Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
LAND UND LEUTE Samstag, 5. Januar 2002 
5 Parkhaus: Pro oder Kontra? Abstimmung über den Bau des Parkhauses in Balzers in der kommenden Woche Am 11. und 13. Januar ent­ scheiden die Balzner Stimmbür- gerinnen und Stimmbürger über das Überbaurecht für die Errichtung eines Parkhauses in Balzers. Dieses ist von der Fir­ ma ITW geplant und soll vor al­ lem das Parkplatzproblems der Unaxis Balzers AG lösen. Der Gemeinderat Balzers hat be­ schlossen, der Firma ITW 140 Klafter Boden im Baurecht zu übergeben. Dagegen wurde das Referendum ergriffen. Doris Meie r Das RefercndumsrKomitee stört sich an der Vorgehensweise der Gemeinde und der der Unaxis Balzers. «Die Una­ xis sagt einfach, dass sie auf ihrem Gelände kein Parkhaus bauen will und auch an einem Bodentausch nicht in­ teressiert ist. Sie schiebt diese Proble­ matik an die Firma ITW ab», betont Helmuth Büchel. Mitglied des Komi­ tees, und fragt sich, ob denn für die Unaxis Balzers das Baugesetz Liech­ tensteins nicht gelte, das Firmen vor­ schreibt, Parkplätze für die Mitarbeiter zu schaffen. Möglichkeiten gäbe es auf dem Areal der Firma, betont Helmuth Büchel weiter. Keine andere Möglichkeit Dass die Unaxis Balzers AG auf dem eigenen Boden keine Parkplätze errich­ ten will, begründet Direktor Andreas Vogt in der Informationsbroschüre der Gemeinde folgendermassen: «Die ver­ kehrstechnische Erschliessung würde weniger Rücksicht auf die Nachbarn nehmen.» Ausserdem soll der Fir- menstandort der Unaxis Balzers AG längerfristig ausgebaut werden. Das würde bedeuten, dass auf den jetzigen Parkplätzen neue Gebäude entstehen. Die Möglichkeit einer Tiefgarage schliesst Andreas Vogt aus Kostengrün­ den aus, da der Grundwasserspiegel in der Region sehr hoch ist. Für die Una­ xis selber kommt laut dem Direktor der Unaxis Balzers AG Andreas Vogt als Alternative nur noch die Benutzung der öffentlichen Parkplätze bei den Sportanlagen Balzers und Trübbach in Frage. «Ansonsten würde dies ein Stopp für den weiteren Ausbau des Standortes bedeuten, was zur Folge hätte, dass gewisse Bereiche früher oder später ins Ausland abwandern wür­ den», erklärt Andreas Vogt in der Infor­ mationsbroschüre zur Abstimmung. Dass aber deswegen die Gemeinde Balzers die Fabrikstrasse auflösen und der Firma ITW 140 Klafter Boden im Baurecht zur Verfügung stellen soll, sieht Helmuth Büchel nicht ein, denn seiner Meinung nach liegt der Zwang, Parkplätze zu schaffen, nur bei der Unaxis Balzers AG und nicht bei der Gemeinde. Ausserdem ist das geplante ' 
So soll das geplante Parkhaus aussehen. Mit 15 Metern Höhe soll es Platz für 600 Autos bieten. (Bilder: Informationsbroschüre der Gemeinde Balzers) 15 Meter hohe Parkhaus seiner Mei­ nung nach zu weit von den Gemein­ deeinrichtungen entfernt. Helmuth Büchel glaubt deshalb, dass bei Veran­ staltungen im Gemeindesaal die Leute trotzdem noch in der Umgebung der Gemeinde parkieren würden und das Parkhaus neben den Mitarbeitern der Unaxis nur spärlich benutzt würde. Fünfer und Weggli Für den Balzner Gemeindevorsteher Othmar Vogt hingegen werden durch den Bau dieses Parkhauses zwei Flie­ gen mit einer Klappe geschlagen. Ers­ tens muss die Gemeinde selber so kei­ ne Parkplätze bauen, zweitens wird das akute Parkplatzproblem der Una­ xis gelöst. Othmar Vogt betont ausser­ dem, dass das Meba-Areal laut Stu­ dien eines Verkehrsplaners der idealste Standort für ein Parkhaus sei; da so der Verkehr nicht ins Dorfzentrum ge­ leitet werde. Ausserdem sei der Stand­ ort zentral gelegen, also in der Nähe vom Gemeindezentrum, den Sportan­ lagen und Hallenbädern, der Primar­ schule, dem Schlosskino, der Kirche und vielen anderen öffentlichen Ge­ bäuden. Parkplätze sind seiner Mei­ nung nach dringend nötig, da für Ver­ anstaltungen wie die Operette oder das Musical Tausende von Konzertbesu­ chern nach Balzers pilgern. Ausser­ dem könne man den Weg vom Park­haus 
zum Gemeindesaal auch überda­ chen und so wäre die Distanz von 300 Metern angenehm zu überwinden. Die Vorwürfe des Referendums-Komitees, dass die Gemeinde den Boden ver­ schenken wolle^ yveist Othmar Vogt 
die Fabrikstrasse sei für ein Parkhaus zu klein. Die 14,5 Millionen Franken, die die Firma oder andere Investoren für den Bau des Parkhauses aufwenden würden, müssten die Parkhausbesitzer natürlich durch Mietzinsen wieder Das Parkhaus soll auf dem Meba-Gelände zu liegen kommen. Der dunkel mar­ kierte Strassenabsclmitt müsste von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden und ist Gegenstand der Abstimmung. Vorderansicht des Parkhausmodells. 
