreis . USD 5.79 per 16.09.2002 *pl 
us Kommission Informationen Tel. +423/235 19 42 • Fax +423/235 1633 •   lnternet www.lgt.com IXiT Bank In UKhtensttln 
KfW weist Bericht über Stopp weiterer Kredite zurück BRÜSSEL: Der Geschäftsbetrieb des angeschlagenen Telefonkonzerns Mobilcom kann nach dem Erhalt der ersten 50 Millionen Euro vorerst weitergehen. Mit dem Geld der Kre­ ditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sei die nötige Liquidität-gesichert, teilte das Büdelsdorfer Unternehmen mit, das das Geld am Freitag erhalten hatte. Zugleich dementierte die KfW einen «Spiegeli-Bericht, wonach Mobilcom die weiteren zugesagten 270 Millionen Euro nicht bekommen solle. Dem «Spiegeli-Bericht zufolge sollen KfW- Chef Hans Reich und seine Vorstands­ kollegin 
Ingrid Matthäus-Maier der Bundesregierung bereits signalisiert 
haben, dass Mobilcom sich keine Hoffnungen auf mehr als 50 
Millionen Euro machen könne. Zur Begründung habe es geheissen, Mobilcom verfüge über keinerlei eigene Sicherheiten, mit denen die Rückzahlung der 270 
Mil­ lionen Euro garantiert werden könne. «Zusätzliches Geld wird nicht zur Aus­ zahlung kommen», zitierte der «Spie­ gel» einen KfW-Manager. Die Kredit­ anstalt bezeichnete das Zitat als «frei erfunden». Auch hätten weder Reich noch Matthäus-Maier gegenüber der Bundesregierung entsprechende Aus­ sagen gemacht. «Wir befinden uns mitten-in der banküblichen Prüfung», erklärte Sprecherin Sonja Contzen. Erst nach Abschluss der Kreditprüfung könne eine . Entscheidung über die 
weitere Kreditvergabe getroffen wer­ den. Dafür stehe der Zeitpunkt aber noch nicht fest. Gegen EU-Wettbewerbsrecht Die EU-Kommission wies am Freitag darauf hin, dass die Auszahlung der 50 Millionen Euro zwar dem EU-Wett- bewerbsrecht widerspreche. Die Aus­ zahlung der KfW hätte In Brüssel an­ gemeldet und von der Kommission ge­ nehmigt werden müssen, sagte Spre­ cherin Amelia Torres. Allerdings wür­ den alle EU-Staaten in der Regel so verfahren wie die Bundesregierung. «EU-Regierungen brechen jeden Tag die EU-Regeln, was das Wettbewerbs­ recht betrifft», sagte Torres. «Das ist nichts Dramatisches, das ist die 
Rea- Kielholz hält sich über Zukunft bei Swiss Re bedeckt Rücktritt als Chef wegen Doppelbelastung möglich ZÜRICH: Walter Kielholz, der desig­ nierte Verwaltungsratspräsident der . Credit Suisse Group (CSG), hält sich über seine Zukunft als Chef bei der Swiss Re bedeckt. Eine volle Konzent­ ration auf das CSG-Mandat scheint sich aber abzuzeichnen. Kielholz will den CSG-Verwaltungsrat verstärken. Der Verwaltungsrat der Swiss Re wird sich schon bald über die Zukunft von Kielholz beim Rückversicherer befas­ sen. Es werde vielleicht schneller als bis Ende Jahr gehen, bis eine Entschei­ dung getroffen werde, sagte Kielholz in einem am Freitag veröffentlichten Interview des «Tages-Anzelgers». Vor­ läufig sei er noch Konzemchef bei der Swiss Re. Im Falle eines Rücktritts vom Chefposten stünde ein starkes und gut zusammenarbeitendes Führungsteam bereit. «Sicher ist, dass ich bei der CSG sehr engagiert sein werde», sagte Kielholz in einem Inter­ view der «Neuen Zürcher Zeltung». Es 
werde geprüft, ob der Verwaltungsrat verstärkt werde solle. Das Auditkomi- M' <- 
Vi-iität». 
Wichtig sei, dass es bereits Kon­ takte zwischen Brüssel und Berlin ge­ be. Die Bundesregierung habe der Kommission zugesichert, schnellst­ möglich alle Informationen nach Brüssel zu übermitteln. Die Kommissi­ on werde dann entscheiden, sagte Tor­ res. Nach einem am vergangenen Sonntag von Bundeswirtschaftsminis­ ter Werner Müller vorgestellten Ret­ tungsplan für Mobilcom sollen die Kreditanstalt für Wiederaufbau und ein Konsortium der Schleswig-Hol- steinischen Landesbank zusammen bis Zu 400 Millionen Euro als*Übergangs- hilfe bereitstellen. Mobilcom war in fi­ nanzielle Bedrängnis geraten, nach­ dem France Telecom dem Unterneh­ men den Geldhahn zugedreht hatte. Walter Kielholz könnte als Chtf bei Swiss Re bald zurücktreten. 
tee solle ausgebaut werden. Zudem werde diskutiert, ein Risikokomitee zu gründen. Die neue Zusammensetzung der CSG-Konzernleitung mit John •Mack und Oswald Grübel an der Spit­ ze sei «sicher keine Übergangslösung», sagte Kielholz weiter. Strategisch wer­ de an den Hauptgeschäftsfeldern In­ vestment und Private Banking sowie Versicherung festgehalten. Weder ein Verkauf der Winterthur noch der Cre­ dit Suisse First Boston seien geplant. Die Klammer um die Geschäftsfelder werde der CSG-Verwaltungsratsaus- schuss mit Daniel Vasella, Peter Bra- beck lind Aziz Syriani und ihm selber bilden. Laut Kielholz wurde im CSG- Verwaltungsrat bereits, vor einem Jahr über die Lösung von personellen Fra­ gen diskutiert, die zu einem Vertrau­ ensgewinn der Aktionäre führen könnten. Mühlemann habe aber sei­ nen Rücktritt von alleine angeboten. Über eine Abgangsentschädigung werde noch detailliert diskutiert. 
WASHINGTON: Die Risiken für die | Weltkonjunktur sind nach Einschät-. zung des , Internationalen \ Währungsfonds (IWF) in den letzten Wochen gestiegen. Dennoch beür- j teilen die Experten' die Wahrschein- j llchkdt; elner Rezession. weiterhin i als gering. IWF-Direktor Horst; Köhler.nannte als belastende Fakto- i rert 
: für die Weltwirtschaft am Don- j nerstagabend in. Washington unter i anderem die Folgen der verganjje- j nen;Bilanzskandale, regionale .und j politische Spannüngen und den An-j stieg des Ölpreises. , . . j • Wirtschaftliche Erholung | Trotz der Unsicherhelten bekräf- \ tigte Köhler: «Wir, rechnen weiterhin;! damit, dass sich diewiitschaftllchej Erholung fortsetzt». ^ Die Wahr­ scheinlichkeit; dass 
 ;die .US-Wirt-; schöft wieder iirit eine Reziessibh | zurückglelte, 
; sei gerinjg. ,betonte er. Zugleich warnte; er vor einem Haus-1 haltsdefizit In den USA und rief Eu- ] ropa und Japan auf, die Anstreh-j gungen zur Lösung Ihrer ökonomi-1 sehen Probleme zu verstärken.- j • |
	        

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