Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Samstag, 14. September 2002 
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«Ein Hofnarr darf Verrücktes fordern» nei 
eBoShaftf i " Umweltminister Alois Ospelt begrüsst die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der CIPRA-Jahresfachtagung «Ich spreche dabei von Nichtre­ gierungsorganisationen (NGOs), die unter dem Mantel des Um­ weltschutzes nicht Ideologien anpreisen und unheiligen Alli­ anzen das Wort reden, sondern die sich auf den Kern eines Prob­ lems konzentrieren und damit - dank ihrer Bodenhaftung - in der Sache glaubwürdig sind und uneigennützig wirken», so Um­ weltminister Ospelt in seinem Rückblick auf die vergangenen 30 Jahre Umweltpolitik. J  Karin Hassle r «Die NGOs sind - im sprichwörtlichen Sinne einem Hofnarren gleich - dazu befugt, laut zu überdenken und auszu­ sprechen, was andere noch nicht ein­ mal still anzudenken wagen», so Ospelt in seiner Eröffnungsrede. Er habe den Rückblick auf die letzten 30 Jahre Um­ weltpolitik deshalb gemacht, weil er aus der Vielzahl der im Verlaufe der letzten dreissig Jahre diskutierten Pro­ blemstellungen erkannt habe, dass das Anforderungsprofil 
von NGOs auf-, grund der Aktualität und Komplexität der Probleme und der dabei verlangten Behandlungstiefe laufend Anpassun­ gen und Neupositionierungen verlan­ ge. Jede NGO brauche Bodenhaftung und müsse verwurzelt sein in einer ge­ sellschaftlichen Gruppe, von der sie nicht nur ideell mitgetragen wird. Die NGO müsse von dieser Gruppe auch. personell, finanziell und organisato­ risch gestützt werden. Nur eine NGO, die ihre Bedürfnisse den Menschen und der Umwelt gegenüber glaubhaft •widerspiegeln könne, sei eine erfolge reiche NGO. «Stellvertretend für alle NGOs möchte ich der CIPRA für ihren Einsatz danken und zu den zahlreichen Erfolgen gratulieren 1» «. . . ein Steinbruch .. .» «Es ist ein Steinbruch ...», So führte Professor Hans Ruh, wissenschaftli­ cher Leiter der Stiftung für Ange­ wandte Ethik in Rüschlikon, in sein Referat zum Thema «Die NGOs und die Idee der Zivilgesellschaft» ein. In sei­ nem Referat zeigte Ruh Visionen einer neuen Zivilgesellschaft auf. Die Ge* sellschaft befinde sich in einer Phase des Zerfalls. Bisherige Muster seien nicht mehr gültig und die Gesellschaft sollte sich eine neue Freiheit zur Ge­ staltung erstreiten. Der Weg gehe hin zu einer transnationalen Zivilgesell­ schaft, welche die Politik ein Stück weit ablösen könnte. Als Beispiel führ 
1 te Ruh die Entwicklungen in Osteuro­ pa an: «Dort hat die Zivilgesellschaft den Staat herausgefordert!» Die Leit-Unser 
Bild zeigt von links: Regierungsrat Alois Ospelt, Wolfgang Burhenne (Gründungsmitglied der CIPRA und IUCN-Ver- treterj, Andreas Weissen (CIPRA-Präsident), Prof. Hans Ruh (Referent) und Josef Biedermann. (Bilder: Paul Trümmer) CIPRA - die Rollender NGO in Berggebieten. Von links: Andreas Weissen 
(CIPRA-Präsident), Sitvy Frick-Tahner und Re­ gierungsrat Alois Ospelt. idee einer Zivilgesellschaft, welche ei­ ne Konvergenz von Politik, Wirtschaft und 
Gesellschaft anstrebe, stelle den freien Menschen in den Mittelpunkt 
und gebe ihm die Möglichkeit der kreativen Neugestaltung verbunden, mit der Bewahrung des bestehenden Rechtes im Rahmen der Legitimität. 
