Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

20 nipnitan 79. Iatinar'7nn5. EXTRA I iprhfpnttfinpr.Vni K.WI 4TT. . 28 Dienstag, 29. Januar 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT NACHRICHTEN Flugzeug abgestürzt QUITO: Ein ecuadoriani- sches Verkehrsflugzeug mit 94 Menschen an Bord ist am Montag auf einem Inlands­ flug abgestürzt. Nach Anga­ ben der Fluggesellschaft TA- ME stürzte die Boeing 727- 100 im Dschungel der An­ den kürz hinter der Grenze zu Columbien zu Boden. Über die Ursache oder et­ waige Überlebende wurde zunächst nichts bekannt. In der Region soll zum Zeit­ punkt des Unglücks Nebel, geherrscht haben. Es war bereits der zweite Absturz in dem Gebiet binnen weni­ ger 
Tage. Die Luftfahrtbehörde hatte die Maschine zuvor bereits als verschollen gemeldet. Wie die Behörde in der Hauptstadt Quito mitteilte, riss der Funkkontakt zu der Boeing 727-100 um 10.23 Uhr (Ortszeit) ab. Das Fiug- zeug war von Quito nach' Tulcan an der kolumbiani­ schen Grenze unterwegs. An Bord befanden sich den An­ gaben zufolge 83. Passagiere und neun Besatzungsmit­ glieder. Die Absturzstelle lag in der Nähe der kolumbiani­ schen Stadt Ipiales. Der dor­ tige Flughafen war nach Behördenangaben wegen Nebels gesperrt. Erst vor knapp zwei Wo­ chen stürzte eine zweimoto- . rige Propellermaschine der staatlichen ölgeselischaft des südamerikanischen Lan­ des auf einem Inlandsflug kurz hinter der kolumbiani­ schen Grenze ab. Die Lei­ chen der 21 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder wurden sechs Tage später in einer schwer zugänglichen Bergregion gefunden. Orkan fordert Menschenleben LONDON: Über Grossbritan­ nien und Irland ist am Mon­ tag ein Orkan hinweggefegt und hat mindestens sieben Menschen das Leben gekos­ tet. Zehntausende Men­ schen waren ohne Strom, es kam zu schweren Behinde­ rungen im Strassen- und Ei­ senbahnverkehr, wie die . Behörden mitteilten. Über Schottland und Nordirland wurden Böen mit Geschwin­ digkeiten bis zu 160 Stun­ denkilometern gemessen. In Schottland wurde ein Mann im Park eines Hotels von einem Baum erschla­ gen, eine Frau wurde dabei verletzt. In England wurden mindestens zwei Autofahrer mit ihren Wagen Böschun­ gen hinuntergeweht, beide starben. Ausserdem rissen die Böen ein Fahrzeug um, auch der Fahrer dieses Wa­ gens starb. Boris Becker ist wieder drin HAMBURG: Boris Becker beendet seine Werbepause. - Er hat einen neuen TV- Spot für den Oriline-Dienst AOL abgedreht, wie sein Sprecher Robert Lübenoff am Montag auf Anfrage mitteilte. Er bestätigte damit einen Bericht des Hambur­ ger Informationsdienstes new, business. Über den 
In­ halt wollte er nichts mitteir len. Wann der Spot ausge­ strahlt wird, stehe/ioch nicht fest. 
