Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

1 6 Montag, 12. August 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT Tödlicher Sprung ins Etrokodiibecken BANGKOK: Vor den Augen entsetzter Touristen haben Krokodile in einem Tierpark bei Bangkok eine Frau zer­ fleischt, die offenbar mit Selbstmordabsicht in deren Becken gesprungen war. Die etwa 30-Jährige wurde so­ fort von einem Krokodil an­ gegriffen, später kamen mehr als hundert weitere dazu. Nach Angaben der Tierparks ereignete sich der Zwischenfall zur Fütte­ rungszeit, als besonders viele Menschen in der Nähe •waren. «Direkt vor mir ist sie in das Becken gesprun­ gen, ohne ein Wort, ohne einen Schrei», sagte eine Augenzeugin. «Als das Kro­ kodil ihren Körper.anfiel, hat sie sich ihm noch entge­ gen gedrängt. Es war schrecklich». Seenachfsfeslt fiel ins Wasser KREUZUNGEN: Das tradi­ tionelle Seenachtfest in Konstanz/Kreuzlingen ist am Samstag buchstäblich ins Wasser gefallen: Regen und tiefe Temperaturen hielten die Besucher zurück. Mit nur 33 000 zahlenden Gästen fuhren die Organisa­ toren in beiden Städten De­ fizite ein. Im vergangenen Jahr hatten noch 75 000 ei­ nen der beiden Festplätze in Kreuzlingen und Konstanz besucht. Dieses Jahr ver­ zeichneten die Konstanzer Organisatoren nach Anga­ ben vom Sonntag noch . 25 000 Eintritte. In Kreuz­ lingen waren gar nur 6000 Menschen festwillig. Für die Konstanzer bedeutet 
dies ein Defizit von mindestens 250 000 Euro. {Rekordversuch gescheitert OMARAMA: Der US-Aben­ teurer Steve Fossett ist am Wochenende zweimal mit dem Versuch gescheitert, einen neuen Höhenrekord in einem Segelflieger aufzu­ stellen. Braune Wolke über Asien LONDON: Eine drei Kilome­ ter dicke Schmutzschicht über Südasien verändert das Klima der Region,'bedroht die Landwirtschaft und ge­ fährdet die Gesundheit der Bevölkerung. Diese düstere Warnung enthält ein Bericht des UN-Umweltprogramms (UNEP), der am Montag in London vorgestellt wird. Die «braune Wolke» aus 
Asche, Russ, Säure und anderen Schadstoffen verringert dem Bericht zufolge die Son­ neneinstrahlung um zehn bis 15 Prozent. 
i Schräg, schrill und vor allem nass Trotz Dauerregens fanden sich am Samstag rund 650 000 Personen zur Zürcher Street Parade ein ZÜRICH: Die grösste Zür­ cher Street Parade gab es vor einem Jahr, die gröss­ te Regenparade fand am Samstag statt. Rund 650 000, ein Drittel weni­ ger 
als 2001, zelebrierten trotz Dauerregens ihr Ra­ verglück. Am Rande der Parade gab es zwei Todes­ fälle. Die Zürcher Technowelt hielt Petrus in den letzten zehn Jah­ ren für einen der ihren, 2002 gibts berechtigte Zweifel. Bei nasskalter Witterung setzte sich, am Samstag kurz vor 15.30 Uhr am. Mythenquai der Tech- notross mit 29 Love-Mobiles in Bewegung. Fünfeinhalb Stun­ den später war der Spuk auf der 2,8 Kilometer langen Strecke ums Zürcher Seebecken zu En­ de - und es regnete immer noch. Noch nie so nass Noch nie war es an einer Street Parade so herbstlich kühl (17 Grad) und noch nie so nass. Nur einmal mussten bisher die sonnenverwöhnten Veranstal­ ter einige Regentropfen hin­ nehmen - in den Anfängen, 1992. Auch die Love Parade von Berlin hatte dieses Jahr Wetterpech und litt an massi­ vem Zuschauerschwund. 
Rund 650 000 Raver Hessen sich trotz Dauerregens den Spass an der Street Parade nicht verderben. Für das Ohr war die Street Parade 2001 wie gewohnt, die hämmernden Beats der elektro­ nischen Musik erfüllten die Limmatstadt. Von den Love- Mobiles schleuderten bis zu 100 000 Watt Technor, House-, Hardcore- oder Trance-Sound in die Menge. Das Auge kam je­ doch etwas zu kurz. 
Schrille Outfits verschwan­ den hinter Pellerinen und unter Regenschirmen. 
