Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

14 Mittwoch, 21. August 2002 
SPORT Liechtensteiner VOLKSBLATT Länderspiele am Mittwoch 17.00 Russland - Schweden in Moskau 18.00 Estland - Moldawien in Tallin 18.00 Lettland - Weissrussland in Riga 18.00 Ukraine - Iran In Kiew 19.00 Färöer - Liechtenstein in Törshavn 19.00 Finnland - Irland in Helsinki 19.00 Norwegen - Holland in Oslo 19.30 Türkei - Georgien in Trabzon 19.45 Bulgarien - Deutschland in Sofia 19.45 Litauen - Israel in Kaunas 19.45 Rumänien - Gricchcnl. in Bukarest 20.00 Luxemburg - Marokko in Luxem. 20.00 Mazedonien - Malta in Skopje 20.00 Kroatien - Wales in Varazdin 20.15 Tschechien - Slowakei in Olomoüc 20.15 Bosnien - Jugoslawien in Sarajevo 20.15 Polen - Belgien in Szczecin 20.30 Schweiz - Österreich in Basel 20.30 Ungarn - Spanien in Budapest 20.45 Italien - Slowenien in Triest 21.00 Nordirland - Zypern in Belfast 21.00 Schottland - Dänemark in Glasgow 21.00 Tunesien - Frankreich In Tunis 21.00 Brasilien - Paraguay in Fortaleza 21.30 Island - Andorra in Reykjavik Saisonauftakt für Schaan und Ruggell Mit stark dezimiertem Kader trifft der FC Schaan heute auswärts auf Diepoldsau, welche der neue Coach Ren£ Tschann (Bild) beim 2 ̂-Un­ entschieden gegen Montlingen schon beobachten konnte. «Diepold­ sau gehört für mich zu den Ligafa­ voriten. Ihre Stärke liegt in der Of­ fensive wo sie mit zwei Ex-Bundes­ liga Akteuren sehr stark besetzt sind. Wenn wir hinten kompakt stehen werden wir unsere Chancen haben, denn die Abwehr der Die- poldsauer ist anfällig.» Die Liste der Fehlenden ist lang. Züger (Urlaub), Beck (Sperre), Dani- cek, Gerdi (beide haben noch keine Spielberechtigung), sowie die Ver­ letzten Quaderer, Vogt und Schwei­ ger werden nicht zur Verfügung ste­ hen. Doch «ich will nicht jammern», stellt Tschann klar, «wir stellen trotz der Ausfälle eine 
gute Mannschaft. Wir wollen uns kompakt präsentie­ ren und unbedingt einen Punkt fürs Selbstvertrauen holen.» Beim FC Ruggell hat sich in der Sommerpause einiges getan. Nach der verpatzten letzten Saison (10. Schlussrang) wurde der Voralberger Gerhard Sulzbacher verpflichtet, der die Unterländer in die Aufstiegs­ spiele hieven soll. Das Auftaktspiel zu Hause gegen die Azzurri SG wird eine erste Standortbestimmung sein. «Wir haben mit dem Team das 2:2 von Montlingen gegen Diepoldsau gesehen, zwei, meiner Meinung nach, der besten Teams der Liga. Das Spiel war sehr interessant und auf einem ansehnlichen Niveau mit viel Einsatz und tollen Aktionen. Ich denke, dass die Azzurri SG in etwa ähnlich einzustufen sind, obwohl sie sich in der vergangenen Saison in der hinteren Tabellenhälfte wieder­ fanden», machte sich FCR Coach Gerhard Sulzbacher ein erstes Bild. «Wir hatten eine gute Vorbereitung von sieben Wochen in denen wir bis auf wenige Ausnahmen komplett trainieren konnten. Nun gilt es die gute Vorbereitung umzumünzen und unser Spiel durchzusetzen. Wir sind gut gerüstet». Bis auf den Neu­ zuzug Marco Bilgeri (Bänderdeh­ nung) stehen alle Akteure bereit. Fussbai 1, 3. üga Gnippe 3 Ruggell - Azzurri SG MI 19.30 Diepoldsau - Schaan Ml 20.00 
l Eigener Staat unter dänischer Krone Färöer-Inseln - ein Land mit einer bewegten Geschichte Liechtensteins Nationalteam hat bereits zwei Spiele gegen die Färöer-Inseln absolviert, doch zum erstenmal haben die Färin- ger Heimrecht. Die Fussballge­ schichte der Insulaner sowie das Land selbst sind beeindruckend. Heinz Zöchbaue r Um das 7. Jahrhundert siedelten Mön­ che auf der Inselgruppe. Es folgten im 8. Jahrhundert die Wikinger, und seit 1035 gehörten sie zu Norwegen. 1380 fielen sie an Dänemark. 