Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBIATT ; 
SPORT Montag, 28. Januar 2002 
1 9 Australian Open: Kein Geburtstagsgeschenk für Safin Thomas Johansson heisst der überraschende Gewinner des Australian Open. Der Schwede schlug den favorisierten Russen Marat Safin in vier Sätzen und gewann seinen ersten Grand- Slam-Titel. Nach zwei Wochen voller unerwarteter Ergebnisse im Männer-Turnier bildete der Sieg von Johansson fast schon den «logischen» Schlusspunkt. Er zählt zwar zu den weniger bekannten Spie­ lern auf der Tour, doch seinen ersten grossen Titel verdiente sich der Nord­ länder redlich. Die Form, die er bei sei­ nen vorangegangenen sechs Auftritten im Melbourne Park an den Tag gelegt hatte, vermochte er bis in den Final zu konservieren. Ab dem zweiten Satz war er der bessere Spieler und hatte die Partie gegen Safin jederzeit unter Kontrolle. Seine Taktik sei vollends aufgegangen, sagte Johansson. Gegen einen so hart schlagenden Gegner wie Safin sei es wichtig, mit dem ersten Ball Druck erzeugen zu können. «Wenn du einmal in der Defensive bist, wird es sehr schwierig gegen ihn.» 
Der Schwede Thomas Johansson setzte sich im Endspiel von Melbourne gegen den favorisierten Russen Marat Sqfin 3:6 6:4 6:4 7:6 durch und gewänn sein erstes Grand-Slam-Turnier. 
war am Finaltag einzig Johanssons Anfahrt zur Anlage verlaufen, nach­ dem sein Coach Magnus Tideman am Vortag vergessen hatte, den Fahrdienst . zu avisieren. «Wir mussten uns des- . halb ein Taxi nehmen. Wir sind aber aüch so rechtzeitig im Stadion ange­ kommen.» Mittlerweile hat Jöhansson sieben Tumiersiege auf seinem Konto. Resultate Melbourne. Australian Open. Crand- Slam-Tumler (9,6 Mio. Dollar/Hart). Frau­ en. Einzel. Final: Jennifer Capriati (USA/1) s. Martina Hingls (Sz/3) 4:6, 7:6 (9:7J, 6:2. . Münner. Einzel. Final: Thomas Johansson ' (Sd/16) s. Marat Safin (Russ/9) 3:6, 6:4, 6:4, 7:6(7:4).  : Mfinner. Doppel. Final: Mark Knowles/Da- niel Nestor (Bah/Ka/9) s. Michael Llodra/Fa- brice Santoro (Fr) 7:6 (7:4), 6:3. Mlxed. Halbflnals: Kevin Ullyett/Danlela Hantuchova (Slm/Slk) s. MaheshBhupathl/Je-' lenä Lichowtsewa (Ind/Russ/2) 3:6, 6:4, 7:6- (10:6). Gaston Etlls/Paola Suarez (Arg) s.i Michael Hill/Caroline Vis (Au/Ho) 3:6, 6:4, 7:6 (10:6).' Final: Ullyett/Hantuchova s. Et- lis/Suarez 6:3, 6:2. . Junioren-Turnier. Finals. Junioren: Morel Ciiraent (Fr/16) s. Todd Reid (Au/10) 6:4,6:4. Juniorinnen: Barbora Stiycova (Tsch/7) s. Maria Scharapowa (Russ) 6:0, 7:5. .. . *. 
i Weitere Infos:   www.tennlstours.coni ! ,1 ), V,. 
•mm 'S Geburtstagskind Marat Safin zeigte sich als fairer Verlierer. 
Niederlage zum Geburtstag Johansson verhinderte nicht nur den zweiten Grand-Slam-Tltel von Safin nach "dessen US-Open-Triumph 200Q. Er verdarb dem Russen auch den 22. Geburtstag, den er am Finaltag feierte. Safin zeigte sich aber als fairer Verlie­ rer. Er habe gegen Johansson nichts ausrichten können. «Ich muss das ak­ zeptieren. Er war heute einfach zu gut.» Safin hatte bei der Siegerehrung die Lacher auf seiner Seite. Er, der in Genf seit kurzem ein Appartement be­ sitzt, dankte unter anderem seiner «Fa­ milie». Gemeint waren aber weder Va­ ter noch Mutter, sondern die drei blon­ den Frauen, die ihm während des ganzen Turnier in der Trainerloge die Daumen gedrückt hatten, und die er jeweils «als gute Freundinnen» be­ zeichnet hatte. 