m Hunderte von Toten nach Flucht vor Explosionen LAGOS: Über 500 Men­ schen sind nach Angaben von Behörden und Ret­ tungskräften nach einer Explosionsserie eines Mu­ nitionslagers in der nige- ' rianischen Stadt Lagos ums Leben gekommen. Die meisten Toten wurden aus den Kanälen in der Umgebung des Lagers ge­ borgen. Viele Menschen seien in Panik vor den Explosionen geflohen und offenbar in den Kanälen ertrunken, berichteten Überle­ bende. Etliche seien vermutlich vom Strom der Flüchtenden abgedrängt oder zu Tode ge­ trampelt worden, hiess es wei­ ter. Unter den Toten befinden sich viele Kinder. Zwei Men­ schen kamen laut einem An­ wohner ums Leben, als sie auf der Flucht vor den Explosionen in ein Stromkabel gerieten. Ein Feuer hatte sich am Sonntagabend im Stadtteil Ike- ja von einem Strassenmarkt auf das Munitionslager ausgeweitet und einen Hagel von Bomben, Granaten und Gewehrmunition ausgelöst. Die Explosionen hat­ ten 
bis am frühen Morgen an* gehalten. Umherirrende Kinder Durch den stark verwüsteten Stadtteil, nur sechs Kilometer 
Unter den Toten, die die verheerende Katastrophe in Nigeria forderte, sind sehr feie Kinder. vom internationalen Flughafen entfernt, irrten derweilen Scha­ ren von Kindern. Sie hatten im Durcheinander der Flucht ihre 
Eltern verloren. Der nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo zeigte sich nach einem Besuch der Kaserne 
«schockiert». Er ordnete soforti­ ge Ermittlungen an und ver­ sprach ein Programm zur Zu­ sammenführung der Familien. 
«Wir werden auch Hilfe für die rund tausend Menschen leisten, die durch das Unglück obdach­ los geworden sind», Sagte er. Nach Erlöschen der Brände kehrten viele Menschen bis zum Nachmittag wieder in den be­ troffenen Stadtteil zurück. Die­ ser sei stark beschädigt worden, berichteten Augenzeugen. Die Kaserne und zahlreiche Wohn­ häuser neben dem Depot wur­ den durch das Feuer oder vom Himmel stürzende Teile zerstört. Herumliegende Granaten Eine Kirche sei völlig in sich zusammen gefallen, hiess es. Noch im 30 Kilometer entfern­ ten Stadtteil Ikoyi erschütterten Bombensplitter die Häuser, sagten Anwohner im lokalen Radio. «Hunderte von Granaten aller Typen liegen hier überall auf dem Boden herum», sagte ein Augenzeuge. Davon seien einige nicht explodiert. Ein Junge habe einen Fuss und ein Auge verloren, als er am Mon­ tag auf eine nicht explodierte Granate getreten sei, berichte­ ten Soldaten. Der Gouverneur von Lagos mahnte die Bevölke­ rung zur Ruhe. Es handle sich nicht um einen Putschversuch, versicherte Bola Tinubu im staatlichen Radio. «Alle Speku­ lationen über einen militäri­ schen Machtwechsel sind falsch», sagte Tinubu. Lagos ist mit rund zehn Millionen Einwohnern die am dichtesten besiedelte Stadt Afrikas. Astrid Lindgren ist tot Geistige Mutter von «Pippi Langstrumpf» gestorben STOCKHOLM: Astrid Lind­ gren, die Verfasserin von «Pippi Längstrumpf» und vie­ len anderen Kinderbuch-Klas­ sikern, ist am 
Montag in ihrer Stockholmer Wohnung im Al­ ter von 94 Jahren gestorben. Wie ihre Tochter Karin Nyman mitteilte, war die wohl belieb­ teste Kinderbüchautorin der Welt seit mehreren Monaten durch eine Virusinfektion «im­ mer schwächer geworden und zuletzt sanft eingeschlafen». Lindgren starb am Montag­ morgen um 11.30 Uhr in ihrer Wohnung mit der in ganz Schweden bekannten Adresse Dalagatan 46. Dort hatte sie aüch 1945 schon gewohnt, als ihre Tochter an Grippe erkrankt war und immer neue Geschich­ ten mit der rothaarigen Pippi hören wollte. Erlebnis statt Domestizierung Die . danach entstandene Buchfassung, die 1949 auch erstmals in deutscher Überset­ zung erschien, wurde zum weltweit am häufigsteh gelese­ nen Kinderbuch der letzten 50 Jahre.' Insgesamt sind die Bücher der in ihrem letzten Jahrzehnt • erblindeten Autorin in mehr, als 120 Millionen Ex­ emplaren verkauft worden, da­ von 25 Millionen in Deutsch­ land. «Pippi Langstrumpf» brach mit dem damals vorherrschen­ den moralisierenden Ton in der Kinderliteratur und setzt statt dessen auf die Erlebniswelt und den Freiheitsdrang der Kinder. Auch-schwierige Themen wie Schmerz, Verlustangst und Tod werden dabei nicht ausgespart. Nach einem ähnlichen Mus- . ter funktionieren auch 
