Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
INLAND Donnerstag* 5. September 2002 
5 ausgewiesen Asylsüchender musste wegen angeblicher sexueller Belästigung Liechtenstein frühzeitig verlassen Der in Liechtenstein unterge­ brachte Asylsuchende aus Ma­ zedonien, der zusammen mit einem Jahresaufenthalter aus dem ehemaligen Jugoslawien in Buchs eine junge Frau massiv sexuell belästigt haben soll, ist in seine Heimat zurück ge­ schafft worden. .  Doris Meie r Der junge Mann sei vor kurzem aus der Untersuchungshaft entlassen und beim Ausländeramt in Vaduz nochmals eingehend befragt worden, erklärte Asyl-Abteilungsleiter Hanspc- ter Röthlisberger" auf Anfrage des Volksblattes. Daraufhin sei der Maze­ donier ausgewiesen worden. Ob und wie in Mazedonien das Verfahren wei­ tergeführt wird, konnte Hanspeter Röthlisberger nicht sagen. Ein Urteil st'i aiif jeden Fall noch keines gefallt worden. 
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t Von Januar bis August 2002 haben mehr Asylsuchende das Land verlassen als gekommen sind. (Bild: Brigitt Risch) 
Zahlreiche Ausreisen Von . Anfang Jahr bis Ende August dieses Jahres haben 74 Asylbewerber . Liechtenstein verlassen. Darunter.vor allem Angehörige der Bevölkerungs- tninderheit Torbeshi aus dem Kosovo. Allerdings seien im gleichen Zeitraum 58 neue Asylbewerber eingereist, so Röthlisberger. Grund dafür seien vor allem erneute Spannungen in Maze­ donien. Insgesamt wohnen zur Zeit rund 170 Asylbewerber in Liechten­ stein. Hanspeter Röthlisberger schätzt allerdings, dass sich die Zahl im Laufe der Zeit bei etwa Hundert einpendeln werde. . •Ein Kontingent, wie viele 
Asylbe­ werber sich höchstens in Liechtenstein aufhalten, dürfen, gebe es nicht. «Während des Kosovo-Krieges seien* über 600 Flüchtlinge in Liechtenstein untergebrächt gewesen. Mit Hängen und Würgen zwar, aber es hätten alle ein Bett und ein Dach über dem Köpf gehabt, erinnert sich Röthlisberger. Fast 2 Millionen Franken für humanitäre Hilfe . Regierung unterstützt fünf Aufbauprojekte der Caritas in Kosovo und Südserbien Auf dem Gebiet der humanitären Hilfe ist die Regierung nach wie vor intensiv tätig. So beschloss sie am Dienstag, fünf Wiederaufbau-Pro­ jekte der Caritas im Kosovo und in Südserbien mit rund 1,270 Mio. Euro (ca. 1,9 Mio. Franken) zu unterstüt­ zen, wie Regierungschef Otmar Has­ ler am gestrigen Mediengespräch be­ kannt gab. Für.ein Wiederaufbau-Programm der Caritas. Schweiz in Kosovo wurden 610 000 Euro bewilligt. Damit wird ein Programm gefördert, bei dem in Priz- ren lebenden Minderheiten wie Roma, Ashkali und Ägyptern geholfen werden soll, ihre Häuser wieder aufzubauen. Zum Aufbau einer Primarschule in der. Region Prizren wurden rund 580 000 Euro genehmigt. Dtis Projekt bietet die Möglichkeit, in einem fragi­ len Umfeld Kindern die Gelegenheit zu einer gesicherten Schulbildung zu ge­ ben. In Bijeljina hat die Caritas Schweiz, letztes Jahr ein Wiederaufbau-Projekt 
durchgeführt, das insgesamt 70 bosni- akischcn' und Roma-Familien die Rückkehr in ihre Heimat in der Region Janja .ermöglichte. In einer weiteren Phase dieses Projektes soll nun eine" Pumpstation aufgebaut werderr, . mit der die Wasserversorgung von Janja und sieben umliegenden serbischen Dörfern gesichert werden kann. Dieses Projekt wird von der. Regierung mit 375 000 Franken unterstützt. Das Projekt «Livelihöod Assistance for Retumees. in Former Ground Safety Zone in Southern Serbia» von CARE Österreich wird mit 20 000 Euro gefördert. Aufgrund der vergangenen Konflikte hat sifh die wirtschaftliche Gesamtsituation in dieser Region stark verschlechtert. Viele Bauernfamilien haben durch.die Flucht ihr Vieh, Fut­ termittel und- Saatgut verloren. Das Projekt hat zum Ziel, die ^Lebens- grundlage der bäuerlichen Bevölke- " rung in der Region Südserbien durch die Abgabe von trächtigen Rindern und Futtermitteln zu verbessern. Als Letztes wird die Gruppe Aurcola, 
die von Frauen im Kosovo gegründet wurde, mit rund 19 000 Franken ge­ fördert. In zwei Frauenzentren können sich Frauen treffen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Neben Englisch- und Computerkursen bietet • Aurcola auch einen Nähkurs an, der. 
