Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

4 Mittwoch, 30, Januar 2002 
LAND UND LEUTE Liechtensteiner VOLKSBLATT Bundesgerichtsurteil zugunsten der Fussgänger Forum: Stellungnahme des Verkehrs-Clubs des Fürstentums Liechtenstein Je nach Schätzung gewähren nur 30 bis 50 Prozent der Fahr- zeuglenkerlnnen den Zufussge- henden freiwillig den Vortritt am Zebrastreifen. Dies kann aber nicht nur eine Ordnungs­ busse zur Folge haben, sondern auch den Führerscheinentzug! So hat das Schweizerische Bun­ desgericht (Dossier.6A.40/20Öi) entschieden. 0 Das Vortrittsrecht am Zebrastreifen ist klar definiert und lautet; «Vor Fuss­ gängerstreifen ohne Verkehrsregelung 
muss der Fahrzeugfilhrer jedem Fuss­ gänger den Vortritt gewähren, der sich bereits auf dem Streifen befindet oder davor wartet und ersichtlich die Fahr­ bahn überqueren will. Er muss die Ge­ schwindigkeit rechtzeitig massigen lind nötigenfalls anhalten, damit er dieser Pflicht nachkommen kann.» Der Entscheid des Bundesgerichts Eine Fussgängerift in Biel wurde von einem Autolenker bei einer Geschwin­ digkeit 
von 20 bis 30 km/h« gezwun­ gen, mitten auf dem Fussgängerstrei­ fen stehen zu bleiben, um nicht über­fahren 
zu werden. Der Autolenker hat die Busse von 300 Franken akzeptiert, aber den Führerscheinentzug von ei­ nem Monat angefochten. Das Bundesgericht hat den Führer-, scheinentzug bestätigt. Es hält fest: «Entgegen der Auffassung des Be­ schwerdeführers ist zudem das Zögern respektive Stehenbleiben eines Fuss­ gängers auf dem Streifen immer als Aufforderung zum Anhalten zu verste­ hen - es sei denn, der Fussgänger bringt unmissverständlich durch Hand­ zeichen zum Ausdruck, dass er auf sein Vortrittsrecht verzichtet.» Fussgänger können bekanntlich ihr Vörtrittsrecht 
nie durch Weitergehen erzwingen, da dies lebensgefahrlich wäre. Aufruf des VCL Der Verkehrs-Club ruft die Fahr- zeuglenkerlnnen auf zu mehr Mitein­ ander im Strassenverkehr. Bitte ge­ währen Sie den Zufussgehenden am Zebrastreifen den gesetzlich vorge­ schriebenen Vortritt und halten Sie in Stausituationen die Fussgängerstreifen frei. Die Behörden sind aufgefordert, bei Verweigerung des Vortrittsrechts auf dem Fussgängerstreifen einen Ausweis­ entzug 
anzuordnen, insbesondere 
wenn Fussgängerinnen den Streifen schon betreten haben und der Fahr­ zeuglenker offensichtlich noch hätte anhalten können. Forum Unter der Rubrik «jFörum» veröffent^ liehen wir Zuschriften und Beiträge von Vferböhden, Vereinen, Aktionen, und Institutionen. ' Das «Forum» drückt aus, dass die in den Beiträgen 
: ; geäusserten ̂Meinungen nicht: mit der Haltung der: Zeltung überein­ stimmen müssen. LESERBRIEFE «Treuhänder bleibt vorläufig In Auslieferungshaft» So titelte das «Liechtensteiner Vater­ land* in seiner Ausgabe vom 28. Janu­ ar 2002 seinen Leitartikel und schiebt als Untertitel nach: *Veruntreuung von 1,5 Millionen Franken ist gescheitert». Ein Foto mit dem Wegweiser zum *Un- tersuchungsgeßngnis» unterstreicht zusätzlich, wo der ungetreue Treuhän­ der gelandet 
ist. Erst wem man weiterliest, erfährt 
man, dass von einem vorgetäuschten Raubüberfall in 
der Vaduzer Parkgarage die Rede ist. Ein Schweizer (zufällig Treuhänder) inszenierte das Verbrechen, um einen Raub vorzutäuschen. 
Die Poli- .zei hat den Fall inzwischen aufgeklärt. Schnelle oder oberflächliche 
Leser - dazu gehören wohl die meisten - be­ gnügen sich bei der Lektüre der Zei­ tung meist mit dem Überfliegen der Ti­ tel. Mit«Treuhänder»ist bei uns in der Regel ein Einheimischer gemeint. Aus­ lieferungshaß und. Veruntreuung passt zum Bild, das unsere Medien (nicht nur das Vaterlandl) seit Monaten, vom Finanzdienstleistungsplatz zeichnen. Auf der einen Seite bemüht sich die 
Politik mit neuen Gesetzen, viel Ein­ satz und Geld 
erfolgreich um einen «sauberen Finanzplatz Liechtenstein». Auf der anderen Seite lassen unsere eigenen Medien kaum eine Gelegenheit aus, um Treuhänder an den Pranger zu stellen und häufig auch vorzuverurtei- len und einen 
ganzen Berufsstand da­ mit zu diskreditieren. • Wie die erwähnte Schlagzeile zeigt, reicht es schon aus, wenn ein gewöhn­ licher Krimineller ein Verbrechen vor­ täuscht, das ihm mlsslingt. 
