Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Donnerstag, 12. September 2002 
1 3 «Alkoho Podiumsdiskussion zum Thema «Behördliche Reaktionen und Möglichkeiten bei Alkohol- und Progenmissbrauch», heute Abend an der LIHGA «Alkoholabhängige Menschen sind sieh oft nicht bewusst, dass sie krank sind und Hilfe 
benöti­ gen», so Manfred Oehry, Stell­ vertreter des Landesphysikus, und in dieser Funktion seit Ja­ nuar im Hintergrunddienst tätig. Im Gespräch mit dem Volksblatt gab er, zusammen mit Jules Hoch, Kripochef der Landespolizei, Auskunft zum Thema «Behördliche Reaktionen und Massnahmen bei Alkohol und Drogenmissbrauch». Karin Massie r Volksblatt: Was erwartet die Gäste bei der heutigen Podiumsdiskussion an der 
LIHGA? Jules Hoch: Es geht grundsätzlich dar­ um, die Bevölkerung über die gesetzli­ chen Möglichkeiten und die behördli­ chen Massnahmen im Zusammenhang mit Alkohol- und Drogenmissbrauch zu informieren. Wir möchten aufzei­ gen in welchen Bereichen, wir aktiv sind, mit welchen Organisationen wir zusammenarbeiten und was unsere Ziele sind. Was ist die Aufgabe des Landesphy­ sikus in Bezug auf die Alkohol- und Drogenproblematik? Manfred Oehry: Der Landesphysi­ kus nimmt im Auftrag der Polizei bei betroffenen Personen Blut ab zur Be­ stimmung des Alkohol- und Drogcn- gehaltes. Wir beurteilen eine Beein­ trächtigung durch Alkohol und Dro­ gen hinsichtlich der Fahrfähigkeit und einer abfälligen Seihst- oder 
Fremdge-Julcs 
Hoch, Kripochef Landespolizei. fährdung. Ferner arbeiten wir mit der Motorfahrzeugkontrolle bei der Beur­ teilung der Fahreignung zusammen. Der Landcshysikus macht auch Vor­ schläge zu Bedingungen im Rahmen der Rückerstattung von Fahrauswei­ sen (z. B. kontrollierte Antabus-Be- handlung, regelmässige Drogenscrce- nings). Für eine weitere psychiatrische oder psychologische 
Abklärung kön- rten die Betroffenen an das Amt für Soziale Dienste verwiesen werden. Wo liegt der Schwerpunkt der Lan­ despolizei im Bereich Alkohol? Jules Hoch: Ein Schwerpunkt ist die Ahndüng von Übertretungen des Strns.scnverkchrsgcsetzcs, zum Bei­ spiel Fahren in angetrunkenem Zu­ stand. Das bedeutet, dass wir vermehrt 
Kontrollen durchführen und' uns da­ von auch eine präventive Wirkung er­ warten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Kontrolle des  Jugendschutz.es  in Bezug auf den Verkauf von Alkohol an Minderjährige. Wann Ist der fachliche Rat des Lan­ desphysikus gefragt? - Manfred Oehry: Bei einer akuten Selbste oder Fremdgefährdung, dro­ hender Verwahrlosung oder sozialer Belastung der Umgebung, im Rahmen einer Alkohol- und Drogenproblcma- tik oder auch bei einer psychiatrischen. Erkrankung einer Person werden wir meist durch die Polizei hinzugezogen. Ebenfalls nach Verweigerung einer polizeilich angeordneten Blutentnah­ me im Krankenhaus Vaduz, beispiels­ weise bei Fahren im angetrunkenen Zustand. Der Landesphysikus ist gene­ rell für die medizinische Beurteilung der Fahrcignung zuständig. Er steht zudem .der Staatsanwaltschaft und dem Landgericht bei der .Beantwor­ tung von Fachfragen zur Verfügung. Wo liegen die Schwerpunkte der Landespolizei im Bereich Drogen? Jules Hoch: Ein Schwerpunkt liegt in der Verfolgung des Handels aller Arten von Betäubungsmitteln sowie dem Konsum so genannter harten Drogen wie Kokain, Heroin und Desi- gnerdrogen. Die Verfolgung von Cannabiskonsumenten, stellt keinen polizeilichen Schwerpunkt mehr dar. Selbstverständlich werden Personen die Cannabis konsumieren nach wie vor angezeigt, da dies gesetzlich ver­ boten ist. Ein weiterer Schwerpunkt ist ferner auch das Verhindern von offe­ nen Szenen. 
Liberalisierung stattfindet? Jules Hoch: Dies , ist eine von der Politik zu beantwortende Frage. Ich persönlich würde es begrüssen, wenn sich der drogenpolitische Weg unseres Landes nicht all zu weif von jenem der Schweiz entfernt.. Denn aufgrund der offenen Grenze zurSchweiz würde ein unterschiedlicher drogenpolitischer Weg die Landespolizei vor ziemliche Probleme stellen. Heute Abend, um 17.30 Uhr, findet an der LIHGA, am Stand der Landes­ polizei, eine Podiumsdiskussion zum Thema; «Behördliche Reaktionen und Möglichkeiten bei Alkohol und Dro­ genmissbrauch», statt. 
 ; ANZEICiL Manfred Oehry, Landesphysikus Stell­ vertreter Wie sieht die Statistik der Landes- polizei bezüglich Alkohol und Dro­ gen aus? Jules Hoch: Im Jahr 2001 hat es sei­ tens der Landespolizei 117 provisori­ sche Führerausweisentzüge gegeberi, 50 davon aufgrund von Unfällen und 67 im Rahmen von Kontrollen. Im Be­ reich der. Drogen sind neben zahlrei- . cheri Anzeigen wegen Konsums spezi­ ell elf Anzeigen wegen Verdacht des gewerblichen Handels zu erwähnen. In einem Fall hat die Landespolizei 750 Gramm Kokain sichergestellt und in einem anderen Fall waren es 420 Kilo­ gramm Marihuana. Können Sie sich vorstellen, dass der Drogenkonsum einmal dem Alkohol­ konsum gleichgestellt 
wird und eine 
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