Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2002)

Liechtensteiner VOLKSBLATT 
SPORT Freitag, 9. August 2002 1 1 Heute startet die deutsche Bundesliga Grosse Begeisterung bei den Kleinen Weltrekordler Sebrle auch Europameister 1. Balzner Kids-Triathlon «Ein Topresultat ist möglich» LRV-Junioren Manuel Hermann und Tobias Walch starten bei der Bahn-WM in Melbourne Die am 21. August begin­ nende Bahn-Weltmeister­ schaft in Melbourne ist der absolute Saisonhöhe­ punkt für Liechtensteins Radjunioreri Samuel Her­ mann und Tobias Walch. Bereits heute reisen die beiden Nachwuchstalente mit ihrem Trainer Sigi Hermann über Singapur nach Australien. Heinz Zöehbaue r Nach der Bahn-EM in Büttgen, bei der die beiden Fahrer des Liechtensteiner Radfahrerver­ bandes (LRV) mit persönlichen Bestleistungen aufwarten konnten, haben sie bei der WM erneut die Möglichkeit, ihr nachweislich vorhandenes Ta­ lent unter Beweis zu stellen. Bereits am ersten Wettkampf­ tag (21. August) kommen beide bei der 3000-m-Verfolgung zum Einsatz. Obwohl dieser Bewerb nicht zu den Parade­ disziplinen von Hermann und Walch zählt, sieht Trainer Sigi Hermann mit der .Teilnahme eine weitere Chance wichtige Erfahrungen zu sammeln. «Wir haben die Startgelegenheit und beide Athleten können viel dazulernert. Zudem wer­ den sie versuchen ihre Zeiten, die sie während der letzten zwei Monate kontinuierlich verbessert haben, erneut zu unterbieten.» Neue Erfahrung Fest steht bereits, dass Manu­ el Hermann am folgenden Tag beim Scratch-Race (10 km) teil­ nimmt. Bezüglich Erwartungen wollte sich Sigi Hermann nicht festlegen: «Für Manuel ist es das erste internationale Scratch-Race und ausserdem ist die Konkurrenz beinahe un­ bekannt. Daher ist es fast un­ möglich zu sagen, mit welqher 
LRV-Präsident Peter Rutz (links) mit seinen WM-Startern Manuel Hermann und Tobias Walch sowie Trainer Sigi Hermann. Rangierung ich zufrieden wä­ re.» Ob Walch am selben Tag beim 1000-m-Zeitfahren star­ ten wird, ist noch nicht ent­ schieden. Laut dem LRV-Trai- ner ist dies nicht seine Spezial- disziplin und daher sei er chancenlos auf eine wirklich gute Platzierung. «Ich werde die Entscheidung ihm überlas­ sen. Vielleicht will er als Vor­ bereitung fürs American (Sonntag, 25. August) starten, denn weitere Routine kann er mit einem Start auf jeden Fall sammeln.» Topfünf möglich Nach einem Ruhetag am Freitag geht es am Samstag für Manuel Hermann mit dem Punkterennen weiter. Gemäss seinem Vater Sigi, mit dem 1977 in Wien letztmals ein Liechtensteiner Junior bei einer Bahn-WM am Start war (Sieg im Vorlauf des Punktefahrens und 13./Platz im Finale), ist in 
dieser Disziplin auch einiges möglich. «Manuel hat schon öf­ ters bewiesen, dass er ein hohes Tempo mitfahren und taktisch clever agieren kann. Allerdings weiss ich, dass eine WM eigene Gesetze hat und daher alles möglich ist. Mit dem sprich­ wörtlichen Quäntchen Glück kann er sogar Fünfter werden. Vielleicht bin ich nach dem Rennen aber auch mit Rang 14 zufrieden.» Training mit Risi/Betschart Am letzten WM-Tag folgt dann das Americaine, auf das sich die Nachwuchstalente be­ sonders vorbereitet haben. In Zürich konnten sie zweimal mit dem Weltklasse-Duo Risi/Bet­ schart trainieren, die ihnen wertvolle Tipps gaben. «Man hat schon beim Nationencup gesehen, dass sie von diesem Training profitiert haben. Für beide gilt es voll konzentriert an die Sache zu gehen und 