Und mit einem Seitenblick auf den Hofnarren: «Der Hofnarr muss seine Unschuld verlieren und Teil des Sys­ tems werden I» Von Ausländer- zur Migrationspolitik Regierungschef Otmar Hasler an Ministerkönferenz über Migrationsfragen «Migranten in unserer Gesellschaft: Strategien fiir das 21. Jahrhundert», ist das Thema der unter der Ägide des Europarates stehenden Konfe­ renz, an welcher als Höhepunkt eine Deklaration zur Migrationspolitik verabschiedet werden soll. • Die Delegation besteht neben Regie­ rungschef Otmar Hasler aus dem Leiter des Ausländer- und Passamtes, Hans 
Peter Walch, und der juristischen Mit­ arbeiterin für internationalen Perso­ nenverkehr, Regine Walzl. Mit einem Ausländeranteil von 34 Prozent ist das Thema für Liechten­ stein von grosser Bedeutung. Regie­ rungschef Hasler wird an der Konfe­ renz nicht nur die Möglichkeit haben, die Vorschläge seiner Kolleginnen und Kollegen und des im Europarat dafür spezialisierten Direktionskomitees für 
Wanderarbeiter entgegenzunehmen, zu analysieren und zu diskutieren, sondern wird die Gelegenheit auch nutzen! die spezielle Situation Liech­ tensteins darzustellen. Zwar beschränkt Liechtenstein die Zuwanderung von Ausländern auf­ grund der geografischen Kleinheit und den damit beschränkt vorhande­ nen natürlichen Ressourcen, gleich­ zeitig aber ist die Wirtschaft auf qua­lifizierte 
Arbeitskräfte aus dem Aus­ land angewiesen. Die Integration die­ ser in Liechtenstein lebenden Auslän­ der und Ausländerinnen ist der Regie­ rung deshalb ein wichtiges Anliegen. Ebenso verfolgt sie eine Flüchtlings­ politik, die einerseits bedrohten Men­ schen Schutz gewährt, andererseits aber auch, nach Möglichkeit deren Rückkehr fördert und Wiederaufbau­ hilfe leistet.. 
(pqfl) 
VADUZ: Am Samstag, 21. September, geht auf der Expo-Arteplage in Biel der «Liechtenstein-Tag» über die Büh­ ne. Kernstück der vielfältigen Akti­ vitäten rund um .unser Land ist das rund einstündige Showprogramm «Die Liechtensteiner 
Bötschaft», an wel­ chem 75 Mitwirkende unter der Regie von Mathias Ospelt eine musikalische Hdmmage.an die Schweiz bieten. Wer dieses Spektakel nicht live vor Ort ge- niessen kann 
 :oder möchte, hat am Donnerstag, den 19.. September anläss­ lich der Generalprobe im Vaduzer Saal die Gelegenheit, sich einen Eindruck davon • zu verscha ffen. Mitwirkende sind: Joachim Batliner, Tamara Kauf­ mann, Thomas Beck, der Jugendthea­ terclub des Jugendtheaters Liechten­ stein, der Chor Ulrich von Liechten­ stein, Werner Marxer und Oliver Guer- ra, Stefan Frommelts Jazz-Zirkus, das Nationalteam der Gugger sowie Fa- bienne Lemaire und Bettina Walch. Öf­ fentliche Generalprobe: Donnerstag,- 19. September ab 20 Uhr Im Väduzer Saal. Dauer ca. eine Stunde, der Ein­ tritt ist frei. 
(pqfl) Massnahmen ge­ genüber «Taliban» VADUZ: Die Regierung hat am 10. September beschlossen, deri Anhang. 2 der Verordnung über Massnahmen ge­ genüber Personen und Organisationen mit Verbindungen zu Osama bin La­ den, der Gruppierung «Al-Qaida» oder den Taliban um 25 weitere Personen: bzw. Organisationen zu erweitem. An­ hang 2 führt Jene Personen und Orga­ nisationen auf, gegen welche sich die vom Sicherheitsrat der Vereinten Na­ tionen verhängten Sanktionen (Waf- fenexportverbot, Ein- und Durchrelse­ verbot, Sperrung von Geldern) richten. Mit dieser Verordnung 
setzt die Regie­ rung einen entsprechenden Beschluss des UN-Sanktionskomitees vom 3. September 2002 um. 
(poß); Selbstunfall in ange­ trunkenem Zustand TRIESEN: In der Nacht zum Freitag, um ca. 2.40 Uhr fuhr eine liechten­ steinische Aütolenkerin von der. Landstrasse in Triesen auf die Neben- strasse «Dorfstrasse». Kurz nach dem Einbiegen verlor sie die Herrschaft über das Fahrzeug und prallte unge­ bremst in die Mauerecke eines Anwe­ sens. Mit Verletzungen unbestimmten Grades müsste sie ins Spital Grabs überführt werden. Da bei der Lenkerin dringender Verdacht auf Angetrun­ kenheit bestand, wurde eine Blutpro­ be angeordnet. Am Auto entstand To­ talschaden. 
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