Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT BIRKENBIHL-SEMINAR Dienstag, 17. September 2002 7 Lebensschule vom Feinsten! Mit Witz und starken Aussprüchen begeisterte Vera F. Birkenbihl am Seminar «Vom Gehirn-Besitzer zum Gehirn-Benutzer» Wer sie noch nie gesehen hat, der könnte beim ersten Augen­ blick etwas irritiert sein. Vorne am Tisch sitzt eine Kaugummi­ kauende Frau mit Turnschuhen und Kleidung, die eher an den Winter als an den Spätsommer erinnert. Links und rechts von ihr stehen zwei grosse Colaglä­ ser mit roten Strohhalmen. Im «geordneten» Chaos sortiert sie verschiedene Leuchtstifte sowie farbige Unterlagen und schaut immer wieder mit einem ver­ schmitzten Lächeln auf die ein­ treffenden Seminargäste. Links und rechts neben dem Tisch sind zwei Hellraumprojektoren platziert. Kaum zu glauben, dass Vera F. Birkenbihl acht Stunden später an diesen Hell­ raumprojektoren meterweise Folienpapier mit interessanten Gedankengängen verschrieben hat. Mario Hee b «Wenn wir besser verstehen, wie un­ ser Gehirn funktioniert und lernen, Informationen gehlrngerecht auf­ zubereiten, können wir Infos leichter aufnehmen und verarbeiten.» Mit diesem Satz hat Vera F. Birkenbihl den Tarif für den Seminartag be­ kannt gegeben, der am vergangenen Samstag an der Fachhochschulc Liechtenstein stattfand. Mit zwei Hellraumprojektoren, ihrer amüsan­ ten Art, ihrer Sprache, dem feinge- schliffenen Witz und nicht zuletzt ihren kraftvollen Aussagen, die un­ umgänglich zum Nachdenken moti­ vierten, fesselte sie die über Z40 Se­ minarbesucher. Medienpartner VOLKSBLATT «Lernen ist nur dann trocken, lang­ weilig, ' frustrierend oder schwierig, •venn die Arbeitsweise des Gehirns nicht berücksichtigt wird», unter­ strich die 56-Jährige. Sie zeigte an­ hand von Beispielen, wie das gehirn­ gerechte Arbeiten funktioniert und wie die vielen Informationen aus den, wie sie sagt, Katakomben (Un- terbewusstsein) wieder an die Ober­ fläche transportiert werden. Alzheimer lauert im Dschungel Weitere Themen beim Seminar «Vom Gehirn-Besitzer zum Gehirn-Be­ sitzer» waren die 
Anti-Ärger-Strategi-Am 
vergangenen Samstag begeisterte in der Fachltochsehule Liechtenstein die Qu erden kerin Vera F. Birkenbihl über 240 Seminarteilnehmer. • (Bilder: J. J. Wucherer) en wie auch die Anti-Alzheimcr-Tcch- niken. «Jede Auseinandersetzung mit ausscrgewöhnlichen Themen, wie bei­ spielsweise der Quantenphysik, ist das beste Anti-Alzheimer-Training, das es gibt», sagt Vera F. Birkenbihl. Grosse Studien in den USA und Europa haben wiederHolt gezeigt, dass Alzheimer- Patienten sich in den letzten 10 bis 15 Jahren vor Ausbruch der Krankheit mit nichts wesentlich Neuem befasst haben. Das heisst, die Fälligkeit,.neue Gedanken zu denken, geht verloren. Wir können uns das so vorstellen: Jeder neue Gedanke, wenn Sie etwas Unglaubliches denken oder etwas ganz Neues, solche Gedanken kann man vergleichen mit Trampelpfaden im Gehirn, im Dschungel der Neuro­ nen sozusagen. Und wenn Sie einen bestimmten neuen Pfad öfter entlang- gehen, dann wird der Weg etwas aus­ getretener. «Wenn Sie immer wieder auf diesen Pfaden entlangschreiten, dann sagen die vielen Mitarbeiter im Gehirn irgendwann: Jetzt werden wir asphaltieren! Das sind dann die Da­ tenautobahnen im Hirn», unterstreicht Birkenbihl. Der Witz ist der: Wenn Sie sich zu lange nicht mit neuen Dingen befas­ sen, wenn also ewig nicht mehr as­ phaltiert werden muss, dann beginnt das Gehirn die Baumaterialien weg­ zuräumen. «Sehen Sie, wie gigantisch die Kapazität ist, weil es 10 bis 15 Jah­ re dauert, ehe Sie es überhaupt mer­ken. 