Gestyltes Haar litt unter dem Wassersegen. Gleiches galt für das Bodypain- ting, das an den Ravern herun­ tertropfte. Das kompensierten die Technoiden auf den Love- Mobiles, die trotz Kälte unter schützenden Dächern mit viel 
nackter Haut abtanzten. Die zahlreich aus dem Ausland an­ gereisten Technofreunde nah­ men es gelassen. Rund ein Drit­ tel kam aus Deutschland. «In Zürich gehts uns immer bes­ tens, auch wenn das Wetter bescheiden ist», sagte ein Raver aus Augsburg, der hoffte, dass seine Theaterschminke im 
Ge- Boris Becker: Sorgen ohne Ende Der ehemalige Tennisstar soll 5,3 Millionen Euro berappen, sonst droht Prozess MÜNCHEN: Tennisstar Boris Becker muss laut einem «Fo- cus»-Bericht wegen angebli­ cher Steuerhinterziehung bis Ende August 5,3 Millionen Euro nachzahlen. Andernfalls drohe ihm ein langwieriger Prozess vor dem Münchner Landgericht und eine Gefäng­ nisstrafe von bis zu sechs Jah­ ren, meldete das Magazin am Wochenende. Zusätzlich sieht sich der 34- Jährige einer weiteren Millio­ nenforderung gegenüber: Der Insolvenzverwalter seiner Pleite gegangenen Firma Sportgate will ihn am (kommenden) Dienstag verklagen und ge­ richtlich zur Zahlung von 1,5 Millionen Euro verpflichten, wie «Focus» meldete. Zur Begleichung seiner Steu­ erschulden will Becker angeb­ lich einen Millionenkredit bei. seinem Berater Hans-Dieter Cleven aufnehmen, für den Cle- ven im Gegenzug Immobilien als Sicherheiten fordert, wie das Magazin weiter schrieb. Noch gebe es aber keine Einigung. Offen sei auch noch, ob der dreifache Wimbledon-Sieger zusätzlich drei Millionen Euro an Zinsen entrichten müsse. Die Klage des Insolvenzver- Walters 
Hartwig Albers sei am 
Dienstag zu erwarten, hiess es in dem Bericht. Die Gläubiger des zahlungsunfähigen Inter­ net-Portals wollten ebenfalls am Dienstag darüber entschei­ den, ob sie per Eilantrag Ver­ mögensteile des Sportgate-Ge­ sellschafters Becker mit einem dinglichen Arrest belegen, das sei eine Art Vorgriffsrecht auf 
seine Immobilien als Sicherheit für die geforderte Summe. Staatsanwaltschaft und Steu­ erfahndung sind sich nach Me­ dienberichten inzwischen si­ cher, dass Becker Anfang der 90er-Jahre in Monte Carlo nur einen Scheinwohnsitz unter­ halten habe, während er in Wahrheit in München gelebt Boris Becker muss 5,3 Millionen Euro Steuern nachzahlen. 
habe und deshalb auch unbe­ schränkt in Deutschland steuer­ pflichtig gewesen sei. Weitere private Sorgen Auch die privaten Sorgen des einstigen Stars nehmen kein Ende: Vor wenigen Wochen scheiterte Beckers Beziehung zu der 
29-jährigen Patrice Farä- meh. Erst im März hatte sich Becker zu seiner neuen Liebe bekannt und erklärt, er sehe «die ganze Welt rosarot». Seit der Trennung von seiner Frau Barbara vor eineinhalb Jahren hat Becker mit mehreren Af­ fären auf sich aufmerksam ge­ macht: Als erstes sorgte seine Liaison mit Rapperin Sabrina Setlur für Aufsehen. Im Februar vergangenen Jahres gab Becker dann zu, dass er 
der Vater eines unehelichen Kindes der in Lon­ don 
lebenden Russin Angela Ermakowa sei. Die Blitz-Affäre in der Be­ senkammer führte zur Entste­ hung des Begriffs Samenraub. Becker war acht Jahre mit sei­ ner Ex-Frau Barbara verheira­ tet, mit der er zwei Söhne hat, den achtjährigen Noah Gabriel und den zweijährigen Elias Balthasar. Beide leben seit der überraschenden Trennung der beiden im November 2000 mit ihrer Mutter in den USA. 
sieht durchhalte. Seine frieren­ de Partnerin im Bikini hoffte, dass sie selber durchhalte und setzte auf wärmenden Tanz. Für die Organisatoren brachte der Regen Sondereinsätze. So muss­ ten am Morgen diverse Love- Mobiles noch mit Dächern ver­ sehen werden, entlang der knapp yier Kilometer langen Route über die Quaibrücke zum Zürichhorn mussten zahlreiche elektronische Geräte verpackt werden, um Strömausfalle zu vermeidenrwle Street Parade- Mediensprecher Stefan Epli sagt?. Mit Ironie reagierte Mi- chel-Loris Melikoff, Präsident des Vereins Street Parade, auf die diesjährige Regenparade. Es sei 2002 wieder ein klarer neu­ er Trend auszumachen, noch nie habe er so viele Regenschir­ me gesehen. Er hoffe, dass die­ ses Accessoire nächstes Jahr wieder verschwunden sei. Zwei tragische Zwischenfälle Zu zwei tragischen Zwi­ schenfällen kam es am Rande der Parade: Ein 58-Jähriger er­ litt am Bellevue einen Herzan­ fall und verstarb. An der gröss- ten Tcchnoparty, der Energy im Zürcher Hallenstadion, brach ein 27-jähriger Deutscher zu­ sammen und verstarb im Spital, vermutlich wegen Drogenkon­ sums. SARGANS: Ein Brand im Areal der alten Seifenfabrik Oertli in Sargans hat am Sonntagmorgen eine grosse Lagerhalle aus Holz vollstän­ dig zerstört. Der Sachschaden beträgt über 100 000 Fran­ ken. Die Brandursache steht noch nicht fest. Gemäss der .Kantonspolizei St. Gallen hatte um 1.55 Uhr ein Pas­ sant starken Rauch in der.als Teppich- und Möbellager dienenden Halle bemerkt und, Alarm geschlagen. Als die Rettungskräfte wenige Minu­ ten später am Brandplatz eintrafen, brannte die Holz­ konstruktion der alten Halle lichterloh. Den rund 40 Ret­ tungskräften gelang es, ein Übergreifen des Feuers auf andere nahestehende Holz­ hallen zu verhindern. Mörder gefasst? DUBLIN: Die Polizei in Irland hat den unter Mordverdacht stehenden Vater zweier Jungen gefasst, dje vor rund drei Wo­ chen tot im Main gefunden worden waren. Wie die Frank­ furter Polizei am Sonntag mit­ teilte, 
wurde der 43-jährige Mann bereits am Freitag von irischen Beamten festgenom­ men. Der Mann war mit inter­ nationalem Haftbefehl 
gesucht worden.
	        

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