mit einem Diplom einer anerkannten Haushaltungsschule abschliesst. Da­ neben wird ein grosses Mustertreib­ haus geführt und die Frauen dabei un­ terstützt, eigene Pflanzungen anzu­ bauen und ihre Produkte zu vermark­ ten. ' • Nach den Worten von Regierungschef Otmar Hasler beruht die liechtenstei­ nische Flüchtlingspolitik auf -zwei Pfeilern: Einerseits sollen Menschen in Not möglichst unbürokratisch im Land aufgenommen werden, um ih­ nen vorübergehend eine Heimat zu bieten. Andererseits soll ihnen auch wieder eine geordnete und gesicherte Rückkehr ermöglicht werden. In Kosovo habe sich die Situation inzwischen so weit verbessert, dass selbst Angehörige von Minderheiten wieder ' in Würde und Sicherheit zurückkehren könnten, erklärte der 
.Leiter des Ausländer-'und Passamtes, Hanspeter Walch, am gestrigen Me­ diengespräch. . .." Die allgemeinen Lebensbedingun­ gen hätten sich wesentlich verbessert und die Integration von ethnischen Minderheiten sei auf gutem Wege, so Hanspeter Walch, der sich vor Ort ein . umfassendes Bild machen kpnnte. Neue Asylgesuche wären demzufolge heute in den meisten Fällen abzuleh­ nen. Auch die 58 noch in Liechtenstein weilenden Torbeshi sollen zu einer Rückkehr bewegt werden. - 
(mö) Berufskarriere aus der Pole-Position TKA Presta AG lädt zu einem Informationstag ein Zum zweiten Mal fuhrt die TKA Pre­ sta einen speziellen Informationstag durch, der künftigen Lehrlingen die Berufswahl erleichtern soll. Der In­ formationstag findet am Mittwoch, den 11. September, um 16 Uhr, im. Stammwerk der Unternehmensgrup­ pe in Eschen statt. Auch dieses Jahr sind interessierte El­ tern ebenfalls herzlich zur. Teilnahme eingeladen. Lehrlingsbetreuer, Fach­ leute und junge Leute, die bei der Pre­ sta bereits ihre Berufslehre absolvie­ ren, stehen als Gesprächspartner zur Verfügung, Vorgestellt werden unter : anderem die Berufe Konstrukteur/-in,. Polymeehaniker/-in, Elektromonteur/ -in sowie Kaufmann bzw. Kauffrau. Vielfältige Möglichkeiten Die Teilnehmer erfahren darüber hin­ aus, wie es nach der Grundausbildung weitergehen kann und warum sie eine Pole-Position einnehmen, wenn es um berufliche und sprachliche Weiterbil­ dungsmöglichkeiten in den um den ganzen Erdball verteilten Tochtergesell­ schaften .der TKA Presta-Gruppe geht. Aus organisatorischen Gründen ist eine telefonische Voranmeldung mit Angabe der Teilnehmerzahl erwünscht: Telefon: 377 22 41, Alexander Congiu. Herzlich willkommen am Mittwoch, den 9. Sep­ tember, um 16 Uhr in Eschen! 
Die Todesstrafe im Landtag Dass die Todesstrafe auch in Kriegs- zeiten nicht verhängt werden kann, soll durch die Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten europaweit .'veran­ kert werden: Liechtenstein wird be­ sagtes. Protokoll nächste Woche im .Landtag ratifizieren. Wolfganq Zechner Dass das Thema Todesstrafe ein kon­ troverses ist, muss hier nicht extra be­ tont . werden.- Seit Jahren schon hat sich im europäischen Rahmen die Auf­ fassung durchgesetzt, dass die Ab­ schaffung der Todesstrafe einen ge­ waltigen Beitrag zur Förderung der Menschenrechte, leistet. So hat sich auch der Europarat von Anfang an.für eine Beschränkung und 
seif einiger Zeit auch für eine vollständige Ab^ Schaffung der Todesstrafe eingesetzt. Während die Konvention zum Schütz der Menschenrechte, und Grundfreihei­ ten (EMRK) die Anwendung der Todes­ strafe unter bestimmten Bedingungen noch zulässt, bietet das Protokoll Nr. 6 zur EMRK die Verhängung und Voll­ streckung der Todesstrafe in Friedens­ zeiten. Diese offensichtliche Lücke soll jetzt mit dem Protokoll 13 geschlossen werden. Darin wird die vollständige Abschaffung der Todesstrafe in Kriegs­ zeiten und in Zeiten unmittelbarer Kriegsgefahr postuliert. Durch die Ra­ tifikation von Protokoll 13. im Zuge, der Landtagssitzung in der Woche kann Liechtenstein- seine Vörreiterrolle im Bereich fMenschenrechte» erneut unter Beweis stellen. Platzkonzert SCHELLENBERG: Der Musikverein Cär cilia Schellenberg lädt alle ganz herz­ lich zum Platzkonzert ein. Wenn uns der Sommer verlässt wollen wir den •Herbst feiern! Daher sind bei guter Witterung alle Musikfreudinnen und Musikfreunde am Freitag, den 6. Sep­ tember, herzlich zu unsereni Platzkon­ zert beim Restaurant Löwen in Hinter- schellenberg eingeladen. Beginn ist um 19.30 Uhr. Für Getränke und Essen ist das Restaurant besorgt. anzhiciE Raumplanung. Die Chance Liechtensteins «Der Transitverkehr macht nicht vor unseren Grenzen Halt. Das Raumplanungs- esetz macht uns hana- unqsfähig; wir können den Verkehr in geordnete 
F Ii < Bahnen lenken und gemein­ sam mit unseren Nachbarn regional, verträgliche Lösungen finden.» Regierungschef-Stell- vertreterin RitaKieber-Beck, Verkehrsministerin Diese Aufnahme entstand am Informationstag des vergangenen Jahres.
	        

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