Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
WIRTSCHAFT Dienstag, 17. September 2002 1 1 447 Millionen Franken Halbjahresverlust - 1,754 Mia. Umsatz - Zahlen besser als budgetiert BASEL: Die Svviss hat im ersten Halbjahr ihres Bestehens einen Verlust von 447 Millionen Franken eingeflogen. Das Er­ gebnis fiel damit besser als er­ wartet aus und beim Umsatz wurden die Vorgaben ebenfalls übertroffen. Der Allianz-Beitritt zu «OneWorld» ist noch offen. Ungewiss bleibt auch der Aus­ gang im Pilotenstreit. Der Halbjahresverlust von 447 Millio­ nen Franken ist nach Angaben der Swiss um 197 Millionen Franken oder 31 Prozent kleiner als im Businessplan vom Dezember 2001 vorgesehen. Mit einem Umsatz von 1,754 Milliarden Franken wurde die Vorgabe um mehr als eine halbe Milliarde Franken über­ traf fen. Die mit Milliardenhille von Staat und Wirtschaft aus 'Crossair und Teilen der zusammengebrochenen Swissair geschaffene Airline erwartet für das ganze Jahr 2002 einen Umsatz von rund 4,1 Milliarden Franken und eine deutliche Unterschreitung des budgetierten Jahresverlusts von 1,1 Milliarden Franken. Allerdings gehe es auch 
Unwägbarkeiten. «Die Entwick­ lung im Irak besorgt uns sehr», sagte Swiss-Chcf Andre Dose in diesem Zu­ sammenhang an der Pressekonferenz. Dose zuversichtlich. Die llalbjahresrechnung enthält laut Dose auch einmalige Ausgaben von ISO Millionen Franken für den Aufbau der Airline. Für das gesamte Ge­ schäftsjahr werden diese Kosten auf 180 Millionen Franken veranschlagt. Ohne diese Aufbaukosten befindet sich die. Swiss noch 297 Millionen Franken von der Gewinnschwelle entfernt. 
Die Fluggesellschaft Swiss hat im ersten Halbjahr ihres Bestehens einen Verlust von 447 Mio. Franken eingebogen. Dies ist ein Drittel weniger als im Businessplan vorgesehen. (Bilder: Keystone) Trotzdem zeigte sich Dose zuversicht­ lich, dass die Swiss in nächsten Jahr eine «schwarze Null» und im übernächsten Jahr sogar einen kleinen Gewinn ausweisen werde. «Die Swiss. ist auf Kurs», sagte Ver- waltungsratspräsidcnt Pictcr Bouw. Allerdings habe die Swiss auch mit Problemen zu kämpfen. So müssten Operation und Technik in der Regio­ nalflotte zuverlässiger und die Sitzauslastung im Europagcschäft ver­ bessert 
werden. Zudem dauern die Verhandlungen über den Allianz-Bei­ tritt zu «OneWorld» länger als ursprüng­lich 
angenommen. Mit British Airways seien intensive Verhandlungen im Gang, über deren Inhalt Stillschweigen vereinbart worden sei, erklärte Dos6. Ziel sei nach wie vor ein möglichst schneller Vollbcitritt zu «OneWorld». Eine weitere Hürde ist der Lohnstreit mit den ehemaligen Crossair-Piloten. Nachdem ihre Gewerkschaft Swiss Pi- lots auf das Angebot für einen neuen Basis-Gesamtvertrag nicht eingetreten ist, arbeiten die Piloten weiterhin un­ ter dem Gesamtarbeitsvertrag, der noch bis 
2005 gültig ist. Die neue Airline sieht im ersten 
Quartal 2003 auch ein erhebliches Po­ tenzial zur Steigerung der Sitzplatz­ auslastung, Auch der Durchschnittser­ trag soll 