Belohnt werden Johanssons gelun­ gene Vorstellungen nicht nur mit einer Million Franken' Preisgeld, sondern voraussichtlich auch mit dem erstma­ ligen Vorrücken in die Top Ten der Entiy List. Für den Schweden, der bis­ her an 18. Stelle gelegen hatte, wurde Rang 10 errechnet. Sein zuvor bestes Ranking hatte er im Juni 2001 mit Po­ sition 14 erreicht. Mit dem Taxi zum Final Er finde noch keine Worte, seine Ge­ fühle so kurz nach dem Sieg zu be­ schreiben, sagte Johansson. «Ich weiss nur, dass dies die zwei bisher" besten Wochen meines Lebens waren.» So richtig daran zu glauben, «das Ding» gewinnen zu können, habe er erst im Tiebreak des vierten Satzes begonnen: «Als ich 6:1 führte, sah ich schon eine sehr grosse Chance.» Nicht optimal Erneut Tanja und Stefan Vetsch Tischtennis 2. Runde des Messina-Jugend-Cups in Triesen Mit 43 Spielern verzeichnete die zweite Runde des Messina-Cups 
12 Teilnehmer weniger als die erste Runde. Am Tischtennis-Cup in Trie­ sen verteidigten zwei Sportler ihren Erstrunden-Sieg. Tar\ja Vetsch bei den Mädchen und Stefan Vetsch bei den Knaben U18 schrieben sich wie in Ruggell in die Siegerlisteh ein.' Martin Trendle Ohne einen einzigen Spielverlust setz­ te sich Simon Oehri bei den Lizenzier­ ten an die Spitze. Daniel Todt und Ke­ vin Schwendener belegten die weite­ ren Podestplätze, Martin Strick, der vor zwei Monaten in Ruggell gewon­ nen hatte,, musste diesmal mit dem 4. Rang vorlieb nehmen. Ebenfalls einen neuen Sieger gab es in der Kategorie der Knaben U14. Pie- ter van Eck nahm den Siegerpokal in Empfang. Er hatte im Finalspiel seinen Gegner Tai Sin Nguyen besiegt. Die nächsten beiden Plätze belegten Marc Barbier und Emanuel Oehri. Simon Mark, der in Ruggell gewonnen hatte, kam diesmal lediglich auf den 5. Platz. Erneut zuoberst auf dem Treppchen steht Tanja Vetsch. In einem Tableau «Jede gegen Jede» setzte sie sich an die Spitze der Kategorie Mädchen. In der Rangliste folgen Amanda Oehri,. Mi- randa Frick und Michaela Walt. Seinen Titel aus Ruggell verteidigte auch Stefan Vctsch. Von den neun Teilnehmern kam ihm Moritz Mark am nächsten. Den 3. Platz in der Rangliste belegte Raphael Vetsch. 
.v. . ••. 1 ' »•v" , r :• < • VVH: ' • »KV«™*-' . 
V { ' 
\ * *. ss&v. 'h><' ' • Pieter van Eck gewann die Kategorie Knaben U14. (Bild: Martin Trendle) Resultate Messina-Cup-Triesen Knaben Li­ zenzierte: 1. Simon Oehri, 2. Daniel Todt, 3. Kevin Schwendener, 4. Martin Stricker, 5. Nicole Gantner, 6. Fikret Ljätifi. Mädchen: 1. Tanja Vetsch, 2. Aman­ da Oehri, 3. Mlranda Frick, 4. Michae­ la Walt.. Knaben U18: 1. Stefan Vetsch, 2. 
Moritz Mark, 3. Raphael Vetsch, 4. Marco 
Staub, 5. Etienne Dumoulin, 6. Stefan Oehri, 7. Andreas Meier, 8. An-, ton Ospelt, 9. R^jan IJatifl. . Knaben U14: 1. Pieter van Eck, 2. Tai Sin Nguyen, 3. Marc Barbier, 4. Emanuel Oehri, 5. Simon Mark, 6. Ma­ rio Schädler, 7. Marcel Winkler, 8. Si­ mon Felder, 9. Daniel Kalbere'r, 10. Jä- nin Hilbe, 11. Hüssein Parakok. 12. Renä Felder, 13. Lukas Link. 
Die Fans von Thomas Johansson waren mit dm Resultat sichtlich zufrieden. Hingis scheiterte nach vier Matchbällen Martina Hingis war im Australian "Open so nahe dran, musste aber dennoch wieder als Verliererin vom Platz: Sie unterlag in der bei brüten­ der Hitze gespielten Reprise des letzt­ jährigen Finals Jennifer Capriati nach vier vergebenen Matchbällen. Das lange Warten für Martina Hingis auf den vierten Major-Titel in Aus­ tralien (und den sechsten insgesamt) schien endlich beendet. Die 21-Jähri­ ge führte 6:4, 4:0 und hatte Kurs auf ihren ersten grossen Sieg seit drei Jahren genommen. Die immense Hit­ ze in der Rod-Laver-Arena hatte bei­ den 
Finalistinnen schon zu jenem Zeitpunkt zugesetzt, doch schien dies angesichts des nahenden Endes nicht mehr ins Gewicht zu fallen. Die zwei Breaks, dank denen Jennifer Capriati nochmals auf 3:4 herangekommen war, hatte Martina Hingis mit einem weiteren Servicedurchbruch zum 5:3 gekontert und sich so die Chance eröffnet, mit eigenem Aufschlag den Match nach Hause zu servieren. Doppel-Halbfinal als Schlüsselspiel Doch dann begann das Drama, das für die Schweizerin eine der bitter­ sten Niederlagen ihrer bisherigen Karriere bringen sollte. Bei 5:3 ver­ gab sie einen ersten Matchball,-der zweite und dritte folgten bei 6:5 und Service Capriati, der vierte im Tie­ break bei 7:6. Drei Punkte später hatte «Jenny-Baby» den Satzaus­ gleich bewerkstelligt. «Dass ich nach eigenen Matchbällen noch verloren habe, kann ich mich nicht erinnern. Das letzte Mal war mir dies, so denke 
Martina Hingis muss weiterhin auf ihren sechsteh Major-Titel warten. ich, bei den Juniorinnen passiert.» Nach zwei Stunden und zehn Minu­ ten war Martina Hingis «erlöst» und hatte ihren fünften Grand-Slam-FI- nal hintereinander verloren. Vor ihren beiden Niederlagen in Melbour­ ne gegen Lindsay Davenport (2000) und Jennifer Capriati im Vorjahr war sie schon 1999 in den Endspielen in Roland Garros und im US Open ge­ scheitert. Jennifer Capriati dagegen hielt ihre makellose Bilanz in Mqjor- Finals aufrecht: Dreimal angetreten, dreimal gewonnen. In der vergange­ nen Saison hatte sie ihrem Triumph ih Australien den French-Open-Titel folgen lassen.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.