1948 erhielten die Färöer den Status eines autonomen Landes unter der dänischen Krone (In­ nere Selbstverwaltung und gehören aber im Gegensatz zu Dänemark nicht zur EU). Die Färinger - wie man die Inselbewohner nennt - haben eine ei­ gen Flagge, eine eigene Währung und sprechen Färingisch, eine zur nordger­ manischen Familie gehörende Spra­ che. 22 Clubs mit 5400 Mitgliedern Wie Liechtenstein, gehören die Färöer-Inseln zu den europäischen Fussballzwergen. Gerade einmal 46 000 Menschen - davon alleine rund 16 000 in der Hauptstadt Törshavn (wo heute das Länderspiel stattfindet) - le­ ben heute auf den 18 kleinen Inseln, die im Nordatlantik zwischen Schott­ land und Island liegen. Umso beeindruckender ist, dass es im Ihselreich 22 Fussballvereine mit insgesamt ca. 5400 Mitgliedern gibt. 1942 spielten die Färinger ihre erste Fussballmeisterschaft, die von Kf Klaksvik gewonnen wurde. Die beiden (mittlerweile) Halbprofi-Vereine Ki Klaksvik und HB Törshavn sind es auch, die seit Einführung der Meister­ schaft und des Landes-Cups (1955) die Fussballszene beherrschen. KI Klaks­ vik holte die Meisterschaft bereits 17- mal und HB Törshavn sicherte sich den Titel 16-mal. In den Neunzigern kam mit Gl Göta eine dritte Kraft dazu, die von 1993 bis 1996 viermal Meister sowie 1996, 1997 und 2000 Pokalsieger wurden. Derzeitiger Tabellenführer der First 
Di-Viele 
Millionen Jahre lagen die Färöer unberührt im Zentrum des Nordatlantiks. Heute leben auf der Inselgruppe rund 46 000 Menseben die eine Fussball-Nationalmannschaft stellen, die bereits einige Male aufliorclten Hess. vision ist der NSI Runavik. Charakteristisch für die Färöer-In- seln ist das notorisch schlechte Wetter. Über die Färöer wandern genau die Tiefdruckgebiete des Nordatlantiks die für durchschnittlich über 200 Regen­ tage im Jahr sorgen. Wenn es einmal nicht regnet, stecken die gebirgigen Inseln meistens in einem Nebelschlei­ er. Aus diesem Grund gibt es auf den Färöer trotz eines relativ milden Kli­ mas (kaum kälter als +3 Grad - aber auch selten wärmer als +12 Grad), fast nur Kunstrasenplätze, von denen die meisten Vereine nur einen besitzen. Lediglich im 1999 neu erbauten Tors- vollur-Stadion und im Svangaskarö- Stadion gibt es zwei Fussballfelder mit Naturrasen. Über 100 Länderspiele 1930 wurde gegen Shetland Island das erste inoffizielle Freundschaftslän­ derspiel ausgetragen, das 5:1 gewon­ nen wurde. Obwohl sich die Färöer-In­ seln erst 1979 von einem übergeordne­ten 
Sportverband lösten und ihren ei­ genen Fussballverband gründeten und erst 1988 Mitglied der FIFA und 1990 der UEFA wurden, haben sie bis zum . heutigen Datum bereits über 100 Na­ tionalspiele hinter sich und verfügen damit über eine weit grössere interna­ tionale Erfahrung als Liechtenstein. Neuer Trainer Wie auch in Liechtenstein hat sich bei den Färingern besonders in den letzten Jahren im Bereich der Natio­ nalmannschaft viel getan: So wurde 1993 mit Allan Simonsen, dem ehe­ maligen Starkicker von Real Madrid und Borussia Mönchengladbach, ein Nationaltrainer verpflichtet, der das Team vor allem im taktischen und technischen Bereich weiterentwickelt hat. Nachdem Simonsen am 30. No­ vember 2001 seinen auslaufenden Ver­ trag nicht mehr verlängerte und in Lu­ xemburg anheuerte, waren die Färin­ ger bis Mai diesen Jahres auf Teamchefsuche. Nun werden die Insu­lander 