Ein biss­ chen mehr Zurückhaltung und Mitver­ antwortung der Medien im Zusammen­ hang mit dem ohnehin unter Druck stehenden Finanzdienstleistungsplatz 
Liechtenstein wäre wohl das wenigste, das man erwarten dürfte. Reinhold Wohlwend, Pradafant 7, Vaduz Beschaffungswesen Teil 1; Gemeinde Triesenberg Diese Woche nachzulesen im Triesen- berger Gemeindekanal: Die Gemeinde kaitftfast ausschliesslich bei ieinhei- mischen Firmen.» Besser passen würde bei *eingeborenen Firmen.» Meine Frau und ich besitzen seit fünf Jahren eine kleine Handelsfirma mit über 200 
Produkten, von denen einige in den Bereich Service und Unterhalt fallen. Doch mehrere Versuche, mit der Ge­ meinde ins Geschäft zu kommen, scheiterten. Nicht einmal eine Pro- dulitvorfiihrung konnte erreicht wer­ den. Heute sind wir froh darüber, denn mittlerweile zählen mehr als 80 Ge­ meinde- und Elektrizitätswerke in der Schweiz zu unseren 
zufriedenen Kun­ den. Was unsere Gemeindeführung zum Nachdenken veranlassen sollte, ist der Umstand, dass einige dieser nicht «einheimischen Gelder» in ihre so ipatriotische Gemeindekasse» fl/es­ sen. 
Wolfgang Elkuch, W.E.M.A. Pro­ ducta, Im Obergufer 307, Triesenberg ZUM GEDENKEN Alwin Wohlwend, Mauren 
t Ein frischer Grabhügel auf dem Gottesacker in Mauren erinnert uns an den Tod des allseits geschätzten Alwin Wohlwend, welcher uns am 9. Ok­ tober 20Ö1 für immer verlassen hat. Die grosse Trauerge­ meinde, welche dem Verstorbenen das letzte ehrende Geleit gab, manifestiert aber auch die Wertschätzung, die Al­ win in der breiten Öffentlichkeit ge- noss. Alwin wurde als achtes und jüngstes Kind des Ludwig und der Barbara, geb. Brendle, am 26. Oktober 1920 in Hin­ terschellenberg im Haus Nummer 58 geboren. Seine Jugendzeit verbrachte er in einfachen Verhältnissen auf dem kleinen Landwirtschaftsbetrieb seiner Eltern. Nach der' Schulzeit arbeitete er an verschiedenen Orten, einmal in einer Landwirtschaft in • der Westschweiz, dann als Laufbursche im Hotel Adler und im Waldhotel in Vaduz. Schliess­ lich fand Alwin seine Arbeitsstelle in der Presta AG in Eschen, wo er über vierzig.Jahre lang tätig war und infol­ ge der damaligen Rezession im 62. Le­ bensjahr in Pension ging. 1950 vermählte sich Alwin Wohl­ wend mit Frieda Marock (aus der Fa­ milie «Jokele Marock», Haus Nr. 61, Weiherring) und zog mit ihr ins Re- cherimacherhaus in den Rennhof. Zu­ sammen mit zwei Söhnen und seinem Bruder, welchen er ebenfalls bei sich aufnahm, wohnte er bis zu seinem To-. de im Rennhof Haus Nr. 119. Seit dem Tode seiner Frau Frieda am 5. März. 1998 wohnte Alwin alleine im Haus. . Seine Hobbys waren die Haus- und Gartenpflege. Alwin war bekannt für seine Genauigkeit. Alles musste seine 
Ordnung haben. Nebst seiner Imkerei, die er jahrzehntelang ausübte, ver­ brachte er aber auch viel Freizeit mit Wandern; waren dies früher Bergtou­ ren von seinem Ferienhaus im Malbun oder 
bis zuletzt Wanderungen über und um den Eschnerberg. Mit viel Freude und Begeisterung war er zu Be­ ginn seiner Pensionierung auf der Gäfadurahütte bei seinem Sohn als «Hüttenhilfe» tätig. Der 9. Oktober 2001 war für Alwin kein besonderer Tag. Etwas Pflege rund ums Haus, eine Fahrt mit dem Postauto nach Buchs, und schlussend­ lich musste auch noch der Garten für den Winter vorbereitet werden. Beim Umspaten eines Gartenbeetes wurde er ohne Vorwarnung von einem Herz­ stillstand überrascht, was zu seinem sofortigen Tode führte. Zurück bleibt die Erinnerung an ei­ nen herzensguten Menschen, der ru­ hig und bescheiden gelebt hat. Alwin zählt noch zu jener Generation, wel­ che die bijtere Armut und Not der Dreissigerjahre am eigenen Leib ver­ spürt hat und dem das harte Arbeiten sozusagen in die Wiege gelegt wurde. Wir werden Alwin Wohlwend nie ver­ gessen. Ehre seinem Andenken. Prof. Ernst Nigg, Vaduz Am • 20. Dezember 2001. verstarb im Be- tagtenheim Vaduz Professor Ernst Nigg. Sein Geburtstag war am 21. Februar 1920. Seine Eltern waren Re- gierungschef-Stellver-! treter Ferdinand Nigg und Rosa Paula geb. Purtscher. Er wuchs mit drei Ge­ schwistern, zwei Schwestern und ei­ nem Bruder in der Egerta in Vaduz auf. Nach fünfjährigem Besuch der Volksschule und -drei Monate Real­ schule in Vaduz betrat er als Elfjähri­ ger das Kollegium Maria Hilf in Schwyz. Im Jahre 1938 machte er dort nternet Wettbewerb Freundlichster Müllmann  gesucht www.entsorg ungsprofi. 