dann kann das Ziel, Erster der zweiten Ranglistenhälfte zu sein, realisiert werden», so Sigi Hermann. Heute geht's los Um sich auf die bevorstehen­ den Aufgaben bestmöglichst vorzubereiten, reisen die drei Liechtensteiner bereits heute nach Melbourne, wo sie am Samstag um 19 Uhr Ortszeit eintreffen werden. Am Sonntag hat der Trainer einen Ruhetag verordnet, um sich an die Zeit­ umstellung zu gewöhnen. «Von Montag bis zum ersten Wett­ kampftag werden wir dann täg­ lich mit unterschiedlichen Be­ lastungen trainieren und uns so den letzten Feinschliff für die WM holen», verrät Sigi Her­ mann, der bereits jetzt von ei­ nem grossen Erfolg spricht. «Dass Tobias und Manuel die WM-Limiten erreicht haben, ist ein 
Riesenerfolg und ich bin überzeugt, dass sie ihr Bestes geben.» 
Sehr viel Zuversicht Mit dem Blick auf die be­ vorstehenden Bahnweltmeis­ terschaften strahlen aus liechtensteinischer Perspekti­ ve sowohl Verbandspräsident Peter Rutz als auch Radsport­ legende Roman Hermann sehr viel Zuversicht aus. «Wenn die beiden jungen liechten­ steinischen Vertreter ihre heuer erzielten Resultate an den WM nur einigermassen bestätigen können, ist dies Bereits eine sehr erfreuliche Sache», kommentierte Peter Rutz. Und auf die Frage, wel­ che Tipps er den beiden Fah­ rern mit auf den Weg geben möchte, meinte Roman Her­ mann kurz und trocken: «Gar keine. Sowohl Manuel Her­ mann wie auch Tobiäs Walch sind bereits so profiliert, dass sie wissen, um was es an den Weltmeisterschaften gehen wird. Die Erfahrungen müs­ sen sie wie jeder Mensch sel­ ber sammeln, wenn sie im 
Sport und im Leben weiter kommen wollen.» Form konservieren Es trifft zwar zu, dass sich die beiden erfahrenen Brüder Roman und Trainer Sigi Her­ mann immer wieder bespre­ chen, wenn es um trainings­ technische Radsportfragen geht. «Da werden aber nur Ge­ danken ausgetauscht, und sonst nichts», bestätigte Ro­ man Hermann. Selbstver­ ständlich hat aber auch er ge­ wisse Erwartungen an die bei­ den WM-Fahrer, doch diese decken sich mit denjenigen des Verbandspräsidenten praktisch einhellig. «Manuel liegt vor dem letzten Rennen an zweiter Stelle der Schwei­ zermeisterschaften und Tobias auf dem siebten Platz. Beide haben in jüngster Zeit riesige Fortschritte gemacht, sind gut drauf und müssen daher nur darauf achten, dass sie ihre Form bis zu den WM konser­ vieren können», erklärte ges­ tern ein überzeugter Roman Hermann zu dieser Frage. Roman Hermann (Mitte) nahm 1970 in Leieester (GB) als 17-Jähriger als erster Liechtensteiner Radjunior an einer Bahn- WM teil. Allerdings gab es damals noch keine Junioren-WM und so startete der erfolgreiche Radsportler bei den Amateuren und holte sich den beachtlichen 18. Rang über 1 km. (Archivbild) Auf Initiative von Roman Her­ mann und im Rahmen der Ko­ operationsvereinbarung zwi­ schen dem hiesigen Radsport­ verband und Liechtenstein Tourismus, legt die deutsche Radsportakademie in Liech­ tenstein einen kurzen Zwi­ schenhalt ein. Rene Seligere r Als beim dreifachen Radwelt­ meister und Doppel-Olympia­ sieger Gregor Braun sowie auch beim mehrfachen deutschen Medaillengewinner Heinz Betz die gemeinsame Vision einer Schulungsstätte für Radsportler aufkam, war der Startschuss zur Verwirklichung bereits ge­ geben. Im Nordschwarzwald mit seiner einmaligen Topogra­ phie und den geradezu idealen Strassen für begeisterte Rad­ sportler Hess sich mit Herbert Reinelt auch der Inhaber eines 