vom Dänen Henrik Larscn trai­ niert, der heute sein Länderspiel-Debüt auf der Trainerbank gibt. Beeindruckende Ergebnisse Auch einige Länderspiel-Ergebnisse waren mehr als nur Achtungserfolge. So wurde neben dem legendären 1:0- Sieg gegen Österreich in der EM-Qua­ lifikation 1990 auch gegen die Türkei ein 1:1 (1991, Freundschaftsspiel), ge­ gen Israel ein 1:1 (1992, Freund­ schaftsspiel), gegen Estland ein 2:2 (1996, Freundschaftsspiel), gegen Nordirland 1:1 (1991, EM-Qualifikati­ on) und gegen Schottland ein 1:1 (EM- Qualifikation 1999) erreicht. Gegen San Marino (3:0, 1995 und 3:1, 1995 EM-Qualifikation) gegen Malta (2:1, 1997 WM-Qualifikation) und gegen Estland (2:0, 1997 Freund­ schaftsspiel) und gegen Liechtenstein (2000 in Vaduz und 2002 auf Zypern - beides Freundschaftsspiele) konnten die Insulaner bereits einige weitere Länderspielsiege für sich verbuchen. 2 5 Proben für den Ernstfall Auch Liechtensteins EM-Qualifikationsgegner testen Heute ist in Europa Länderspiel-Tag. 52 Tage nach dem Finale der Welt­ meisterschaft in Yokohama steigt der letzte Test für die EM-Qualifikation. In 25 Testsspielen, unter anderem sind auch drei Gruppengegner von Liechtenstein im Einsatz, Uberprüfen die Teams ihre Form für die am 7. September beginnenden Ausschei­ dungsspiele zur EURO 2004. Heinz Zöchbaue r Neben den Liechtensteinern, die auf den Färöer-Inseln zu Gast sind, testen drei LFV-Gegner in der Qualifikations­ gruppe 7. Mazedonien, am 8. Septem­ ber erster Gegner der Liechtensteiner (Rheinparkstadion), empfängt in Skopje Malta. Der WM-Dritte Türkei spielt zuhause in Trabzon Georgien und die Slowakei tritt im Nachbarschaftsduell trotz der Hochwasser-Katastrophe in der Tschechei (Olomouc) an. Deutschland beginnt «bei Null» Die deutsche Nationalmannschaft beginnt nach dem Abklingen der WM- Euphorie in Sofia gegen Bulgarien laut Teamchef Rudi Völler «wieder bei Null». Völler erhielt zehn Absagen, darunter auch jene des WM-Stars Oli­ ver Kahn, und hat nur elf der 23 Vize- Weltmeister im Aufgebot. «Wir müssen uns etwas einfallen lassen, damit wir nicht schon im ersten Länderspiel nach der WM baden gehen», sagte der 
Die Türkei, Liechtensteins erster Auswärtsgegner in der EM-Qualifikation (15./16. Oktober) testet heute gegen Georgien, Teamchef, der acht Spieler unter 24 Jahren nominierte. Franzosen gastieren in Tunesien Tunis ist für Frankreichs neuen Teamchef Jacques Santini die erste Station, um den seit dem frühen WM- K.o. beschädigten Ruf als Fussball- Weltmacht wieder aufzupolieren. Der 
Trainer, der Roger Lemerre ablöste, hat 15 WM-Teilnehmer, aber auch einige Nachwuchskräfte für das Spiel gegen Tunesien nominiert. Spanien setzt auf die Jugend Ein schwieriges Erbe hat auch Inaki Saez angetreten. Der 59-Jährige, der nach der WM Jose Antonio Camacho 
als spanischer Nationalcoach beerbte, setzt schon in seinem ersten Spiel ge­ gen Ungarn auf den Generationswech­ sel. Nach dem Rücktritt der «Oldies» Fernando Hierro, Miguel Angel Nadal oder Luis Enrique gibt Saez in Buda­ pest der Jugend eine Chance. «Der Ver­ band hat mich für diesen Posten we­ gen meiner Erfahrung mit jungen Spielern ausgewählt. Jetzt ist es mein Ziel, einigen dieser Youngster interna­ tional eine Chance zu geben», kündig­ te der frühere spanische Nachwuchs­ trainer an. Nicht mit neuem Trainer, dafür aber erstmals ohne den nach der WM zurückgetretenen Abwehrrecken Paolo Maldini startet Italien in Triest gegen Slowenien in die Länderspiel-Saison. Aus Verletzungsgründen muss «Maest­ ro» Giovanni Trapattoni im EM-Test zudem u.a. auf Spielmacher Francesco Totti verzichten. Abschied für den WM-Trainer Aber auch ausserhalb Europas wird gespielt. Brasiliens erster Auftritt nach dem Gewinn des fünften WM-Titels steht ganz im Zeichen des Abschieds von Luis Felipe Scolari. Der amtsmüde Trainer gibt gegen Paraguay seinen Ausstand als Teamchef der «Selecao» und hat für die Partie in Fortaleza fast seinen gesamten WM-Kader aufgebo­ ten. , «Wir wollen für Papa Scolari gewin­ nen», versprach Innenverteidiger Ed- milson den Fans ein grosses Spiel und viele Emotionen.
	        

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