seine Matura und absolvierte an­ schliessend das Theologiestudium im Priesterseminar St. Luzi in Chur. Am 5. Juli 1942 wurde er von Bischof Chris­ tian Caminada zum Priester geweiht. Da er erst 22 Jahre alt war, bedurfte er einer Dispens, um die Priesterweihe zu empfanget. Ernst Nigg belegte während fünf Jahren Studien an der naturwissen­ schaftlichen Fakultät der Universität Fribourg und schloss 1947 mit dem lic.rer.nat. ab. Professor Nigg erinnerte sich gerne an diese Zeit. Er wohnte im Pfarrhaus St. Pierre und tat aushilfs­ weise priesterlichen Dienst. Dadurch finanzierte er sich sein Studium zu ei­ nem grossen Teil selbst. Von 1947 bis 1958 lehrte er im Kollegium Maria Hilf in Schwyz, das damals 800 Studenten, darunter 500 interne, zählte, davon ei­ nige 
Liechtensteiner. Professor Nigg war für 92 intern Studierende zustän­ dig, was für ihn eine intensive Tätig­ keit mit hohen Anforderungen, aber auch eine grosse Befriedigung war. In. Liechtenstein erwartete ihn eine weitere Aufgabe, als er zum Schul­ kommissär ernannt wurde. Diese Tätigkeit übte er von 1958 bis 1970 aus. 1970 berief ihn die Regierung zum ersten hauptamtlichen Religions- lehrer an die Realschule Vaduz. In die­ ser Zeit unterrichtete er auch während zwei Jahren in Eschen Religion. Ab 1985 trat Prof. Nigg in den wohlver­ dienten Ruhestand. Doch er übte wei­ terhin seine seelsorgerische Tätigkeit in der Pfarrei Vaduz, besonders im Be- tagtenheim, aus. Fürst Franz Josef II. verlieh dem Verstorbenen das Komtur­ kreuz des Fürstlichen Liechtensteini­ schen Verdienstordens. Er war Ehren­ kanonikus des Domkapitals Chur, dem er als Vertreter' Liechtensteins seit 1990 als Domherr angehörte. . Gerne erinnerte sich Professor Nigg an sein 50-jähriges Priesteijubiläum in Vaduz. Er war bestens bekannt durch die Organisation zahlreicher Studienreisen ins Heilige Land, tiafür wurde er vom Israelischen Tourismus- Ministerium ausgezeichnet. Als 
natur­ verbundener Mensch suchte und fand der Verstorbene Erholung in Malbun. Er war passionierter Bergsteiger, Ski­ fahrer und Schlittschuhläufer. Seit 1995 wohnte er im Betagtenheim Va­ duz In der Pflegeäbtellung bis er am 21. Februar 2001 in die ewige Heimat eingehen durfte. Der Herr gebe ihm die • ewige Ruhe. Seinen Angehörigen ent­ bieten wir unsere aufrichtige Anteil­ nahme. 
TODESANZEIGE Fürchte dich nicht. Ich habe dielt bei deinem Namen gerufen. Du bist mein. (Jaaja 43,1) Nach einem erfüllten Leben hat Gott meine liebe Mutter, Schwiegermut­ ter, unsere Ahna, Schwester, Tante und Gotta Ottilia Schädler-Hoch 10.10.1916-29.1.2002 nach längerer Krankheit zu sich heimgerufen. Wir bitten, ihrer im Gebete zu gedenken. TCesenberg.TViesen, 29. Januar 2002 In stiller TVauer: Reni und Margareth mit Toni und Stefan . Malhilda und Albina, Schwestern und Anverwandte Die liebe Verstorbene ist in der Friedhofkapelle aufgebahrt. Gedenkmesse am Mittwoch, 30. Januar 2002 um 19.15 Uhr. Der Trauergattesdienst mit anschliessender Beerdigung findet am Donnerstag, 31. Januar 02 um 9.30 Uhr in Triesenberg statt. TODESANZEIGE Claudia Schädler Mit Claudia verlieren wir eine geschätzte und von ihren Skischulkindern verehrte Skilehrerin. Wir alle trauern und können nicht verstehen. Malbun, 29. Januar 2002 Ski- und Snowboardschule Malbun mit Mitarbeitern
	        

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