Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

32 Samstag, 10. August 2002 
LETZTE SEITE Liechtensteiner VOLKSBLATT IRonaro Keating bedauert Britney MÜNCHEN: Pop-Star Ronan Keating hat Mitleid mit Brit­ ney Spears, die er als Opfer des Medienrummels sieht. Der 25-jährige irische Sän­ ger sagte in 
einem Interview der Münchner «Abendzei­ tung»: «Ich habe es nie ge­ mocht, prominent zu sein. Auf Pop-Stars wird doch ei­ ne regelrechte Hetzjagd ver­ anstaltet. Momentan ist Britney Spears an 
der Reihe. Sie tut mir richtig leid.» Er selbst stehe nicht mehr so- im Mittelpunkt des öffentli­ chen Interesses wie früher. «Darüber bin ich auch sehr froh», sagte Keating, der früher Mitglied der 
Boy- Group Boyzone war. Er be­ stätigte, dass er als Schüler wegen Unfähigkeit aus dem Schulchor geflogen ist. Pavarotti moss schwitzen MÜNCHEN: Der italienische Startenor Luciano Pavarotti sieht Schwitzen als Zeichen für gutes 
Singen an, wie er in einem Gespräch für das Magazin der 
«Süddeutschen Zeitung» sagte. «Du solltest schwitzen. Singen ist Schwit­ zen. Eine grosse Anstren­ gung», zitiert die Zeitung den 66-Jährigen. Er selbst schwitze, wenn 
er sich gut fühle. Er dusche gern und stundenlang heiss, vor seinen Auftritten jedoch nur eiskalt, heisst es in dem Interview. Zwillinge öffnen die Augen LOS ANGELES: Knapp drei Tage nach Trennung der siamesischen Zwillings­ schwestern in Los Angeles haben beide Kinder erstmals die Augen geöffnet. Die Mädchen bewegten sich ein wenig, nachdem die starken Beruhigungsmittel abgesetzt worden waren. Während Opera­ tion zur Banfe BOSTON: In den USA hat ein Chirurg seinen Patienten mitten während einer kom­ plizierten Operation am Rückgrat verlassen, um 
ei­ nen Scheck zur Bank zu bringen. Dem Arzt wurde jetzt vorläufig die Lizenz entzogen. Der Vorfall ereig­ nete sich an einem Spital in Boston und wurde von der zuständigen Ärztekammer des Staates Massachusetts als «unerklärlich und unent­ schuldbar» bezeichnet. Den Berichten zufolge dauerte die Operation bereits sechs Stunden, als der 
Chirurg zum Erstaunen des OP-Mit- arbeiterstabes Handschuhe und 
Maske ablegte, um sei­ nen Lohnscheck auf sein Bankkonto einzuzahlen. 
Äufräumarbeiten im Gang In Österreich hat sich die Lage nach den Hochwassern etwas stabilisiert WIEN: Bei den schlimms­ ten Überschwemmungen in Europa seit Jahrzehn­ ten sind insgesamt min­ destens 40 Menschen ums Leben gekommen. Eine Entspannung der Lage war am Freitag noch nicht in Sicht. Die WassermasserK verursach­ ten besonders in Südosteuropa enorme Schäden. An der russi­ schen Schwarzmeerküste star­ ben 34 Menschen in den Flu­ ten, weitere Todesopfer gab es in Tschechien, Rumänien und Bulgarien. In Österreich war am Freitag eine Ortschaft weiterhin von der Aussenwelt abge­ schnitten. In London war das U-Bahn-Netz überschwemmt. Die Lage bleibt vor allem in den Hochwassergebieten Süd­ osteuropas kritisch. Für weite Teile Europas wurden neue Nie­ derschläge vorausgesagt. Auch eine Sprecherin des russischen Katastrophenschutzministeriums 
In Österreich sind die Äufräumarbeiten nach der Unwetter-Katas­ trophe in vollem Gang. Ursache weiter­ hin unklar ZIZERS: Die Ursache des Ab­ sturzes eines Gasballons am Donnerstagabend bei Zizers ist weiterhin unklar. Die Abklärun­ gen zur Unfallursache werden durch das Büro für Flugunfall­ untersuchung gefihrt. Die zwei beim Absturz schwer verletzten Passagiere befanden sich am Freitag ausser Lebensgefahr. Die 53-jährige Schweizerin aus dem Kanton Bern sowie die 70-jähri­ ge Deutsche bleiben jedoch bis auf weiteres in Spitalpflege. 
