Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBl.ATT 
INLAND Montag, 9. September 2002 
.5 Das Bergfest im Steg fand grossen Anklang - Sechs Wanderungen standen zur Auswahl Sechs Wanderungen standen am Samstag beim Bergfest der Gemeinden Liechtensteins auf dem Programm: Auf der Via Alpina, Rundgang Bergwaldta­ ge, Geologievvanderung, Jagd­ wanderung, Alpwirtschaft und eine Wanderung mit Behinder­ ten. Dabei kam es zu einer Be­ gegnung zwischen der liechten­ steinischen Bergrettung und den Bewohnern des Birkahofs in Mauren und des Wohnheims Reseh in Schaan. Und zu einem unvergesslichen Tag für beide Seiten. Cornelia Hafe r Der Bus der liechtensteinischen Berg­ rettung führt voraus. Vom Steg gehts durch den Tunnel i;il\viirts uiui dann wieder rechts hinauf Richtung Mase- scha. «Die fahren ganz- schön zackig auf dieser steilen Bergstrasse»', sagt der. Betreuer vorn Birkahof. «Da vorne musst du parkieren», erklärt Simon. Vaduz, der Rhein, die Autobahn Beim Restaurant Matu kommt es zur ersten Begegnung zwischen der .liech­ tensteinischen Bergrettung und den, Bewohnern des Birkahofs uild des Wohnheims Rcsch. Gemeinsam wer­ den sie den Weg.in den Steg unter die Risse nehmen lind einen wunderschön sonnigen Herbsttag erleben. «Jetzt laufen wir hoch über Silum zum wis­ se I'leck> und dann runter in den Steg zum lestplatz», erklärt Marcel der 
liincn Moraen lang waren sie gemeinsam unterwegs: die Bewohner vom Birkalwf Mauren und vom Wohnheim Resch und die Mitglieder der licehtensteinisehe.n llergrettung. • . 
(Bild: LBR) Gruppe. Hans ist es, der das Tempo an­ gibt und dann kommt Bewegung in die Gruppe. «Ich war auch schon hier», er­ klärt Beatrice und Rösli. meint: «Iis ist schön hier.» Die jungen Frauen und Männer der liechtensteinischen Bergrettung pas­ sen sich dem Tempo ihrer Gäste an. Dieses ist.zwar nicht ,so schnell, wie es sich die berggängigen Retterinnen und Ketter gewohnt si/id, «dafür sehen sie 
aber all'die kleinen Dinge am Wegrand'- und können sich über eine schöne Blu­ me freuen», sagt Christoph. «Dort un­ ten ist der Rhein», ruft Hans uhd tatsächlich wird die Sicht plötzlich frei ..und weit unten im Tal ist Vaduz, der Rhein , und die Autobahn 
vx\ sehen. «Hier ists aber viel schöner als dort un­ ten. Schön, dass wir so früh aufgestan­ den-sind und nicht einfach zu Hause sitzen», sagt Beatrice zu ihrer Freundin 
Rösli. Recht hat sie, denke ich. Nach­ dem der Weg anfangs ziemlich steil hinaufging, geht er jetzt eben Rich­ tung Silum und nach der wärmenden Sonne am Rücken marschieren wir plötzlich in eine Nebelwand. «Es ist Herbst», sagt jemand. Aldo friert, und zieht sich eine Jacke über. Einen kur­ zen Augenblick verliert sich die Grup­ pe im Nebel. Geheimnisvoll sieht sie aus und es wird ganz still. So, als ob. 
