Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner .VOLKSBLATT 
WIRTSCHAFT Samstag, 14. September 2002 
21 obilcom-Beschäftigte hoffen auf Rettun] France Telecom dreht Geldhahn zu, übernimmt aber Schulden - Bundesregierung und Land wollen helfen France Telecom hat nach mö'natelangem Zögeni nun der Mobilcom den Geldhahn zugedreht. MobUcom-Vorstandschef Thorsten Grenz sucht Freund ah Insoluenzverwalter. PARIS/BERLIN: In der deutschen Telekommunikationsbranche droht die grösste Pleite seit der Liberalisierung des Telefon­ marktes: Nachdem France Tele­ com der Mobilcom den Geld­ hahn zugedreht hat, bangen nun 5500 Beschäftigte um ihren Job. Ein Mobilcom-Sprecher'er­ klärte, ein Insolvenzantrag noch am Freitag sei «äusserst wahr­ scheinlich». Bundesregierung und das Land Schleswig-Hol­ stein sagten Hilfe zu. In Paris kündigte unterdessen der France-Teleconi-Chef Michel Bon sei­ nen Rücktritt an, ein Nachfolger soll spätestens Anfang Oktober ernannt werden. Der Konzern, der 28,5 
Prozent an Mobilcom hält, hatte nach monatc- langem Zögern beschlossen,, weder 
weiteres Geld zu überweisen noch ein Übernahmcangebot an die Aktionäre, zu hiachen. Allerdings wollen die Franzosen die Schulden von Mobilcom bei Banken und Telekom-Ausrüstern übernehmen. Dennoch bleibt Francc •Telecom Gläubiger des deutschen-Un­ ternehmens, das heisst, Mobilcoms Schulden bleiben gegenüber dem fran­ zösischen Konzern bestehen. • 17 Banken haben Mobilcom 4,7 Mil­ liarden Euro für den Kauf der UMTS- Lizenz in Deutschland geliehen. Nokia und Ericsson haben Lieferantenkredite in einer Höhe von insgesamt 
1,1 Milli­ arden Euro gewährt. Bund und Land wollen helfen In Berlin sagte Regierungssprecherin Charima Reinhardt, Bund und Land Schleswig-Holstein würden im Rah­ men ihrer Möglichkeiten alles dafür tun, «um eine Fortführung des Unter­ nehmens zu ermöglichen, beispiels­weise 
durch die Gewährung von Bürg­ schaften». Mobilcom sei ein in seinen Kernbereichen gesundes Unterneh­ men, das man guten Gewissens fort­ führen könne. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat Reinhardt zufolge Bun- deswirtschaftsminister Werner Müller gebeten, kurzfristig gemeinsam mit dem Land, dem Vorstand von Mobil­ com sowie den kreditgewährenden Banken über Möglichkeiten einer Lö­ sung zu beraten. Müllers Sprecher er­ klärte, der Minister werde noch am Freitag zu Gesprächen über die Zu­ kunft von Mobilcom einladen. Mobilcom-Gründer klagt TMobilcom-Gründer- und Grossak­ tionär Gerhard Schmid kündigte un­ terdessen eine Schadenersatzklage in Milliardenhöhe gegen France Telecom an. Das Unternehmen wolle sich mit der angekündigten Einstellung der Zahlungen aus der Verantwortung 
stehlen, so Schmid. Vorstandschef Thorsten Grenz sagte, man brauche nun einen Freund als Insolvenzver­ walter und keinen Abwickler^ i Jahrelanger Rechtsstreit? Für Mobilcom bedeutet die Ent­ scheidung nicht zwangsläufig das En­ de. Grenz hatte am Donnerstag erläu­ tert, auch, bei einer Insolvenz wäre «das Leben nicht zu Ende. Es gibt dann einen jahrelangen Rechtsstreit.» Mög­ licherweise würde Schadenersatz in Milliardenhöhe fallig. Ein denkbares Zukunftsszenario sei die Sanierung des Kerngeschäfts und die Zusammenlegung des UMTS-Ge- • schäfts mit -einem anderen Anbieter. Die 4,9 Millionen Mobilfunkkunden von Mobilcom können trotz drohender Insolvenz wie gewohnt telefonieren, sagte Firmensprecher Torsten Kollan­ de. Der Geschäftsbetrieb gehe weiter wie üblich. 