Lind-Casino 
in Bad Ragaz An Silvester solls los gehen Die berühmte Kinderbuchautorin Astrid Lindgren verstarb am. Montag im Alter von 94 Jahren, • • (Bilder: Keystone) 
BAD RAGAZ: In Bad Ragaz ist am Montag der Spatenstich für das neue Casino erfolgt. Nach einer Bauzeit von nur elf Monaten soll es am 31. De­ zember eröffnet werden. Das Casino entsteht inmitten der Hotel- und Badelandschaft der Thermalbäder Et Grand-Ho­ tels Bad Ragaz (TEtG). Für den Bau wird mit Kosten von 20 Millionen Franken gerechnet. Auf einer Spielfläche von 700 Quadratmetern werden an sechs Tischen American Rou­ lette und Black Jack angeboten. Zusätzlich werden 100 Spielau­ tomaten aufgestellt. Geldsegen für die Region Laut Peter Eggenberger, Vor­ sitzender der TEtG-Geschäfts- leitung, sieht der Businessplan im ersten Jahr einen Brutto- spielertrag von 20 Millionen Franken vor. Das Casino mit B- Lizenz befindet sich in einer starken Tourismusregion mit einem Einzugsgebiet von rund 
700 000 Einwohnern. Wie im Spielbankengesetz vorgesehen, bleibt vom Spielertrag ein Teil in der Region. Wird der Brutto- spielertrag von 20 Mio. Fr. er­ reicht, fliessen jährlich 300 000 Franken für touristische, kultu* relle, soziale und sportliche Zwecke an entsprechende Or­ ganisationen im Sarganserland, Werdenberg und im Kanton Glarus. Lange Tradition Das Casino ist ein gemeinsa­ mes Projekt der TEtG und der in Zürich domizilierten Spielban­ kengesellschaft Admiral Casinos Et Entertainment AG (ACE). Die TEtG sind an der Casino Bad Ra­ gaz AG mit zwei und die ACE mit einem Drittel beteiligt. Die TEtG können auf eine lange Ca- sino-Tradition ' zurückblicken. Seit J928 betreiben sie in Bad Ragaz einen Kursaal mit Boule- spiel. Im April 2000 wurde ihnen bereits eine provisorische und im Oktober letzten Jahres die defi­ nitive B-Konzession erteilt grens änderen Helden wie Ron- ja Räubertochter, die Brüder Löwenherz, , Karlsson vom Dach, Michel in der Suppen­ schüssel oder die Kinder aus' Bullerbü, deren Wunsch nach dem Grösserwerden Lindgren mit viel Liebe schildert. Die Er­ wachsenen kommen dabei oft nicht gut weg. Schweden trauert In Schweden änderten Fern­ sehen und Rundfunk sofort nach .dem Bekanntwerden der Todesnachricht ihre Program­ me und strahlten Interviews mit Astrid Lindgren, Lesungen aus ihren Büchern oder 
Ausschnitte aus Verfilmungen aus, Kulturministerin Marita Ulvsicog sagte: «Wir werden Astrid Lindgren ungeheuer ver­ missen. • Sie war persönlich vollkommen anspruchslos, aber so 
ungemein entschieden darin, dass Kinder das Wichtigste auf der Welt sind.» Für die Schwedische Akade­ mie, die alljährlich . über der Vergabe des Literaturnobelprei- ses entscheidet, meinte deren Sprecher Horace Engdahl: «Wenn a|le Kinder dieser Welt irgendwo eine heimliche Repu- . blik hätten, wäre Astrid Lind­ gren ihre Kultfigur.» 
HAMBURG: Die 'Popsängerin Sarah Connor hat Spekulatio- . nen über ihre angeblich feh­ lende Unterwäsche bei «Wet­ ten, dass..?» ein Ende  ; 
ge­ macht: «Natürlich hatte ich ein Höschen'an. Einen fleisch­ farbenen Slip mit durchsichti­ gen Trägern», sagte sie der «Bild»-Zeitung (Montagausga- , be). Die Bremer Modemache- rin Sigrid Schumacher be­ stätigte 'dem Blatt: «Auch der v Slip ist eine Massänfertigung für Sarah.»
	        

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