Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
KULTUR Mittwoch, 21. August 2002 
7 Künstler auf sechs Saiten Der kubanische Gitarrist Jorge Luis Zamora beim Kultürsommer auf Burg Gutenberg Der 1966-in Matanzas auf Kuba geborene Jorge Luis Zamora ist in Liechtenstein kein Unbe­ kannter. Seinen letzten «Meis­ terstreich» landete er bei den 10. Liechtensteinischen Gitar­ rentagen, als er, begleitet vom Symphonischen Orchester Liechtenstein, das berühmte Concierto de Aranjuez von Joa- quin Rodrigo spielte. Am Don­ nerstag, den 22. August zeigt er sein Können auf Burg Guten­ berg in Balzers. GerolfHause r Schon mehrmals gab Zamora in Liechtenstein Konzerte, was wohl kaum eine Einbürgerung mit sich bringt, aber, so sagt er, er fühle sich hier wohl und habe einige Freunde in Liechtenstein. Zamora studierte an der Universität 
von La Habana bei Aldo Rodriguez Gitarre. Bereits 1985 schloss er die Studien mit Auszeich­ nung ab. Nach seinem Studium nahm der Gitarrist an den wichtigsten Gitar­ ren-Wettbewerben teil. Er ist Preisträ­ ger renommierter Wettbewerbe, die wohl wichtigste Auszeichnung war der 1. Preis am internationalen 
Gitar-Der 
kubanische Gitarrist Jorge Luis Zamora wird am Donnerstag ein Stück Ka­ ribik in den Hof von Burg Gutenberg zaubern. 
renwettbewerb von Radio France in Paris. Musikalische Lebensfreude Aber nicht nur die gewonnenen Preise an Wettbewerben zeigen sein Können. Er ist sozusagen auf der ganzen Welt zu Hause, feierte Konzert­ erfolge u.a. in Volos (Griechenland), Paris, Madrid, Havana, Guatemala Ci­ ty sowie in Polen, Korea, China, Russ­ land, in der Tschechischen und Slo­ wakischen Republik, Deutschland, Schweiz und Österreich. Sein Reper­ toire umfasst Werke von Bachi Brou- wer und Barrios über Piazzolla bis'Ro- jas. Jorge Luis Zamora: «Ich spiele praktisch alles, und meine Herkunft färbt stets meine Interpretation, d.h. ich verbinde die europäischen und die lateinamerikanischen Komponisten mit der karibischen Lebensfreude.» Da er auf Burg Gutenberg Werke von Bach, Mangor£, Ravel und Aguado so­ wie Musik aus Lateinamerika spielen wird, darf man sicher sein, einen Za­ mora hören zu dürfen, der mit seiner technischen Sicherheit, seiner spieleri­ schen Leichtigkeit und sichtbaren Freude am Spielen ein Stück Karibik, ein Stück afrokubanischen Rhythmus und Lebensfreude in die Atmosphäre des Hofes auf Burg Gutenberg bringen wird. Die etwas andere «Harmoniemusik» Die Salzburger Bläsersolisten bei den Feldkircher Schloss- und Palaiskonzerten Ja, ja, das liebe Geld spielt immer ei­ ne Rolle. Auch bei Kaiser Franz von Österreich, der um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert verkündete, bei öffentlichen Anlässen habe ein Bläseroktett zu spielen, was natür­ lich bedeutend günstiger war, als ein ganzes Orchester zu verpflichten. Gerolf Hause r So erlebte das Bläseroktett, meist durch einen Kontrabass zum Nonett erweitert - Harmoniemusik genannt - eine Blütezeit, mussten doch einerseits neue Kompositionen her für diese Be­ setzung, andererseits hängten sich Komponisten an diesen Erlass dran, indem sie Transkriptionen bereits be­ stehender Kompositionen bewerkstel­ ligten, um sie ein weiteres Mal verkau­ fen zu können. Harmoniemusik Das Ensemble «Salzburger Bläsersolis­ ten», bestehend aus zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotten, zwei Hör­ nern und einem Kontrabass, widmet sich dieser Musikgattung Harmonie­ musik. Beim Konzert auf der Feldkir­ cher Schattenburg spielten sie Werke von Mozart, Krommer und Beethoven. Das Ensemble besteht vornehmlich aus Musikern, die in der Salzburger Region ihre künstlerische Tätigkeit ausüben. Die Klarinettisten Werner Mayrhuber und Michael Müller sowie der Fagottist Stephan Hüfner sind bzw. waren als Solobläser im Philharmonischen Or­ chester Bad Reichenhall tätig. Als ehe­ malige Studienkollegen kamen der jet­ zige Professor für Oboe am Bruckner- Konservatorium Linz Peter Tavernäro, Johann Gerl (Horn), Sandra Müller- Aron (Kontrabass) und Markus Hauser ANZEIGE 
Die Salzburger Bläsersolisten spielten auf der Feldkircher Schattenburg Werke von Mozart, Krommer und Beethoven. (Horn) vom Mozarteum Orchester Salz­ burg hinzu. Zur Vervollständigung des Ensembles 
konnte Roswitha Raindl (Oboe) und Barbara Veronika Hiesböck (Fagott) gewonnen werden. Die Musi- ker/-innen möchten in dieser klanglich homogenen Besetzung die Werke gros­ ser Meister zur Geltung bringen. Werke grosser Meister Die Werke grosser Meister begannen mit Mozarts Ouvertüre zu «Figaros Hochzeit». Sehen wir einmal davon ab 
(was nicht ganz leicht war), dass die Stimmung der neun Instrumente im­ mer wieder zu wünschen übrig liess, spielte das Ensemble dieses Werk in grosser Gemeinsamkeit. Dass das fol­ gende Nonett Es-Dur «La Chasse» von Franz Vinzenz Krommer (1759-1831), ein Originalwerk für diese Besetzung ist war deutlich zu hören. Herrlich, wie sich die Klänge verändern, je nach Einsatz der Instrumentengruppen, von den Salzburger Bläsersolisten sehr schön gespielt. Nach der Pause folgte 
dann, und das ist kein Scherz, Beetho­ vens 7. Sinfonie, vom Meister selbst für diese Besetzung bearbeitet. Das klingt, kennt man das Original, doch etwas seltsam. Dazu noch gab es im Ensemble einige Patzer und unsaubere Einsätze. Trotzdem, diesem Ensemble in dieser Instrumentenzusammenset­ zung gelingt es, verschiedenste Klangcharaktere anzunehmen, sodass ein «Nachspielen» bekannter Werke verständlich ist, ebenso wie der Name Harmoniemusik. 