entschieden zurück: «Davon war nie die Rede, der Boden würde, wenn das Volk zustimmt, zu den üblichen Bau­ rechtszinsen abgegeben.» Versteckte Kosten Helmuth Büchel vom Referendums- Komitee weist jedoch daraufhin, dass durch den Bau des Parkhauses auf die Gemeinde hohe, versteckte Kosten zukämen. So müsste für die öffentli­ che Benutzung der Parkplätze ja eine Miete aus der Gemeindekasse bezahlt werden. Ausserdem müsste die Fabrik­ strasse auf Gemeindekosten abgebro­ chen und ein Kreisel neu errichtet werden.  (Der 
Gemeindevorsteher Oth­ mar Vogt betont, dass all dies noch Gegenstand von Verhandlungen sei, die wegen dem Referendum nicht wei­ tergeführt werden konnten. Nichts entschieden - Auch Ralf Hora, Projektverantwortli- cher der Firma ITW, erklärte gegenüber dem Volksblatt, dass bezüglich der Kos­ tenbeteiligung oder Miete durch die Gemeinde noch keine Entscheide ge­ troffen seien. Zur Realisierung des Park­ hauses brauche die Firma ITW aller­ dings die 140 Klafter Boden von der Ge­ meinde, denn das Meba-Gelände ohne 
wettmachen. Die Miete eines Parkplat­ zes würde im Monat laut Ralf Hora si­ cher nicht unter 200 Franken liegen. Ausserdem müsse vor dem Bau der 600 Parkplätze eine Umweltverträg­ lichkeitsprüfung (UVP) durchgeführt werden. Diesbezüglich ist Ralf Horä aber zuversichtlich, denn das Park­ haus würde das Gemeindezentrum verkehrstechnisch sogar entlasten. 
NACHRICHTEN Feuerwehr-Unterhaltung VADUZ: Am 5. Januar 2002 findet der traditionelle Unterhaltüngsabend der Feuerwehr Vaduz im Vaduzersaal statt. Beginn 1§.30 Uhr. Nach dem letzt­ jährigen grossen Erfolg des Theaters «Die drei Eisbären» wartet unsere Theatergruppe mit dem Schwank «Hürotsschwindel» auf. Der Schwank in vier Akten wird die Lachmuskeln bestimmt stark beanspruchen. Für das leibliche Wohl ist auch dieses Jahr un­ ser bewährtes Küchenteam zuständig und wird das Publijcum in gewohnter Manier verwöhnen. Zudem kann man in der «Bar» kühle Drinks geniessen. Im Anschluss an die Theaterauf­ führung spielen die «Zwei Sterntaler» zum Tanz auf. Wie immer wird eine grosse Tombola begeistern, bei der es 1000 tolle Treffer zu gewinnen gibt. Ihre Feuerwehr Vaduz Qigong- Übungen zur Lebenspflege SCHAAN: 18 Tai Chi-Qigong-Bewe- gungen. Qigong hat eine Jahrtausende alte Tradition. In China ist Qigong - ursprünglich nur als Geheimlehre be­ kannt - ein wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und erfährt dort grossen Zu­ spruch und hat hohes Ansehen. Auch bei uns im Westen erlangen die ganz­ heitlichen 
Gesundheitsübungen, die Körper, Geist und Seele gleichermas- sen ansprechen, immer mehr Bedeu­ tung. Um die Qigong-Methode zu er­ lernen, bedarf es weder einer Erfah­ rung, noch wird sportliches Engage­ ment oder Fitness vorausgesetzt. Sie ist für alle Generationen und Leis­ tungsgruppen gleichermassen geeig­ net. Der Kurs 765 unter der Leitung von Rüdiger Breustedt beginnt' am Freitag, den 11. Januar um 20.15 Uhr im Haus Stein-Egerta in Schaan. An­ meldung und Auskunft bei der Er­ wachsenenbildung Stein-Egerta in Schaan, Telefon 00423 232 4822 oder per E-Mail:  info@stein-egerta.li . (Eing.) Rock'n'Roll- Anfängerkurs in Vaduz VADUZ: Der RRC Schaan gibt Kindern von 8-14 Jahren die Möglichkeit ihre Lust an Bewegung und Musik auszule­ ben. Unter dem Motto «Spass an Tanz und Spiel» führen wir Kinder in die Rock'n'Roll Technik ein. Koordinati­ onsfähigkeit und Beweglichkeit wer­ den gefördert durch Erlernen von klei­ nen Tanzprogrammen und Übungen zur Körperhaltung. Rock'n'Roll ist ein Partnersport in dem sozialer Umgang eine wichtige Rolle spielt. Genauso wie faires Zusammensein mit anderen Kindern wird auch das Rhythmusge­ fühl erweitert. Der Kurs findet jeweils montags von 18.30-20.00 Uhr in der Turnhalle des Gymnasiums in Vaduz statt. Ab dem 7. Januar geht's los. Während 5 Abenden lernen die Kinder die 
ersten Grundschritte. Bei weiterem Interesse freut sich der RRC Schaan auf neue Mitglieder. Anmeldungen an: RRC Schaan, Postfach 655, 9494 Schaan. Mexx-KIDS WINTERSCHLUSSVERKAUF Kindermode bis Grösse 176 Im Städtle 28 • 9490 Vaduz über dem neuen Parkhaus Telefon+423/232 33 01 Halber Preis
	        

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