Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

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AUSLAND . Donnerstag, 12, September 
2002 
37 «Heute erinnern wir jedes Leben» Amerika gedenkt mit der Welt des 11. Septembers - Schweigeminuten in New York, Washington und Pennsylvania lag der Iraner und der Tränen am gestrigen II. September: Tausende Menschen umsäumten Ground Zero in New York. «Heute erinnern wir jedes Leben», sagte gestern US-Präsident George Bush. NEW YORK: Amerika und die Welt haben am Mittwoch in be­ wegenden Schweigeminuten, Mahnwachen und Gottesdiens­ ten der Terroropfer des 11. Sep­ tembers gedacht. «Heute erin­ nern wir jedes Leben», sagte US-Präsident George W. Bush bei einer Zeremonie im Penta­ gon, wo vor einem Jahr 184 Menschen umkamen. Dns stille Gedenken begann um 08.46 'LJhr Ortszeil in New York, dem Zeit­ punkt, an dem das erste entführte IJS- l'assagierflugzeug in den Nordturm des World Trade Centers raste. Zwei 
Passagierflugzeuge waren am 11. Sep­ tember 2001 in die Türme des WTC di­ rigiert worden, die "wenig spater bren­ nend zusammenbrachen. 2801 Mcn- sehen kamen dort ums Leben. Der New Yorker Gouverneur George Pataki ver­ las nach der Schweigeminute die his­ torische Ansprache, die Präsident Ab­ raham Lincoln 1863 nach der Bürger­ kriegsschlacht von Gettysburg gehal­ ten hatte. Dann begann der ehemalige Bürgermeister Rudolph Giuliani mit dem Verlesen der Namen der Opfer. «Gordon M. Aamoth. Edclmiro Abad. Maria Rose Abad. Andrew Anthony Abate . . .» Begleitet von klassischer Trauermusik setzten anschliessend Hinterbliebene und Persönlichkeiten 
wie die New Yorker Senatorin Hillary Clinton und Schauspieler Robert De Niro die Verlesung der Namen fort. Viele Anwesende weinten und um­ armten einander. Einige hielten Bilder der Getöteten und Rosen in der Hand, die sie spiitcr in einen «Kreis der Ehre» warfen. Um 09.03-Uhr (15.03 Uhr MESZ), dem Zeitpunkt, als die zweite entführ­ te Maschine in den anderen WTC- Turm raste, unterbrach ein Glocken- liiuten die Verlesung der Namen! Um 11.20 Uhr (17.20 Uhr MESZ) waren al­ le Namen verlesen. Bush nahm nach einer Zeremonie im Weissen Haus an der Gedenkveranstaltung im Pentagon teil und begab sich anschliessend nach 
Pennsylvania, wo eine entführte Ma­ schine in ein Feld gestürzt war. 40 Be­ satzungsmitglieder und Passagiere ka­ men ums Leben. Die Behörden be­ trachten sie als Helden, weil sie ver­ mutlich verhinderten, dass die Entfüh­ rer das Flugzeug auf ein weiteres Ziel mit hohem Symbolwert stürzen lies- sen. Nach der dortigen Zeremonie reis­ te er nach New York weiter. «Einen Tag der Tränen, einen Tag der Gebete und einen Tag der nationalen Entschlos­ senheit», nannte Bush den Jahrestag. Auch in Deutschland und anderen Tei­ len der Welt gedachten Millionen Menschen der Opfer der Teirorattenta-. te. In Berlin bekräftigten Spitzenpoliti­ ker parteiübergreifend ihre Entschlos­senheit 
.im Kampf gegen den Tenor. Der französische Staatspräsident Jac­ ques Chirac sicherte dem amerikani­ schen Volk uneingeschränkte Solida­ rität zu. In .einer emotionsbetonten Ansprache in der Residenz des US- Botschafters in Paris versprach Chirac, Frankreich wolle den internationalen Tcrrorism.us, «die Barbarei und die Kräfte des Hasses» bekämpfen. Bei einem Gottesdienst in der Lon­ doner St.