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mt m ^ , •' ,  r\,--.vi"'•.'••uv'. Schadenersatz für Nacktfoto von Marlene Dietrich Tochter der Schauspielerin erhält 10 000 Euro MÜNCHEN: Die Tochter von Marlene Dietrich hat in zwei­ ter Gerichtsinstanz Schaden­ ersatz für die Veröffentli­ chung eines Nacktfotos ihrer Mutter zugesprochen bekom­ men. Das Oberlandesgericht Mün­ chen verurteilte das Nachrich­ tenmagazin «Focus» und Tages­ zeitung «Die Welt» am Freitag zur Zahlung von jeweils 5000 Euro an Maria Riva. Der «Fo­ cus» sieht darin einen «elemen­ taren Eingriff in die Pressefrei­ heit» und kündigte Revision beim Bundesgerichtshof an. Das OLG begründete seine Entscheidung damit, dass der Abdruck des Fotos auch nach dem Tod der Schauspielerin de­ ren Persönlichkeitsrechte ver­ letze. In der ersten Instanz hat­ te das Landgericht München ei­ nen Entschädigungsanspruch Rivas verneint. Das Oberlan­ desgericht erklärte: «Mit dem Tod wird die Verstorbene nicht 
schutzlos, vielmehr greift nun der Schutz der Menschenwür­ de.» Eine Entschädigung in 
Geld könne präventiv zum Schutz der Menschenwürde beitragen. Schon zu Lebzeiten Um ein Nacktphoto der verstorbenen Schauspielerin Marlene Diet­ rich ist ein Gerichtsstreit entbrannt. 
der Schauspielerin wäre die Veröffentlichung als Verlet­ zung der Menschenwürde an­ zusehen gewesen, hiess es wei­ ter. Das Nachrichtenmagazin und die Tageszeitung hatten im Sommer vergangenen Jahres mit dem umstrittenen Foto Re­ zensionen des • damals veröf­ fentlichten Buches «Sag mir, dass Du mich liebst - Zeugnis­ se einer Leidenschaft» illus­ triert. Diesem Buch über Diet­ richs Liebesaffare mit. dem Schriftsteller Erich Maria Re- marque hatten «Die Welt» und «Focus» das Nacktbild entnom­ men. Der Buchverlag entfernte das Foto jedoch nach einer aus- sergerichtlichen Einigung mit der Tochter des Filmstars. Ma­ ria Riva verklagte die Blätter auf Unterlassung und Scha­ densersatz von je 5000 Euro. Das Münchner Landgericht hatte den Zeitungen lediglich einen erneuten Abdruck des Fotos verboten. 
erklärte, dass für die kommen­ den Tage sintflutartiger Regen erwartet werde. Am Donnerstag mussten 600 Menschen in der Gegend um Noworossiisk am Schwarzen Meer evakuiert wer­ den. Das Dorf Schirokaja Blaka zählte mit 16 Menschen die meisten Todesopfer in Russ­ land, zahlreiche Häuser in der Umgebung wurden zerstört. Mindestens sechs Zelturlau­ ber werden noch vermisst. Die Strassen verwandelten sich bei den anhaltenden Regenfällen in Flüsse, Autos wurden mitge­ rissen. Auch in Österreich war die Situation weiter angespannt. Der oberösterreichische Minis­ terpräsident Josef Pühringer sagte: «Ich habe so etwas noch nie gesehen - die ganze Region ist ein einziger grosser See.» Laut meteorologischen Statis­ tiken handelte es sich um die schlimmsten Überschwemmun­ gen in der Gegend seit Beginn der Aufzeichnungen 1896. 
ZÜRICH: Die Stadtpolizei Zürich verteilt seit dem 1. August Bussen an Prostitu­ ierte, die hinter Fenstern und transparenten Hauseingän­ gen leicht bekleidet auf sich aufmerksam machen. Bisher wurden die Frauen erst ver­ zeigt, wenn sie aktiv um Freier warben. «Zur neuen Praxis sahen wir uns angesichts der stei­ genden 
Tendenz zur Fenster- Prostitution gezwungen», be­ stätigte Bruno Probst, Chef Milieu- und Sexualdelikte bei der Zürcher Stadtpolizei, am gestrigen Freitag einen Bericht der «NZZ». Derzeit werben laut Probst rund 15 Frauen hinter Fenstern um Freier. Sie werden jetzt mit 200 Franken gebüsst, wenn sie dies in offensichtlicher Pose tun, leicht bekleidet sind und/oder beleuchtet werden. Bisher wurden sie erst verzeigt, wenn sie die Männer heranwinkten oder ansprachen. Die Prostitution gilt als Hauptproblem im Zürcher Milieu rund um die Langstrasse. Verdacht bekräftigt BERN: Der Verdacht auf Dro­ gengeldwäscherei gegen den freigestellten Schweizer Bot­ schafter Peter Friederich (Bild) hat sich weiter verdichtet. We­ gen Verdacht auf Beihilfe wur­ den die Ermittlungen nun auch auf 
die Ehefrau ausgeweitet. Die Bundesanwaltschaft (BA) hat die gerichtspolizeilichen Ermittlungen gegen Friederich abgeschlossen. Die Akten wur­ den für die eidgenössische Vor­ untersuchung 
an das Eidgenös­ sische Untersuchungsrichter­ amt weitergeleitet, wie der In- formationSchef der BA, Hans- jürg Mark Wiedmer, am Freitag vor den Medien in Bern be­ kannt gab. Im Zentrum der strafrechtli­ chen. Abklärungen stand die Rolle Friedrichs im Zusammen­ hing mit verdächtigen Finanz­ transaktionen in der zweiten Hälfte des letzten Jahres. Na­ mentlich ging es um vier Bareinzahlungen auf ein priva­ tes Konto Friederichs bei einer Luxemburger Bank in Höhe von insgesamt umgerechnet rund 1,1 Mio. Franken.
	        

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