gesteigert werden. Und die überdurchschnittlich vielen Aktionen fallen nächstes Jahr weg. Auf der obersten Führungsebene gab. Bouw eine Reorganisation be­ kannt. Demnach sollen auf der Stufe unterhalb des Konzernchefs drei Ma- naging Direktors eingesetzt werden, die direkt an Dostf rapportieren. Der Holländer Karel Ledeboer soll interi­ mistisch die Funktion des Managing Director Operations übernehmen. Noch nicht über dem Berg Mobilcom: EU prüft Finanzspritze Vv'p;. •/: :•.. • y 
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Rentenanstalt braucht eine Milliarde Franken Kapitalerhöhung 1,2 Milliarden Franken Bundeskanzler Gerhard Schröder steht wieder in der Kritik, einem Grossunter­ nehmen mit 'Staatsknete» unter die Arme zu greifen. BERLIN/BRÜSSEL: Trotz einer Fi­ nanzspritze über 400 Millionen Euro ist die Zukunft des Mobilfunkunter­ nehmens Mobilcom mit seinen 5000 Arbeitsplätzen 
nicht endgültig gesi­ chert. Die EU-Wettbewcrbshüter kündigten gestern in Brüssel eine Überprüfung an, ob es sich um eine Subvention zum Nachteil der Mobil­ com-Konkurrenten handelt: «Das ist ein staatlich garantierter Kredit.» Bundeskanzler Gerhard Schröder und Wirtschaftsminister Werner Müller bestritten dies. Regierung, Mobilcom und staatliche Kreditwirtschaft hatten ani Sonntag­ abend ein Hilfspaket geschnürt: die 400 Millionen Euro bringen die Kre­ ditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die schleswig-holsteinische Landes­ bank auf. Die ersten 50 Millionen soll­ten 
noch gestern abfli.essen. Schröder will Mobilcom auch bei der Durchset­ zung von Schadenersatzansprüchen in Frankreich helfen. Dazu hätten erste Gespräche zwischen Kanzleramt-und der Pariser Riegierung stattgefunden. Die halbstaatliche France Telecom ist Grossaktionär bei Mobilcom. Schröder sprach von «ausgezeichneten Rechts­ ansprüchen» der deutschen Firma ge­ genüber France Telecom. Eine Sprecherin von EU-Wettbe­ werbskommissar Mario Monti sagte, Brüssel werde so schnell wie möglich .entscheiden, ob die 400-lWillionen- Stütze im Einklang ipit dem EU-Wett­ bewerbsrecht stehe. Dabei werde ge­ prüft, ob sich Mobilcom langfristig am Markt behaupten könne. Wirtschafts­ minister Müller nannte das Unterneh­ men 
«im Kern gesund». Es werde nächstes Jahr wieder Gewinn machen. 
ZÜRICH: Die Rentenanstait braucht eine Finanzspritze und will am Kapi­ talmarkt zwischen 0,9 und 1,2 Milli­ arden Franken aufnehmen. Die Börse reagierte mit einem Kurssturz. Für das erste Halbjahr 2002 rechnen Analysten mit einem Verlust. Die Rentenanstalt wird ihren Ak­ tionären die Kapitalerhöhung an einer ausserordentlichen 
Generalversamm­ lung am 23. Oktober beantragen, wie der grösste Schweizer Lebensversiche­ rer gestern bestätigte. Die Massnahme war in Finanzkreisen erwartet worden. Laut Analysten bewegt sich die Ziel­ vorgabe eher am unteren Rand der Er­ wartungen. Das Eigenkapital der Ren­ tenanstalt 
war bereits 2001 um über einen Drittel auf knapp fünf Milliarden Franken zusammengeschmolzen. Auch die - nicht realisierten - Bewer­ tungsreserven reduzierten sich im Zu­ge 
des Börsencrashs auf Raten von 3,3 Milliarden auf 44 Millionen Franken. Auf Grund der anhaltenden Schwäche auf den Aktienmärkten so­ wie wegen erwarteter Goodwillab- schreibungen gehen Analysten von ei­ ner weiteren Ausdünnung der Kapital­ basis aus. Dies, obwohl die Rentenan- stalt durch den Verkauf von Beteili­ gungen 554 Millionen Franken einlös­ te. 