Orange mit ope­ rativem Gewinn LAUSANNE: Der Telekom-Konzern Orange hat im ersten Halbjahr 2002 in der Schweiz ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Amortisation und Abschrei­ bungen (EBITDA) von 33 (48) Mio. Fr. erzielt. Das operative Ergebnis ging im Jahresvergleich um 31 % zurück. Der Grund für den Rückgang liege in höheren Ausgaben im Marketing und Vertrieb und in der Aus- und Weiter­ bildung der rund 1600 Mitarbeitenden. Zudem sei in den Ausbau des Mobil­ funknetzes, der Kompetenzzentren und des Standortes Biel investiert wor­ den. Die Nummer zwei im Schweizer Mo­ bilfunkmarkt steigerte den Umsatz um 7 
% auf 475 (442) Mio. Fr. ünd die Kundenzahl um 15 % auf 988 000. «KirchMedia» soll bis Oktober an Investoren gehen Die Frist fiir das Einreichen verbindlicher Angebote ist abgelaufen MÜNCHEN: Nach dem offiziellen En­ de der zweiten Runde des Bieterver­ fahrens für «KirchMedia» soll das in­ solvente Medienunternehmen nun bis spätestens Mitte Oktober verkauft werden. Mit den eingegangenen Of­ ferten ist «KirchMedia» zufrieden. Die Frist für das Einreichen verbindli­ cher Angebote sei abgelaufen, sagte ein «KirchMedia»-Sprecher am Freitag in München. «Die eingegangenen An­ gebote entsprechen voll unseren Er­ wartungen.» Eine abschliessende Ent­ scheidung werde der Gläubigeraus- schuss wohl in der ersten Oktoberhälf­ te treffen. Angaben zur Höhe und Aus­ gestaltung der Offerten sowie den Bie­ tergruppen machte er nicht. Offerten weiterhin möglich Ein Sprecher der neuen Geschäfts­ führer Wolfgang van Betteray und Hans-Joachim Ziems sagte, das offizi­ elle Ende der zweiten Runde bedeute nicht, . dass weitere Offerten nun grundsätzlich nicht mehr möglich sei­ en. «Wenn noch einer nachbietet, wird das Angebot natürlich angenommen», sagte er. Der Bauer-Verlag, der zunächst ausgeschieden war, bekräf­ tigte zusammen mit dem Axel-Sprin- ger-Verlag und der «HypoVereins- bank» weiter am Kauf von «KirchMe­ dia» interessiert zu sein. In den kom­ menden zwei Wochen werde die Ge­ schäftsführung die Offerten mit den Bietern nochmals besprechen und 
Das Medienunternehmen »KirchMedia»soll bis spätestens Mitte Oktober verkauft werden. 
dann dem Gläubigerausschuss einen Favoriten präsentieren,, sagte der «KirchMedia»-Sprecher. Bisher eher schleppender Verlauf «KirchMedia» hatte am 8. April als erster Teil von Leo Kirchs Imperium Antrag auf Insolvenz gestellt. Das Bie­ terverfahren, das vorsieht, die Gesell­ schaft, in der unter anderem Film- und Sportrechte sowie die Sendergruppe «ProSiebenSat. 1» liegen, möglichst als Ganzes zu verkaufen, verlief bislang eher schleppend. Ursprünglich sollte bereits Anfang September ein Käufer feststehen. Als Kaufpreis für die Ge­ sellschaft waren in der Vergangenheit Beträge von bis zu 2,6 Milliarden Euro im Gespräch gewesen. Nach-der Abgabe unverbindlicher Angebote in einer ersten Runde waren ein Konsortium aus, Commerzbank und dem US-Studio Columbia Tristar, der US-Milliardär Haim Saban zusam- > men mit der 
1 französischen Sender­ gruppe TFl sowie'eine Gruppe aus den «KlrchMedia-»AltgeselIschaftern Leh­ man Brothers, 
Rewe und dem saudi­ schen Prinzen AI Waleed in die engere Auswahl gekommen. Der «Kirch-PayTV-Sender» Premiere steht derzeit vor einem weiteren Ab­ kommen mit einem Hollywood-Studio über die Zulieferung attraktiver Spiel­ filme zu günstigeren Preisen. Die Ver­ einbarung solle in der kommenden Woche abgeschlossen werden. 
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