Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

24 Samstag, 14. September 2002 
SPORT Liechtensteiner VOLKSBLATT «Grosse Es ist einmalig .in der Sportge­ schichte Liechtensteins, dass ein so hoher Funktionär" wie IOC- Präsident Jacques Rog^e unser Land besucht. Dementsprechend hoch war auch die Begeisterung der Vertreter aus Sport und Po­ litik, die auch die Gelegenheit nutzten, um mit Rogge einige Worte zu wechseln. Das Volks­ blatt horte sich bei den Gästen um. Robert Nutt Peter Rutz (Präsident Liechtensteiner Radfahrerverband): «Für den Liech­ tensteiner. Sport ist das wohl das Grösste, was es gibt. Es ist fantastisch, wenn der höchste Sportfunktionär der Welt zum Zehnjährigen Bestehen des LOSV im Land ist. Als Verbandspräsi­ dent ist es erhebend, hier dabei sein zu dürfen. Und wenn an diesem Aplass mit der Person von Baron Eduard Alexander von Falz-Fein zudem hoch ein Gründer des LRV- ausgezeichnet wird, ist das einmalig und Spitzenklasse.» . * 
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Stimmen zum Besuch von IOG-Präsident Jacques Rogge in Liechtenstein such eines so grossen Vertreters des Olympischen Verbandes ist eine sehr grosse Ehre für das ganze Land, für den LOSV und den FussbaLlvcrband. Dies zeigt auch, was für eine Wert­ schätzung Liechtenstein international genicsst. Ich freue mich für alle Verei­ ne, dass wir so einen Besuch Hier ha­ ben.» Prinzessin Nora von Liechtenstein (IOC-Mitglied): «Es ist ein ganz beson­ derer Tag, denn für uns ist es eine ganz grosse Ehre, wenn der IOC-Präsident zu Besuch kommt. Wir sind ja ein sehr • kleiner Verband, aber genau dieser Be­ such zeigt die Wertschätzung gegen­ über der Sportfamilie und den Sport- lern/ Unser Land ist internafional doch bekannt und wir erreichten sehr gute Resultate. Wie der Präsident sagte: Wir sind ein Vorbild. Rogges Besuch ist ei­ ne sehr grosse Unterstützung und ich bin froh, dass er hier ist.» Peter Rutz Günther Beck (Präsident Rodelver­ band): «Es ist super, dass man diese Leute einmal kennen lernt und auch mit ihnen persönlich reden kann. Ich 
Günther Beck habe gerade mit Jacques Rogge über das Naturbahnrödeln gesprochen - diese Disziplin wurde für die kommen­ den Olympischen Spiele ja abgesagt. Ich habe ihn gefragt, warum das denn so sei, und er antwortete, das es finan- .zielle Hiptergründe seien. Ich persön­ lich glaube, dass das Naturbahnrodeln sich finanziell 
tragen 'würde. Aber das IOC hat andere Ansichten als ich (lacht).» Markus Wanger (Präsident Liech­ tensteiner Fussballverband): «Der 
Be- Markus Wanger 
Prinzessin Nora Helmut Gopp (LOSV-Vorstandsmit- glied): «Für den LOSV ist. der Besuch von Dr. Jacques Rogge eine Ehre, und ich freue mich, dass man selber dabei sein kann. Für den Sport ist es eben­ falls eine tolle Sache, denn es kommen sehr viele . Sportfunktionäre zusam­ men. Man kann Erfahrungen austau­ schen und es gibt einem wiederum Im­ pulse für die Zukunft.» 