jeder seinen Gedanken nachhängen würde und mit sich selber beschäftigt ist. «Von hier gehts hoch "zum. «wisse . Fleck»», erklärt Marcel oberhalb des Befgrestaurants Silüm. Der Nebel Jiegt nun hinter uns und vor uns öffnet sich erneut die grandiose Sicht aufs Tal. «Dort oben, picknicken wir», sagt Mar­ cel und schon kommt wieder Bewe­ gung in die<5ruppe. «ich hab Hunger», sagt Simon und nimmt den kurzen Aufstieg unter die Füsse. Die Rast vor Augen treibt die Gäste aus Mauren und Schaan an und vor allem die Männer legen ein schnelleres Tempo vor. Das stört Beatrice und Rösli nicht. «Wir haben Zeit», schwärmen die bei­ den. Und grinsen übers ganze Gesicht. «Dort unten ist der Steger See. Das ist unser Ziel», erklärt Marcel der Gruppe. Diese ist derzeit aber mit Wichtigerem beschäftigt, was die Mi­ neralwasserflaschen, Früchte, Sandwi 
1 ches und Schokoladen deutlich bewei­ sen ... In der Mittagspause kommt es auch zu Gesprächen zwischen der Ber­ grettung und den Bewohnern des Bir­ kahofs Mauren uhd des Wohnheims Resch. Sie erzählen.aus ihrem Alltag, ihren Hobbys und dtyv «Stuben­ hockern» im. Resch. «Rösli uhd ich sind die aktivsten -im Resch. Es gibt auch solche, die nur zu Häuse hocken und darüber jammern, dass sie nichts erle­ ben. Aber als Stubenhocker erlebst du nichts und schön gar nicht eine Wan­ derung mit der Bergrettung. Gell, Rös­ li.» Rösli nickt Beatrice-zu. Und mit • leuchtenden Augen schauen die bei­ den jungen Frauen zum Steger See hinunter und sagen: «Dort müssen wir unbedingt mit den Stubenhockern mal hin.» Sie lachen herzhaft. «In 20 Minuten ist man in einer anderen Welt» Ein Blick zurück und ein Blick in die Zukunft des LAV-Präsidenten Walter Seger Walter Seger ist Präsident des Liech­ tensteiner Alpenvereins lind- war massgeblich an der Organisation des Bergfestes vom Samstag im Steg be­ teiligt. Volksblatt: Das Bergfest gehört der Vergangenheit an. Welche Bilanz zieht Walter Seger? Walter Seger: Ich freue mich riesig darüber, dass bereits morgens um 9 Uhr so viele Leute in den Steg gekom­ men und mitgewandert sind. Das Wet­ ter hat ebenfalls hervorragend mitge­ spielt und mit dem Alpabzug hatten wir zudem eine einmalige Kulisse - es hat wirklich alles gestimmt heute! Wenn man bedenkt,-wie viele andere Anlässe, am Samstag in Liechtenstein stattgefunden haben, lallt'meine Bi­ lanz noch viel besser aus. Es wurden sechs verschiedene Wan­ derungen angeboten. Welche Idee 
Walter Seger, l.AV-Präsident. (Bilder: Paul Trümmer) steckt hinter diesem Konzept? Wir wollten einerseits wirklich für alle etwas anbieten.und ich denke, das ist uns rtiit sechs verschiedenen Wan­ derungen auch gelungen. Andererseits wollten wir auch zeigen, wie vielfältig und abwechslungsreich unsere Berg- weit ist. In zwanzig Minuten ist man vom Tai in einer ganz anderen Welt 
und diese Wahrnehmung Wollten wir unseren Gästen heute auch ein wenig mitgeben. In der Liechtensteiner Berg- weit kann man wandern - man'kann aber auch Interessantes über die Geo­ logie, die Jagd, die Alpwirtschaft oder den neu eröffneten Weitwanderweg «Via Alpina» erfahren. Welche Wanderung haben Sie ge­ macht? Ich war auf der «Via Alpina». Das ist ein Weitwanderweg, der über den Al- penkamni durch die acht Alpcnkon- ventionsstaaten führt. Wir waren am Samstag auf einem Teilstück von Gaflci über Silum in den Steg und das hatte für mich eint spezielle Bedeu­ tung, warder Alpenverein doch in die­ ses Projekt involviert und heute wurde die «Via Alpina» zujlem im Rahmen, des'Bergfestes eröffnet. . . Wird die Liechtensteiner Bergwelt 
auch im Jahr 2003, nach dem UNO- Jahr der Berge, noch aktuell sein? Auf jeden Fall! Der Bergtrend zeigt deutlich aufwärts und es ist sehr er­ freulich, zu sehen, dass die Berge oft Ausflugs- oder Ferienziel sind. Dabei trifft man von Kindern über Erwachse­ ne bis zu-den Senioren jede Alters- seiiieht an und das finde ich ein faszi­ nierendes Phänomen. Was wünscht sich der Präsident des LAV für die Berg-Zukunft?' Ich hoffe und wünsche mir, dass wir zu unserer Bergwelt. Sorge tragen-und uns bewusst sind, welch grossartiges Erholungsgebiet sie uns bietet. Ich sel­ ber habe unzählige unvergessliche Er­ innerungen an Bergerlebpisse und könnte ausserdem schon viele schöne Begegnungen mit Menschen machen. Dafür bin ich dankbar und hofifc, noch viele weitere Stunden in den Bergen erleben zu können. 
(eh) 
«Durchwegs posi­ tives Feedback» Jm Rahmen des Bergfestes . vom- Samstag fanden auch die Bergwald- •tage: ihren Ab-, ' schlüss. «Wir haben ein durchwegs posi 
1 tives Feedback ge­ habt»,. so Reto Frick (Bild),, zum Verlauf der Bergwajdtagö von letzter Woche. 3800 Schülerinnen und Schüler haben vergangene Woche die Bergwaldtage besucht und waren begeistert. LAV-Präsident Walter Seger konnte am Samstag- ""v zudem Ernst Wal­ ser, Chris­ tian Sele und Erwin Elkuch für ihre . Ver­ dienste im Rahmen der «Alpinen Na turwacht» ein Geschenk überreichen. iu;ki.ami: O Mehr über unsere Messe-Angebote und Rabatte * • erfahren Sie an unserem Stand 7 in der Halle 6! Vorbeikommen, profitieren und tolle Preise gewinnen) 
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