-Pauls-Kathedrale schwebten zu Klängen von Johann Sebastian Bach mehr als 3000 weisse Rosenblät­ ter auf die Trauernden nieder - eines für jedes Opfer. An der Gedenkfeier nahmen auch Premierminister Tony Blair und Prinz Charles teil. «Ich hoffe, du hattest keine Schmerzen» Angehörige gedenken ihrer Töten - Bewegende Zeremonie am Ground Zero NEW YORK: Die Namen der 2801 getöteten Mensehen hallen über das geräumte Triimmergrund'stück des Ground Zero in New York. Jeder ein­ zelne Name wird in der zweiein­ halbstündigen Zeremonie laut verle­ sen und macht den anwesenden Trauergästen so das ganze Ausmass der Tragödie noch einmal deutlich. Zu Beginn der bewegenden Gedenk­ feier am Ort der Anschläge auf das World Trade Center hatten tausende Menschen genau um 08.46 Uhr Orts­ zeit, dem Zeitpunkt des Einschlags des ersten entführten US-Passagierflug­ zeugs in den WTC-Nordturm, in einer Schweigeminute innc gehalten. «Sie waren unsere Nachbarn, unsere Ehemänner, unsere Kinder, unsere 
Schwestern, unsere Brüder und unsere Ehefrauen. Sie waren unsere Lands­ leute und unsere Freunde. Sie waren • wir», sagt Bürgermeister Michael Bloomberg. Einige der ' Trauernden halten Bilder der Toten umklammert, viele weinen und umarmen einander. Sic legen Rosen und persönliche Ge­ genstände ihrer Liebsten in einem «Ehrenkreis» auf dem staubigen Gelände nieder, das in monatelanger Arbeit.von den Trümmerbergen befreit wurde. Einige halten US-Flaggen in die Höhe. Die meisten neigen den Kopf zum Gebet. Der siebenjährige Skyler Mercado hält den Helm seines Vaters fest. Feuerwehrmann Steve Mercado kam beim Einsatz am WTC ums Leben. Gouverneur George Pataki rezitiert nach der Schweigeminute aus der his­torischen 
Ansprache, die Präsident Abraham Lincoln 1863 nach der Bür­ gerkriegsschlacht von Gettysburg ge­ halten hatte. Sein Kollege aus New Jersey, James McGreevey, liest aus der Unabhängigkeitserklärung der Verei­ nigten Staaten aus dem Jahr 1776. Zu den Klängen der Cellosuite in c-Moll von Johann Sebastian Bach, gespielt von Yo-Yo Ma, beginnt-dann der frühere Bürgermeister Rudolph Giuliani mit dem Verlesen der Namen der Opfer. «Gordön M. Aamoth Jr.», hebt Giuliani an. Der 32-Jährige arbeitete für die Investmentfirma Sandler 0'- Neill Et Partners im 104. Stock des Süd­ turms. Die Verlesung endet schliesslich um 11.20 Uhr mit dem Namen von Igor Zukelman. Der 29-Jährige arbeitete bei Fiduciary Trust im Nordturm. Unter 
den 196-Lesenden, die Giuliani folgen, sind Überlebende der Anschläge, die New Yorker Senatorin und ehemalige First Lady Hillary Clinton, der Schau­ spieler Robert De Niro und Hinterblie­ bene wie Christy Ferer, die Witwe des Direktors der Hafenbehörde, Neil Le- vin. Um 09.03 Uhr, dem Zeitpunkt, als die zweite entführte Maschine in den anderen WTC-Turm raste, unterbricht ein Glockenläuten die Verlesung der Namen. Auch Marianne Keane, die 17- jährige Stieftochter des getöteten Inge­ nieurs der Hafenbehörde Franco Lala- ma, tritt ans Mikrofon. «Ich würde alles geben, um die Zeit zum Morgen des 11. Septembers zurückdrehen zu können und ihm zu sagen, wie viel mir alles bedeutet hat, was er für mich getan hat», sagt die Jugendliche. «Aber ich 
glaube, dass er.das jetzt weiss. In mei­ nen Augen ist er als Held gestorben. Und was sollte ich mehr verlangen können?» Und sie fügt hinzu: «Ich ver­ misse dich, und ich hoffe, du hättest keine grossen Schmerzen.» Die Verle­ sung £ler Namen wird um 09.59 Uhr abermals unterbrochen, dem Zeit­ punkt, als der erste Turm brennend einstürzte. Die Zeremonie endet mit dem Erklingen des traditionellen Trau- ermarschs der US-Armee.. In ganz New York läuten die Glocken. Bereits am frühen Morgen waren Dudelsackspie- ler und Trommler aus den fünf New Yorker Stadtteilen zum Ground Zero aufgebrochen. Hunderte New Yorker, viele in T-Shirts mit der Aufschrift *1 Love New York», schlössen sich dem Zug auf der Brooklyn Bridge an. ANZEIGE a u ,u u M L» «Jt jy« 
u w ' Für unsere Umwelt da. Bewegende Szenen gestern in New York: Angehörige der Terroropfer traueren am Jahrestag an der Stätte des Grauens. 
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