Helmut Gopp Leo Kranz (Präsident LOSV): «Der Besuch Rogges ist in meiner Amtszeit wohl der höchste Olymp. Die Erwar­ tungen haben sich erfüllt, denn man sieht es auch an den Persönlichkeiten aus Sport, Wirtschaft und Politik, die. hier gewesen sind. Durch die Verschie­ bung des Landtages konnten leider nicht alle kommen, aber das ist höhere Gewalt. Dass Naturbahnrodeln und Wintertriathlon nicht in Turin dabei 
sind - wie Jacques Rogge noch erklär­ te -, nehmen wir natürlich mit einem weinenden Auge zur Kenntnis. Denn gerade bei diesen Sportarten hätten wir eine Chance auf eine Medaille ge­ habt, aber wir akzeptieren den Ent­ scheid des IOC.» Ernst Walch (Aussenminister): «Für das Land ist es ein Höhepunkt, eine grosse Ehre, dass der höchste Sport­ funktionär von der Welt zu uns kommt. Er hat auch in seiner Rede be­ tont, dass Liechtenstein' in vielen Be­ reichen ein Vorbild ist. Mit der Struk­ tur, wie wir sie haben, mit Prinzessin T Leo Kranz 
Emst Walch Nora und Leo Kranz sowie Alex Her­ mann kann man sich auf den LOSV verlassen. Diese Tatsache freut uns und erfüllt uns mit Stolz, Es ist auch eine Ehre für den Baron von Falz-Fein, dass seine Verdienste für Liechtenstein heute geehrt wurden. Zudem hat er am . 14. September Geburtstag - das alles passt wirklich gut zusammen. Mich persönlich hat es sehr erfreut, dass ich dabei sein durfte. Denn ich vertrat Sportminister Alois Ospelt, der wegen des Landtages nicht dabei sein konnte. Alles in allem war es ein sehr toller,, grosser und positiver Tag für Liechten­ stein, der gezeigt hat, dass wir auch dem IOC gegenüber unseren Beitrag leisten können.» «Für Fairplay kämpfen» Referat von IOC-Präsident Jacques Rogge Roman Hermann (Präsident Sport kömmission) und Jacques Rogge beim Thomas Piske von der LGT-Bank (links) begrüsst IOC-Präsident Jacques Rogge Fachgespräch. (Bilder: H. M.) und dessen Gattin Anne ßovyn-Rogge in der LGT-Bank in Bendern. Krönender Abschluss S.D. Fürst Hans-Adam II. empfing Jacques Rogge Der gestrige Besuch von IOC-Präsident Jacques Rogge fand einen krönenden Abschluss: S.D. Fürst Hans-Adam II. (links) Hess es sich nicht nehmen und empfing den prominenten Ehrengast Jacques Rogge (2. v. r.) und dessen Frau Anne Bovyn- Rogge (Mitte) aufSchloss Vaduz. IOC-Mitglied Prinzessin Nora (2..v. I.) unef LOSV-Präsident Leo Kranz (rechts) komplet­ tierten die hochkarätige Runde. 
Gespannt hörten die zahlreich er­ schienen Vertreter aus Sport, Politik und Wirtschaft dem Referat von Jac­ ques Rogge (Bild) zu. Dabei plädierte er'filr Fairplay und sagte dem Doping und der Korruption den Kampf an. Auch dem LOSV gratulierte er für die tolle 
Arbeit und dessen «magische Formel». • •  •  Robert Nut t Gleich zu Beginn des Referates gab der IOC-Präsident bekannt, dass er sein Referat Heber auf Englisch ausführen wolle, weil er der deutschen Sprache nicht sehr gut mächtig sei - was aber tief gestapelt ist. Nichtsdestotrotz kam seine Botschaft bei allen Zuhörern rü­ ber. «Millionen Menschen treiben Spoit und die Olympiade Ist ein Ma­ gnet, was die Zuschauerzahlen auch •zeigen», so Rogge, der darauf zu spre­ chen kam, dass «nicht alles im Sport gut ist». Das Thema Doping hat in den letzten Jahren immer mehr für Schlag­ zellen gesorgt, deshalb ist sich der IOC-Präsident im Klaren, «dass man für Fairplay kämpfen» und hart gegen Doping und 
auch die Korruption vor­ gehen muss. Entwicklung als Herausforderung «Die Athleten und auch dessen An­ forderungen werden immer professio­ neller. Leider werden die Offiziellen und Funktionäre dieser schnellen Ent­ wicklung nicht immer gerecht - das ist eine grosse Herausforderung auch für den IOC.» Eine weitere Herausforde­ rung sei die Förderung des Fräuens-er- 
ports und die Bemühung, allen Ländern auf der Welt die Teilnahme an Olympia zu ermögli­ chen. «Der Sport hat eine wichtige so­ ziale Rolle in jedem Land. Man lernt an­ dere zu respektieren. Sport gibt ei­ nem Selbst­ vertrauen und kann einem eine Identität geben», klärt Jacques Rogge. Rogge erinnerte an die Jahre 1980 (die USA boykottierten die Spiele in der UDSSR), 1984 (die Ostblockländer - angeführt von der UDSSR - boykot­ tierten die Spiele in den USA) und 1972 (das «Massaker» in München). Die Politik solle keine zu wichtige Rol­ le im Sport einnehmen, denn «Olympia soll eine Spielwiese für alle Länder der Welt. sein». «Magische Formel» Am Ende seines eindrücklichen Re­ ferates kam der IOC-Präsident auf die sehr gute Arbeit des LOSV zu sprechen vnd geriet ins Schwärmen. «Liechten­ stein ist ein gutes Modellexemplar für andere Länder. Hier hat man diese ma­ gische Formel gefunden. Was die Sportler und der LOSV hier leisten, be­ eindruckt mich sehr.»
	        

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