Kunst am Mittag - Werkbetrachtungen VADUZ: Einmal monatlich, jeweils Mittwochmittag ab 11. September von 12.30 bis 13 Uhr, besteht in einer lockeren Form die Möglichkeit, sich der Kunst im gemeinsamen Gespräch zu nähern. Ein Werk oder ein Werk­ aspekt aus der Sammlung des Kunst­ museum wird in einer halben Stunde eingehend betrachtet. In diesem Semester wollen wir uns der Heraus­ forderung stellen, die Kunst der 1960- er bis 80er-Jahre in ihrer Tiefe anhand signifikanter Werke zu entdecken. Die Erweiterung des Kunstbegriffs in das alltägliche Leben ist ein wesentliches Stichwort für die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts. Und gerade in den 1960er-Jahren ist damit eine Auf­ bruchsstimmung und ein Umbruch in der Kunst verknüpft. Offenheit und Prozesshaftigkeit werden zentral. Dies wirft für uns heute noch Fragen auf. Um was handelt es sich da? Wie ste­ hen Form und Inhalt zueinander? Was bedeuten diese Werke? Was beschäf­ tigt die Künstler? Dabei stehen wir hier elementaren Inhalten gegenüber, die bis heute nichts an Aktualität ver­ loren haben. Die Daten sind folgende: 11. 
September, Robert Rauschenberg, «Pantomime», 23. Oktober, Andy War­ hol, «Bellevue I», 13. November Jo­ seph Beuys, «Filz, Filzanzug» und am 4. Dezember, James Lee Byars, «The Heäd of Plato». Kunst am Mittag be­ absichtigt, in einer halben Stunde in die geistig-sinnliche Welt der Kunst einzuführen, um so in einer Pause auf andere Gedanken zu kommen. Das Museumscaft bietet Gelegenheit für einen Imbiss. Veranstaltet von der Er­ wachsenenbildung Stein-Egerta, mit Voranmeldung. (Eing.) Führung durch Carigiet-Ausstellung CHUR: Die Ausstellung «Alois Carigiet - die frühen Jahre» im Bündner Kunstmu­ seum in Chur ist ein Publikumserfolg! Aus der ganzen Schweiz und dem Aus­ land sind Interessierte angereist und freuen sich am Wiedersehen mit be­ kannten Motiven, sind aber gleichzeitig auch von der Vielseitigkeit des Künst­ lers überrascht. Die zum 100. Geburtstag präsentierten Werke sind grösstenteils in Privatbesitz und sonst öffentlich nicht zugänglich. Die Ausstellung wür­ digt mit über hundert Gemälden, Zeich­ nungen, Pastellen, Plakatentwürfen so­ wie originalen Vorlagen zu Kinder-, büchem zum einen den begnadeten Grafiker, der mit seinen Plakaten zum weltweiten Ruf der Schweizer Werbe­ grafik wesentlich beigetragen und das Bild von der Schweiz am Vorabend des Zweiten 
Weltkrieges entscheidend mit- geprägt hat; zum anderen stellt die Aus­ stellung die Frühzeit des Malers und Zeichners vor, die im Unterschied zum späten Schaffen noch wenig bekannt sind. Die figurativen, expressiven und stimmungsvollen Landschaften, Tier- darstellungen, Stilleben und Genresze­ nen sind nicht nur Bekenntnisse für das Vertraute der eigenen Bergheimat, son­ dern sie enthalten zum Teil auch be­ klemmende Kommentare in schwieriger Zeit. Am Samstag, den 7. September bietet die Erwachsenenbildung Stein- Egerta eine Führung an (die Ausstellung dauert nur noch bis zum 15. September und wird nicht verlängert). Gemeinsame Fahrt mit der SBB 10.01 Uhr ab Buchs oder 10.14 Uhr ab Sargans. Die Fahrtkos­ ten gehen zu Lasten der Teilnehmenden. Natürlich können Sie auch mit dem Pri­ vatauto anreisen, Treffpunkt ist dann das Kunstmuseum, 1 Uhr. Bitte voran­ melden. (Eing.) S ' ]v |e |oVqaüz^a'ertFeremflenr=Tref?plj^^ Ure 
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