Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

2 Samstag, 17. August 2002 
FUSSBALL Liechtensteiner VOLKSBLATT Verantwortung liegt bei den Erwachsenen Nationaltrainer Ralf Loose über die Nationalmannschaft, den Nachwuchs und alle Liechtensteiner Vereine 1996 führte der Schweizer Fussball Verband den Spitzen­ fussball ein. Auch Liechtenstein «erkämpfte» sich auf politi­ schem Wege die Teilnahme im Ul6-Spitzenfussball. Es wurden professionelle Strukturen ein­ geführt - die hervorragende Infrastruktur War vorhanden. Mit der Einfuhrung einer zweiten Spit- zenfussballmannschäfit (U17 bzw. U18) wurde die Fortbildung der Talente fortgesetzt und die Heranführung an den Aktivfussball und die National­ mannschaft gezielt vorangetrieben. Bis heute sind über 40 sehr gut ausge­ bildete Junioren in den Aktivbereich integriert und stärken die ersten Mannschaften der LFV-Clubs. Allein beim FC Vaduz in der Natiorialliga B sind sechs der acht Liechtensteiner aus der Nachwuchsschule. Ihre beste Zeit steht ihnen noch bevor und ich traue . dem FC Vaduz in dieser Saison noch einiges zu. Gute Vorsaison bestätigen Mit dem USV Eschen/Mauren und Balzers spielen zwei Teams in der 2. Liga Interregional, wobei vor allem der USV in der letzten Saison auf viele junge Spieler des Spitzenfussballs ge­ setzt hat und sogar um den Titel mit­ gespielt hat. Für beide Teams gilt es 
si-Ralf 
Loose: »Das einzige Sorgenkind ist 
die Situation im Nachwuehsfassball, und das ist gravierend, da dort die Zukunß des LFV-Fussballs liegt.» (Bild: Wucherer} 
eher, die sehr gute Saison 2001/2002 zu bestätigen. Sportliche Wünsche sollen sich erfüllen Allen anderen Vereinen (Ruggell, Schaan, Triesen, Triesenberg) drücke ich die Daumen, dass sich ihre sportli­ chen Wünsche erfüllen. Aus meiner Sicht sollte das Hauptaugenmerk der «kleinen» Vereine auf der sozialen Basis liegen. Der Fuss- ballverein hat in der Gemeinde einen hohen Stellenwert. Ein gesundes Vereinsleben und die Identifikation mit dem Verein sollten im Vordergrund stehen. Die Gemeinden können die Vereine mit einer verbes­ serten Infrastruktur (Beispiel Ruggell, Klasse, was dort entstehtl) unterstützen. Ein Kunstrasen modernster Art lässt den Fussball das ganze Jahr »leben». Schwere Gegner warten Auf die Nationalmannschaft warten mit der im September beginnenden EM-Qualifikation für Portugal 2004 schwere Gegner. Die Spiele gegen Eng­ land und die Türkei sind für unsere Fans echte Highlights, sportlich jedoch äusserst schwierig zu meistern. Mit Mazedonien und der Slowakei Spielen wir gegen zwei alte «Bekannte». Gegen Mazedonien gab es die höchste Nie­ derlage der Verbandsgeschichte (1:11). Mit unserem jungen Team müssen wir 
viel Geduld haben. Es wird Rückschlä­ ge geben; es gilt jcdoch, aus diesen zu lernen und gestärkt hervorzugehen. Sorgenkind Nachwuchsfussball Das einzige Sorgenkind ist die Si­ tuation im Nachwuchsfussball, und das ist gravierend, da dort die Zukunft des LFV-Fussballs liegt. Dort herrscht Stillstand und Stillstand bedeutet Rückschritt. Ein neues Konzept ist aus­ gearbeitet, es mangelt jedoch, an der Umsetzung. Für viele Vereine ist es schwierig, Trainer, ja vor allem qualifizierte Trai­ ner zu finden. Ohne gute Trainer wird es allerdings keine guten Spieler ge­ ben, die Ausbildung (nicht das Resul­ tat) ist bedeutend. Es ist wichtig grei­ fende Massnahmen für den Breiten­ sport umzusetzen und im Spitzenfuss- ball neue Wege zu gehen und Vertrau­ en in den verantwortlichen Techniker­ stab zu haben. Es muss schnell gehandelt werden Um im Schweizer Spitzenfussball weiterhin vertreten zu sein, muss schnell gehandelt werden, sonst wird die Qualität der Aktivmannschaften und der Nationalmannschaft schnell nachlassen. Wir Erwachsenen gestalten die Zu­ kunft unseres Nachwuchses und tra- . gen die Verantwortung. Ralf Loose Wieder an die Leistungsgrenze gehen Die liechtensteinische Nationalmannschaft will sich nach einem erfolgreichen Jahr weiter steigern Das LFV-Nationalteam steht vor ei­ nem weiteren Jahr der Herausforde­ rungen. In der EM-Qualifikation treffen die Loose-Schützlinge unter ' anderem auf die beiden Füssballgi- ganten England und die Türkei. Da der Stamm der Nationalmannschaft zusammenbleibt, die Integration der Jungen reibungslos abläuft und mit Mario Frick ein wichtiger Spieler wieder bereit ist, das LFV-Dress überzustreifen, werden die FL-Kicker auch heuer sicher wieder fiir positive Schlagzeilen besorgt sein. Oliver Bec k  • «Die Nationalmannschaft hat im ver­ gangenen Jahr einen grossen Prozess durchgemacht», verweist Nationaltrai­ ner 