«Radsportakademiker» auf der Durchreise Die Erlebnisfahrt der deutschen Radsportakademie wählt Liechtenstein als Etappenort Hotelbetriebes schnell von die­ ser Idee begeistern. Und als mit der deutschen Dekra Holding zur Namensgebung auch noch ein Unternehmen für die Si­ cherheit und Qualität im Um­ gang der Menschen mit Tech­ nik, Umwelt und Mobilität ge­ funden wurde, war die Grün­dung 
eines Leistungszentrums unter dem Titel der Dekra-Rad^ sportakademie gar perfekt. Breites Angebot . Von Anfang an gehörten eine professionelle Betreuung und Unterbringung von Spitzen­ sportlern, aber auch eine theo­rie- 
und praxiskonforme Er­ wachsenen- und Jugendschu­ lung zu den absoluten Schwer­ punkten dieses Zentrums. Da­ runter wird von den zahlreich engagierten Coachs, die alle­ samt aus früheren Professio­ nal-Lagern stammen, aber auch von den fachbezogenen Gas­ Mehrfache Landes-, Europa- und Weltmeister, Olympiasieger, Ärzte, Verbandsfunktionäre oder ein­ fach die Creme de la Creme der Radsportakademiker wurden von gut einem Dutzend Mitgliedern des Liechtensteiner Radfahrerverbandes an der Landesgrenze in Balzers begrüsst. 
treferenten verstanden, die Ele­ mente Sport, Wissen und Erho­ lung optimal miteinander -zu verbinden. In Kursen und Se- minarien vermittelt die Rad- sportakademie materialkundli- che und fahrtechnische Kennt­ nisse, es werden Trainingspläne erarbeitet, sportmedizinische und auch ernährungswissen­ schaftliche Themen abgehan­ delt und daneben sorgt ein per­ manenter Werkstattbetrieb rund­ um auch für eine stete Verkehr­ stüchtigkeit der Räder. Gelungener Empfang Dem muss auch so sein, denn neben den vielen Theorien kommt die Praxis in diesem Leistungszentrum keineswegs zu kurz. Vom Ausgangspunkt im Nordschwarzwälder Alteri- steig-Wart starten die Zent­ rumsleiter oder Coachs mit ihren Alkademiebesuchern nämlich immer wieder zu viel- if 
Faltigen Rad-Erlebnis-Touren, die, so wie gestern und heute, auch durch Liechtenstein führen. Auf der gestrigen Etap­ pe von Zernez nach Vaduz über 125 Kilometer wurde die rund 60-köpfige Fahrergemeinschaft von Mitgliedern des Liechten­ steiner Radfahrerverbandes in Balzers empfangen und darauf­ hin auf den Rädern freund­ schaftlich bis in die Residenz eskortiert. In der Kulturmuschel neben dem Rathaus offerierte die Gemeinde Vaduz den wackeren Pedaleuren aus Deutschland einen stärkenden Begrüssungstrunk und nach dem Abendessen in der Hofkel­ lerei sowie der Übernachtung in der Jugendherberge Vaduz/ Schaan wird heute die Reise der Radsportakademiker über 110 Kilometer bis nach Romans­ horn, Friedrichshafen und Pful- Iendorf bereits wieder weiter­ gehein V ')
	        

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