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) schätzt das Eigenkäpital noch auf 3,2 Milliarden Franken. Die geplante Kapitalerhöhung ent­ spreche rund 50 Prozent des momen­ tanen Börsenwertes, weshalb der Akti­ enkurs verwässert werde, sagte ZKB- Analyst Marco Curti in der «Tages­ schau» des Schweizer Fernsehens DRS. Andere Analysten äusserten sich skep­ tisch, dass es der Rentenanstait über­ haupt gelingen werde, die nötigen Mittel zu beschaffen. 
IMS schliesst Europa-Hauptsitz SARGANS: Die Integrated Measure- ment Systems Inc. (IMS) schliesst bis Ende Februar 200,3 ihren Europa- Hauptsitz in Sargans. Zehn hoch qua­ lifizierte Mitarbeitende verlieren ihre Stelle beim amerikanischen High- Tech-Unternehmen. Verwaltungsrats­ mitglied Christof Raggenbass bestätig­ te gestern einen Bericht des «Sargan- serländers». Grund für die Schliessung seien die dramatischen Umsatzein­ brüche der High-Tech-Branche. Zeitungsverleger wehren sich HAMBURG: Die deutschen Zeitungs- .Verleger wehren sich gegen die von der EU-Kommission geplanten Werbe­ verbote für Alkohol und Tabak. Solche Verbote seien «gesundheitspolitisch wirkungslos», betonte der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zei- tungsverleger (BDZV), Helmut Heinen, gestern zur Eröffnung des Zeitungs-, kongresses 2002 in Hamburg. «WorldCom» streicht Stellen PARIS: Der insolvente USrTelefonkon- zern «iWorldCom» will in Europa, Afrika und dem Nahen Osten insgesamt 2000 Arbeitsplätze streichen. Mit Hilfe eines Restrukturierungsprogramms soll bis 2003 die Zahlungsfähigkeit wieder hergestellt werden. Dies teilte das Tochterunternehmen «WorldCom EA- MA» gestern in Paris mit, das alle Ak­ tivitäten des Konzerns ausserhalb der USA und der Region Asien.-Pa?ifik bündelt und ebenso wie die Mutterge­ sellschaft im Juli Insolvenz anmelden musste. . Ausbau des UMTS-Geschäfts ROM: Telecom Italia Mobile (TIM), Mobilfunktochter der Telecom Italia, will vermehrt auf das UMTS-System setzen. Noch vor Weihnachten sollen rund 10 000 UMTS-Handys auf den Markt kommen. TIM werde wegen steigender Nachfrage der Kundschaft schrittweise den UMTS-Bereich aus­ bauen, sagte Tronchetti Provera, Chef der Telecom Italia, bei einem Wirt­ schaftsseminar in Mailand. WEF in Salzburg SALZBURG: Unter scharfen Sicher­ heitsvorkehrungen hat gestern in Salz­ burg ein zweitägiges Europatreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) begon­ nen. Das Europatreffen des WEF, an dem rund 600 Vertreter aus Politik und Wirtschaft der 15 EU-Staaten und der Beitrittskandidaten teilnehmen, be- fasst sich in diesem Jahr mit der Er­ weiterung der EU, den Wettbewerbs­ verhältnissen zwischen EU und Bei- trjttsländern und der schwachen Kon­ junktur in Europa. OPEC-Öl teurer WIEN: Der Preis fiir Rohöl der-Organi- sation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist nach oben geschnellt. Ein Barrel (159 Liter) hat in der vergange­ nen Woche im Schnitt 27.52 Dollar ge­ kostet und war damit gleich um 0.98 Dollar teurer als in der Woche davor. Die Rentenanstait muss für die Sanierung an den Kapitalmarkt. Zwischen 0,9 und 1,2 Milliarden Franken will der Schweizer Lebensversicherer aufnehmen. 
PanAlpina Sicav AlplnaV Preise vom 16. September 2002 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 44.00 Rücknahmepreis: € 43.06 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 42.20 Rücknahmepreis: € 41.31 Zahlstello In Liechtenstein: Swisstirst Bank (Liechtenstein) AQ Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz
	        

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