Ralf Loose auf die Integration vie­ ler junger Spieler in die A-Mannschafit Liechtensteins. Und der Prozess kann durchaus als erfolgreich bewertet wer­ den. Spieler wie Thomas Beck, Ronny Büchel oder Peter Jehle können bereits jetzt auf eine stattliche Länderspielan­ zahl blicken und es werden in Zukunft mit Sicherheit noch einige hinzukom­ men. Abgeschlossen ist dieser Vorgang noch längst nicht, wie Loose andeutet: «Im körperlichen sowie im Erfahrungs- bereich-ist noch einiges Potenzial vor­ handen.» Das langsame Zusammenwachsen einer schlagkräftigen Truppe aus Rou­ tiniers sowie Youngsters spiegelt sich auch im erfolgreichen sportlichen Ab­ schneiden im letzten Fussballjahr wie­ der: «Mit der WM-Qualifikation bin ich sehr zufrieden. Bis auf zwei bis drei Spiele endeten alle Partien äusserst 
knapp. Das Torverhältnis hat sich stark gebessert. In den Freundschaftsspielen konnten 
wir sogar punkten, was natürlich immer ein aussergewöhnli- ches Erlebnis für uns ist. Gegen Nord­ irland und Luxemburg hätten wir so­ gar gewinnen 
können», zieht ein zu­ friedener Ralf Loose Bilanz. Spielpraxis sammeln Allzu viel Einfluss kann der deut­ sche Trainerfuchs auf die Weiterent­ wicklung seiner Schützlinge allerdings nicht nehmen, da er die Mannschaft zu Länderspielen jeweils nur für kurze Zeit um sich versammeln kann. Damit der Weg auch weiterhin nach oben führt, sei es wichtig, so Loose ein­ schränkend, dass die Spieler auf ho­ hem Niveau trainieren können und auch Spielpraxis sammeln können. Dies sei zur Zeit jedoch leider nicht bei allen der Fall. Hochkarätige Gegner Zur sportlichen Herausforderung wird das kommende Jahr fiir die FL- Kicker in jedem Fall. Im Rahmen der EM-Qualifikation treffen die Loose- Schützlinge unter anderem auf Fuss- ballgrossmacht England sowie die Tür­ kei, immerhin WM-Dritter in Japan/Südkorea. «Diese beiden Mann­ schaften kann man sicher in einem Atemzug nennen. Die Spiele gegen diese Gegner werden mit Sicherheit vor ausverkauften Rängen stattfinden. Das sind aussergewöhnliche Erlebnisse für die Spieler, sportlich allerdings sehr schwere Aufgaben», zollt Loose den beiden Mannschaften Respekt. Be­ sonderen Anreiz bietet auch die Partie gegen Mazedonien, wie der 
LFV-Trai-Die 
Nationalmannschaft wird sicher auch in Zukunft fiir positive Schlagzeilen sorgen, wie hier beim 3:3 gegen Luxemburg im vergangenen April. (Archivbild) ner erläutert: «Hierzu muss ich wohl nicht viel sagen. Mazedonien hat Liechtenstein die höchste Niederlage in der Verbandsgeschichte zugefügt. Die Spieler werden sicher motiviert sein, dies zu korrigieren.» Mit der Slo­ wakei wartet zudem ein weiterer un­ angenehmer Gegner auf die FL-Kicker: «Wir haben schon in EM- sowie WM- Qualifikationen gegen die Slowakei ge­spielt 
und deutlich verloren. Das Team hat einen Umbruch hinter sich und nun viele junge Spieler im Kader, welche bei ausländischen Clubs unter Vertrag stehen.» Dass Loose da von einer «sportlich äusserst schweren Gruppe» spricht, ist mehr als nachvollziehbar. «Keine Wunderdinge erwarten» Ob es im Vergleich zum letzten Jahr 
eine weitere Steigerung geben werde und das LFV-Team vielleicht auch in dieser «Hammergruppe» den einen oder anderen Favoriten ins Wanken bringen könne, hänge, so Loose, in erster Linie davon ab, ob man in Bestbesetzung an­ treten könne, doch er frohlockt: «Wir sind dafür bekannt, dass wir immer an unsere Leistungsgrenze gehen. Ich hof­ fe, das wird uns auch in dieser Qualifi­ kation gelingen.» Mit der Rückkehr von Mario Frick ergeben sich möglicherweise zusätzli­ che Variationsmöglichkeiten, auch wenn laut Loose natürlich weiterhin Defensivaufgaben erste Priorität ge- niessen: «Es ist klar, dass man jetzt kei­ ne Wunderdinge erwarten kann. Das hat uns bereits die Vergangenheit ge­ lehrt. Wir werden auch in Zukunft vor­ rangig mit Defensivaufgaben beschäf­ tigt sein, aber natürlich auch versu­ chen, Akzente nach vorne zu setzen. Wir können nicht erwarten, dass Mario Frick auftaucht und Tore schiesst. Er ist jedoch eine wichtige Persönlichkeit vorne, die dem Gegner Respekt abver­ langt und dessen Abwehr veranlasst, immer ein Auge auf ihn zu werfen.» Länderspiel-Termine Freundschaftsspiel: Färoer-Inseln - Liechtenstein Mittwoch, 21. August 2002 EM-Qualifikation: Liechtenstein - Mazedonien Sonntag, 8. September 2002 Türkei - Liechtenstein 15./16. Oktober 2002 Liechtenstein - England 29./30. März 2003 Slowakei - Liechtenstein 1 ./2. April 2003 Mazedonien - Liechtenstein 7./B. Juni 2003 Liechtenstein - Türkei 6./7. September 2003 England - Liechtenstein 9./10. September 2003 Liechtenstein - Slowakei 11./12. Oktober 2003 UNDER-19 Championship, 
U19 Europameisterschafts-Endrunde 2003 im Fürstentum Liechtenstein Junlorenfussball mit Herz Im Herzen Europas 
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