Darum ging man früher auch da- Ist das Fernsehzeitalter Schuld? von aus, dass Alzheimer eine Inkuba­ tionsphase von zirka 10 bis 15 Jahren Es ist nichts Neues. In unserem Fem- hättc.» sehzeitalter bleibt die Kommunikation 
untereinander immer mehr auf der Strecke. Nach dem Birkcnbihl-Motto: «Die Fernsehgeräte werden immer fla­ cher, genauso wie die Programme», soll­ te zumindest in' den Werbepausen der Geist mit intelligenten Kopfspielen überbrückt werden. Früher sass man ge­ meinsam am Feierabend beisammen und Hess den Tag mit den.verschiedens­ ten Erlebnissen Revue passieren. Dies aktivierte den Geist, beziehungsweise die Pfade im Gehim wurden asphaltiert. Zwei Millionen Bücher verkauft! Die Seminarleiterin gilt in der eu­ ropäischen Szene als Persönlichkeits- entwicklerin Nummer eins. Neben der Leitung des Institutes für Gehirn-ge­ rechtes Arbeiten gibt sie Seminare mit den 
Schwerpunktthemen: Brain Ma­ nagement, Kommunikation, Stressbe- wältigung und Erfolgspsychologie, aber auch Vorträge über lebenslanges, erfolgreiches Lernen. Die Gesamtauf­ lage, ihrer Bücher, Kassetten und Vi­ deos liegen bei zwei Millionen, wobei die Übersetzungen nicht inbegriffen sind. Weitere Infos über Vera F. Bir­ kenbihl gibt's Im Internet unter: www.birkenbihl-insider.de . Das Seminar entstand unter Zusam­ menarbeit der Fachhochschule Liech­ tenstein mit der Ivoclar Vivadent und dem Medienpartner Liechtensteiner. Volksblatt. Zwischendurch wurden gehirngerechte Übungen gemacht. Die Teilnehmer waren sich am Schluss einig: Die Kosten filrdas Seminar war gut investiertes 
Geld! Markus Thür Ich habe Frau Birkenbihl als sehr le­ bendige Person erlebt. Über den ganzen Tag verteilt kam sehr viel Stoff auf einen zu. Um Sequenzen wieder­ holen zu können, habe ich die Video­ aufzeichnung des Seminars bestellt. Das Gelernte im Alltag umzusetzen, wird eine grosse Herausforderung wer­ den. Ich denke, man fällt schnell. 
Brigitte Bernhard Ich bin im Bereich Schülercoaching tätig und habe deshalb sehr viel mit Kindern zu tun. Meine Aufgabe ist es, die Kinder in ihrer Aufgabe zu bestär­ ken, zu Fördern und zu unterstützen. Da passt der Inhalt des Seminars gut hinein. Mich beeindruckt Frau Birken- bihls Ansicht, dass eine geistige Lücke kein Fehler ist. Sie denkt anders als die meisten, das fasziniert mich. 
Erich Nebe .Das Seminarjand ich sehr aufschluss­ reich, es gibt Denkanstösse. Es hat gut getan, wieder einmal zu hören, dass Denken viel mit Strukturen zu tun hat, die man auch trainieren kann. Die Lei­ terin brachte ihre Botschaften emotio­ nal rüber. Ich finde aber auch, dass Vera F. Birkenbihl persönliche Erfah­ rungen zu stark in den Vordergrund rückt. 
Klaus Näscher Sozialkomponenten und Persönlich­ keitsentwicklung sind grosse Themen an der Fachhochschuje Liechtenstein. Als Rektor ist es für mich umso erfreu­ licher, dass Wir Vera F. Birkenbihl als Referentin gewinnen konnten'. Eines unserer Ziele ist, persönllchkeitsent- wickelnde Momente während der Aus­ bildung zu fördern. 
Angelique Hoop Mir hat der witzige Aufbau des Semi- . nars sehr gut gefallen. Die Fülle an In^ formationen, welche uns die Seminar­ leiterin vermittelt hat, ist gewaltig. Trotzdem hat es mich nicht überan­ strengt oder überfordert. Ich denke, dass ich persönlich sehr viel vom Se­ minar profitieren konnte.
	        

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